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Was manche Mütter ihren Söhnen antun...

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Micha300672

Mitglied
Teil 1

Hallo und guten Morgen alle,

ich möchte heute mal erzählen, was ich hier in meinem Job so erlebe. Vorab - ich besitze ein Taxiunternehmen und fahre auch jeden Tag selbst, vorwiegend Krankenfahrten und am Wochenende eben auch Taxifahrten. Und da lernt man natürlich eine Menge Menschen kennen. Ich möchte mal von zwei Fahrgästen erzählen, deren Leben bzw. Geschichte mich doch sehr nachdenklich macht.

Ein Mann, Ende 50. Seit Geburt gehörlos, hat noch zwei Schwestern. Die eine Schwester hat schon lange keinen Kontakt mehr zur Familie, die andere Schwester nur sporadisch. Er lebt zusammen mit seinen hochbetagten Eltern (beide über 90). Bis vor einem halben Jahr haben die drei im eigenen Haus gewohnt. Aber das ging einfach nicht mehr von der Arbeit her und sie sind in eine Mietwohnung gezogen. Der Mann - unser Fahrgast, nennen wir ihn einfach Johannes - wird seit knapp drei Jahren jeden Tag von und zur Arbeit gefahren. Früher hat das seine Mutter gemacht, aber die kann es nicht mehr. Er hat Früh- und Spätschicht in einer Fabrik, im Winter ist es dann morgens auf dem Weg zur Arbeit noch dunkel oder eben schon dunkel, wenn er abends geholt wird. Geht er 22 Tage im Monat arbeiten, kommen da gut und gerne 1200 Euro zusammen.
Er steigt grundsätzlich hinten ein, eine Konversation ist mit ihm nur sehr bedingt möglich, da er eben gehörlos ist. Wenn er uns was mitteilen möchte, hält er uns einen von seiner Mutter geschriebenen Zettel hin. Ein Smartphone besitzt er nicht, haben wir aber schon öfter vorgeschlagen, da wir ihn nicht erreichen können, sollte man irgendwas bei uns schief gehen und er wartet auf die Abholung von der Arbeit. Aber so ein Smartphone boykottieren seine Eltern kathegorisch. Und wie ich mittlerweile weiß, boykottieren sie genauso kathegorisch, dass dieser Mann ein selbstbestimmtes Leben führt. Dabei hat er einen Führerschein, kann auch Auto fahren. Darf aber nicht.
Er hat auch mal kurzzeitig in einer Einrichtung gelebt für hörbehinderte Menschen und dort wohl sogar ein Mädchen kennengelernt. Als seine Eltern dahinter gekommen sind, musste er wieder nach Hause ziehen. Seitdem lebt er dort mit Mutter und Vater. Hat keine Freunde, außer seinen Arbeitskollegen keine sozialen Kontakte. Obwohl.... soziale Kontakte kann man das nicht nennen. Er geht in die Firma, stempelt an, bedient seine Maschine, stempelt ab, geht nach Hause. In den Pausen sitzt er allein, isst seine Brote. Er ist da, aber niemand interessiert sich für ihn. Und umgekehrt hat er wohl kein Interesse an anderen Menschen. Er wirkt verbittert, knallt die Türen mehr als nötig zu, stiert die sechs Kilometer Wegstrecke aus dem Fenster. Man merkt ihm Frust und Ärger an. Sieht er unterwegs mal ein Reh oder einen Fuchs auf einer Wiese stehen, weichen seine Gesichtszüge auf und man sieht ein wirklich fröhliches Lächlen.

Wie ich mittlerweile weiß, sind die Eltern streng katholisch. Man hat ihm wohl beigebracht, dass Frauen verdorben sind und er anständig sein muss. Und das geht halt nur unter der Obhut der Eltern. Er hat in einem kleinen Dorf gelebt mit 55 Einwohnern, jeder kennt jeden. Einhellige Meinung der anderen Bewohner: "An Johannes haben sich seine Eltern versündigt." Heißt wohl soviel wie, sie haben ihn emotional total verkrüppeln lassen.

Zweites Beispiel: Stefan. Er ist 45 Jahre alt, seit vier Jahren Dialysepatient, fährt dreimal die Woche mit uns. Durch seine Erkrankung kann er sehr schlecht sehen, was aber nicht immer so war. Und seit Geburt hatte auch er immer Probleme mit seinem Gehör, was aber mittlerweile durch OPs und Hörgeräte recht gut gelöst ist.
Stefan hat keine Geschwister, sein Vater starb, als er drei Jahre alt war. Da stand seine Mutter mit dem Bauerhof und dem Kind allein da. Seine Mutter war 40, als er geboren wurde und schon als Kind war er oft kränklich. Weil es ja weitergehen musste mit der Landwirtschaft, kam ein lediger Hofverwalter, der den Laden schmeissen sollte. Hat er auch - und gleich noch Stefan's Mutter geheiratet. Für ihn wurde das Leben damit zur Hölle. Der Stiefvater behandelte ihn immer schon wie die letzten Dreck. Schlug ihn und die Tiere, bestimmte, wo es langgeht. Ich habe diesen Mann auch schon kennengelernt und ich muss sagen, ich habe noch nie einen Tyrannen und Despoten wie ihn erlebt. Eine solche Verachtung gegen Mensch und Kreatur sucht ihresgleichen...
Seit Stefan 18 Jahre alt ist, läuft der Hof mit allem, was dazugehört auf seinen Namen. Aber er hat nichts zu sagen. Alles und restlos alles bestimmt der Stiefvater. Aber - Stefan muss alles unterschreiben, haftet mit seinem Namen.
Bis vor vier Jahren hat er auf dem Hof selbst gearbeitet. Gern hätte er sein Leben lang was Anderes gelernt, in der Industrie oder so. Aber seine Mutter hat ihm immer gesagt, aufgrund seiner Handicaps will ihn eh niemand haben, er solle lieber am Hof bleiben. Nie hat Stefan eine Freundin gehabt, wie ich mittlerweile weiß, war er schon als Kind und Jugendlicher immer der Außenseiter und Dorfdepp. Auch er wuchs in einen kleinen Dorf mit gerade mal 50 Einwohnern auf. Die Nachbarn meiden ihn und seine Familie, weil der Stiefvater wirklich mit allen und jedem Streit angefangen hat. Alle wissen um die katastrophalen Zustände auch im Stall. Kommt mal wer von der Behörde, wird er vom Stiefvater unter Androhung von Gewalt davongejagt. Auch die Verwandschaft mütterlicherseits hat den Kontakt beendet.

Vom Stiefvater wird Stefan wie der letzte Dreck behandelt, von der Mutter wie ein Kleinkind. Sie kleidet ihn ein (Katastophe), sie verbietet oder erlaubt, ob er abends mal mit einen Nachbarn (unverheiratet, komischer Kauz und wohl so eine Art Aufpasser für Stefan) rausgehen darf oder nicht. Da Stefan wie wohl jeder Mensch auch sexuelle Bedürfnisse hat, geht er schon seit seinem 18. Lebensjahr zu Prostituierten. Irgendwie hat er es geschafft, auch mal seinem nachbarlichen Bewacher zu entkommen und gelegentlich ins Bordell zu fahren mit einem Taxi. Stefan hat nämlich im Gegensatz zu Johannes ein Handy. Darin sind die Nr. diverser Bordelle und Taxifahrer gespeichert. Aber... in den letzten Monaten sind die Besuche sehr exessiv geworden und schwer ins Geld gegangen. Also beklaut er die Haushaltskasse der Mutter, bedient sich am Portemonnaie des Stiefvaters oder an der Spardose, wo das Kleingeld gesammelt wird. Das fällt der Mutter natürlich auf, aber Stefan schiebt es dem Stiefvater in die Schuhe. Da die Mutter Ruhe und Frieden im Haus haben möchte und die cholerischen Ausbrüche ihres Gatten ebenfalls fürchte, nimmt sie es so hin.

Vor einigen Monaten hat Stefan ein paarmal eine Kontaktanzeige in einem Lokalblättchen geschaltet. Am liebsten hätte er eine Freundin aus Osteuropa, die ausgebildete Kranken- oder Altenpflegerin ist. Weil - irgendwer muss sich ja auch mal um die Eltern kümmern, wenn die nicht mehr so fit sind. Die soll dann zu ihm ziehen, wobei das Haus zwar riesengroß ist, aber nur durch Umbau zwei Wohneinheiten bewohnbar wären. Und das kostet Geld - gibt es also nicht. So müsste sich Stefan mit seinen potenziellen Partnerin hat Bad und Küche mit den Eltern teilen...

Da Stefan aufgrund seiner mittlerweile sehr ausgeprägten Sehbehinderung kein Auto mehr fahren kann, ist er auf Mutter, Stiefvater, den Nachbarn oder das Taxi angewiesen. Hin und wieder bestellt er sich eine Pizza, welche das Taxi liefert. Pizza und ein paar Dosen Cola kosten 12 Euro, die Lieferung knapp 40. Dann holt er die Pizza abends im Dunkel an der Hofeinfahrt ab, wenn er weiß, dass die Eltern vorm Fernseher sitzen und die Nachrichten gucken. Er isst dann heimlich im seinem Zimmer und den Pizzakarton stopft er ganz unten in die Papiertonne. Der Stiefvater hat ihn auch schon mal erwischt, als er mit der Pizza ins Haus schleichen wollte. Großes Theater - die Pizza landete mit den Worten "So eine Scheiße fressen wir hier nicht!" in der Mülltonne.

Stefan's Mutter beherrscht die Kunst der emotionalen Erpressung aus dem ff. Wenn Stefan mal angedeutet hat, dass er gern eine Freundin hätte, um mit ihr dann zusammen zu wohnen - und das am Besten woanders als auf dem Hof - hat seine Mutter ihm eingeredet, dass die Frauen verdorben sind und so einen gehandicapten Typen wie ihn nicht haben wollen. Überhaupt würden ihn die Frauen nur ausznutzen und wären auf sein Geld aus. Und sie würde dann keinen Handschlag mehr für ihn tun, wenn er das wirklich angehen würde mit Partnerschaft und Auszug.

Stefan hat auch schon mal zur Mutter gesagt, er würde gern mal zum Psychologen gehen. Da hat die Mutter ihm erklärt, dann würde er weggesperrt und dürfte wohl nie wieder nach Hause.

Stefan ist nicht so besonders helle, aber Meister im Lügen und Betrügen. Weil das wohl in den 45 Jahren sein Überleben gesichert hat. Einmal im Jahr fährt er zur Kur. Wenn er dann wieder nach Hause kommt, erzählt er Geschichten von Frauen, die er kennengelernt hat und dass eine davon ja seine Freundin ist. Die kommt aber (wahlweise) aus Litauen, der Ukraine, Russland und arbeitet hier als Friseurin. Und alle paar Monate fährt sie wieder in ihre Heimat. Aber sie hat ihm ihre Liebe geschworen und irgenwann, wenn sie ihn besser kennt, wird sie mit ihm zusammenziehen. Zu Gesicht bekommen hat diese Angebeteten außer uns TaxifahrerInnen niemand, wir auch nur, wenn wir ihn zu den Damen uns Bordell fahren. Wo sie ihm binnen drei Wochen Kur mal eben 3.500 Euro aus der Tasche gezogen haben.

Beide Männer sind ein sehr gutes Beispiel dafür, wie toxische Mütter ihre Söhne manipulieren über Jahre und Jahrzehnte. Wie sie sie fernhalten vom realen Leben, von Frauen, von Freiheit und Selbstbestimmung.
Wenn Stefan gefragt wird, was wohl mal werden soll, wenn Mutter stirbt, zuckt er mit den Achseln und sagt: "Dann muss ich wohl ein eine Art betreutes Wohnen ziehen." Seine größte Angst ist, dass die Mutter vor dem Stiefvater stirbt und er dann allein mit dem Tyrannen dasteht. Wenn "der Alte" (so nennt Stefan ihn) vor Mutter stirbt, will er mit ihr eine Kreuzfahrt machen.

...
 

Micha300672

Mitglied
Teil 2...

Auch Stefan hat übrigens eine sehr frauenverachtende Haltung. Wenn er eine Partnerin finden sollte, will er trotzdem weiterhin ins Bordell gehen. Und seine zukünftige Ehefrau muss fleißig sein, sparsam, es gibt getrennte Konten und einen Ehevertrag. Sie muss Mutter und Stiefvater pflegen und tolerieren, dass er sich seine Freiheiten nimmt. Umgekehrt gilt das mit den Freiheiten natürlich nicht.

Gestern gab es dann einen interessanten Vorfall: Ich fahren Stefan zur Dialyse und er steigt ein mit den Worten "Der Alte spinnt doch!" Diesmal ging es darum, dass eine Kuh mit dem Vorderlauf im Spaltenboden des Stalls steckengeblieben war. Was an sich schon unmöglich ist. Es sei denn, der Boden ist morsch und sie ist durchgebrochen. Was nicht das erste mal wäre. Jedenfalls hat der Stiefvater den Nachbarn herbeigeholt und die haben dann versucht, das Tier zu befreien. Der Stiefvater wird bei solchen Aktionen immer total aggressiv, drischt auf dem Tier rum, hetzt den Hund auf die Kuh. Die wird panisch, reißt sich das ganze Bein auf. Irgendwann war sie befreit, der Vorderlauf aber total verletzt. Das Tier kommt nicht mehr hoch. Was macht der Stiefvater? Nichts. Ruft keinen Tierarzt, beschließt, abzuwarten. Entweder kommt die Kuh wieder hoch, oder sie verreckt.

Das war dann eins zuviel für mich. Freitagmittag, das Tier liegt mit offenem Bruch im Stall, kein Tierarzt wird gerufen. Das wird ein langes, elendiges Wochenende für die Kuh. Ich rufe meinen Tierarzt - der auch Stefan's Tierarzt ist - an und bitte um Rat. Der sagt, ich soll das Veterinäramt anrufen. Mache ich, schildere den Fall. Die kennen den Hof und den Stiefvater und sind nicht begeistert, da jetzt tätig zu werden. Müssen sie aber. Und als ich Stefan nachmittags von der Dialyse nach Hause fahre, erzähle ich ihm von meiner Anzeige. Er ist nicht sehr angetan, will den Eltern gegenüber abstreiten, irgendwem von dem Vorfall mit der Kuh erzählt zu haben. Ich sage ihm, er kann ihnen ruhig erzählen, dass ich die Behörden informiert habe. Er will das dann so hindrehen, dass der Vater wohl am Vorabend bei seinem wöchentlichen Stammtischtreffen Anderen davon erzählt hat und ich es so erfahren habe (wie gesagt - alles sehr ländlich hier, jeder kennt jeden). Wir kommen am Hof an, der Tierarzt ist schon da. Ich sage Stefan, er soll sich melden, wenn er reden will.

Abends ruft er an. Seine Mutter hat ihn inquisitorisch in die Mangel genommen und er hat gestanden, mir von der Kuh erzählt zu haben (das Tier musste übrigens erlöst werden). Seine Mutter ist vollkommen ausgerastet. Hat ihn als A******* beschimpft und getobt, dass er ja immer seine große Schnauze aufreißen muss. Und was er seinem Stiefvater damit schon an Ärger eingehandelt hat. Dabei sei der so fleissig und würde alles für die Beiden tun. Und sie müssten ihm dankbar sein, dass er überhaupt da wäre und sich um alles kümmern würde. Und sie will sich jetzt um ein anderes Taxiunternehmen kümmern. Er hat dann gebettelt, dass er weiter mit uns fahren darf. Sie hat dann beschlossen, dass ich keinen Fuß bzw. Autoreifen mehr auf den Hof setzen darf. Sollte ich dort ankommen, muss er im Haus bleiben und sie will die Polizei rufen. Und sollte er mit einem Weihnachtsgeschenk von mir um die Ecke kommen (bekommt jeder Serienfahrgast an Weihnachten), will sie es ihm wegnehmen und in die Mülltonne werfen. Und sollte sie mitbekommen, dass er noch einmal Kontakt zu mir hat, will sie ihn rausschmeißen und er ist für alle Zeiten für sie gestorben. Was Beide nicht bedenken: Es ist sein Hof... aber egal.

Ich habe ihm dann gesagt, dass ich versuchen kann, die Pläne so zu stricken, dass ihn andere KollegInnen fahren. Aber ob das immer klappt, weiß ich nicht. Er hat jetzt panische Angst, dass seine Eltern mich zur Rede stellen und dass dann rauskommt, dass er mit uns immer ins Bordell gefahren ist. Nebenbei: Seit drei Monaten lehnen wir diese Fahrten ab, weil er uns als Alibi genutzt hat, um Abends rauszukommen. Beispiel: Mutter fragt, wo er denn abends hin will. Er antwortet, dass er mit mir oder Sabine oder Suanne oder wem auch immer Pizza essen gehen will. Wir würden ihn immer zur Dialyse fahren und wären seine Freunde. Daraufhin habe ich alle privaten Fahrten außer eben den Dialysefahrten gecanelt.

Nun habe ich so die Nacht über diese Sache gegrübelt. Und bin zu dem Schluss gekommen, dass wir ihn gar nicht mehr fahren sollten. Es kann nicht sein, dass Stefan's Mutter glaubt, Einfluss auf unsere Tourenplanung nehmen zu können. Entweder steigt er in das Auto ein, was vorfährt, oder er sucht sich ein neues Taxiunternehmen.

Was ist die Parallele zwischen Johannes und Stefan? Beide Männer werden von ihren Müttern systematisch klein und unselbständig gehalten. Beide Männer werden ins Bodenlose fallen, sollten die Mütter versterben. Stefan hat diesen Fall schon mehrfach versucht mit seiner Mutter zu erörtern. Antwort von ihr: "Stefan, da wollen wir jetzt noch nicht drüber nachdenken. Wenn es so weit ist, dann ist es so. Dann kannst Du machen, was Du willst." Und sollten Johannes' Eltern sterben, steht der auch ganz doof da. Seine Schwestern haben ihr eigenes Leben, die werden sicher nicht zulassen, dass er zu ihnen zieht.
Beide Männer sehen also einer sehr schwarzen Zukunft entgegen.

Es war mir wichtig, dass mal alles aufzuschreiben. Vielleicht mögt Ihr ja mal Eure Gedanken dazu schreiben.
Danke für's Lesen und einen schönen Dritten Advent.

Liebe Grüße

Michaela
 

Micha300672

Mitglied
(...)

Mitnichten sind Frauen schlimme Biester. Aber manche Frauen eben schon. Ich habe auch einen Sohn. Aber mir war und ist wichtig, dass er - er ist 27 Jahre alt - SEINEN Weg finden und gehen konnte. Dass er SEINE Lebenspläne selbst baut und ich ihn dahingehend im Rahmen meiner Möglichkeiten unterstütze. Was die Mütter der von mir erwähnten Männer getan haben, war ja wohl eher das Gegenteil. Sie haben aus ihren Söhnen emotionale Krüppel gemacht und sie aufgrund ihrer physiologischen Defizite gezielt an der kurzen Leine gehalten und diese Defizite sogar noch als Grund genommen, ihnen jede Illusion von einem eigenen Leben zu zerstören.

(...)

Aber in einem Punkt hast Du absolut Recht: Die Rolle der Väter/Stiefväter ist auch nicht außer Acht zu lassen.

Liebe Grüße

Michaela[...]
 
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Gelöscht 128199

Gast
Da kommt vieles zusammen.

Mit Sicherheit spielen die Mütter, wohl selber im ähnlichen Umfeld geprägt, hier eine Schlüsselrolle.

Aber auch die Väter bzw. Stiefväter sowie die ländliche Kultur.

Ich bin selber in einer eher kleinen Gemeinde im katholischen Oberbayern aufgewachsen. Die geschilderten Grundstrukturen sind dort in nahezu jedem landwirtschaftlichen Familienverbund vorhanden, wenn auch bei weitem nicht immer in dieser krassen Ausprägung. Aber da wären:

- Lange Bindung der Kinder an die Eltern (nicht nur der Söhne übrigens)
- Breite Abwesenheit von höherer Bildung, dafür viele "Volksweisheiten"
- Eine übertrieben kranke Art des innerfamiliären "Zusammenhalts"
- Schwierige Schwiegerbeziehungen
- Schwierige Stief-Beziehungen
- Breite Ablehnung von "Neuem" sowohl in Bezug auf Menschen wie auch auf Dinge ("Haben wir immer schon so gemacht")
- Neid, Missgunst und Argwohn gegenüber der Dorfgemeinschaft bei gleichzeitig zwanghaftem Halten der eigenen Fassade
- Falsche, ja sogar hinterfotzige Freundlichkeit
- Scheinfrömmigkeit und fatale Doktrinen in Bezug auf Sexualität
- Sogar noch arrangierte Ehen bzw. solche, die von Eltern gebilligt werden oder eben nicht, Druckmittel: Erbe
- Junge Hoferben mit teils schwersten psychischen Defiziten
- Fatale Glaubenssätze, nicht nur im religiösen Kontext.

Diese Dinge haben sich über Jahrhunderte entwickelt. Wenn man sich Zeit nimmt und sich mal glaubhafte Geschichten der älteren Generation anhört, könnte man zur Auffassung kommen, dass es in den letzten Jahren zumindest ein wenig besser bzw. offener wird.

Allerdings schleichen sich derart krasse kulturelle Attribute nur sehr langsam aus.

Diese Menschen auf dem Land mit eigenem Betrieb haben andere soziale Normen, wie jetzt beispielsweise ein Angestellter in einer Fabrik oder Büro. Das liegt in der Sache selbst begründet. Es ist etwas anderes, mit gleichgestellten Kollegen im Team arbeiten zu müssen, als seine (Schwieger-) Kids über den Hof zu scheuchen.

"Hoftyrannei" ist da leicht möglich, wenn jemand wirklich alle Zügel des materiellen Wohl und Wehs einer ganzen Familie in den Händen hält. Nur um dies als Beispiel aufzuführen.

Wenn in diesem Thread gewünscht, kann ich gerne um die ein oder andere (nicht ganz so krasse) Geschichte "vom Land wo sich jeder kennt" ergänzen. Die Ähnlichkeit der dahinterliegenden Strukturen dürfte jedoch schnell sichtbar werden.
 
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Guestxy

Gast
Teil 2...

Auch Stefan hat übrigens eine sehr frauenverachtende Haltung. Wenn er eine Partnerin finden sollte, will er trotzdem weiterhin ins Bordell gehen. Und seine zukünftige Ehefrau muss fleißig sein, sparsam, es gibt getrennte Konten und einen Ehevertrag. Sie muss Mutter und Stiefvater pflegen und tolerieren, dass er sich seine Freiheiten nimmt. Umgekehrt gilt das mit den Freiheiten natürlich nicht.

Gestern gab es dann einen interessanten Vorfall: Ich fahren Stefan zur Dialyse und er steigt ein mit den Worten "Der Alte spinnt doch!" Diesmal ging es darum, dass eine Kuh mit dem Vorderlauf im Spaltenboden des Stalls steckengeblieben war. Was an sich schon unmöglich ist. Es sei denn, der Boden ist morsch und sie ist durchgebrochen. Was nicht das erste mal wäre. Jedenfalls hat der Stiefvater den Nachbarn herbeigeholt und die haben dann versucht, das Tier zu befreien. Der Stiefvater wird bei solchen Aktionen immer total aggressiv, drischt auf dem Tier rum, hetzt den Hund auf die Kuh. Die wird panisch, reißt sich das ganze Bein auf. Irgendwann war sie befreit, der Vorderlauf aber total verletzt. Das Tier kommt nicht mehr hoch. Was macht der Stiefvater? Nichts. Ruft keinen Tierarzt, beschließt, abzuwarten. Entweder kommt die Kuh wieder hoch, oder sie verreckt.

Das war dann eins zuviel für mich. Freitagmittag, das Tier liegt mit offenem Bruch im Stall, kein Tierarzt wird gerufen. Das wird ein langes, elendiges Wochenende für die Kuh. Ich rufe meinen Tierarzt - der auch Stefan's Tierarzt ist - an und bitte um Rat. Der sagt, ich soll das Veterinäramt anrufen. Mache ich, schildere den Fall. Die kennen den Hof und den Stiefvater und sind nicht begeistert, da jetzt tätig zu werden. Müssen sie aber. Und als ich Stefan nachmittags von der Dialyse nach Hause fahre, erzähle ich ihm von meiner Anzeige. Er ist nicht sehr angetan, will den Eltern gegenüber abstreiten, irgendwem von dem Vorfall mit der Kuh erzählt zu haben. Ich sage ihm, er kann ihnen ruhig erzählen, dass ich die Behörden informiert habe. Er will das dann so hindrehen, dass der Vater wohl am Vorabend bei seinem wöchentlichen Stammtischtreffen Anderen davon erzählt hat und ich es so erfahren habe (wie gesagt - alles sehr ländlich hier, jeder kennt jeden). Wir kommen am Hof an, der Tierarzt ist schon da. Ich sage Stefan, er soll sich melden, wenn er reden will.

Abends ruft er an. Seine Mutter hat ihn inquisitorisch in die Mangel genommen und er hat gestanden, mir von der Kuh erzählt zu haben (das Tier musste übrigens erlöst werden). Seine Mutter ist vollkommen ausgerastet. Hat ihn als A******* beschimpft und getobt, dass er ja immer seine große Schnauze aufreißen muss. Und was er seinem Stiefvater damit schon an Ärger eingehandelt hat. Dabei sei der so fleissig und würde alles für die Beiden tun. Und sie müssten ihm dankbar sein, dass er überhaupt da wäre und sich um alles kümmern würde. Und sie will sich jetzt um ein anderes Taxiunternehmen kümmern. Er hat dann gebettelt, dass er weiter mit uns fahren darf. Sie hat dann beschlossen, dass ich keinen Fuß bzw. Autoreifen mehr auf den Hof setzen darf. Sollte ich dort ankommen, muss er im Haus bleiben und sie will die Polizei rufen. Und sollte er mit einem Weihnachtsgeschenk von mir um die Ecke kommen (bekommt jeder Serienfahrgast an Weihnachten), will sie es ihm wegnehmen und in die Mülltonne werfen. Und sollte sie mitbekommen, dass er noch einmal Kontakt zu mir hat, will sie ihn rausschmeißen und er ist für alle Zeiten für sie gestorben. Was Beide nicht bedenken: Es ist sein Hof... aber egal.

Ich habe ihm dann gesagt, dass ich versuchen kann, die Pläne so zu stricken, dass ihn andere KollegInnen fahren. Aber ob das immer klappt, weiß ich nicht. Er hat jetzt panische Angst, dass seine Eltern mich zur Rede stellen und dass dann rauskommt, dass er mit uns immer ins Bordell gefahren ist. Nebenbei: Seit drei Monaten lehnen wir diese Fahrten ab, weil er uns als Alibi genutzt hat, um Abends rauszukommen. Beispiel: Mutter fragt, wo er denn abends hin will. Er antwortet, dass er mit mir oder Sabine oder Suanne oder wem auch immer Pizza essen gehen will. Wir würden ihn immer zur Dialyse fahren und wären seine Freunde. Daraufhin habe ich alle privaten Fahrten außer eben den Dialysefahrten gecanelt.

Nun habe ich so die Nacht über diese Sache gegrübelt. Und bin zu dem Schluss gekommen, dass wir ihn gar nicht mehr fahren sollten. Es kann nicht sein, dass Stefan's Mutter glaubt, Einfluss auf unsere Tourenplanung nehmen zu können. Entweder steigt er in das Auto ein, was vorfährt, oder er sucht sich ein neues Taxiunternehmen.

Was ist die Parallele zwischen Johannes und Stefan? Beide Männer werden von ihren Müttern systematisch klein und unselbständig gehalten. Beide Männer werden ins Bodenlose fallen, sollten die Mütter versterben. Stefan hat diesen Fall schon mehrfach versucht mit seiner Mutter zu erörtern. Antwort von ihr: "Stefan, da wollen wir jetzt noch nicht drüber nachdenken. Wenn es so weit ist, dann ist es so. Dann kannst Du machen, was Du willst." Und sollten Johannes' Eltern sterben, steht der auch ganz doof da. Seine Schwestern haben ihr eigenes Leben, die werden sicher nicht zulassen, dass er zu ihnen zieht.
Beide Männer sehen also einer sehr schwarzen Zukunft entgegen.

Es war mir wichtig, dass mal alles aufzuschreiben. Vielleicht mögt Ihr ja mal Eure Gedanken dazu schreiben.
Danke für's Lesen und einen schönen Dritten Advent.

Liebe Grüße

Michaela
Ja, es ist schlimm, wie diese Menschen von ihren Eltern unselbstständig und zum Eigennutz der Eltern erzogen wurden. Warum du das in erster Linie auf die Mütter beziehst, weiss ich nicht.

Vielleicht sind die Väter in den Erzählungen der Fahrgäste nicht so präsent gewesen?

Da du um Gedanken gebeten hast: meiner Meinung nach ist es auch massiv übergriffig, wenn die Leitung eines Taxi Unternehmens bestimmt, ob ein Mann ins Bordell fahren darf.

Wenn der seinen Eltern gegenüber lügt und Pizza essen mit Mitarbeitern des Taxi Unternehmens als Grund für die Fahrten angibt, dann ist das erst mal was zwischen ihm und seinen Eltern.

Hätte er das bei der Taxi Fahrt nicht gesagt, wüsstest du das doch gar nicht.

Selbstverständlich brauchen Angestellte des Taxiunternehmens nicht für ihn zu lügen / seine falschen Alibi zu bestätigen - das wäre ja noch schöner.

Aber einem erwachsenen, mündigen Mann als Service Unternehmen = Taxi Unternehmen vorzuschreiben, wohin man fahren darf, finde ich ein starkes Stück. Das nutzt meiner Meinung nach seine schwache Position genau so aus.

OT: dass Prostitution ein gesellschaftliches, ethisches und rechtliches Problemfeld darstellt, ist unbestritten. Aber hier werden ja offenbar nicht grundsätzlich Fahrten zum Bordell abgelehnt, sondern diese Fahrten für einen bestimmten Fahrgast - weil der unselbstständig lebt.

Finde den Fehler!
 

Marisol

Aktives Mitglied
Er geht in die Firma, stempelt an, bedient seine Maschine, stempelt ab, geht nach Hause. In den Pausen sitzt er allein, isst seine Brote. Er ist da, aber niemand interessiert sich für ihn. Und umgekehrt hat er wohl kein Interesse an anderen Menschen. Er wirkt verbittert, knallt die Türen mehr als nötig zu,
Erstaunlich, was du als Taxifahrerin alles so über den Gehörlosen, der sich während der Fahrten nicht unterhält, weißt.
Hast du ihn in der Fabrik besucht?
Geht er 22 Tage im Monat arbeiten, kommen da gut und gerne 1200 Euro zusammen.
Du weißt sogar, was er verdient?
Er hat in einem kleinen Dorf gelebt mit 55 Einwohnern, jeder kennt jeden. Einhellige Meinung der anderen Bewohner: "An Johannes haben sich seine Eltern versündigt." Heißt wohl soviel wie, sie haben ihn emotional total verkrüppeln lassen.
Du unterhältst dich mit seinen Nachbarn? Woher weißt du das alles?
Und vor allem: warum interessiert dich das alles?
Möchtest du ihn näher kennenlernen?
Zweites Beispiel: Stefan. Er ist 45 Jahre alt, seit vier Jahren Dialysepatient, fährt dreimal die Woche mit uns. Durch seine Erkrankung kann er sehr schlecht sehen,
Der Stiefvater wird bei solchen Aktionen immer total aggressiv, drischt auf dem Tier rum, hetzt den Hund auf die Kuh.
Du scheinst ihngut zu kennen. Wie das? ich dachte, du wärst taxifahrerin seines Sohnes, nicht Freundin der Familie.
Was die Mütter der von mir erwähnten Männer getan haben, war ja wohl eher das Gegenteil. Sie haben aus ihren Söhnen emotionale Krüppel gemacht und sie aufgrund ihrer physiologischen Defizite gezielt an der kurzen Leine gehalten und diese Defizite sogar noch als Grund genommen, ihnen jede Illusion von einem eigenen Leben zu zerstören.
Die Mütter UND die Väter. Du hast doch gerade ausführlich beschrieben, wie böse der Bauer/Vater ist.
Wenn du dich immer so in das Privatleben deiner Fahrgäste mischst, könntest du berufliche Schwierigkeiten bekommen.
ich würde mich einfach auf den Straßenverkehr konzentrieren. Dafür wirst du bezahlr.
Nicht für die Analyse der schlimmen Mamas.
Aber... befass' Dich mal mit sexuell motivierten Serienmördern und ihren Biografien. Nicht selten waren deren Mütter der Grund für ihre abartige Entwirklung.
Mitnichten sind Frauen schlimme Biester. Aber manche Frauen eben schon. Ich habe auch einen Sohn. Aber mir war und ist wichtig, dass er - er ist 27 Jahre alt - SEINEN Weg finden und gehen konnte. Dass er SEINE Lebenspläne selbst baut und ich ihn dahingehend im Rahmen meiner Möglichkeiten unterstütze.
Was für ein Segen, dass es doch noch kompetente, wunderbare Mütter wie dich gibt, deren Söhne NICHT zu Serienmördern werden.
 

cafard

Sehr aktives Mitglied
Mich wundert, was du alles über die Leute weißt.

Ja, es gibt schlimme Schicksale.

Ich weiß nun nicht genau, was dein Anliegen ist? Wie man den Männern, deinen Fahrgästen, helfen kann? Letztlich sind das ja erwachsene, mündige, berufstätige Männer, oder?
Wenn offen über sowas gesprochen wird, hilft uns das, solche Muster zu erkennen, auch in unserem eigenen Umfeld, und dem entgegenzuwirken. Es ist wichtig, dass sowas im Bewusstsein der Öffentlichkeit ankommt. Mütter sind eben nicht immer nur gut und selbstlos, es gibt gestörte, kranke und gefährliche Exemplare unter ihnen. Das sollten wir alle begreifen und dem entgegenwirken.

Die Problematik war lange Zeit nicht wirklich im Bewusstsein der Öffentlichkeit verankert, dadurch gab es unzählige tragische, traurige Schicksale, und es gibt sie, wie man hier sieht, noch heute. Wir müssen lernen, hinzuschauen und begreifen.
 
Zuletzt bearbeitet:
R

Realist.

Gast
Da kommt vieles zusammen.

Mit Sicherheit spielen die Mütter, wohl selber im ähnlichen Umfeld geprägt, hier eine Schlüsselrolle.

Aber auch die Väter bzw. Stiefväter sowie die ländliche Kultur.

Ich bin selber in einer eher kleinen Gemeinde im katholischen Oberbayern aufgewachsen. Die geschilderten Grundstrukturen sind dort in nahezu jedem landwirtschaftlichen Familienverbund vorhanden, wenn auch bei weitem nicht immer in dieser krassen Ausprägung. Aber da wären:

- Lange Bindung der Kinder an die Eltern (nicht nur der Söhne übrigens)
- Breite Abwesenheit von höherer Bildung, dafür viele "Volksweisheiten"
- Eine übertrieben kranke Art des innerfamiliären "Zusammenhalts"
- Schwierige Schwiegerbeziehungen
- Schwierige Stief-Beziehungen
- Breite Ablehnung von "Neuem" sowohl in Bezug auf Menschen wie auch auf Dinge ("Haben wir immer schon so gemacht")
- Neid, Missgunst und Argwohn gegenüber der Dorfgemeinschaft bei gleichzeitig zwanghaftem Halten der eigenen Fassade
- Falsche, ja sogar hinterfotzige Freundlichkeit
- Scheinfrömmigkeit und fatale Doktrinen in Bezug auf Sexualität
- Sogar noch arrangierte Ehen bzw. solche, die von Eltern gebilligt werden oder eben nicht, Druckmittel: Erbe
- Junge Hoferben mit teils schwersten psychischen Defiziten
- Fatale Glaubenssätze, nicht nur im religiösen Kontext.

Diese Dinge haben sich über Jahrhunderte entwickelt. Wenn man sich Zeit nimmt und sich mal glaubhafte Geschichten der älteren Generation anhört, könnte man zur Auffassung kommen, dass es in den letzten Jahren zumindest ein wenig besser bzw. offener wird.

Allerdings schleichen sich derart krasse kulturelle Attribute nur sehr langsam aus.

Diese Menschen auf dem Land mit eigenem Betrieb haben andere soziale Normen, wie jetzt beispielsweise ein Angestellter in einer Fabrik oder Büro. Das liegt in der Sache selbst begründet. Es ist etwas anderes, mit gleichgestellten Kollegen im Team arbeiten zu müssen, als seine (Schwieger-) Kids über den Hof zu scheuchen.

"Hoftyrannei" ist da leicht möglich, wenn jemand wirklich alle Zügel des materiellen Wohl und Wehs einer ganzen Familie in den Händen hält. Nur um dies als Beispiel aufzuführen.

Wenn in diesem Thread gewünscht, kann ich gerne um die ein oder andere (nicht ganz so krasse) Geschichte "vom Land wo sich jeder kennt" ergänzen. Die Ähnlichkeit der dahinterliegenden Strukturen dürfte jedoch schnell sichtbar werden.
Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen und auch in einer katholischen Gegend.
Ich kann nur sehr wenig von deinen Aussagen bestätigen. Gerade wenn es Thema Bildung ging, war und dies bei den in der Landwirtschaft tätigen Eltern sehr wichtig.
 

Geißblatt67

Sehr aktives Mitglied
Wenn offen über sowas gesprochen wird, hilft uns das, solche Muster zu erkennen, auch in unserem eigenen Umfeld, und dem entgegenzuwirken. Es ist wichtig, dass sowas im Bewusstsein der Öffentlichkeit ankommt. Mütter sind eben nicht immer nur gut und selbstlos, es gibt gestörte, kranke und gefährliche Exemplare unter ihnen. Das sollten wir alle begreifen und dem entgegenwirken.

Die Problematik war lange Zeit nicht wirklich im Bewusstsein der Öffentlichkeit verankert, dadurch gab es unzählige tragische, traurige Schicksale, und es gibt sie, wie man hier sieht, noch heute. Wir müssen lernen, hinzuschauen und begreifen.
Damit hast du recht.

Ich bin da zu praktisch veranlagt. Wenn ich ein Problem sehe, versuche ich, eine Lösung zu finden.

Vielleicht muss man das gar nicht immer.
 
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