Rumiko
Mitglied
Weltschmerz und Philosophische Gedanken
Melancholie ist die Trauer über die Unzulänglichkeit der Welt.
Der Satz geht mir nicht aus dem Kopf! Mich hat mal eine Kollegin gefragt, ob ich allgemein ein Mensch bin, der „Weltschmerz“ empfindet. Zu dem Zeitpunkt wusste ich gar nicht, was die von mir wollte…
Inzwischen ist das ganz schlimm. Weltschmerz. Meine Seele fühlt sich an wie eine offene Wunde und alles Mögliche stochert darin rum! Alles ist schlimm, alles! Wozu Krieg! Wieso Konsumieren, wieso für diese Gesellschaft arbeiten um am Ende vom Arbeitsamt noch eine oben drauf zu kriegen! Das tut weh, das tut einfach weh! Und dann kommen noch ich und mein eigenes Leben.
Ich will das aufschreiben, um zu erfahren, ob es noch andere Menschen gibt, die so empfinden. Nein, ich weiß, dass es viele Menschen mit diesen Gefühlen gibt, das sieht man ja hier. Nur… was kann man dagegen machen? Psychotherapie, Klappse? Computerspielen lenkt mich persönlich von solchen Gedanken ab. Zerstreuung allgemein.
Aber ich möchte es einfach mal in die Welt hinaus schreien: **** DICH; WELT! :mad:
Ich habe so einen emotionalen Stau in mir… Ich habe deswegen regelmäßige Zusammenbrüche, weil ich es einfach nicht mehr aushalte. Manchmal gehe ich auch in den Wald und schreie. Ich habe auch schon Einzeltherapie gehabt und so, da kam raus, das ich meine Gefühle unterdrücke und sie deswegen so krass hervorbrechen. Und hinterher, nach diesen mehrstündigen Heulkrämpfen, weiß ich gar nicht mehr, was war. Und warum.
Es ist einfach alles scheiße! Besonders der Papierkram mit den Ämtern, der Krankenkasse und alles.
Ich habe einfach keinen Bock überall hinterher zu telefonieren. Manchmal auch keine Kraft.
Hinzu kommt das Wissen darum, dass das ja alles Methode hat. Dass man sich besser bei den Leuten einschleimt und nach ihrer Pfeife tanzt, damit es schneller geht.
So kommt es von meiner persönlichen Depression zur Melancholie. Wieso ist das alles so? Am Ende ist es einfach die Unzulänglichkeit der Welt! Und egal wie ich mich verbiege, was für einen inneren Schmerz, welche Abscheu ich empfinde, ich muss es einfach machen. Ich MUSS.
Bevor ich morgens aufstehe, überlege ich mir immer Ausreden, die mir verhelfen könnten im Bett zu bleiben. Habe ich Kreislaufprobleme? Fährt kein Bus? Was ist glaubhaft? Wenn ich keine glaubwürdige Ausrede finde, stehe ich auf. Oder ich bleibe mit schlechten Gewissen liegen und steiger mich immer weiter in den Gedankenkreislauf rein. Heute bin ich also um 12 statt um 8 in der Tagesklinik erschienen und kriege so einen richtig krassen Heulkrampf. Keiner weiß ja damit umzugehen und wenn die mich Fragen, was denn mit mir los ist, weiß ich es nicht. Die Papiere kann ich ja auch später besorgen, außerdem kann ich es ja absprechen, wenn ich Antriebsprobleme habe… Was ist also mein Problem? Ich kann doch nicht sagen Melancholie, oder?
„Es ist alles so schlimm!“ „Was denn?“
Ich hatte keine schwere Kindheit, wie viele Leute hier. Ich habe bisher keinen Unfall oder was Traumatisches erlebt. Aber meine Seele tut mir trotzdem weh. Ich kriege deswegen nichts auf die Reihe. Nicht mal einfache Sachen, wie irgendwo anzurufen. Ich habe halt das Übliche: Selbstwertprobleme, unterdrückte Gefühle, wenig Freunde. Hypersensibilität. Hinzu kommt das ich nicht aufstehen mag, weil ich mich dann wieder der Welt stellen muss. Der furchtbaren Welt.
So viele Sachen erledigen… so viel dumme Leute überall. Dabei will ich doch einfach nur …NICHTS.
Ich habe der Sozialpädagogin gesagt, ich will nichts. Da hat sie dumm geguckt. Ich schlafe ziemlich viel. Im Schlaf denke ich nicht nach. Fast so gut wie Computerspielen.
Aber es ist doch seltsam.
Habe ich zu wenig Ablenkung, sollte ich Antidepressiva nehmen? Antidepressiva gegen Weltschmerz?
Manchmal helfen auch einfache Momente. Die Entenküken am See, die Natur allgemein. Durchatmen, wegsein, im Moment sein. Keine Gedanken. Stille. Keine Kriegsbilder und keine nervigen Beamten.
Aber dann kommt wieder dieses Zwicken im Bauch, dieses „ich muss zurück und meinen scheiß erledigen und wenn ich das erledigt habe kommt etwas anderes zu erledigen.“ Immer und immer weiter. Und schon kommt der Gedanke, wozu gucke ich mir den See an, wenn ich wieder zurück muss…
WOZU? Wozu bin ich da, wozu dies und jenes…
Neulich bin ich zur Erkenntnis gekommen, dass Religion und Spiritualität da sind, um die Menschen von solchen Fragen abzulenken.
Vielleicht sollte ich Guru werden, meditieren. Vielleicht reicht es einfach schon, Sport zu machen. Einfach raus und weg. Reisen wollte ich immer.
Jetzt habe ich Angst davor, weil ich depressiv bin. Und wer sagt denn, dass es woanders besser ist. Das woanders keine dummen Menschen gibt. Die Leute stören mich am meisten. Dann vielleicht nach Kanada. Keiner hier, keiner da, Kanada!
Wenigstens habe ich noch Träume, auch wenn alles doof ist…
Danke fürs Lesen.
Melancholie ist die Trauer über die Unzulänglichkeit der Welt.
Der Satz geht mir nicht aus dem Kopf! Mich hat mal eine Kollegin gefragt, ob ich allgemein ein Mensch bin, der „Weltschmerz“ empfindet. Zu dem Zeitpunkt wusste ich gar nicht, was die von mir wollte…
Inzwischen ist das ganz schlimm. Weltschmerz. Meine Seele fühlt sich an wie eine offene Wunde und alles Mögliche stochert darin rum! Alles ist schlimm, alles! Wozu Krieg! Wieso Konsumieren, wieso für diese Gesellschaft arbeiten um am Ende vom Arbeitsamt noch eine oben drauf zu kriegen! Das tut weh, das tut einfach weh! Und dann kommen noch ich und mein eigenes Leben.
Ich will das aufschreiben, um zu erfahren, ob es noch andere Menschen gibt, die so empfinden. Nein, ich weiß, dass es viele Menschen mit diesen Gefühlen gibt, das sieht man ja hier. Nur… was kann man dagegen machen? Psychotherapie, Klappse? Computerspielen lenkt mich persönlich von solchen Gedanken ab. Zerstreuung allgemein.
Aber ich möchte es einfach mal in die Welt hinaus schreien: **** DICH; WELT! :mad:
Ich habe so einen emotionalen Stau in mir… Ich habe deswegen regelmäßige Zusammenbrüche, weil ich es einfach nicht mehr aushalte. Manchmal gehe ich auch in den Wald und schreie. Ich habe auch schon Einzeltherapie gehabt und so, da kam raus, das ich meine Gefühle unterdrücke und sie deswegen so krass hervorbrechen. Und hinterher, nach diesen mehrstündigen Heulkrämpfen, weiß ich gar nicht mehr, was war. Und warum.
Es ist einfach alles scheiße! Besonders der Papierkram mit den Ämtern, der Krankenkasse und alles.
Ich habe einfach keinen Bock überall hinterher zu telefonieren. Manchmal auch keine Kraft.
Hinzu kommt das Wissen darum, dass das ja alles Methode hat. Dass man sich besser bei den Leuten einschleimt und nach ihrer Pfeife tanzt, damit es schneller geht.
So kommt es von meiner persönlichen Depression zur Melancholie. Wieso ist das alles so? Am Ende ist es einfach die Unzulänglichkeit der Welt! Und egal wie ich mich verbiege, was für einen inneren Schmerz, welche Abscheu ich empfinde, ich muss es einfach machen. Ich MUSS.
Bevor ich morgens aufstehe, überlege ich mir immer Ausreden, die mir verhelfen könnten im Bett zu bleiben. Habe ich Kreislaufprobleme? Fährt kein Bus? Was ist glaubhaft? Wenn ich keine glaubwürdige Ausrede finde, stehe ich auf. Oder ich bleibe mit schlechten Gewissen liegen und steiger mich immer weiter in den Gedankenkreislauf rein. Heute bin ich also um 12 statt um 8 in der Tagesklinik erschienen und kriege so einen richtig krassen Heulkrampf. Keiner weiß ja damit umzugehen und wenn die mich Fragen, was denn mit mir los ist, weiß ich es nicht. Die Papiere kann ich ja auch später besorgen, außerdem kann ich es ja absprechen, wenn ich Antriebsprobleme habe… Was ist also mein Problem? Ich kann doch nicht sagen Melancholie, oder?
„Es ist alles so schlimm!“ „Was denn?“
Ich hatte keine schwere Kindheit, wie viele Leute hier. Ich habe bisher keinen Unfall oder was Traumatisches erlebt. Aber meine Seele tut mir trotzdem weh. Ich kriege deswegen nichts auf die Reihe. Nicht mal einfache Sachen, wie irgendwo anzurufen. Ich habe halt das Übliche: Selbstwertprobleme, unterdrückte Gefühle, wenig Freunde. Hypersensibilität. Hinzu kommt das ich nicht aufstehen mag, weil ich mich dann wieder der Welt stellen muss. Der furchtbaren Welt.
So viele Sachen erledigen… so viel dumme Leute überall. Dabei will ich doch einfach nur …NICHTS.
Ich habe der Sozialpädagogin gesagt, ich will nichts. Da hat sie dumm geguckt. Ich schlafe ziemlich viel. Im Schlaf denke ich nicht nach. Fast so gut wie Computerspielen.
Aber es ist doch seltsam.
Habe ich zu wenig Ablenkung, sollte ich Antidepressiva nehmen? Antidepressiva gegen Weltschmerz?
Manchmal helfen auch einfache Momente. Die Entenküken am See, die Natur allgemein. Durchatmen, wegsein, im Moment sein. Keine Gedanken. Stille. Keine Kriegsbilder und keine nervigen Beamten.
Aber dann kommt wieder dieses Zwicken im Bauch, dieses „ich muss zurück und meinen scheiß erledigen und wenn ich das erledigt habe kommt etwas anderes zu erledigen.“ Immer und immer weiter. Und schon kommt der Gedanke, wozu gucke ich mir den See an, wenn ich wieder zurück muss…
WOZU? Wozu bin ich da, wozu dies und jenes…
Neulich bin ich zur Erkenntnis gekommen, dass Religion und Spiritualität da sind, um die Menschen von solchen Fragen abzulenken.
Vielleicht sollte ich Guru werden, meditieren. Vielleicht reicht es einfach schon, Sport zu machen. Einfach raus und weg. Reisen wollte ich immer.
Jetzt habe ich Angst davor, weil ich depressiv bin. Und wer sagt denn, dass es woanders besser ist. Das woanders keine dummen Menschen gibt. Die Leute stören mich am meisten. Dann vielleicht nach Kanada. Keiner hier, keiner da, Kanada!
Wenigstens habe ich noch Träume, auch wenn alles doof ist…
Danke fürs Lesen.