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Was bedeutet Kunst für euch?

GrayBear

Aktives Mitglied
Kunst kann so vieles sein, aber sollte sie wirklich das Ziel von Spott und Abwertungen werden? Für mich ist Kunst ein Ausdruck für das Bedürfnis, einen Eindruck in dieser Welt zu hinterlassen. Nach vielen tausend Jahren zeigen mir die Höhlenmalereien mit den Händen und den Tieren, dass diese Menschen gelebt und um ihr Recht zu leben gekämpft haben. Ein Van Gogh rang Zeit seines Lebens mit dem Licht und wie er es malen musste, dass es seiner Sicht entsprach. In seinen Bildern kommt sein Schmerz so sehr zum Ausdruck und auch sein "Ankommen", weil er seinen Ausdruck für das für ihn Wichtige doch noch gefunden hat. Wie gehen wir mit dem um, was anderen wichtig ist?

Dass Kunst auch eine Investition geworden ist, zeigt aus meiner Sicht nur um so deutlicher, wie groß die Kluft zwischen arm und reich geworden ist und dass eben irgend jemand immer tut, was getan werden kann, erst recht, wenn es drum geht, jemanden auszustechen, zu beeindrucken oder zu übertrumpfen. Aber ist die Kunst daran schuld?

Dass eine Frau Abramowitsch auf ihre Art eine Getriebene ist, mag schon sein. Dass sie aber mit ihren Aktionen bei Menschen Eindrücke hinterlässt und sie durchaus aus der so üblichen Blase zu locken versteht, zeigen nicht wenige Kommentare. Aus meiner Sicht ist das schon etwas mehr, als nur "auf den Leim gehen".

Das Lebenswerk eines John Williams kann man aus meiner Sicht schon mit dem Schaffen eines Mozart gleich setzen, aber wem bringt dieser Vergleich etwas? Die Musik aus "Drachenzähmen leicht gemacht" rührt mich ebenso zu Tränen, wie "Gabriel´s Oboe". Perfektion, Genialität, Kraft, Schönheit und Tiefe findet man in so vielen Momenten und Werken. Wer das durch eine Notenvergabe und eine Abwertung durch den eigenen begrenzten Erfahrungshorizont eingrenzen und für ihn selbst überschaubar machen muss, meinetwegen. Es kann eine Kunst sein, andere Menschen in Ihrem Herzen zu erreichen. Kunst ist für mich der Drang und die Fähigkeit, über sich hinauszuwachsen, um sich selbst nicht mehr so wichtig nehmen zu müssen. Kunst kann Großzügigkeit, Verstehen und Fühlen zu etwas verbinden, das nachvollziehbar wird. Für mich sind das große Geschenke.

Das Glück in den Augen meiner Tochter zu sehen, als sie zu verstehen begann dass diese Musik von "Drachenzähmen leicht gemacht" ihre Gefühle und ihre Sehnsucht auszudrücken und mitzuteilen versteht und sie eine Verbundenheit erlebt, die eben nicht nur auf Illusion beruht, hat ihre Sicht auf ihre Welt erweitert. Kunst kann ein Schlüssel zu uns selbst und anderen sein, ein Schatz an Schönheit , Fühlen und Sein. Wenn man den Kopf aus dem eigenen Arxxxh bekommt.
 
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Der Sandmann

Mitglied
Kunst kann so vieles sein, aber sollte sie wirklich das Ziel von Spott und Abwertungen werden?
Unbedingt! Nämlich dann, wenn es sich um Fake-Kunst handelt. Und natürlich auch aufgrund der Meinungsfreiheit. Man muß ja nicht immer richtig liegen. Spott und satirische Abwertung sind hervorragende MIttel, um Blender, Wichtigtuer, Besserwisser und Narzißten zu entlarven. Auch in ganz anderen Kontexten.

Nur weil jemandem irgendetwas "wichtig" ist, heißt das noch lange nicht, daß es sakrosankt sein muß. Dem Kaiser waren seine neuen schönen Klamotten sicher auch wichtig und er präsentierte sie freudig.

In diesem Zusammenhang sollte man mal testen, was Kindern zu moderner "Kunst" so einfällt. :)
 

GrayBear

Aktives Mitglied
Auf ein Haar in seiner Suppe zu achten ist etwas anderes, als es ständig herbeizureden, auch wenn es nicht da ist und den Koch in einen Verdacht zu bringen, der nur auf einer Möglichkeit beruht. Dem einen ist die Suppe wichtig, dem anderen das Haar. Ja, das ist Meinungsfreiheit und jeder darf seine Prioritäten setzen, wie er mag und kann. Kunst kann mehr sein, als das. Darüber bin ich sehr, sehr froh und glücklich. So richtig. Aber sowas von. Und dankbar.
 

OldHuman

Aktives Mitglied
Unbedingt! Nämlich dann, wenn es sich um Fake-Kunst handelt. Und natürlich auch aufgrund der Meinungsfreiheit. Man muß ja nicht immer richtig liegen. Spott und satirische Abwertung sind hervorragende MIttel, um Blender, Wichtigtuer, Besserwisser und Narzißten zu entlarven. Auch in ganz anderen Kontexten.

Nur weil jemandem irgendetwas "wichtig" ist, heißt das noch lange nicht, daß es sakrosankt sein muß. Dem Kaiser waren seine neuen schönen Klamotten sicher auch wichtig und er präsentierte sie freudig.

In diesem Zusammenhang sollte man mal testen, was Kindern zu moderner "Kunst" so einfällt. :)
Also ich habe das immer so gesehen, dass man aus Kunst „lernen“ kann. Das umfasst dann eben
auch nicht sogenannte allgemein wahrgenommene Höhepunkte der Kunst, sondern eben auch
die Abgründe. Macht bei der Geschichte dieses Landes auch Sinn, wenn ich mir gewisse
architekonische Wahnsinnsträume diverser Herren so vorstelle.
Der Impressionismus wurde in seiner Entstehungszeit angefeindet. Heute sind wir
gott_sei_dank alle aufgeklärt. :) Da zählt besonders der Glaube daran.
Da darf man dann schwelgen, gut dass sie alle tot sind?
Was denen wohl heute so einfallen würde? Vielleicht würden sie sich mit Ensetzen abwenden.
Also Kunst „nur“ zu konsumieren, ohne sich da vielleicht selber darin zu reflektieren…nun
ja, jeder wie er will. Grundsätzlich ist das nicht mein Ding.

Bei Kaisers neue Kleider musste ich an diverse Lebensläufe, Biographien und Skandale von
Politikern denken. Also Nacktheit hat auch nicht mehr so die Auswirkungen wie zu
damaligen Zeiten. Kunst, die wachrüttelt, ist eben oft schon unter Vertrag oder
verstorben. Mit einigen Ausnahmen.
 
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Der Sandmann

Mitglied
Filmkunst ist auch eine Kunst. Der "Barbie"-Film ist offenbar voll von feministischer Propaganda und behauptet ein "Patriarchat". Über so eine Kunst zu spotten ist meiner Meinung nach sogar Pflicht jedes aufgeklärten Bürgers.

Musik ist auch eine Kunst. Und es wäre mir neu, daß man dort nur Gelungenes findet. (...)

Ich verstehe gar nicht, was wir hier diskutieren. Wie kann man allen Ernstes die Meinung vertreten, negative Kritik an Kunst sei des Teufels?

@OldHuman Die Sache mit den Nazis ist zwiespältig. Viele Nazibauten gefallen mir. Und Größenwahn findest du letztlich in vielen Bauten des Absolutismus und anderer vordemokratischer Systeme.

Finde diese Diskussion absurd. Denn negative Kritik ist die Voraussetzung dafür, daß man positive überhaupt ernst nehmen kann. Wenn du schreibst, der Impressionismus sei angefeindet worden, dann vermutlich nur von konservativen Eliten. Es wird auch Leute gegeben haben, die ihn begrüßten.

Heute haben wir das Problem des Relativismus und der "progressiven Dekadenz". Die Geste des Anarchischen, des Tabubruchs, des Nonkonformismus etc. ist reichlich verbraucht und zunehmend fragwürdig. Da werden keine neuen Freiräume geschaffen (wie früher), sondern eher das eingebildete Revoluzzertum zelebriert.

Bei diesen Zeilen kriege ich wieder richtig Lust, über moderne Kunst zu spotten. Dasselbe Problem haben wir bei der Pseudoprogressivität der politischen Korrektheit. Mir geht es nicht darum, moderne Kunst an sich zu delegitimieren.

Aber es gibt nichts Schöneres, als das Schnösel- und Gutmenschentum von Akademikern brutalstmöglich der Lächerlichkeit preiszugeben.
 
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