Lieber Gast,
ich nehme an, dir geht es wirklich um die Beantwortung dieser Frage und nicht um die Bestätigung, dass dieses Verhalten falsch ist.
Unter dieser Prämisse möchte ich dir wie folgt antworten:
Menschen verbinden unterbewusst körperliche Charakteristika mit tatsächlichen inneren Eigenschaften eines Menschen, wobei dies nicht unebedingt zutreffen muss. Bei deinem konreten Beispiel von (starkem) Übergewicht wären dies:
- geringe Selbstdisziplin
- hoher Resourcenbedarf (Essen, Ruhe) bei geringer Belastungsfähigkeit
- manglende Kenntnisse über Ernährung und Sport ("Ungebildet")
- geringes körperliches Durchhaltevermögen
- häufige Krankheitsausfälle (speziell im beruflichen Umfeld) dadurch Kostenfaktor und Mehrbelastung für Kollegen.
- Anfälligkeit für Krankheiten, beispielsweise Diabetes
- eventuell Neigung zu Suchtverhalten
Es kann gut sein, dass ich den einen oder anderen Aspekt noch vergessen habe.
Alles in allem ist somit ein stark übergewichtiger Mensch für eine Gruppe eher eine Belastung als eine Bereicherung. Diese Denkmuster stammen prinzipiell noch aus der Steinzeit. Sie lassen sich ähnlich auch auf andere Ausgrenzungs-Merkmale übertragen, beispielsweise wenn jemand starke Akne hat oder schlechte Zähne, selbst wenn der betroffene Mensch nichts dafür kann.
Ich möchte betonen, dass ich selber nichts gegen übergewichtige Menschen habe. Tatsächlich habe ich selber leichtes Übergewicht.
Ich hoffe allerdings, dass ich dir damit ein wenig weiterhelfen konnte, die grundlegende Mechanismen bei der Ablehnung von Menschen mit speziellen körperlichen Charakteristika zu verstehen. Es geht im Prinzip immer darum, den Gewinn für eine Gruppe zu maximieren, indem man (vermeintlich) schwache Elemente ausgrenzt.