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Wie kann ich auffallen?

N

Novembria

Gast
Hey,

ich war letzte Woche auf einem Seminar mit ca. 30 Leuten (Alter: 16-20 Jahre). Es war das zweite Seminar und jetzt haben sich richtig Freundschaften und Grüppchen gebildet. Letztes Mal sagte eine Teilnehmerin zu mir, dass ich die Schüchterne der Gruppe sei, okay, das hatte ich mir schon gedacht. Ich wusste schon im Vorfeld, dass es für mich nicht der Hammer werden würde, da ich seit zwei Jahren nicht mehr mit so vielen Leuten zu tun habe. Aber ich habe sehr viel Mühe gegeben, nicht angespannt zu wirken und lockere Gespräche zu führen. Anhänglich wollte ich dabei auch nicht sein. Und schon gar nicht ein Mitläufer. Ich habe schon meine eigene Meinung, doch ich werde so in der Masse oft nicht gehört- ich versuche mich ja mitzuteilen, aber ich gehe unter- unter den starken, auffälligen Charakteren. Tja, was ich gemacht habe: Ich habe mir die Haare rot gefärbt. Das ist den Leuten aufgefallen und sie haben mir Komplimente gemacht. Das gefiel mir, aber das war nur am ersten Tag so. Für mich lief es nicht scheiße, aber dann abends kommen die Momente, an denen zwei Leute ins Gruppenzimmer kommen und meine -in diesem Moment- "Gesprächspartnerin" auffordern, mit raus zu kommen, um ihr was zu erzählen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie es nicht böse meinen, wenn sie mich nicht auch auffordern mit zu kommen, da gibt es andere Personen, über die sie lästern (was mich persönlich nervt...). Aber ich frage mich dann, WARUM ich nicht auch gefragt wurde, ob ich mit möchte. Ich will nicht immer fragen, ob ich mit darf, schon gar nicht, wenn die so in das Zimmer reinkommen und auf wichtig machen. Es "fuchst mich" aber schon. Vor allem, wenn in der Dreiergruppe eine dabei ist, die beim ersten Seminar nicht dabei war. Sie hat halt eine sehr lockere Art und Tattoos und Piercings und einen coolen Haarschnitt usw. Ich will eigentlich, dass mich Leute so akzeptieren wie ich bin, aber es ist verdammt schwer. Und ich möchte von euch Tipps haben, wie ich auffallen kann, weil ich es einfach mal ausprobieren möchte. Schaden kann das doch nicht.
Ich hoffe, dass ihr mich so verstanden habt. Die Beweggründe usw.

PS: Jetzt im zweiten Seminar habe ich auch bei Gruppenarbeiten mitgemacht und vor der Gruppe präsentiert... das wollte ich nur noch loswerden^^ (jetzt werde ich kleinlich...omg)
 

CrashAndBurn

Mitglied
Hallo!

Stelle Dir selbst mal folgende Fragen:
Warum willst Du denn so unbedingt auffallen? Willst Du wirklich so unbedingt dazu gehören, dass Du Dein eigenes Naturell so völlig verleugnen willst? Wäre es Dein Naturell, im Mittelpunkt zu stehen, würde das automatisch passieren, auch ohne Äußerlichkeiten.
Hast Du wirklich das Bedürfnis, auch so zu sein, wie die vermeintlich "starken" Charaktere?
Oder hast Du bloß Angst, dass nicht auffallen gleichbedeutend mit versagen ist?
Das ist es nämlich nicht. Stark sein bedeutet nicht zwangsläufig, im Mittelpunkt zu stehen.
Versuche vielleicht mal, Deine Beweggründe genauer zu ergründen und sie ggf. hier näher zu erklären.

Ich wünsche Dir alles Gute!

CrashAndBurn
 

spamburger

Sehr aktives Mitglied
Ich glaube, das lässt sich so generell nicht beantworten. Natürlich ist es keine große Sache, aufzufallen. Färbe dir die Haare in fünf Farben oder setze einfach einen Haufen vor die Seminarzimmertür. Da fällst du garantiert auf. Jedoch willst du ja sicher positiv auffallen. Und das ist nicht so einfach. Den Haarschnitt des Mädels und ihre Tattoos findest du vielleicht toll und dir fallen sie positiv auf. Ich würde sie vielleicht zum Kotzen finden. Weiss mans? Mir fallen zum Beispiel Menschen positiv auf, deren Ansichten sich mit meinen decken. Dazu brauchen die keinen coolen Haarschnitt und müssen auch nicht die ganze Zeit labern (eigentlich fallen mir die Extrovertierten eher negativ auf ;) ).

Ich denke, der richtige Weg liegt darin, so zu bleiben wie man ist und das entsprechend mitzuteilen. Den richtigen Leuten fällst du dann sicher auf. Und die anderen, naja, brauchste die wirklich so dringend?
 
N

Novembria

Gast
Es geht nicht darum, im Mittelpunkt zu stehen, ich möchte halt nicht untergehen. Ich möchte eher nur mein Aussehen und Auftreten verändern. Nicht meinen Charakter. Es ist so ein blödes Gefühl, wenn man was sagt oder einfach einen Vorschlag machen möchte und man nicht gehört wird. Und du versuchst es ein zweites und drittes Mal und keiner geht darauf ein.
Früher habe ich halt eher zu den "stärkeren" Charakteren gehört, ich war meist die Witzige und die auch mal was Peinliches machen kann. Aber in der Seminargruppe konnte ich das noch nicht zur Geltung bringen. Und ja, i-wie ist das dann doch ein Mitläufer-Ding, wenn ich sage, dass ich da dazu gehören möchte.
Ich weiß, dass ich kein Versager bin, aber in solchen Situationen, wie oben genannt, bin ich sehr unzufrieden und dann kommen die Selbstzweifel wieder hoch.
Verstehst du mich jetzt (besser)?
 
N

Novembria

Gast
Ich denke, der richtige Weg liegt darin, so zu bleiben wie man ist und das entsprechend mitzuteilen. Den richtigen Leuten fällst du dann sicher auf. Und die anderen, naja, brauchste die wirklich so dringend?
Ja, möchte trotzdem authentisch bleiben und habe das bisher vertreten. Wahrscheinlich war ich aber noch zu still? Und die anderen Leute möchte ich gerne näher kennen lernen, aber ich möchte auch, dass sie das von ihrer Seite aus möchten. Und vielleicht muss ich ihnen dann auf die Sprünge helfen und evt. auffallen? ...
 
L

LVchen

Gast
Die Frage ist aber auch, ob viele Leute, die "ach so stark" wirken, in Wahrheit wirklich so stark sind? Vielleicht schlüpfen die alle lediglich in eine bestimmte Erwartungsrolle, um eben sozial anerkannt zu werden. Das kennt man doch von der Schule und überhaupt von der Gruppendynamik, wenn man mehr als 3-4 Personen in einer Gruppe hat. Die Leute stellen sich untereinander dar, es wird leicht ein Popularity Contest und leider wird das auch schnell ein Affenzirkus.

Meiner Meinung nach muss man nicht every group's darling sein. :D Na ja, ist doch so. Vor allem nicht, wenn einen die Leute kaum richtig wahrnehmen - was ja bei dir der Fall ist. Die Leute unterscheiden sich offenbar essenziell von dir - sie gehören dem Naturell "einen auf beliebt machen" an, wohingegen du dich selbst doch eigentlich gar nicht so anpassen willst (ich zitiere "ich habe meine eigene Meinung").
Du fühlst dich einsam und kommst dir lächerlich vor, weil du dich bei dem Seminar in eine Randständigkeit gedrängt fühlst. Sicher, du trägst irgendwo dazu bei - vielleicht nicht einmal bewusst. Du bist ein ruhigerer Typ. (man muss es ja gar nicht schüchtern nennen - schüchtern wäre man an sich eher, wenn es eher ein Unvermögen ist, auf andere zuzugehen usw., aber ich glaube, das ist es bei dir nicht). Wenn Leute sich anders verhalten, werden ihnen schnell irgendwelche Eigenschaften aufgedrückt, die aber gar nicht zwingend stimmen müssen. Deine Leute jedoch tragen ebenso zu dieser Gruppendynamik bei. Sie können mit ruhigen Menschen nichts anfangen.

Jetzt mal im Ernst:
was willst du mit dieser Gruppe? Die beachten dich nicht weiter, für die musst du einen auf cool-lässig machen damit du ansatzweise ankommst, die kommen freiwillig nicht auf dich zu und du musst so ungefähr noch betteln, damit dich überhaupt mal jemand mit nimmt. Das ist doch albern. Musst du dich als Bittsteller geben? - nein!

Seit ein paar Wochen bin ich der Auffassung, dass wenn man an Leute gerät, die nun mal nachweislich in anderen Welten leben - man dann eben sein eigenes Ding durchziehen sollte. So schwierig ist das nicht. Das Einzige, was man beherrschen sollte ist, sich gut alleine beschäftigen zu können. Man kann es auch lernen, in einer Gruppe eher das schwarze Schaf zu sein. :)

Du wirst Menschen finden, die zu dir passen. :) Glaube mir. Selbst mir gelingt das hin und wieder. *lol*

Es ist schon wichtig, mal überall den Druck rauszunehmen. Man muss sich nicht verbiegen, man muss keiner Gruppe anzugehören versuchen, die einen eh nicht wirklich akzeptiert usw. :)

Ich sage jetzt nicht "lieb dich selbst", aber akzeptiere dich so wie du bist, auch wenn es dir nach dieser Ablehnung wahrscheinlich schwer fällt. :( Jedenfalls stehst du damit nicht alleine da. Ich habe auch haufenweise solcher negativen Gruppenerfahrungen und ich bin auch dabei, das professionell aufzuarbeiten. ;)

Es gibt von Christian Morgenstern ein schönes Zitat: "Es gibt kaum eine größere Enttäuschung, als wenn man mit Freude im Herzen auf gleichgültige Menschen trifft."
Das passt ja im Grunde genommen in deinem Fall. :)
Ich modifiziere das noch mal etwas: "Aber man sollte diesen gleichgültigen Menschen nicht so viel Macht einräumen, dass sie einem die Freude im Herzen gänzlich nehmen!" :)
 
N

Novembria

Gast
LVchen du hast schon recht. Ja, sie sind ein bisschen anders. Aber ich möchte einfach auch Spaß haben. Ich will nicht in Zukunft bei den Seminaren abends allein im Zimmer sein und mich langweilen. Wahrscheinlich werde ich nur mit ein oder zwei Personen in Kontakt bleiben, mit denen ich dann doch zum Glück mal den ganzen Abend ein gutes Gespräch hatte.
Das war dann doch ein guter Kompromiss zwischen Allein sein und bei der Gruppe zu sein, aber das war Glück oder Zufall, ich konnte es ja nicht beeinflussen.

Ich finde die Leute schon nett und gut, man kann sich echt gut unterhalten. Nur das Lästern nervt. Es gibt wesentlich schlimmere Leute. Wären die wirklich oberflächlich, dann würde ich mir nicht so viele Gedanken darüber machen, wie ich besseren Anschluss finden bzw. auffallen könnte.
Und eigentlich wollte ich diese Diskussion vermeiden...
 
N

Novembria

Gast
Und ist es nicht positiv, dass ich nach einer Möglichkeit suche, Anschluss zu finden? Ich könnte mich ja auch verkriechen und leiser werden und mich ausschließen... ?!
 

spamburger

Sehr aktives Mitglied
Und ist es nicht positiv, dass ich nach einer Möglichkeit suche, Anschluss zu finden? Ich könnte mich ja auch verkriechen und leiser werden und mich ausschließen... ?!
Sich verkriechen wäre ja das andere Extrem. Hinterherrennen würde ich aber auch nicht. Wenn sie dich nicht dabeihaben wollen, dann lass sie abziehen. Das werden eh keine echten Freunde. Nutze sie einfach etwas zum Quatschen. Vielleicht kristallisieren sich welche heraus, mit denen doch mehr geht als oberflächliches Geplänkel. Vielleicht aber auch nicht.

Du kannst dir aber auch das Buch "How to make friends and influence people" oder wie das heisst kaufen. Es gibt da schon Tricks. Nur ist die Umsetzung nicht ganz einfach und du hast immer im Hinterkopf, dass die Leute deine Maske kaufen, nicht dich als Person.
 

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