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Warum Trauer bei Selbstmord?

malou.

malou.

Aktives Mitglied
Warum trauern Leute, wenn Jemand für sich entscheidet Selbstmord zu begehen?

Ich sehe gerade eine Reportage über eine Frau, die ein Buch über den Selbstmord ihres Vaters schrieb.

Ich kann ihre Trauer nicht nachvollziehen.

Klar - Natürlich wird sie ein nahes Verhältnis zu ihrem Vater gehabt haben.
Ich verstehe, dass es Menschen gibt, die natürlich traurig sind, wenn Leute die sie lieben nicht mehr da sind.

Aber: Auf Selbstmord bezogen verstehe ich es nicht ganz.
Es ist doch eine freie Entscheidung.
Müsste man das nicht "einfacher" akzeptieren als einen Unfall?

Ich verstehe vollkommen, dass es trotzdem nicht leicht ist, wenn man Jemanden gern hat, aber kommt bei Selbstmord nicht der Gedanke:
Ok, die Person wollte es so und hat es für sich so entschieden!
 
Eisherz

Eisherz

Sehr aktives Mitglied
Wenn jemand durch einen Unfall ums Leben kommt, trauert man auch.

Selbstmord lässt oft viele Fragen offen und zu wenig Erklärungen zu.

Getrauert wird um den Menschen, ganz gleich, wie er um das Leben kam.
 
Mittendurch

Mittendurch

Moderator
Teammitglied
Es ist fast egal, warum Menschen aus einem Leben verschwinden. Wenn es zu ihnen eine gute Beziehung gab, dann bleibt auch die Trauer meist nicht aus. Denn es ist ein Loch entstanden und dieses wird aufgefüllt. Manchmal ist es Trauer, manchmal auch Wut.
Der Mensch der durch Suizid umkommt, hat sich vielleicht bewusst entschieden, aber nicht unbedingt. Es wirft bei den Hinterbliebenen oft Fragen auf, Fragen, ob es hätte verhindert werden können, ob dieser Mensch verzweifelt war oder ob er schwer krank war und somit einen langsamen schmerzvollen Tod entgehen wollte.
Menschen, die aus welchen Gründen auch immer aus dem Leben eines anderen Menschen verschwinden, lassen diesen Menschen zurück, oft gefühlt sogar allein.
 
Bierdeckel111

Bierdeckel111

Aktives Mitglied
Wenn man einen Unfall selbst verschuldet wenn auch fahrlässig dann ist man ja auch tot. Und ob alle Selbstmörder wirklich eine Wahl haben stimmt auch nicht. Was ist mit einem Krebsopfer, dass entscheidet sich lieber einen Kopfschuss zu geben statt jahrelang am Krebs nur zu leiden?
 
Egobin

Egobin

Aktives Mitglied
Weil sie ihn liebt.
Liebe ist seit jeher eine der größten Formen des Egoismus. Eine geliebte Person muss um jeden Preis für einen erhalten werden. Der eigene Schmerz des Verlusts wird als bedeutsamer wahrgenommen, als der Wille des Suizidenten.
 
G

Gelöscht 48613

Gast
"Warum Trauer bei Selbstmord?"

:rolleyes:

WEIL:
Der Tod eines geliebten Menschen immer schmerzt, egal wie er zu Tode gekommen ist.
 
A

annakarina

Gast
Zum einen wegen des Verlustes, der unabhängig ist von der Todesart, sondern dessen Intensität aus der persönlichen Beziehung zum Verstorbenen entspringt.

Beim Suizid aber kommt oft noch eine andere Komponente hinzu: Schuldgefühle wie "ich hätte es doch merken müssen", "vielleicht hätte ichs verhindern können", " habe ich Mitschuld daran, dass er/sie das getan hat" usw.
Und leider nicht sehr selten begehen Angehörige von Suzidanten nach Jahren ebenfalls Selbsttötung.

(Bekanntestes Beispiel wohl in der Familie des Sängers Andreas Gabalier)
 
Burbacher

Burbacher

Aktives Mitglied
Im eigenen Umfeld wurde ich im Laufe meines Lebens mit einigen Selbstmorden konfrontiert. Und sie haben mich in große Trauer gestürzt. Keiner der Menschen, die sich selbst das Leben genommen hatten, litten unter einer schweren oder unheilbaren Krankheit, die etwa mit unerträglichen Schmerzen verbunden war.
Ich habe getrauert, weil wir, die wir zu ihrem sozialen Umfeld gehörten, nicht bemerkt hatten, wie ernst ihre Lage war.
Da war großes Hilflosigkeit angesichts der eigenen Ohnmacht, mangelnder Aufmerksamkeit.
Wenn man einen Menschen in einem solchen Zustand nicht mehr erreicht, dann ist die Ohnmacht fast unerträglich und das Leid nach dem Geschehen kaum zu bändigen.

Burbacher
 

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