Ich denke mal, dass Hass auch eine gewisse Berechtigung hat. Allerdings kann man Hass wohl auch als Leidenschaft bezeichnen, die Leiden schafft.
Die zerstörerische Kraft des Hasses sollte auf einer höheren Ebene integriert werden. Es mag pathetisch oder poetisch klingen, aber vielleicht sollte man versuchen, den Hass durch Liebe zu entschärfen und relativieren. Man sollte nicht beim Hass als Selbstzweck stehen bleiben.
Man haßt nicht wegen des Hasses selbst, sondern weil das Hassobjekt mir etwas Gutes nimmt, um das es mir eigentlich geht. Ich hasse zB Menschen, weil sie ungerecht sind. Also geht es mir primär um Gerechtigkeit. Der Hass ist dann eine Begleiterscheinung meiner Liebe zu etwas Gutem. Das wäre ein Beispiel für die oben genannte Relativierung des Hasses.
Platter aber hoffentlich verständlicher ausgedrückt: ich würde an Stelle des TE versuchen, meine Energien auf die wirklich Guten Dinge zu lenken, statt mich in negative Begleitleidenschaften zu verwickeln.
Nochmal ein kleines Beispiel zur Veranschaulichung: Einem Lehrer sollte es nicht primär darum gehen, seine Schüler mit Gewalt zu drangsalieren, damit sie gute Schüler werden. Statt sich über negative Schüler zu ärgern, sollte er lieber das Ideal eines guten Schülers (und die damit verbundenen Glücksgefühle) ins Auge fassen.
Hass und Liebe können als zwei Seiten einer Medallie betrachtet werden. Es geht im Grunde aber um das, was ich liebe.