Ich bin über 35 Jahre im Job und habe mich von der Sachbearbeiterin zur Sachgebietsleiterin und Abteilungsleiterin hochgearbeitet. Die Arbeit hat immer Spaß gemacht. Vorgesetzte waren manchmal schwierig, aber wie sagte mein Kollege, "die Chefs kommen und gehen und wir sind immer noch da".
Ich habe viel gelernt, viele Erfahrungen gewonnen, viele Herausforderungen bewältigt, viele Veränderungen in unserem Unternehmen begleitet.
Inzwischen bin ich Mitte 50 und von der Hierarchie wieder eine Ebene zurückgewechselt, aber trotzdem mit höherem Gehalt, da mein Spezialwissen und meine Erfahrung eben kosten. Dafür sitze ich jetzt nicht mehr wie früher in ellenlangen Abteilungsleiterbesprechungen, habe weniger Personalverantwortung und konnte in diesem Jahr meine Arbeitszeit deutlich reduzieren, so daß ich jetzt eine 3 1/2-Tage-Woche habe, davon 2 Tage home-Office.
Ich finde die Entwicklung, so wie sie war, sehr gut. Stetig mehr Können, Wissen und Verantwortung und jetzt allmählich wird es ruhiger und ich beschäftige mich vor allem mit anspruchsvollen Einzelprojekten, die mir sehr viel Freiheit geben. Ich mag es, mein Können und mein Fachwissen einzusetzen und schwierige Themen durchzuboxen und mich für meine Auffassungen einzusetzen. Ich finde es auch immer interessant, schwierige Themen so aufzubereiten, daß sie für die Geschäftsführung verständlich sind und deren Entscheidungen vorzubereiten. Mir macht es Freude vorauszudenken.
Heute, wo ich so ein Standing im Betrieb habe, daß keiner von mir erwarten würde, daß ich zu einer bestimmten Zeit im Büro erscheine oder mich an irgendwelche Konventionen zu halten, sondern im Gegenteil eher die Meinung vorherrscht, "laß die bird mal machen so wie sie will, das Ergebnis rechtfertigt sicher auch den unkonventionellen Weg" fühle ich mich wohl auf der Arbeit.