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Was tun, ich brauche einfach eine Betreuung die es so glaube ich nicht gibt?!

Gretchen Wieners

Aktives Mitglied
ich bin gerade wieder ziemlich hoffnungslos.

es ist einfach so, dass, obwohl ich phasenweise wirklich viel schaffe es immer wieder zu
situationen kommt, die mich völlig aus der bahn werfen. und das sind nicht so sachen wie "ups, jeder macht mal fehler, naja häng dich nich auf", sondern sachen die nicht einfach nur fehler sind, sondern die mich, im schlimmsten fall, wieder in wochenlange schlechte phasen treiben. und das kanns einfach nicht sein.

und ich schaffe es einfach nicht solche situationen rechtzeitig zu verhüten oder, wenn sie
schon da sind, mit ihnen so umzugehen, dass daraus kein größerer sumpf entsteht.
ich denke, dass kommt daher, weil
1) ich einerseits so charakterschwach bin, dass ich mich selbst einfach nicht kontrollieren kann und mir ziele setzen und das dann durchziehen kann, da nie gelernt
und/oder
2) ich auch keine entsprechenden "ressourcen" habe, auf die ich sonst noch zurückgreifen
kann, v.a. eltern wären da glaube ich in ihrer rolle total die unterstützung

ich bräuchte entweder jemand, der mir zeigt wie ich so stark werden kann, dass ich eben
immer von selbst am ball bleibe und meine ziele verfolge bis ich sie erreiche.
oder aber, eine betreuung, die so ähnlich ist wie die betreuung durch eltern. ich weiß einfach
nicht wie es sonst noch gehen soll. die normale betreuung hilft mir zwar schon auch sehr,
aber besonders in den abend und morgenstunden, da fehlt sie mir, weil da niemand da ist.

es ist ja gar nicht so, dass ich jeden tag am morgen gleich liebevolles eiei von mama haben
muss und erstmal ein halbstündiges gespräch (das wäre mir zwar durchaus sehr, sehr recht, aber es müsste gar nicht sein!).
aber ca. 1x in 2 wochen wäre es doch wirklich sehr nötig, es kommt einfach immer mal irgendwas, was ich nicht kommen hab sehen oder dass ich was selber verbockt habe aus eigener charakterschwäche.
und dann bräuchte ich jemand der mich unterstützt, mir mut macht, mich motiviert, tröstet,
zuhört, gut zuspricht o.ä.

das einzige was mir dazu jetzt noch akut neu einfällt ist, ich such mir schnell nen partner,
weil der ist glaube ich auch für solche aufgaben zuständig, wie trösten, zuhören, reden,
motivieren usw. sofern man es nicht übertreibt, was ich ja aber, wenn man 1x alle 2 wochen
im durchschnitt als minimum sehen würde nicht tu.
is dann zwar auch irgendwie dumm, weil ich mit dem dann hauptsächlich zusammen wäre, weil ich möchte, dass sich jemand um mich kümmert, aber vll verliebe ich mich ja auch
sonst in ihn und überhaupt. bloß, was mach ich wenn schluss is, einfach schnell jemand
neues suchen? ist die idee nicht auch irgendwie hirnrissig?
übertrieben könnte man sagen, dass ich dann z.b. auch eher "scharf" auf meine schwiegermutter (sofern die nett ist;)) oder den rest der familie wäre, weil ich endlich
jemand haben will der sich um mich kümmert, anstatt die beziehung mit dem partner.
oder ist das gar nicht so abwegig und das machen eh einige leute u.a. auch so?

was meint ihr zu der sache?
 

spamburger

Sehr aktives Mitglied
Wohnst du nicht schon im betreuten Wohnen? Da ist doch die Betreuung ansich sehr intensiv. Du musst eben halt nur zu den entsprechenden Personen gehen, wenn was anliegt. Dafür sind die da.

Was sind es konkret für Dinge, die dich aus der Bahn werfen?
 

Gretchen Wieners

Aktives Mitglied
Wohnst du nicht schon im betreuten Wohnen? Da ist doch die Betreuung ansich sehr intensiv. Du musst eben halt nur zu den entsprechenden Personen gehen, wenn was anliegt. Dafür sind die da.

Was sind es konkret für Dinge, die dich aus der Bahn werfen?

ja schon, aber die sind auch nur von 10.00 bis 18.00 maximal 20.00 da. das ist ja auch schon gut. aber was wenn ich eben mal um 22.30 noch gesprächsbedarf habe oder um 5.30?
keiner da. ich weiß, das ist auch viel verlangt, aber ich würde nicht damit kommen wenn
es nicht manchmal doch nötig wäre...

neulich war es (wie fast immer) wieder was total idiotisches:
ich habe mir kurz bevor ich in die maßnahme gegangen bin eine doku über einen psychopathischen, nekrophilen serienkiller angesehen. dann bekam ich natrl. angst.
(also ich bekomm von sowas zumindest angst)
folglich war ich dann den ganzen vormittag sehr gehemmt und verschlossen auf arbeit.
dabei ist das gift, weil ich es unbedingt brauche positive soziale kontakte. dann ging ich
mittags raus und war schon sehr fertig, weil es anstrengend ist (für mich) 4 stunden
ohne positive soziale interaktion inmitten von anderen leuten die aber positive miteinander
interagieren zu sein. dann habe ich meine nachmittagsschicht ausfallen lassen, weil ich
angst hatte dass es dort genauso wird, weil ich immer noch angst wegen der doku hatte
und weil ich angst vor meiner eigenen angst hatte. (ich weiß, klingt alles total idiotisch,
is aber so)
dann bin ich nach hause, in meine zimmer, hab den ganzen tag nur noch weiter irgendwelche sinnlosen videos gekuckt, bis ich dann abends wieder angefangen habe mit essen und brechen tja, und so ging das dann wieder weiter. die ganzen osterfeiertage jetzt
sowieso, weil ja da alle frei haben auch von den betreuern. und heute hab ich dann nochmal
gedacht ich sterb echt, weil ich was genommen hatte und anscheinend wieder falsch
irgendwie, jedenfalls war ich eine stunde ca. nur am kotzen, obwohl schon gar nichts mehr
rauskam, aber dieser brechreiz hat einfach nicht mehr aufgehört, ich hab geschwitzt mir
war schwindelig und alles. ja.
und das im prinzip alles nur, weil ich so dumm und charakterschwach bin mir diese scheiße
anzusehen. und weil keiner da ist halt auch.

sorry, das war jetzt schon irgendwie die zusammenfassung der letzten 4 tage, aber ich muss
das mal ablassen irgendwo.-,-
 

spamburger

Sehr aktives Mitglied
Das Problem ist, dass kaum ein Mensch einen hat, mit dem er 24 Stunden am Tag reden kann (auch ein Partner kann auf Arbeit oder mal in der Kneipe sein). Als du bei der Maßnahme den Nachmittag "blau gemacht" hast, hättest du zu deiner Betreuung gehen können. Ich nehme an, die waren da noch da. Da hättest du das thematisieren können. Gut, hätte, könnte, wäre.... Ich empfehle dir, morgen das Gespräch mit deiner Betreuung zu suchen und vor allem mal darüber zu sprechen, an wen du dich wenden sollst, wenn aufgrund von Feiertagen keiner da ist. Vielleicht gibts ja zumindest eine Telefonnummer.
 

Gretchen Wieners

Aktives Mitglied
@ spamburger

ich weiß, 24 stunden am tag will ich ja auch nicht reden. aber die verfügbarkeit sollte gewärleistet sein. oder aber zumindest in nem relativ abschaubaren zeitraum von vll 4-5 h?
also dass sie dann spätestens in den kommenden 4-5 stunden zeit hätten.

an sich HÄTTE ich zu den betreuern gehen können. ABER: 1. haben die auch nicht immer auf
knopfdruck zeit, gut, sagen wir wenns dringend ist in vll einer stunde schon, das hätte ich
auch noch ausgehalten. aber 2. ist es dann auch so, dass ich mich oft so schäme mit ihnen
was zu reden. weil die leute, die allermeiste zeit eben normal - gut drauf sind. und es ist
für mich immer mega unangenehm in einen raum zu gehen wo alle entspannt/gut drauf sind
und ich komm dann rein und sehe aus wie sieben tage regen wetter. und 3. ich schäme
mich auch überhaupt für das was ich dann sagen wollte. eben das, dass ich angst hatte wegen dem serienkiller und meine befürchtung (gefühlt) dass doch eigentlich jeder mensch
so sein könnte wie der. ich habe angst, dass die mich dann für bekloppt halten, weil so was
(unter anderem) eben auch zu meinen "problemen/sorgen" zählt. aber es ist so.
und ich komm mir dann immer vor wie so ein baby, wenn ich da dann im türrahmen stehe und
sage "duu, XY, kann ich mal mit dir reden, ich hab angst im dunklen". fehlt nur noch die
schmusedecke.

aber wahrscheinlich ist das einzige was ich in der situation wirklich tun hätte können zu sagen, ok, es hört sich vll für den ein oder anderen lächerlich an, dass ich aufgrund einer
doku nun jeden menschen verdächtige ein serienkiller und psychopath zu sein. aber es ist
in diesem augenblick nun mal wirklich so. und es ist für mich in diesem augenblick ein
belastendes problem.
und außerdem sollte man es mal so betrachten, dass es schon traurig ist, dass eine 21-jährige noch angst vorm schwarzen mann hat. und deswegen sollte man das dann schon
ernst nehmen.
 

spamburger

Sehr aktives Mitglied
und außerdem sollte man es mal so betrachten, dass es schon traurig ist, dass eine 21-jährige noch angst vorm schwarzen mann hat. und deswegen sollte man das dann schon
ernst nehmen.
Ich denke und hoffe, dass die Betreuer in einem Wohnprojekt für psychisch Kranke das entsprechend ernst nehmen. Also ich würde es ernst nehmen und ich bin nicht Betreuer oder geschult. Ich hab eben vor anderen Dingen Angst, die für "Normalos" auch völlig bescheuert sein mögen. Viele Menschen haben vor irgendwas Angst.
 

Tuesday

Aktives Mitglied
Hallo Gretchen,

kennst du den Berliner Krisendienst? Da kannst du vor allem in der Nacht und am Wochenende Hilfe bekommen. Entweder du gehst hin oder rufst an.

Vielleicht gehst du da mal hin, wenn es dir realtiv gut geht und schaust dir das an.

Die sind sehr nett und offen, alles Profis, die das in ihrer Freizeit machen. Ich denke, das wäre eine gute Lösung für dich.


Tuesday
 

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