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Weiß nicht mehr weiter... (lang)

Lollynoone

Neues Mitglied
Hallo an alle!
Ich bin neu hier und weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen soll...
Kurz zur Vorgeschichte: Ich bin 23 Jahre alt und bin seit knapp einem Jahr mit meinem Partner, 28, zusammen. Für mich ist diese Beziehung etwas unglaubliches (gewesen), denn er ist der erste Typ gewesen, in den ich jemals verliebt war. Das ist schon laaaange her und ich hatte immer Gefühle für ihn. Allerdings war ich für ihn eher unsichtbar, er ist ein totaler Womanizer und hat dementsprechend oft Freundinnen gehabt, was mir in meiner Jugend echt viel Herzschmerz bereitet hat und ich hatte nie Interesse an Jungs- außer an ihm. Nach dem Fachabi habe ich dann eine Ausbildung angefangen. Mit 20 hatte ich dann meine erste Beziehung- absolute Katastrophe mit Gewalt und Eingrenzungen.. Nach 6 Monaten hab ich den Schlussstrich gezogen. Zum Glück war meine Ausbildung 100 km von meinem Ex entfernt- also konnte er mich nicht mehr finden. Die Ausbildung war auch nicht unbedingt der Hammer (wenig Einarbeitung, viel Kritik- ABER tolle Freundinnen in der Berufsschule). Dann 2016 die nächste Beziehung mit einem Kollegen, der ein Lehrjahr unter mir war. Und wieder kam ich in eine Katastrophen-Beziehung mit Beleidigungen, ebenfalls Gewalt und Betrügen seinerseits. Nach einem Jahr Ende dieser Beziehung, als der Betrug rauskam. Dann hat er mir die Wohnung ausgeräumt (haben zusammengewohnt, weil es billiger für uns war) und auf Arbeit viel Scheiße erzählt, sodass sich alle gegen mich wandten. Deswegen bekam ich schlimme Depressionen, stand vor der Einlieferung in die Klinik.:wein: Ja.. und dann kam meine jetzige Beziehung mit meinem ersten Schwarm. Und erst war ich super glücklich, total auf Wolke Sieben. Er ebenfalls, er plante mit mir bereits die Zukunft mit Kindern und Haus. Allerdings war er schrecklich eifersüchtig. Wenn ich zu meinen Eltern oder in meine Wohnung gefahren bin, war er der Meinung, ich betrüge ihn. Als mein Handy mal keinen Akku hatte, wollte er einen Screenshot von meinem Akkustand! usw.
Ich war zu der Zeit in der Prüfungsphase, hatte meine schriftlichen Prüfungen bestanden und wartete auf meine mündliche. Die Nacht vor dieser konnte ich vor Aufregung nicht schlafen. Also unterhielten wir uns, was aber recht schnell zu einer Auseinandersetzung führte, weil ich einmal sagte "meinen Kommentar spar ich mir jetzt" und er mich dazu zwingen wollte, ihn zu sagen und letztendlich meinte, ich solle abhauen. Dann sprach er nicht mehr mit mir. An Schlaf war also nicht mehr zu denken.
Natürlich habe ich meine Prüfung nicht geschafft. Ich war unkonzentriert und der Prüfer hat mir auch das Leben ziemlich schwer gemacht, da er in Rivalität mit meinem damaligen Chef stand. Ich fiel in ein tiefes Loch, obwohl die Wogen mit meinem Freund sich wieder glätteten. Aber ich geb ihm immer noch eine Mitschuld an der Sache.:mad:
Die Zeit danach ( fast 2 Monate) war ich zwar in meinem Ausbildungsbetrieb noch angestellt, aber wurde operiert und war so krank geschrieben. Danach war ich arbeitslos. Habe aber versucht, Arbeit zu finden, aber wer nimmt schon eine ohne Abschluss? Habe dann übergangsweise eine neue Ausbildung angefangen, die allerdings jetzt im Januar zum Ablauf der Probezeit gekündigt wurde (in beiderseitigem Einverständnis, da die über Leichen gingen, um Umsatz zu machen und ich zu sozial bin, um Kunden auszubeuten. Da wurde mir dann auch gesagt, ich hätte ein trauriges Leben, weil ich nicht kapitalistisch bin...). Ich war natürlich schon während dieser Ausbildung nicht glücklich, aber fest entschlossen, sie durch zu ziehen, wenn es sein muss.
Bin also jetzt seit Anfang Februar wieder arbeitslos. Habe Ende April meine Nachprüfungen für meine erste Ausbildung, für die ich viel lerne. (Und natürlich werde ich die Nacht vor den Prüfungen nicht bei ihm verbringen) Aber ansonsten fällt mir die Decke auf den Kopf. Ich kriege 280€ ALG I und bin deswegen- auch auf Wunsch meines Partners zu ihm gezogen, auch weil ich die meiste Zeit eh bei ihm war. Allerdings hagelt es nur noch Kritik und Anschuldigungen von ihm. Ich sei selbst schuld, dass ich arbeitslos bin. Ich hätte nichts erreicht in meinem Leben. Ich sei faul. Ich würde nie einen Job finden. Ich sei ja so glücklich mit meiner Situation (nur weil ich nicht den ganzen Tag jammer, wie scheiße alles ist). Meine Prüfungen würde ich sowieso nicht schaffen.
Immer wieder werden aus kleinen Diskussionen oder Unstimmigkeiten solche krassen Vorwürfe, mitunter gespickt mit Beleidigungen ("Du dummes Stück" oder "Du bist doch echt einfach nur krank im Kopf" etc). Und immer geht es darum, wie unzufrieden er mit mir und meiner Arbeitslosigkeit ist. Wenn ich ihm dann frage, was ich seiner Meinung nach tun soll, kann er mir keine Antwort geben. Und generell, wenn wir streiten und er mich dann so fertig macht und verletzt und ich es klären will, dann ignoriert er mich komplett. Und rastet nach ner Zeit aus, wie sehr ich ihn nerve und dass ich ihn am *** lecken kann. Es sind immer wieder Kleinigkeiten wegen denen er ausrastet. Als ich ihm mal ein Kissen ins Gesicht gehauen hab, damit er mit seinen Beschimpfungen aufhört, hat er mich angepackt und meinte, ich könne froh sein, dass er mich nicht geschlagen hat - so wie ich ihn. Wegen einem KISSEN (keine scharfen Ecken oder Reißverschlüsse- einfach ein weiches Kissen mit Plüsch)! Da haben sich meine Gefühle für ihn schon ziemlich geändert.

Gestern dann wieder ein total sinnloser Streit. Er hatte sich Spaghetti Bolognese gewünscht. Ich war dann Hack kaufen, während er nach der Nachtschicht schlief. Nachdem er aufgestanden ist, waren wir nochmal ne Runde spazieren in der Stadt. Zuhause angekommen wollte ich essen machen. Er: "Wir haben ja gar kein Streukäse!" Ich hatte vergessen, dass er dazu gerne Käse isst. Gott, gab das ein Theater. Ich wäre ja so egoistisch. Er müsse immer an mich denken, aber ich denke nie an ihn. Ich krieg ja nichts auf die Reihe. Ich warf ein, dass er ja was hätte sagen können, als wir noch in der Stadt waren, aber da ist er noch mehr ausgerastet- ich hätte ihm ja für meine Unfähigkeit die Schuld gegeben. Dann meinte ich, ich kann gerne noch mal die 200 m zum Supermarkt laufen und ihm den Käse holen. Wollte er nicht, ich solle meinen Scheiß alleine essen. Hab ihm gesagt, dass ich das nicht ok finde und warum er wegen Käse so reagiert. Pures Ignorieren! Hab dann trotzdem essen gemacht. Als er dann zur Arbeit wollte, hab ich versucht, es zu klären. Er meinte nur zu mir: "Ganz ehrlich, mach mal ruhig so weiter! Du bist schon lang nicht mehr meine Traumfrau. Mach so weiter und du kannst sehen, wo du bleibst!" Als hätte ich Schuld an der Sache!🙁😕
Heute hab ich ihn dann nochmal drauf angesprochen, um es aus der Welt zu schaffen. Er hat erst wieder nicht geredet, dann kamen wieder die Sachen, dass ich so faul sei, ihn das alles ankotzt, ich nur ein Schmarotzer wär und ich ja eh nichts hinkriege. Als ich dann noch mal meinte, dass ich nicht verstehe, wie er dann die letzten Wochen so auf Friede-Freude-Eierkuchen und "Schatz, ich liebe dich so" machen konnte. Es hätte sich doch nichts geändert. Da meinte er, dass es sich ja wohl was geändert hätte. Als wir uns kennen gelernt haben, war ich noch angestellt und hätte ne Perspektive gehabt. Er wollte immer ne Frau, die ne Ahnung im Leben hat und ne feste Arbeit. Aber nicht mal so ne banale Prüfung würde ich hinkriegen. Da meinte ich, dass er da auch nicht ganz unschuldig dran ist, wenn er sich erinnert. Sein Kommentar dazu: "Du hattest es nicht anders verdient!" ...

Nun zum Abschluss... Ich kann ihn ja irgendwie verstehen, dass er genervt ist, dass ich keine Arbeit hab, aber für mich ist das auch nicht schön. Ich seh momentan auch keine wirkliche Perspektive. Aber jetzt muss ich mich erstmal um meinen Abschluss kümmern, um überhaupt bessere Chancen auf Arbeit zu bekommen. Warum versteht er das nicht? Warum ist er so verletzend und gibt mir an allem die Schuld?😕
Ich weiß, ich sollte ihn in den Wind schießen, aber wie soll ich mit meinem Geld ne Wohnung kriegen? Und leider liebe ich ihn noch, so doof es auch ist.
Gott, ich weiß einfach nicht weiter. Mir geht es schon wieder so schlecht und dabei brauche ich die Kraft für meine Prüfungen. 🙁
 
Hallo!

Deine Frustration über deinen Freund kann ich gut nachvollziehen, sein Verhalten ist, insbesondere in Anbetracht deiner anstehenden Prüfungen, wenig hilfreich, um nicht zu sagen schädlich für dein Fortkommen.

Um sein Verhalten genauer zu deuten, fehlt es mir an zwei Dingen: Erstens, an Informationen darüber, wie er ist, wenn ihr nicht gerade im Streit liegt und zweitens an Informationen zu seinen/euren Lebensumständen.

Ich kann daher nur raten, würde aber vermuten, nachdem du nichts von einer "ständigen Anspannung" oder dergleichen berichtet hast, dass sein aggressives Verhalten eher "punktuell" ist, dass heißt, dass es regelmäßig sozusagen aus ihm "herausplatzt".
Ich würde daher vermuten, dass es sich bei seinem Verhalten nicht unbedingt um ein allgemein aggressives Verhalten handelt, sondern eher um die Reaktion auf eine gewisse Frustration und auf seine Unfähigkeit, diese Frustration zu verarbeiten.
Insbesondere, wenn man im Elternhaus (oder anderweitig) nicht wirklich gelernt hat, mit Frustration richtig umzugehen, kann es für eine Person sehr schwer sein, diese zurückzuhalten. Wenn sie sich darüber hinaus aufstaut und kein Ausweg sichtbar ist, gleichzeitig der eigenen Aggression keine Grenzen gesetzt werden, sinkt die Hemmschwelle für einen "frustrierten Ausbruch" immer weiter und nimmt gleichzeitig an Intensität zu.

Die Gedanken eine auf diese Art reagierende Person kreisen dann nur noch um das Problem und bewerten es nicht mehr, weil, unabhängig von der Art des Problems keine Lösung mehr zu existieren scheint. Ein fehlender Streukäse hat dann für sie dasselbe Gewicht, wie eine massive Strafzahlung, oder eine persönliche Beleidigung.

Gleichzeitig erwartet ein auf diese Art und Weise in sein Verhalten gefangene Person Mitgefühl, Zuneigung und eine Belohnung/einen Ausgleich, die/der es ihm erträglicher macht, seinen Verlust zu verkraften.
Dass sie diese Belohnung/diesen Ausgleich dann natürlich nicht erhält, weil ihr aggressives Verhalten Unwillen und Widerstand hervorruft und gleichzeitig die Anlässe zur Aggression immer unbedeutender werden, erzeugt wiederum eine Menge Frustration, die es der betreffenden Person nur noch schwieriger macht, sein Verhalten kritisch zu reflektieren.

Solche "anger issues", wie man das im Englischen auch nennt, kann, wenn ihm keine nahestende Person deutliche Grenzen aufzeigt und er gleichzeitig bereit ist, deren "Anweisungen" zu folgen und sich durch sie helfen zu lassen, nur durch einen Therapeuten gemindert werden.

Ich sehe hier für dich leider wenig Chancen für dich, sein Verhalten wirklich zu beeinflussen. Dafür ist euer Verhältnis, nach deinen Schilderungen zu urteilen, zu sehr auf ihn fokussiert.
Ich würde dich als eher passive Person einschätzen, weswegen es dir vermutlich sehr schwer fallen würde, klare Grenzen zu setzen und sozusagen "Kontra zu geben", um sein Verhalten zu mindern und ihn für andere Lösungsansätze offener zu machen.
Diese Vermutung stützte ich u.a. darauf, dass er offensichtlich nicht bereit ist, über sein Fehlverhalten zu sprechen, unabhängig davon, wie lange der Streit schon zurückliegt.

Das ist aber keineswegs ein Makel an deiner Person. Im Gegenteil fehlt es imho deinem Freund an Empathie, Rücksicht darauf zu nehmen und einzusehen, dass dein beruflicher Erfolg auch davon abhängt, dass er dich unterstützt und du auf ein sicheres und gefestigtes Umfeld zu Hause vertrauen kannst.

Ich möchte dich ermuntern, deinen bisherigen Weg weiterzugehen und deine erste Ausbildung abzuschließen und dich von deinem Freund zu trennen.

Ersteres solltest du nach Möglichkeit in räumlicher Distanz zu deinem Freund tun. Wenn du bei Verwandten oder Bekannten zeitweilig unterkommen kannst, um dort in Ruhe zu lernen, solltest du diese Gelegenheit wahrnehmen. Auf alle Fälle bis zum Zeitpunkt deines Abschlusses. Wenn dieser erfolgreich bestanden ist, kannst du sicher auch auf einer anderen Ebene mit ihm kommunizieren.

Zweiteres ist natürlich leicht dahergesagt, das sehe ich ein. Schließlich beschreibst du ausführlich, wie viel dir an ihm liegt.
Nichtsdestoweniger wird sein Verhalten, ohne Hilfe von außen, sich nicht ändern, oder sogar noch verschlimmern, wenn du keine Schritte einleitest, es zu mildern, oder ganz abzustellen.
Wenn du dich nicht trennen möchtest, solltest du dir zumindest eine Vorstellung bezüglich deiner Toleranz seinem Verhalten gegenüber machen, die möglichst konkret sein sollte, inklusive eines Plans, falls er diese Toleranzgrenzen überschreitet.
Toleranzgrenzen könnten etwa folgende sein:
- "Ich toleriere sein Verhalten, allerdings nur, bis nach dem Abschluss. Wenn er sich danach nicht bessert, ..."
- "Ich toleriere sein Verhalten, allerdings nur, in den ersten 6 Monaten nach meinem Abschluss, falls ich bis dahin keine Arbeit finde. Wenn er sich danach nicht bessert, ..."
- " Ich toleriere sein Verhalten, allerdings nur, bis ich eine Arbeit gefunden habe. Wenn er sich danach nicht bessert, ..."
etc.

Ein Plan, falls er diese Grenzen nicht einhält, sollte in jedem Fall berücksichtigen, wo du dann unterkommen könntest und welche Finanzierungsmöglichkeiten dir bleiben. Lass dich hierzu im Arbeitsamt beraten.


Viel Glück!
Nagelring
 
Warum trennst du dich nicht und ziehst vorübergehend wieder zu deinen Eltern?

Bei ihm wirst du doch nur beschimpft. So kannst du deine Prüfung nicht schaffen. Du kannst nicht des Geldes wegen dort bleiben. Da gibt es andere Lösungen.
 

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