Warum sind andere Menschen so gemein zu mir?

Liebe Community,

ich bin fast 43 Jahre alt und bin in sehr vielen Siutationen in meinem ganzen Leben oft ein Opfer gewesen. Angefangen in meiner Schulzeit, über meine Ausbildung, späteres Berufsleben. In meiner Kindheit kassierte ich von anderen Kindern/Jugendlichen mehr Schläge als ich von meinen Eltern bekommen habe. Dabei war ich ein niedliches und zartes Mädchen.
In Beziehungen mit Männern wurde ich durchweg wie Dreck behandelt. Ich wurde auch schon häufig von Nachbarn gemobbt, sowohl in meiner alten als auch in meiner jetzigen Wohnung. Da reichte schon mein Schließen der Fenster im Treppenhaus bei eisiger Kälte oder ein freundliches Schreiben an einen Nachbarn das mich die Lautstärke seines Fernsehers in meiner Nachtruhe beeinträchtigt. Mein Vermieter steht grundsätzlich auf der Seite der Anderen.
Aktuell leide ich unter dem fehlenden Rückhalt in meinem Team am Arbeitsplatz. Eine Kollegin sagte mir neulich das ich dort verar...t werde. Ich habe große Angst vor einer Kündigung.

Ich vermute das es an meiner Persönlichkeit liegt. Andere beschreiben mich nicht als schüchtern, aber das ich nicht viel Selbstbewusstsein ausstrahle. Ich wirke freundlich und vertrauenswürdig, aber leider auch etwas unterwürfig.

Ist es denn so schlimm, wie ich bin?
Reicht das, um ein Leben lang immer das Opfer und somit unglücklich zu sein?

Traurige Grüsse
Vicky-Victim

Manchmal zieht man 'Bullshit' und negatives Verhalten magisch an. Vielleicht hat sich über die Kindheit und Ausbildung hinweg bereits ein Verhaltensmuster manifestiert, das Aussenstehende als angreifbar wahrnehmen. Das können kleine Gesten, Änderungen in der Mimik, Körperhaltung oder Sprache / Intonation sein. Soetwas wirst du vermutlich nur mit professioneller Hilfe erkunden, aufarbeiten und ändern können.

Im Bezug auf deinen Arbeitsplatz und das "Team" wirst du nur die Augen offen halten können und die Situation beobachten müssen. Werden irgendwann Dinge unterstellt, mündliche Absprachen 'vergessen' etc. wirst du Protokolle anfertigen oder bevorzugt per E-Mail Absprachen / Termine / Aufgaben abstimmen müssen.

Versuch dich aus der Opfer-Position herauszuarbeiten. 'Resilienz' ist ein leider sehr unpassendes Wort für einen langen Denk- und Erfahrungsprozess. Nimm deine persönlichen (und beruflichen) Erfolge als 'Leuchttürme' für deine Person, dein Denken und Fühlen.

Für dich sind die "anderen" jemand, die größer sind als du.

Vielleicht reichts schon, wenn du solche als Asozialis siehst, die komisch sind und halt minderbemittelt.
Nicht: "huch, die versuchen mich zu beissen"- sondern: naja, man kann sich ja im Ton vergreifen, ich überhörs, euer Gepiepse, ebenso eure Versuche, euch als groß hinzustellen...

Probier mal so mit diesen komischen Gehabe von den anderen umzugehen, die sich nicht zu benehmen wissen.

Falls du kannst, mache einen Selbstverteidigungskurs, wo du lernst, dich aus mießlichen Lagen geschickt zu lösen. Zum Beispiel, wo man dir lernt, wie man machen muss, um sich zu befreien, falls jemand deine Hand festhält, oder wie du dich drehen musst, um einen Angreifer auszuhelbeln können, wie du reagieren musst, um jemanden zu stoppen usw.
Ich habe das mal gemacht, Hapkido, zusätzlich noch Taekwondo- das war unvorstellbar gut, denn es geht bei solchen Sportarten genau um das- man erfährt, welche Kraft man hat, von wegen hilflos, von wegen wehrlos. Das hat eher etwas mit Mentalkraft zu tun, die man dort trainiert, neben der Körperkraft, die natürlich auch gezielt aufgebaut wird.
Ich fühlte mich jedenfalls ab da ausgesprochen lockerer, das Auftreten ist anders, wenn du weißt, was du in der Lage bist zu tun, wie wenn man dir verklickern würde, so, nun erkenne dich selbst- von wegen schwach.. das ist übrigens auch sehr lustig, machs, wenn du auch eine Anreise in Kauf nehmen musst, das lohnt sich.

Hollunderzweig meinte:

das ist übrigens auch sehr lustig,

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warum lachst du nicht über solche Leutchen, schau doch mit Humor hin, das alleine wäre schon längst fällig, dass du aufhörst alle und alles soooo ernst zu nehmen.
Man entlässt keinen, der für den Betrieb eine gute Hilfe ist. Bleib cool, du liebst deinen Job, du kannst ihn auch, so geh in die Firma und konzentriere dich auf die Aufgaben und wenn wer versucht, dich abzulenken mit blabla, dann muss dir das am Buckel runterrutschen. Du bist hier geschäftlich und nicht privat. Blende deine Emotionen weg, die bleiben zu Hause, du bist nicht hier, um "geliebt" zu werden.

Vicky-Victim meinte:

Ich vermute das es an meiner Persönlichkeit liegt.

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Das denke ich auch und es ist gut, dass du das auch selbst schon erkannt hast und auch, dass du bereits reflektiert hast. Nun müsstest du rückblickend mal schauen, woher das Gefühl stammt und dann mit der Aufarbeitung anfangen. Liegt alles in Dir. Ursache und Lösung.

Hallo Vicky-Victim
Das hört sich alles sehr traurig an.
Ich kann mir das schon sehr gut vorstellen wie es dir so geht.
Ja warum sind sie so gemein zu dir?
Das ist eigentlich recht einfach zu erklären.
87% Der Menschen die hier in Deutschland rumlaufen sind Böse Menschen.
Da ist es schwer die anderen 13% zu finden oder Kontakt mit aufzubauen.
Ich hoffe das ich dir etwas helfen konnte
Gruß Berti

Menschen sind Monster. Leben Gewalt aus, wo sie das können. Zu Hause, in der Schule, am Arbeitsplatz. Passen sich den Situationen an. In Kriegen mit Folter, Mord, Vergewaltigungen. Dulden auch im normalen Alltagsleben Missbrauch, Betrug, psychische / körperliche Gewalt oder praktizieren das.
Menschen sind aber nicht nur bösartig sondern auch feige. Es wird sich grundsätzlich der Ruhigste, der Zurückhaltendste herausgesucht und auf diesen eingehackt. Man muss ganz viel posieren und sich zu 100% anpassen, egal wie unsäglich die Gewalt ist, sonst ist man das erklärte Opfer.

Hallo Vicky

erstmal tut es mir leid, dass du das erlebst.

Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht. Ich glaube nicht, dass andere Menschen grundsätzlich böse sind, bei mir liegt es tatsächlich an mir selber. Also, es stimmt schon, dass viele Menschen auf Fremde eher unsensibel und tendenziell aggressiver reagieren, aber ich habe in den letzten Jahren auch festgestellt, was mich so extrem angreifbar macht. Ich bin wie du eigentlich nicht schüchtern oder extrem zurückhaltend, wirke aber unbewusst sehr unsicher. Jemand schüchternes, zurückhaltendes und unsicheres greifen die Menschen viel weniger schnell an, aber die Kombi unsicher aber nicht zurückhaltend bietet sich extrem anbietet. Dabei bin ich jeweils gar nicht mal so unsicher, mein Körper hat sich einfach durch Missbrauch in der Kindheit daran gewöhnt, bei Bedrohung einzufrieren, sich zu ducken, die Pupillen zu weiten etc. Ein Freund ist da genau umgekehrt eingestellt, er ist eigentlich sher unsicher, kann das aber gut kaschieren und man merkt es ihm nicht an. Er wird kaum je angegriffen.
Gerade neulich hatte ich auf der Arbeit eine Beschwerde. Die Kundin war aufbrausend und hat mich direkt persönlich angegriffen. Als meine Kollegin, die viel Selbstsicherheit ausstrahlt hinzukam, hat die Kundin sie zuerst auch persönlich angegriffen, nach zwei, drei Sätzen ist die Stimme abgeflautet und sie hat aufgehört. Einfach weil die Kollegin so eine extreme "ich geb keinen F... auch dein Gelaber"-Ausstrahlung hatte.

Wenn man schon sehr viel schlechte Erfahrungen gemacht hat, wird man unsicher.
Das merken andere Leute.