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Wie erlangt man Gleichgültigkeit und Lebensfreude?

Hollunderzweig

Aktives Mitglied
@R.T.
Da stimme ich Dir zu.
Aber was soll man machen, wenn man fast ausschließlich nur solche Menschen kennenlernt?
Bei diesen Menschen gibt es auch eine Frequenz, die andersrum ist. Man muss in diese Frequenz schalten helfen. Das ist, wie wenn dich jemand anruft und gewohnheitsmässig zum Klagen beginnt, oder flennend anfängt, in diese zu menschliche Schiene zu gehen, da muss man dann Weichen stellen und den Zug umlenken. Mir gelingt das recht gut, ich habe da meine Tricks, die auch mir selbst helfen, wenn ich in dieser Spurrille bin und bei dieser verweile gerade. Das passiert einfach, dass man dahin abrutscht. Runter gehts leichter, wie rauf..
Ich habe eine ehemalige Schulfreundin, die zeitweise ins Dorf kommt, um ihre Mutter zu besuchen, mit der ich mich sehr gut verstehe und mit der ich oft ganz viel lachen kann. Die Tochter, also meine Ex-Schulfreundin ist ganz anders ausgerichtet, die lacht so gut wie nie. Ihr Leben war wahnsinnig einsam, in der Großstadt, wo sie seit langer Zeit wohnt. Sie ist schüchtern, traut sich mit niemanden ein Gespräch anfangen, ist verlegen, hat Angst, missdeutet und missverstanden zu werden, dann findet sie kaum jemanden natürlich, mit dem sie heiter und locker sein kann. Für das brauchts Vertrauen in sich selber, ins Leben, in die Menschen. Das hatte sie nicht. Geholfen hat ihr ein Kätzchen, das hat sie sich besorgt, nun muss sie oft schmunzeln, das Trauern ist praktisch wegen dieses Mietzerls nicht immer möglich, sie lernte wieder lächeln und eben ab und zu sogar lachen. Das ist wirklich, wie wenn man etwas verlernt hat, oder nie geübt hat, daher musst du unbedingt dafür sorgen, dass du absichtlich diesen "Muskel" trainierst, bis dir leicht fällt, was dir bisher nicht leicht gefallen ist. Ich habe diese Schulfreundin jetzt an die fünf Jahre "belästigt", ich mach mir nichts draus, wenn sie ( aus Verlegenheit, aus irgendwelcher komischen Meinung, aus irgendwelchem Vorurteil usw.) komisch ist zu mir, ich weiß, das sind die ganz normalen Anfangsprobleme, über die muss man hinweggehen. Ich habe sie anfüttern können, diese Exschulfreundin in dieser Zone, wo sie sehr mager war. Hab sie zum Kichern bringen können, zum Erzählen, zum Kommunizieren usw, hab mit ihr Ausflüge gemacht und mit Fremden neben ihr geplaudert- wo sie dann merkte und sah, sie kanns ja doch, was sie befürchtet, das trifft gar nicht zu...da fühle ich mich immer wie ein Missionar- wenn ich merke, dass sie immer öfter ins Lieben geht, aus diesem seltsamen Zustand der ewigen Trostlosigkeit herausgeht endlich. Inzwischen hat sie in der Stadt einen Turnclub aufgesucht, da lernte sie eine Freizeitgefährtin kennen und mit der ist sie jetzt fix befreundet...sie plaudern, aber hauptsächlich unternehmen sie Wanderungen, das verbindet auch, zusammen "was gutes ""Essen".
Also, wenn du mit Menschen gute Zeit haben willst, dann mach was, das aus dem Gegrüble heraushilft, aus dieser Bewegungslosigkeit, die ist meist schuld, wenn es jemand nie wirklich gut geht, der ist dann zu wenig im Körper, zu viel im Kopf. Im TUN bist du anders, als wenn du sitzt und denkst und sinnierst. Man grübelt da sehr leicht dann in die unguten Zustände. Vielleicht hat das etwas mit der Durchblutung der Gefäße zu tun? Weil...wenn ich lange sitze, dann muss ich grübeln, das ist wie wenn das eine dicht macht, das andere aufmacht. So etwa kommt mir vor, muss das sein- man ist nie von ungefähr unmutig, das hat etwas mit Schwachsein zu tun. Man muss sich da überlisten, die anderen ebenso. Mir hilfts, anderen auch- statt sich aufhalten mit dem, was anderes tun, ohne Rücksicht auf : geht nicht...das bedeutet nur: NOCH gehts nicht, aber wenn du das öfters machst, dann gehts. 🙃 😻:)
 

Hollunderzweig

Aktives Mitglied
Es geht mir nicht um den Aspekt Umwelt oder Nachhaltigkeit. Das ist ein anderes Thema.
Es geht darum, dass wir unser Leben auf Dingen aufbauen, welche für andere Menschen Leid bedeuten.
Beispiel Krafstoff: ich fahre mit dem Motorrad sinnlos durch die Gegend. Der dafür benötigte Kraftstoff ist Gegenstand von physischen Konflikten und Ausbeutung.
Und eben das sind Umstände, welche wir alle zu verantworten haben.
Und ich persönlich erachte es als Gleichgültigkeit, wenn ich mir dessen bewusst bin, aber dennoch egoistisch meinen Spaß haben will.
Wie kann ich denn Spaß oder Freude an etwas haben, was anderen Leid zufügt?
Es gibt einen Orden, wo man mit dem Fuß erst auftreten darf, wenn ganz sicher kein Käfer oder eine Ameise etc. unterm Fuß ist. Es ist unmöglich kein Gras zu zertreten, wenn man geht...es gehört dazu, dass du Schaden anrichtest, zugleich aber auch viel tust, das wiederum "nützlich" ist. That´s life...
Du bist vom Orden der Achtsamen, das ist deine Ausrichtung, das hilft dir sicher, dich besser zu fühlen. Manchmal brauchts besondere Mitmenschen, wie du, die drauf aufmerksam machen, worauf man nicht denkt. Benzin sparen ist auch mein Gredo. Ich weigere mich auch, dicke Autos zu fahren. Aber dafür brauchte es ein Nachdenken. Alles zu seiner Zeit.. diese Krise hilft, die derzeit ist, die lässt viele Leute umdenken.
 

Hollunderzweig

Aktives Mitglied
Was tust du jetzt konkret gegen Armut und Ungerechtigkeit in der Welt?

Ich habe heute ein Buch gelesen. Sicher nicht, weil mir der Krieg in der Ukraine gleichgültig ist.
Wie gut man alles hätte..die Weizenfelder würden weiter bearbeitet werden können, es würden die Häuser noch stehen, die Menschen würden noch leben, es würde der Bäcker noch backen können und geforscht werden können, es wäre alles noch wie "Gestern", würde man sich nicht drauf fokkussieren, frei sein zu wollen, eigenständig, unter einem anderen Chef. Dieser ist siebzig, dieser ist nichts, in ein paar "Tagen" wär der auf natürliche Art verschwunden. Ich kann nicht nachvollziehen, dass man nicht nachgegeben hat und sich zum Schein gefügt hat und innerhalb dieses Friedens dann seine Werte einfach gelebt hätte. Aussitzen, bis dieser Regent tot ist, dann anders wählen...das wäre mir recht gewesen. Männer sind anders.
 
G

Gelöscht 115192

Gast
@Berdine
Gerade im Moment? Nicht viel. Aber das habe ich ja auch nicht behauptet.
Ich habe aber intensiv versucht etwas zu verändern. Im Rahmen meiner Möglichkeiten. Damit bin ich aber seinerzeit Gescheitert.

Noch mal: ich behaupte nicht von mir perfekt zu sein, besser zu sein als andere oder im Umkehrschluss, dass andere schlechter sind. Das war zu keinem Zeitpunkt meine Intention!

Ukraine ist kein gutes Thema. Da ist es auch schwer jemanden zu treffen mit dem man sich da wirklich vernünftig autauschen kann,
Wieso? Du kannst immer helfen. Ich spende, unter anderem auch für die Tafel und gönne mir trotzdem was.

Ich denke du bist neidisch auf Menschen, die ihr Leben unbeschwert genießen können. Hat nichts mit Gleichgültigkeit zu tun.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

momo28

Moderator
Teammitglied
Das was du Gleichgültigkeit nennst kann man auch so sehen, dass diese Menschen Selbstfürsorge betreiben.
Wer immer nur das Leid sieht, wird irgendwann dem gegenüber auch abgestumpft sein.
Denn es ist seine Normalität geworden.

Es gibt viele Menschen, die beides tun, ihre Lebensfreude ausleben und sich um andere kümmern.

Was erwartest du?
 

Hollunderzweig

Aktives Mitglied
Ich verstehe nicht so ganz was Du mir mit der Metapher "Muskel" sagen willst.
Was meinst Du genau, was ich lernen soll damit es mir leicht fällt?
Guten Morgen lieber HansFranz!

Eine Bekannte hat in den letzten acht Wochen sechzehn Kilo abgenommen auf ihrer Reha. Man maß ihre Fettanteile und ihre Muskelanteile. Fett überwiegte, Muskel waren verkümmert und in Relation zum Fett total im Missverhältnis. Sie baute Muskeln auf, diese Muskeln fressen Fettzellen, daher nahm sie so besonders viel ab, zugleich mässigte sie sich auch in der Zufuhr von Dickmachern.

So ähnlich ist es auch sicher bei den Kummermenschen- die nehmen ständig an Kummer zu, weil sie den besonders oft füttern, der Humor, das Lachen vernachlässigen sie, daher überwiegt dieses "Gewebe". Humor frisst Kummer. Kummer frisst Humor.
Mir hilft immer diese folgene Parabel, die das so nett rüberbringt, ich verlinke sie dir.

 

Hollunderzweig

Aktives Mitglied
Es gibt in deiner, meiner, unserer Welt zig Gründe, um traurig zu sein, zugleich gibts zig Gründe, um sich wohl zu fühlen. Man ist, was man isst. Auf dem Lebensbuffet liegen "Speisen", die wahnsinnig schwer verdaulich sind, die sehr schwer im Magen liegen, die bedrücken und wo man sich nur noch schlecht fühlt, ebenso gibts Menüs, die Kraft machen, die gut tun und bekömmlich sind. Ukraine-Krieg anschauen, oder mit dem Köterchen schmusen...sich informieren, was alles schlecht ist, oder bereit sein, das Gute zu bemerken, das auch da ist. Wenn man Eltern ist, dann erzählt man seinem Kind auch nicht ständig vom Leid der Welt. Das tut man seinem Kind nicht an. Ich tu mir nicht an, immer an "Kummermuskel" zu trainieren, den ständig zu füttern. Darauf achte ich halt, mir zuliebe, denen zuliebe, die mich umgeben. Glückliche Leute werfen keine Bomben..
 
G

Gelöscht 79650

Gast
A la: während ich heute Abend zu AC/DC abrocke, wir uns gegenseitig mit Bier besudeln, alles um uns rum vergessen, krepieren anderenorts Menschen, weil ihnen die essentiellsten Dinge zum leben fehlen.
Auch wenn du auf Konzerte verzichtest, sterben nicht weniger Menschen.
Es gibt Menschen, die haben ein Talent zum Glücklichsein.
Und es gibt Menschen, die sich jede Freude vermiesen, indem sie auf irgendwen, der irgendwo leidet, hinweisen.
Tue Gutes.
Und genieße dein Leben.
Nichts ist langweiliger, als Mahner und Asketen, die sich und anderen jede Freude verderben, parallel dazu aber auch nichts gegen Missstände tun.
Was du "Gleichgültigkeit" nennst, nenne ich "Selbstschutz".
 

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