Deshalb meine Frage: Wenn ein Freund zu euch kommt und euch sein Leid klagt, wie anstrengend ist das für euch? Was denkt ihr darüber?
Hallo, ich denke, dass "Jammern" oder sich alles mal von der Seele reden gut und notwendig ist. Von daher finde ich es auch völlig okay, dass man das unter Freunden macht.
Aber: es gibt Menschen, die eben sehr sehr oft jammern oder klagen oder alles negativ und schwarz sehen. Das finde ich anstrengend, wenn es immer und immer wieder um dasselbe Thema oder diesselben Probleme geht, besonders auch dann, wenn die Person nicht wirklich was ändern kann oder will und taub ist für Ratschläge.
Wenn jemand sehr krank ist oder trauert oder was wirklich Schlimmes passiert ist, ist es normal, dass man häufig darüber redet. Wenn es aber mehr Alltagsprobleme sind, die nicht so schlimm sind, dann würde ich irgendwann dem Freund oder der Freundin auch sagen, wenn es mir zuviel ist. Besonders auch wenn jemand sehr lange und gerne redet, das kann ich irgendwann dann nicht mehr mental aufnehmen und es stresst mich. Wie gesagt: ich rede nicht von schlimmen Dingen und Phasen, wo es jemandem sehr schlecht geht.
Wenn man klagt, jammert und über seine Probleme redet, dann kreist man immer und immer wieder darum und gibt den Dingen wieder neue Energie. Und man fühlt sich natürlich dabei schlecht, da es eine sehr negative Energie ist. Wenn man aber versucht, soweit es möglich ist, auch positive dinge im Leben zu sehen, wenn man versucht, Dinge zu ändern, die einen belasten, dann fühlt man sich etwas besser.
Es ist manchmal wie mit dem halbvollen und dem halbleeren Glas: es ist beides richtig, aber bei der einen Betrachtungsweise fühlt man sich schlecht, bei der anderen genießt man die Tatsache, dass immerhin die Hälfte noch drin ist.
Interessant zu diesem Thema finde ich dieses Buch von Lynn Grabhorn: Aufwachen:
Da geht es darum, wie sehr negative Gefühle uns negativ beeinflussen und wie man auf seine Gefühle durch seine Gedanken einwirken kann.
Wenn wir sehr negativ denken, wenn wir denken, dass unsere Situation schlimm ist und sich unsere Probleme wie riesige schwarze Berge vor uns auftürmen, fühlen wir uns sehr schlecht.
Wenn wir aber schaffen, uns zu sagen, dass wir nun schrittweise ein Problem nach dem anderen angehen und das Ganze versuchen, als Herausforderung zu sehen, als ein Weg, uns besser kennenzulernen und neue Bewältigungsstrategien zu entwicklen, dann ändern sich auch unsere Gefühle. Das hilft natürlich nicht wirklich gut bei wirklich ganz schlimmen Situationen, aber bei Alltagsproblemen sollte man es ruhig mal probieren.
Darum geht es auch in diesem Buch:
Aufwachen - Dein Leben wartet: Die erstaunliche Macht der Gefühle | Lynn Grabhorn, Manfred O. Glück, Yutta Klingbeil | ISBN: 9783442217007 | Kostenloser Versand für alle Bücher mit Versand und Verkauf duch Amazon.
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