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Werde im Team nicht akzeptiert

Nernish

Mitglied
Hallo zusammen

Nach zwei Jahren Horror in einer grossen Firma (Mobbing durch Vorgesetze und Stellvertreterinnen, Schikanen, jeden Tag 10-12 Stunden Arbeit und dies in einem Büro, Umdrehen der Tatsachen im Mund und sogar Bedrohungen) haben drei Mitarbeiterinnen (ich auch) gekündigt. Vor vier Monaten habe ich einen neuen Job gefunden. Die ersten zwei bis drei Wochen war alles normal. Später hatte ich das Gefühl, dass meine Fragen unerwünscht waren, die Einarbeitung war grottenschlecht und die Arbeitskollegen wirkten auf mich sehr distanziert, manchmal sogar genervt wenn ich etwas sagte. Vieles wurde mir falsch erklärt, dies führte wiederum zu Fehlern.

Es kam bei mir viel hoch und ich fühlte mich auf einmal wieder in der Vergangenheit, bzw. im alten Betrieb. Ich gebe es zu, ich habe mich daraufhin distanziert, um mich emotional zu schützen. Das Arbeitsklima war / ist nicht gerade gut und ich fühlte / fühle mich im Team unwohl.

Ende April hatte ich das Probezeitgespräch. Sie stellen mich definitiv ein aber ehrlich gesagt war/bin ich nicht sehr zufrieden, wie das Gespräch verlaufen ist.

Vor ein paar Wochen hatte ich ihr mal im Gespräch erwähnt, dass ich eine medizinische Ausbildung berufsbegleitend absolvieren möchte, damit ich eine solide Basis im Job habe (ich kontrolliere die medizinische Kodierung der stationären Leistungen). Mir ist schon im Gespräch aufgefallen, dass ihr das nicht so gepasst hat (mit dieser Ausbildung könnte man eigentlich noch als Arztgehilfin in einer Praxis, Klinik oder Spital arbeiten unter anderem). Im Probezeitgespräch wurde mir aufgrund dessen vorgeworfen, dass ich zu ehrgeizig bin und ich mich auf das Wichtige fokussieren soll?! Ich soll auf gar keinen Fall eine Ausbildung oder Weiterbildung machen.

Eine Arbeitskollegin machte bereits mehrmals die Aussage, wieso meine Vorgesetzte so dumm sei und jemand ohne eine medizinische Ausbildung anstellt (ich habe zwar sehr viel Erfahrung im medizinischen Bereich aber keine Ausbildung). Ich habe diese Aussage im Gespräch meiner Vorgesetzten gesagt. Sie meinte nur, ach das hast du falsch aufgenommen.

Des Weiteren meinte sie, dass ich Flüchtigkeitsfehler mache, als ich sie fragte welche Fehler, weil ich nie ein richtiges Feedback erhalten habe (obwohl ich danach gefragt habe), konnte sie zuerst keine Aussage dazu machen. Dann meinte sie, ich habe dir letzte Woche gesagt, dass du das Schreiben auf Italienisch erstellen sollst, das hätte ich dir nicht sagen sollen und du hättest bei Unklarheiten selber nachfragen müssen. Ich hatte ihre Stellvertreterin gefragt und sie meinte ich soll das Schreiben auf Deutsch erstellen. Auch dies habe ich auch im Gesprächs erwähnt.

Zusätzlich meinte sie, ich solle bei allen Unklarheiten nachfragen. Das mache ich jedes Mal, aber entweder bekomme ich ein «ich weiss es nicht», «frag die Kollegin xy», «ich habe keine Zeit», es kommt ein Seufzer oder es wird mir zähneknirschend erklärt.

Ich muss mich manchmal durchs Team fragen wer mit mir zusammen die Fälle anschauen will. Ich fühle mich noch teils unsicher, werde aber von einer Kollegin zur nächsten geschickt und niemand will zuständig sein. Mehrmals wurde mir gesagt, man habe heute keine Zeit, aber für die andere neue Mitarbeiterin haben sie sehr wohl Zeit.

Zusätzlich wurde mir noch vorgeworfen, dass ich eine Lücke in einem spezifischen Thema aufweise, obwohl ich dies hätte wissen müssen. Das passierte in der zweiten oder dritten Woche. Das Problem war, dass die Person, die mich «eingearbeitet» hat, wusste es selber nicht und meinte, dass ich dies falsch erkläre (nein, es war sehr wohl richtig!).

Am Schluss sagte sie mir noch, dass ich in den Pausen distanziert und desinteressiert wirke. Ich kann ja nichts dafür, dass mir keiner zuhört, wenn ich etwas sage. In solchen Fällen ziehe ich mich zurück. Mir wurde auch vorgeworfen, dass ich nach dem Feierabend nicht mit dem Team unterwegs bzw. saufen war: Ich hatte aber bereits vorher gesagt, dass ich am besagten Tag, noch einen Termin beim Arzt habe.

In jedem Fall habe ich in den letzten Tagen versucht mich dem Team zu nähern. Wir haben zwei Männer im Team und es funktioniert ziemlich gut, finde ich – mit den Frauen funktioniert dies leider nicht, egal was ich tue.

Das ganze Team macht die Vorgesetzte schlecht. Sie meinen eben, dass sie eine unfähige Vorgesetzte sei und nichts kann. Meine Vorgesetzte ist andauernd krank, jede Woche kommt sie nicht ins Büro und «arbeitet» immer im Home-Office (in vier Monaten habe ich sie etwas zwei Mal gesehen). Deshalb verstehe ich nicht, weshalb sie anderen Mitarbeiterinnen vertraut. Sie kann mich gar nicht beurteilen – jegliche Information kam von den anderen Mitarbeitern.

Zusätzlich hatte ich noch nie so wenig zu tun. Wie soll ich diese anspruchsvolle Thematik überhaupt lernen? Ich habe bereits im Gespräch erwähnt, dass ich mir ein grösseres Arbeitsgebiet wünsche – gleichzeitig bin ich so untergefordert. Eine Verschnaufpause ist gut, aber ich habe seit vier Monaten fast nichts zu tun, obwohl die Vorgesetzte meinte ich bekäme nach dem Gespräch ein grösseres Arbeitsgebiet. Nichts ist passiert. Im Home-Office fange ich meistens um 07.00 Uhr an – um 08.30 Uhr bin ich mit allem fertig. Wenn ich mal Glück habe, dann bin ich um 10.00 Uhr fertig. Eine Arbeitskollegin ersäuft in der Arbeit, weil Ihr Arbeitsgebiet so gross ist, deshalb helfe ich ihr gerne. Dies wurde im Gespräch auch nicht berücksichtigt.

Ehrlich gesagt hat meine Vorgesetzte recht, ich fühle mich im Team überhaupt nicht wohl. Die Einarbeitung war fast nicht vorhanden. Ich muss mir alles selber beibringen und wenn ich Fragen stelle, bin ich zu ehrgeizig, wenn ich das nicht mache, soll ich doch Fragen stellen. Die Firma habe eine offene Fehlerkultur und aus den Fehlern lernt man, aber gleichzeitig rennen die Mitarbeiter bei einem Fehler sofort zur Vorgesetzten?! Entweder ich spinne oder sie sind nicht ganz dicht. Wie soll ich am besten umgehen? Am liebsten würde ich mir gerne einen anderen Job suchen aber einerseits mag ich nicht aufgeben und andererseits kommt bei einem nächsten Vorstellungsgespräch die Frage, weshalb man nach 4 Monaten kündigen will...

Jeden Tag im Büro kommt etwas Neues dazu
 

Lavendelgrau24

Aktives Mitglied
Man muss offen sagen, dass man es in fast allen Firmen und Betrieben schwer hat, zu einem bestehenden Team zu kommen. In unserer Abteilung ist "die Neue" auch für die ersten Wochen und Monate schlicht eine Belastung, weil sie Mehrarbeit bedeutet.

Das gehört leider irgendwie dazu - sollte aber kein Dauerzustand sein.
Könnte die Kollegin der du hilfst nicht ein Wort für dich einlegen und etwas an dich abtreten? Dass andere Kollegen ihre eigene Meinung widergeben und ihre Vorurteile haben, kannst du weder beeinfluss noch gerade stellen. Das ist leider auch so eine negative Berufsgeschichte...

Ich finde nicht, dass du dort bleiben solltest und doch würde ich von einer Kündigung abraten. Wie wäre es das weiter zu machen und dich nebenher weiter zu bilden? Oder zumindest sehen, ob sich noch Verbesserungen finden lassen.
 

Nernish

Mitglied
Man muss offen sagen, dass man es in fast allen Firmen und Betrieben schwer hat, zu einem bestehenden Team zu kommen. In unserer Abteilung ist "die Neue" auch für die ersten Wochen und Monate schlicht eine Belastung, weil sie Mehrarbeit bedeutet.

Das gehört leider irgendwie dazu - sollte aber kein Dauerzustand sein.
Könnte die Kollegin der du hilfst nicht ein Wort für dich einlegen und etwas an dich abtreten? Dass andere Kollegen ihre eigene Meinung widergeben und ihre Vorurteile haben, kannst du weder beeinfluss noch gerade stellen. Das ist leider auch so eine negative Berufsgeschichte...

Ich finde nicht, dass du dort bleiben solltest und doch würde ich von einer Kündigung abraten. Wie wäre es das weiter zu machen und dich nebenher weiter zu bilden? Oder zumindest sehen, ob sich noch Verbesserungen finden lassen.

Ich kenne dies leider nicht so, bzw. ich habe es nie so gehandhabt. In den letzten 15 Jahren habe ich um die 15-20 Personen eingearbeitet und bin mit den Neuen immer gut umgegangen. Ich habe sogar mit fast allen noch einen guten Kontakt. Aber ja, verstehe was du meinst.

Nein, die Kollegin wird kein gutes Wort für mich Einsetzen. Ich war gestern kurz vor der Verzweiflung. Sie hat mir ein Telefon weitergeleitet und ich wusste nicht, was mit dem anzufangen war. Es hat ihr einfach nicht interessiert. Sie hat ihre Sachen gepackt und ist gegangen. Das ist auch die gleiche Kollegin, die meinte, weshalb ich ohne med. Ausbildung eingestellt wurde.

Du hast Recht, ich kann niemanden beeinflussen und ja, nur weil ich es nicht tue, kann ich nicht erwarten, dass die anderen es auch nicht tun :(

Ich werde mich so oder so weiterbilden. Dies werde ich weder mit der Vorgesetzten noch einmal diskutieren noch mit anderen Mitarbeitern. Schlussendlich was ich nach Feierabend mache, können sie ja nicht beeinflussen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Nernish

Mitglied
Meiner Meinung nach werde ich einfach nicht akzeptiert. Es ist mir klar, dass die neue Mitarbeiterin am Anfang ein Mehraufwand ist, aber es gibt noch eine zweite Mitarbeiterin, die ein Monat vor mir angefangen hat.

Man hilft ihr, man hat für sie immer Zeit. Nach Feierabend warten sie auf sie (gestern war ich am Einpacken und anstatt, dass die anderen zwei Kolleginnen auf mich gewartet hätten - sie sind nur eine Minute vor mir gegangen - waren sie einfach weg (ist nur ein Beispiel, sie müssen ja nicht auf mich warten), man lacht mit ihr, sie ist so süss, so lieb, so cool. Nein, bin nicht eifersüchtig, aber möchte euch aufzeigen, wie das so bei mir ist.

Vor zwei Wochen habe ich aufgehört, zu rauchen und dies nach 21 Jahren. Sie lachen mich aus (sie rauchen selber)...ich nehme meistens immer etwas von zu Hause (Mittag) mit, ich werde ausgelacht. Ab und zu habe ich widerwillig in der Mensa etwas gekauft, damit sie mich in Ruhe lassen. Die neue darf ohne Probleme über Mittag Sport machen und sie isst nie mit uns.
 
Zuletzt bearbeitet:

tonytomate

Sehr aktives Mitglied
Kurz und knapp. Du hast innerlich gekündigt. Nichts wie weg. So ein Umfeld macht krank. Ich würde von der Pause direkt nach Hause fahren und überhaupt nicht mehr auf der Arbeit erscheinen. Das wäre mir echt zu dumm. Such Dir besser einen Fabrikarbeiterjob. Da machst Du den ganzen Tag einen Handgriff, sobald Feierabend ist, dann ist Feierabend, Du hast den Kopf frei. Ich kenne das im Büro nicht anders wie Du, jeden Tag Irrenhaus. Irgendwann gehts Dir wie mir, dann denkst Du, fahr ich nun gegen den Brückenpfeiler oder auf die Arbeit. Habe mir dann einen Termin für die Rosa Couch gemacht und bin nicht mehr hin, sondern zum Dok. Ich finde es immer lustig, wenn man von Teamarbeit spricht, dabei ist jeder sein eigenes Team. Stets zum Vorteil des jeweiligen Narzisten.
 

FlatterMaus

Aktives Mitglied
Liebe Nernish, das liest sich alles sehr unschön. Ich fürchte, von Seiten der Kollegen wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Aber bedenke, dass sind nur Kollegen, nicht mehr, nicht weniger. Kannst du dich extern weiterbilden und wird die Weiterbildung entsprechend anerkannt? Falls ja mache es auf jeden Fall. Mach es auch, wenn es dich generell in deinem Bereich weiterbringt. Ansonsten ist mein Tip, aussitzen und weiterbewerben und jeden Tag daran denken, dass es nur ein Job ist, welcher deinen Lebensstandard finanziert.
 

unschubladisierbar

Sehr aktives Mitglied
Es tut mir leid das du solche Erfahrungen machen musst.

Es kann schwer sein, in ein neues Team zu kommen. Da genügt nur eine Person, die alles schlecht redet und der Rest macht gedankenlos mit.
Am Ende ist sich nie jemand seiner Schuld bewusst und viele vergessen das auch sie irgendwann mal angefangen haben.

Ich rate dir am Ball zu bleiben. Auch wenn es erstmal schwer ist und einiges an Überwindung kostet, sprich sofort Unklarheiten an. Lass diese komische Stille, die Unwohlsein verursacht, nicht zu. Wenn du das Gefühl hast das jemand wieder irgendwas quer schlägt, sprich es an. Frag sachlich und interessiert nach. Wenn jemand genervt reagiert, frag, nach weshalb man dir so gegenüber tritt. Das Schlimmste, was man machen kann, alles über sich ergehen zu lassen nur, weil man das Gefühl hat das man nicht fragen darf oder jemanden damit nervt. Am Ende macht man dadurch Fehler und sich angreifbar.
 

Jenny_allein

Mitglied
Mache deine Weiterbildung und schau dich in Ruhe um,, wo du gut unterkommen kannst.

Breche das nicht übers Knie, nicht dass bei der nächsten Stelle es erneut Probleme gibt.

Du bist vollkommen okay und siehst das alles richtig.

Du machst deinen Weg, da bin ich mir sicher 🤗
 

Nernish

Mitglied
Kurz und knapp. Du hast innerlich gekündigt. Nichts wie weg. So ein Umfeld macht krank. Ich würde von der Pause direkt nach Hause fahren und überhaupt nicht mehr auf der Arbeit erscheinen. Das wäre mir echt zu dumm. Such Dir besser einen Fabrikarbeiterjob. Da machst Du den ganzen Tag einen Handgriff, sobald Feierabend ist, dann ist Feierabend, Du hast den Kopf frei. Ich kenne das im Büro nicht anders wie Du, jeden Tag Irrenhaus. Irgendwann gehts Dir wie mir, dann denkst Du, fahr ich nun gegen den Brückenpfeiler oder auf die Arbeit. Habe mir dann einen Termin für die Rosa Couch gemacht und bin nicht mehr hin, sondern zum Dok. Ich finde es immer lustig, wenn man von Teamarbeit spricht, dabei ist jeder sein eigenes Team. Stets zum Vorteil des jeweiligen Narzisten.
Danke für deine Rückmeldung. Darf ich etwas fragen? Was du geschrieben hast, meinst du es im Ernst? Nein, einen Job in der Fabrik will ich nicht haben, wenn es anders geht. Ich kann die Arbeit lernen, muss einfach richtig eingearbeitet werden - ganz einfach.

Aber du hast vollkommen Recht, auch auf meiner neuen Arbeitsstelle wurde Teamwork und Teamzusammenhalt gross geschrieben, bis jetzr erlebe ich es aber anders...zu einem Teil habe ich bereits innerlich gekündigt...
 
Deine Kollegen klingen kindisch und verbittert. Das habe ich leider auf meiner letzten Arbeit auch mitgemacht und nach 4 Monaten aufgegeben.

Eine Freundin von mir hat vor 3 Jahren einen Job als Quereinsteiger im med. Bereich angefangen und musste sich ebenso Anfeindungen stellen. Sie hat es durchgezogen, stets dazugelernt und heute wehrt sie sich sofort, wenn eine Kollegin sie mal anzickt. Die meisten haben aber mittlerweile zu viel Respekt vor ihr und sie ist auch nicht mehr die Neuste das macht es leichter.

Es liegt also an dir, was du dir selbst zutraust oder antun möchtest. Ich bin zu labil für so einen täglichen Psychoterror, meine Freundin hat es aber als Herausforderung gesehen und ist daran gewachsen.

Keine Ahnung, warum manche Leute auf so eine Hackordnung stehen und sich gegenseitig das Leben schwer machen. Mir persönlich macht es Spaß, neue Kollegen einzuarbeiten .
 

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