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Warum mache ich sowas/warum machen meine Eltern sowas?

Liebes-Menschenkind

Neues Mitglied
Shit

Hallo, vielen Dank für all die Antworten, besonderen dank für die die mich aufbauen.

Ich habe auch schon mal daran gedacht mein Kind in einer Pflegefamilie unterzubringen. Jedoch haben wir eine enge Bindung und ich denke der Trennungsschmerz wäre schlimmer für sie als hier eine Weile Depri mit mir Zuhause zu sein. Ich habe schon einen Abschluss ich habe die Schule kurz vor der 13. Klasse abgebrochen, habe somit kein vollwertiges Abi. Ich denke das es vorübergehend sein wird diese Phase, jedenfalls hoffe ich das! Denn ich möchte gerne eine gute Mutter sein und ich möchte auch nicht die nächste kaputte Seele herranzüchten. Obwohl das manchmal sehr schwer ist aber jeder der Gewalt in seiner Kindheit erlebt hat weiß das es in manchen Situationen nur Klick macht und man in Verhaltensmuster zurückfällt die man selber so in seiner Kindheit erlebt hat. Das zu durchbrechen ist wirklich sehr, sehr, sehr, sehr schwer! Ich habe mir immer Mühe gegeben dies zu durchbrechen und gebe mir auch im Moment Mühe, aber im Moment fällt mir echt alles schwer. Ich habe einfach eine Riesenlust mich kaputt zu machen.

Und nein ich habe immer noch nicht angerufen. Habe mir vorgenommen heute anzurufen. Mal sehen.

Und ja natürlich so eine Hure ist offiziell nie etwas das Man(n) besuchen würde oder das irgendwo Achtung und Bestätigung finden. Aber es ist nun mal doch so das selbst die nicht ernst gemeinten Kommentare einem Selbstbewusstsein geben. Dann noch das Geld. Außerdem habe ich bisher immer als Escort gearbeitet, Da ist das ganze noch eine Stufe angenehmer und ich habe mich nie geschämt deswegen. Im meinem Bekanntenkreis wissen das nur 1-2 Freunde sonst weiß es niemand.

Es liegt einfach an meiner derzeitigen Tobsucht gegen mich selber. Ich habe das Bedürfniss mich Tod zuhungern und mich aufzuschneiden. Ich mache das nicht aber ich habe das verlangen danach.

Ich hatte noch nie professionelle Hilfe. Ich wollte das mal machen aber entweder das dauert 1 jahr bis man mal drankommt und bei dieser Ambulanz für psychische Erkrankungen kann ich mein Kind nicht mitnehmen. Das heißt es müsste in eine Pflegefamilie und das will ich nicht!
 

Noval

Mitglied
Guten Morgen, liebes Menschenkind.

Ich freue mich, von dir zu hören. Ja, es ist sehr schwer, die eingebrannten Muster zu vermeiden. Aber: Dass du weisst, dass du diese Muster als Kind aufgenommen hast und dass sie schädlich sind, und dass du lernen musst, anders zu denken und zu fühlen, ist ein wichtiger Schritt. Damit bist du schon auf dem richtigen Weg.
 

Snowy Owl

Mitglied
Hallo Menschenkind.

Zu aller Erst, möchte ich sehr, sehr danken! Ich bin unglaublich erleichtert, glücklich und noch mehr, dass du dich noch einmal gemeldet hast, da ich davon überzeugt war, dass wir alles falsch gemacht haben, was wir konnten, um Dir zu helfen.
Wir haben Dich einzuschüchtern, unter Druck gesetzt, oder, oder(will mich nicht selbst ausschließen). Meine Sorge, das du deine Aussage Zitat: „das alles ist egal, ich bin egal“, wahr machen könntest, und du dich am Ende selbst „egal“ machen würdest, hat mir große Angst eingejagt.

Ich habe gedacht, Das Du für immer verschwinden würdest, und ich mit der Gewissheit gelebt hätte, wieder einmal alles falsch gemacht zu haben. Lass Dir sagen, du bist nicht egal, niemand ist das! Viele, die deinen ersten Post gelesen haben, hat dein Schicksaal sicherlich sehr bekümmert, und haben unzählige Stunden in Gedanken bei Dir verbracht. Ich danke Dir, dass du doch noch einmal zurückgekehrt bist und verspreche Dir, das ich mir größte Mühe geben werde, dein in mich gesetztes Vertrauen nicht zu enttäuschen. Lass Dir sagen, du bist nicht egal!

Ich muss jetzt leider vorerst zum Ende kommen, da ich los muss, obwohl ich Dir gern noch so manches gesagt hätte. Auch wenn ich jetzt massiv zu spät kommen werde, das war mir wichtiger, alles andere ist mir jetzt egal.

Ich wünsche Dir einen erholsamen Tag, und auch deinem Kinde von Herzen alles, alles Gute! Denn ich weiß das dein Kind dich braucht, und du dein Kind ebenso.

In Gedanken bei Dir,
Snowy Owl
 

Snowy Owl

Mitglied
Liebes Menschenkind!

Du klingst bei deinem zweiten Post deutlich entspannter. Dies allein, finde ich schon eine tolle Leistung. Was du über deine Gedanken, dich selbst zu schädigen scheibst, ist sehr, sehr traurig, aber nur allzu gut nachzuempfinden.

Aber dennoch bist du ein Mensch der Vernunft, denn du sagt selbst das du dich gegen diese Emotionen behauptest. Das stimmt mich wieder etwas froher, denn es zeigt das du stark bist. Du handelst so, weil du Verantwortung für dein Kind empfindest und weil du große Willensstärke besitzt. Ich sehe jetzt förmlich, wie du mir vermutlich widersprichst, aber ich sage Dir das stimmt nicht.

Es gibt an Dir vieles zu bewundern, das du nur allzu gut irgendwo in dir vergraben hast, weil du nicht ehrlich zu Dir bist. Ehrlichkeit zu sich selbst hat nichts damit zu tun, dass man nicht nur seine schlechten Eigenschaften sieht, sondern auch seine guten.

Ich mache jetzt eine Aussage, für die du mich bitte nicht hasst: Ich glaube nicht, dass du ehrlich zu Dir bist. Oder vielmehr es gar nicht sein kannst, weil Du so sehr in deiner negativen Gedankenwelt gefangen bist. Du musst dich erst aus deinem Zustand deiner Lethargie und deinem Selbsthass befreien, bevor Du dich selbst objektiv beurteilen kannst.
Auch wenn, du glaubst, alles Recht der Welt zu haben, dich zu verurteilen, dich zu strafen. Gewähre diesem Gefühl nicht die Oberhand, denn du verschlimmerst alles dadurch nur noch. Du bist so viele Stufen hinabgestiegen, dass da wo du jetzt angekommen bist, nur noch Dunkelheit in dir existiert, und du dich nach dem Licht sehnst.
Du musst als aller Erstes wieder lernen, eine Stufe nach der anderen wieder nach oben zu kommen, um dich nicht mehr selbst so zu peinigen. Es mögen viele schlimme Dinge in deinem früherem Leben passiert sein, und mir schreit das Herz, wenn ich sie mir vorstelle. Doch trotzdem musst du wieder langsam nach oben steigen. Dies ist ein sehr schwerer Weg, aber es ist nie zu spät diesen zu beschreiten. Von allein verschwindet nichts, man verdrängt vielleicht vieles, aber wenn du nicht bereit bist an Dir zu arbeiten, wirst du zerbrechen und dich und dein Kind, und bestimmt noch mehr Menschen denen du was bedeutest mit hin abreißen. Das hat übrigens alles nichts mit einer kranken Seele zu tun, nur um es noch einmal ganz deutlich zu betonen. Denn du bist nicht boshaft oder eigennützig, du bist gestürtzt, und du hast deine Lebensfreude verloren. Dies dir einzugestehen, sollte dein erster Schritt nach oben werden.

Wenn du es zulässt, würde ich dir gerne mit meinen Erfahrungen zur Seite stehen, wenn du deinen Weg nach oben beginnst. Auch ich bin diesen Weg gegangen, bzw. gehe ihn noch. Es gibt Rückschläge, und ich sage nicht, dass am Ende nur glückliche Erinnerungen zurückbleiben. Aber wenn du dich selbst wiederfinden willst, musst du den Weg nach oben antreten.

Nur nebenbei: Einer dieser Rückschläge für mich war, dass ich mich z.B. in diesem Forum angemeldet habe, aber nachdem ich ein wenig von all den anderen Schicksalen hier gelesen habe, wurde mir bewusst, dass es nur allein ich bin, der mich so fertig macht, und ich mich dessen geschämt habe, weil ich erkannt habe das ich dazu kein Recht hatte. Bitte schließe daraus jetzt nicht das ich dir dein Recht auf deine Selbstverachtung und all deinen Schmerz abstreiten möchte. Es ist nur im Vergleich zu Dir bin ich schon an viel geringerem gestürtzt. Unabhängig davon möchte ich sagen, das professionelle Hilfe gut ist, aber die Stufen aufwärts kann man nur allein erklimmen. Einen allgemeinen Wegweiser gibt es leider nicht. Denn jeder Mensch ist anders. Hat seine ganz persönlichen Charaktereigenschaften, seine Macken und Liebenswürdigkeiten, auf der Substanz von Erinnerungen (bewußt und unbewußt) getragen von häufig zu viel Emotionen.

Gerade in der Phase, wo du dich befindest ist es sehr schwer, überhaupt Vertrauen zu anderen zu entwickeln, andere an sich heranzulassen. Aber allein das du diesen Weg ins Forum gefunden hast, obwohl wie du selbst sagt, nie Hilfe bekommen hast, zeigt mir, dass du schon nicht mehr nur auf der ersten Stufe du Dich befindest. Wenn du es zulässt, möchte ich dich gerne auf diesem Weg ein Stück des Weges begleiten.

Ich möchte ehrlich zu Dir sein, denn ich sage Dir, ich würde dies nicht nur aus Nächstenliebe tun, sondern ich täte es auch für mich. Von daher wärst du mir gar nix schuldig. Ich täte es in der großen Hoffnung jemandem eine Hilfe und Stütze gewesen zu sein, und so vielleicht ein wenig von dem zurückzugeben was ich genommen habe, ohne darüber nachzudenken.
Das war‘s erst mal soweit von mir. Denke du hast ein bisschen was zu Nachdenken. Hoffe nicht zuviel.

Ich wünsche dir das trotz all deiner Gedanken, die in Dir vermutlich nun in deinem Kopf herum spuken, du trotzdem ruhig und sanft Schlafen wirst können.
Ein letztes Mal betone ich, wenn du es zulässt, wird es immer Menschen geben, die zu Dir aufschauen und dich bewundern. Allen voran dein Kind. Denn das du ein gutes Herz hast, habe ich schon längst gespürt.

Nachtrag:
Wenn du etwas über mich wissen willst, frage einfach. Ich werde antworten. Indem Fall werde ich mich einfach meinen Ängsten stellen müssen, öffentlich über mich etwas preiszugeben. Da Du mir aber wichtiger bist, als meine eingebildeten Ängste, werde ich ehrlich antworten. Du siehst wie feige ich im Gegensatz zu Dir bin. ;)
Natürlich wäre es mir lieber Dir Persönlichen Nachrichten zu schicken, damit sich nicht alle an unserem Dialog ergötzen, solltest du dich dafür entscheiden, Hilfe von mir entgegenzunehmen. Aber dein Kind und Du brauchen sofort Hilfe, und nicht dann wenn jemand mal Zeit für Euch hat. Ich möchte Dir wirklich gerne helfen, aber versprechen kann ich leider nichts. Denn vieles liegt bei Dir allein.

das wars, ich wünsche deinem Kind und Dir einen sanften Schlaf!

Snowy Owl
 
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Liebes-Menschenkind

Neues Mitglied
Shit II

Hallo und nochmals danke für eure Antworten!
Besonders dir liebe Eule.
Ich komme leider immer nur sehr unregelmäßig zum schreiben.
Vielen, vielen Dank für deine lieben Worte! Ich bin sehr dankbar das mir jemand den ich überhaupt nicht kenne gerne helfen möchte und zuhört. Und gerne würde ich etwas über dich wissen! Was hat es mit der Eule auf sich? Weswegen fällt dir, dass schwer? Was für Erfahrungen hast du gemacht?

Ich weiß, ich muss "nach oben".. ich weiß nur nicht wo ich Anfangen soll. Ich finde da kein Anfang. Und irgendwie will ich auch gar nicht so recht "nach oben" ich habe das Gefühl ich verliere damit alle Berechtigung auf meinen Schmerz. Auch wenn ich weiß, dass die Schuld die, die anderen haben nicht meine Schuld ist und ich mich nicht dafür rechtfertigen muss. Ich kann es nicht ablegen.

Ich möchte meinem Kind wirklich nicht diesen Kreislauf aus Hass und Selbstzweifeln mit auf den Weg geben. Ich habe mich heute sehr bemüht. Die ersten Jahre habe ich mich sowieso sehr bemüht und es ist mir nicht schwer gefallen. Nur seit kurzem fällt es mir schwer.. Seit dem ich halt von tief zu tief gehe.

Ich komme mir extrem peinlich vor bei alldem Seelenmüll hier. Ich möchte nicht sterben. Ich möchte gerne ein verschissen normales Leben haben und mich nicht mit so einem Kram auseinandersetzten müssen. Ich möchte gerne Pläne und Ziele für die Zukunft haben. Aber das habe ich nicht ich habe lediglich den Plan wieder als Hure zu arbeiten. Was sich für mich gut anhört, aber es ist ein zweischneidiges Schwert.

So genug Bla Bla von mir. Ich bin gespannt was du von dir berichtest.
 
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Snowy Owl

Mitglied
Guten Morgen Liebes Menschenkind.

Deine ersten Fragen kann ich Dir relativ schnell und leicht beantworten und tue es auch gerne. Da ich aber heute Morgen einigermaßen früh los muss zur Arbeit, und auch leider ab Nachmittag den restlichen Tag mit Reisen verbringen werde(Bahnreise). Werde ich wohl erst in der Nacht dazu kommen, auf deine restlichen Fragen näher einzugehen. Denke mal, dass Ich in der Bahn mehr als genug Zeit und Gelegenheit haben werde, dies zu tun und sie dann heute Nacht irgendwann zu Posten. Bitte entschuldige daher, wenn du dich von daher gedulden musst. Dies nur vorneweg, ich danke dir übrigens sehr, dass du so behutsam fragst. Ok genug, hier meine ersten Antworten.

Als ich mich hier im Forum angemeldet habe, wurde ich kurz darauf hingewiesen einen Nickname zu wählen, der nicht in Verbindung zu früheren Nicknames zu mir steht, oder über den ich schnell zu identifizieren bin. Ferner wollte ich etwas haben, das irgendwie zu mir passt, oder ein wenig über mich aussagt. Auch wenn dies nur in symbolisch Natur, oder meiner Phantasie geschieht. Dabei war es mir egal, ob andere das sehen, oder nicht.
Als Kind habe ich gerne gemalt und gezeichnet. Und später in der Schule war Kunst immer eins meiner liebsten Fächer in der Schule, indem ich durchgängig gute Noten hatte, gilt sonst leider nicht für viele andere Fächer. Zumindest hatte diese bis zur Oberstufe. Noch heute hängen mehre Bilder von mir aus meiner Kindheit und Jugend in eingerahmte Bilder in meinem Elternhaus. Aber ich schweife ab. Kurz und knapp, ich habe schon immer gerne Vögel gemalt, daneben noch vieles anderes, aber Vogel fand ich schon immer faszinieren, zumindest in meiner Kindheit und Jugend. Erst waren es die heimischen Singvögel, dann die Raubvögel, und dazwischen irgendwo auch die Eulen. Von den Eulen habe ich die Schleiereule am liebstes gemalt. War auch meine erste Idee, mich so zu nennen. Denn ich verbinde mit dem Vogel eine gewisse Traurigkeit. Er ist nachtaktiv, und (das ist meine persönliche Deutung) er vermag durch den Schleier zu sehen, der ihn umgibt, um die Wahrheit zu erkennen. Wäre der Vogel, der meiner Meinung, am besten zu mir passt.

Dann aber, habe ich mich im letzten Moment doch anders entschieden, und bin zur Schneeeule gewechselt. Einmal weil ich Angst hatte das die Schleiereule zu nah an mich herankommt, zum anderen war mir der Name Eule zu weiblich und im englischen hat mir die Übersetzung überhaupt nicht gefallen. Dann bin ich auf die Schneeeule gestoßen, und habe mir gedacht, es ist ein Vogel der trotz Eises Kälte überlegt. Er trägt die Farben weiss und schwarz, so wie wir Menschen unsere guten und negativen Eigenschaften, Yin und Yang, oder ähnlich mit sich tragen.

Auch war mir die englische Bezeichnung deutlich sympathischer, da mir die deutsche Namensgebung mal wieder wegen der „Eule“ weg viel. Sry, für die Langfassung, aber jetzt weißt dus?

Wenn du erlaubst, würde ich gerne wissen, was du mit deinem Nickname genau verbindest? Wenn du dich denn in dieser Hinsicht offenbaren willst. Wenn du es lieber für dich behalten möchtet, weil du es nicht allen mitteilen möchtet, oder Dir zu privat ist, mache ich dir daraus keinen Vorwurf. Kannst es mir ja vielleicht irgendwann mal erzählen. Auch interessiert es mich natürlich, was es mit deinem Avatar, dem traurigen Mädchen, dass auf die Blumen herniederschaut auf sich hat. Das du in diesen beiden Sachen viel siehst spüre ich, und habe auch so meine Ideen, aber ich würde schon gerne von Dir selbst erfahren, wie du dazu gekommen bist.

Nächste Frage, warum ich so verschlossen bin, und Angst davor habe mich anderen zu öffnen. Wie ich schon sagte, wir sind alle die Menschen, zu denen uns unsere Erinnerungen und was wir damit Verknüpfen (Emotionen) aus uns machen. Das mag man akzeptieren, verdrängen oder leugnen. Kommt zwar noch einige andere Aspekte dazu, aber nicht alles auf einmal.
Bei mir ist es so, dass ich ein paar Mal im Leben schwer enttäuscht worden bin, zumindest aus der meinigen Sicht. Von einem Erlebnis möchte ich Dir erzählen. Bitte breche mich aber nicht auf dieses eine Erlebnis herunter, denn damit tätest du mir unrecht. Ich werde mich daher hüten, dich ebenfalls nur auf ein Erlebnis, was dir auch widerfahren sein mag, sofern du mir davon erzählen möchtest zu reduzieren. Wie ich schon sagte, es ist die Summe, und sie wird ständig erweitert, nur das, was nachkommt wiegt vernichtend weniger, als das was wir schon in uns tragen. Von daher ist es unglaublich schwer, sich auch auf Dauer neuen Denkstrukturen zu öffnen. Auch wenn sich das jetzt sehr stark nach Sigmund Freud anhört, möchte doch davon Abstand nehmen, da ich mit seinen Lehren (absolutes Leihenwissen), nur begrenzt übereinstimme, und auch einen riesigen Fehler in seiner Behandlungsmethode sehe, aber dazu irgendwann einmal mehr, nicht jetzt. Wenn es dich ein wenig interessiert, hier mal ein kleiner einigermaßen verständlicher Auszug aus seinen Lehren:

Die Psychoanalyse von Sigmund Freud

Ok, ich wollte dir von einem Erlebnis erzählen, warum ich mitunter so geworden bin, wie ich
bin. In meiner Jugend, es war wohl so gegen Ende der Klasse 8 hatte ich einen sehr guten Freund in meiner Klasse gehabt. Ich habe damals viel mit ihm unternommen, wir haben miteinander gescherzt, gelacht und uns gut miteinander verstanden. Ich dachte, ich könnte mich auf ihn verlassen. Ich muss noch dazu sagen, das ich aufgrund eines Schulwechsels erst knapp zwei Jahre an dieser Schule war, und es trotzdem recht schnell schaffte, von meinen neuen Klassenkameraden aufgenommen zu werden. Ich hatte Mitspracherecht und ein gewisses Maß an Bewunderung, was mir damals aber nie so richtig bewusst war, es aber natürlich gespürt hatte.
Eines Tages jedenfalls, nach Schulende, als wir gemeinsam am Busbahnhof rumlungerten und auf dem Heimweg waren, bekamen wir mit, wie ein Mitschüler von einer Gruppe ausländischer Kinder(sage das absichtlich so, um nicht noch mehr Vorurteile zu schüren, als ohnehin schon existieren) gehänselt wurde. Er war einer der schwächeren Schulkameraden, vielleicht nicht Außenseiter, aber eben einer am Rande. Sie hatten ihm irgendwas weggenommen, ich weiß nicht mehr genau was es war, ein Etui, einen Sportbeutel, eine Jacke, ich weiß es einfach nicht mehr. Spielt auch keine Rolle. Jedenfalls bin ich hingegangen, und hab das Objekt, mit dem sie ihn gequält hatten einfach so entrissen. Ich hatte wohl deshalb Glück, weil sie gar nicht gerechnet hatten, das sich jemand einmischen würde. Gut möglich, dass ich dem, dem ich es wegnahm, ich glaube es war ein Beutel, anschießend provoziert habe. Ihm gesagt habe, es solle sich verpissen oder sogar gestoßen, ich weiß es nicht mehr. Dann war auf es einmal alles schwarz, und als ich wieder zu mir kam, lag ich Flach mit dem Gesicht auf dem Boden. Kurz darauf als meine Sinne wiederkamen, wurde mir klar das ich von hinten auf den Kopf niederschlagen worden sein musste. Alles danach ist wie im Nebel, weshalb ich mich auch an die einzelnen Augenblicke davor nicht mehr so genau erinnern kann. Die ausländischen Kinder hatten sich inzwischen in eine andere Ecke des Busbahnhofs zurückgezogen und warfen scheue Blicke zu uns/mir hinüber. Was das Schlimme war, auch meine anderen Schulkameraden, allen voran mein Freund von damals, standen abseits, und wartend was wohl als nächstes passieren würde.

Ich kürz das jetzt alles ab, denn Rest ist unwesentlich, was an dem Tag noch passierte.
Jedenfalls stellte ich meinen damaligen Freund am nächsten Tag zur Rede, warum er einfach nur dagestanden habe, und nicht eingegriffen habe. Er druckste ein wenig herum, und erzählte mir das er die Gruppe ausländischer Kinder kenne, da sie aus seiner Wohngegend stamme, (wir kamen beide aus unterschiedlichen Orten, ich vom Land, er aus einer Vorstadt) und er letzten Endes Angst vor ihnen hatte, und es sich nicht erlauben können einzugreifen. Was er sagte leuchtete mir damals ein, und tut es auch jetzt noch.
Wenn du jetzt denkst unsere Freundschaft war zu Ende liegst du falsch. Das merkwürdige war, wir blieben trotzdem, nach diesem Erlebnis eine Zeitlang noch befreundet, aber es war ein Spalt zwischen uns, der sich nicht wieder schließen ließ. Ich habe mich damals von allen die aus meiner Klasse dabei waren, verraten gefühlt, allen voran von meinem Freund. Keiner in der Klasse von denen, die dabei waren, sprach mich auf das Erlebnis an. Alle hatten es irgendwie abgeharkt oder warfen mir scheue Blicke zu. Ich tat als würde es mir nichts ausmachen, aber unterbewusst habe ich es ihnen allen nie verziehen. Damals zerbrach etwas in mir, weshalb ich auch heute noch sehr vorsichtig bin, wem ich Vertrauen und wem nicht.
Ok, ich muss mal wieder Schluss machen, wenn ich nicht schon wieder allzu spät dran sein will. Den zweiten Teil bekommst du heute Nacht irgendwann von mir. Bis dahin wünsche ich

Euch Beiden alles Gute! Es würde mich sehr freuen von dir zu hören.

Liebe Grüße,
Snoowy Owl
 
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Liebes-Menschenkind

Neues Mitglied
Shit III

Hallo liebe Eule,

also bist du wie die Eule ein Nachtschwärmer? Ich fand Eulen als Kind immer ziemlich unheimlich. Seit dieser kleinen Eule hier hat sich meine Meinung über Eulen geändert.

Soviel kann ich gar nicht über meinen Namen schreiben.

Ich habe vor kurzem das Buch "Ditte Menschenkind" von Nexo gelesen (wirklich, wirklich trauriges und gutes Buch) und ich fand das Wort Menschenkind schön.Denn irgendwo bin ich selbst noch ein Kind. Von außen wie von innen. Zudem wünsche ich mir ja "gut" zu sein. Deswegen Liebes Menschenkind. Auf meinen Avatar bin ich schon vor einiger Zeit gestoßen. Er sieht mir ähnlich und ich mag die Farben von dem Bild. Ich habe ehrlich gesagt auch ein paar Bedenken ob mich hier irgendjemand erkennen könnte. Ich hoffe einfach mal das Beste.

Ich finde das sich dein Freund und deine Klassenkameraden sehr falsch verhalten haben. Aber das ist ja nun keine neue Erkenntnis. Es ist mutig von dir gewesen einzugreifen, ich finde das wirklich toll! Ich wünschte mir hätten damals auch mal Leute einfach so geholfen. Hat dich der Junge dem sie die Sachen weggenommen haben mal angesprochen? Ich kann verstehen, dass dir das zu schaffen macht. Zudem müssen sie dich ja wirklich hart erwischt haben. Wenn man ein Black Out hat und hinterher erfährt das alle Däumchen drehen während das passiert, hat man das Recht wütend zu sein. Das ist wirklich sehr unfair von allen gewesen. Leider sind Menschen oft feige. Ich kann deinen Freund eigentlich ziemlich gut verstehen, da ich auch immer diese Ängste hatte. Trotzdem habe ich meine Freundin immer verteidigt, obwohl ich anderen wirklich nicht viel entgegenzusetzen hatte.

Einmal hat mich ein Junge an ein Geländer von einem Fluss gedrückt und mich so stark gewürgt das ich dachte ich falle jetzt in den Fluss. Meine Freundin (die ich ja verteidigt habe) hat auch nur daneben gestanden und nichts gesagt. Ich kann ein bisschen verstehen wie man sich in so einer Situation fühlt. Das ist nicht schön!

Der Junge hat irgendwann losgelassen und uns gedroht wir sollen ihm nicht nochmal über den Weg laufen. Eingeschüchtert haben wir auch versucht ihm nicht mehr zu treffen.
Kinder sind echt grausam.

Die Psychoanalyse von Freud kenne ich noch aus der Schule. Ich habe mal ein Referat darüber gehalten. Welchen Fehler siehst du in seinen Behandlungen? Ich fand es teilweise sehr plausibel und war auch irgendwo erleichtert als ich las das in mir drin ein kleiner Urmensch "ES" sitzt der all die schlechten Dinge wegen seinem Trieb tut. Leider glaube ich heute nicht mehr, dass man das so abspalten kann. Es klingt zwar vieles wirklich plausibel aber irgendwie nicht Realitätsnah.

Ich möchte wirklich niemanden auf etwas reduzieren und sehen das wie du das Ganze kommt durch viele, viele Kleinigkeiten zusammen. Ich bin dir auch wirklich dankbar das du so offen bist und mir die Freiheit gibst mich hier im Gespräch zu entwickeln und mich nicht von Anfang an abstempelst.

Viele Grüße
Menschenkind
 

Snowy Owl

Mitglied
Tut mir leid für die Verspätung, da es nicht mehr up to date ist. Möchte es dir aber trotzdem nicht vorenthalten, obwohl ich mich schon ein wenig schäme, nachdem ich jetzt Deinen letzten Post gelesen habe. Ich möchte später nochmal etwas dazu sagen, aber ich danke dir schon jetzt. Allerdings muss ich gleich dringend etwas Schlaf nachhohlen. :eek:
________________________________

Hallo, wie geht’s dir? wie fühlst du dich gerade?

Mir ist inzwischen klargeworden, dass ich immer alles zu schnell und zu hastig angehe. Es bringt nichts, wenn ich so schreibe, wie mir der Schnabel gewachsen ist. Damit werde ich Dir wenig helfen. Vor allem dann nicht, wenn ich in meinen Hilfen vor und zurück springe.
Darum hier jetzt ein paar Bitten, die ich als sinnig erachte:

Schau mal, dass ich Dir so bald wie möglich Private Nachrichten zukommen lassen darf. Dadurch können wir beide offener miteinander reden. Ich möchte hier wirklich nicht im Forum die halbe Welt dran teilhaben lassen.

Wenn du dir wirklich helfen lassen möchtest, musst du bereit sein, dich zu öffnen und anfangen Dir selbst zu vergeben. Nicht alles auf einmal, aber wenn du dich verschließt, bin ich machtlos. Aber ich denke, das wirst selbst gut genug selbst einschätzen können. Ein letztes Mal möchte ich unterstreichen, dass ich so behutsam wie möglich sein möchte. Ich käme mir schäbig vor wenn ich Voyeur an deinem Leben spielen würde. Du darfst mich aber trotzdem alles fragen, was du willst. Ich werde ehrlich zu dir sein, aber bitte nicht im Forum in aller Öffentlichkeit. Denn auch ich trage meine dunklen Seiten.

Nächste Problem: Mir fehlt natürlich ein direktes Feedback(Mimik, ect.), weshalb es umso
schwerer für mich ist, zu sehen, ob ich dich mit dem was ich Dir erzähle überhaupt erreiche. In der Hinsicht muss ich stark darauf bauen das Du ehrlich zu mir bist.
Andere Sache, die mir aufgefallen ist. Es war nicht klug von mir, wie wild drauf los zu schreiben. Ich brauche auch meine Denkpausen. Und was noch viel wichtiger ist. Du brauchst auch deine Zeit, um über das eine oder andere nachzudenken und es wenn möglich auch auszutesten, und zu schauen ob es dir hilft oder nicht. Ich werde übrigens keine Psycho Kacke an dir ausprobieren, als Guru bin ich untauglich.

Auch darfst du nicht erwarten, über Nacht von all deinem Schmerz los zu kommen, aber das sagte ich bereits. Du kannst mir jederzeit gerne schreiben, gerade dann, wenn dich etwas besonders bedrückt, oder du einfach nur deinen Kummer jemanden mitteilen willst. Ich werde zuhören, und so gut ich vermag dir beizustehen.
Schlussendlich, Vertrauen ist wichtig und das müssen wir beide zu einander gewinnen. Schön! Das war der erste Teil, ich hoffe ich habe dich jetzt nicht verschreckt.

Hier sind ein paar Antworten auf deine Fragen, nicht alle aber doch ein paar. Untersuch mal ob sie der Wahrheit nahe komme, oder sie zumindest streifen. Wo ich voll danebengelegen habe, teile es mir bitte mit. Vorneweg es sind alles nur Vermutungen, keine Gewissheiten, dafür weiß ich zu wenig von Dir.
Zitat: "Und irgendwie will ich auch gar nicht so recht "nach oben" ich habe das Gefühl ich verliere damit alle Berechtigung auf meinen Schmerz"
Ich vermute, du identifiziert dich nur noch durch deinen Schmerz. Er ist so sehr teil deines Ichs geworden, das es einem Identitätsverlust gleichkommt, wenn du ihn verlierst. Auch glaube ich, dass Du der felsenfesten Überzeugung bist, du hast diesen Schmerz verdient. Dass Du diejenige bist, die dich strafen muss. Es gibt viele Ursachen dafür. Wenn du magst können wir nach diesen forschen.

Dann existiert in dir noch als Gegenpol zum Schmerz die Hoffnung. Du sehnst dich Nach all dem, was dir verwehrt wurde Geld, Bewunderung, Anerkennung. Allen voran Zuneigung und Liebe. Aber ich lehne mich jetzt sehr weit aus dem Fenster. Kurz und knapp du sehnst dich nach Leben, nach Aufregung. Zitat: "Ich möchte gerne Pläne und Ziele für die Zukunft haben"

Dann gibt es in dir die fürsorglichen Mutter: Du willst deinem Kind eine bessere Zukunft bieten als du sie selbst hattest. Du ziehst sogar in Erwägung dein Kind wegzugeben, damit es nicht so wird wie du denkst, das du so bist, obwohl du weißt das ihr beide den Schmerz nicht verkraften könntet. Auch habe ich den Verdacht, dass du dich durch die Liebe zu deinem Kind zu rehabilitieren versuchst. Ich finde diesen Gedanken sehr schön und edel an dir, nur der Ansatz stimmt nicht. Warum musst du dich rehabilitieren? Wenn ich dich mit dieser Frageverletzt habe, verzeih mir. Wie gesagt, ich weiß einfach zu wenig um durch den Schleier zu sehen.

Desweiteren setzt Du dich selbst zu großem Druck ausgesetzt, weil du für dein Kind alles richtig machen willst. Diesen Druck hast du auf Dauer nicht durchgestanden. Ich habe keine Ahnung wer dich unterstützt, aber ich stelle mir vor, das du dich vollkommen verausgabt haben magst. Irgendwann hast du einfach nicht mehr gekonnt und hast nachgegeben, und alles hat dich wieder eingeholt.
Nebenbei bemerkt waren es alles Fragen die aus deiner Selbstverachtung und deinem Schmerz und Zorn kamen. Eine Frage möchte ich gern an dich zurückgeben. Was hindert dich, ein normales Leben zu führen? Bitte beantworte diese Frage nicht im Zorn oder Selbstmitleid, bleib objektiv.

Zu Letzt gebe ich gebe dir noch eine kleine Hausaufgabe auf. Zähle mir ein paar Dinge auf, muss nichts großartiges sein, die Dir Freude bereiten, oder du stolz bist, wenn du sie vollbracht hast.
Das war‘s fürs erste. Tut mir Leid das es so spät geworden ist. Wie immer euch Beiden, die besten Wünsche.

Snowy Owl
 
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Tuesday

Aktives Mitglied
Wenn du dir wirklich helfen lassen möchtest, musst du bereit sein, dich zu öffnen und anfangen Dir selbst zu vergeben. Nicht alles auf einmal, aber wenn du dich verschließt, bin ich machtlos. Aber ich denke, das wirst selbst gut genug selbst einschätzen können. Ein letztes Mal möchte ich unterstreichen, dass ich so behutsam wie möglich sein möchte. Ich käme mir schäbig vor wenn ich Voyeur an deinem Leben spielen würde. Du darfst mich aber trotzdem alles fragen, was du willst. Ich werde ehrlich zu dir sein, aber bitte nicht im Forum in aller Öffentlichkeit. Denn auch ich trage meine dunklen Seiten.

(...)

Auch darfst du nicht erwarten, über Nacht von all deinem Schmerz los zu kommen, aber das sagte ich bereits. Du kannst mir jederzeit gerne schreiben, gerade dann, wenn dich etwas besonders bedrückt, oder du einfach nur deinen Kummer jemanden mitteilen willst. Ich werde zuhören, und so gut ich vermag dir beizustehen.
Schlussendlich, Vertrauen ist wichtig und das müssen wir beide zu einander gewinnen. Schön! Das war der erste Teil, ich hoffe ich habe dich jetzt nicht verschreckt.

(...)

Zu Letzt gebe ich gebe dir noch eine kleine Hausaufgabe auf. Zähle mir ein paar Dinge auf, muss nichts großartiges sein, die Dir Freude bereiten, oder du stolz bist, wenn du sie vollbracht hast.
Das war‘s fürs erste. Tut mir Leid das es so spät geworden ist. Wie immer euch Beiden, die besten Wünsche.
Ich fasse es nicht, willst du jetzt hier Therapeut spielen? Hast du daran gedacht, dass man einem Menschen dramatisch schaden kann, wenn man in seiner Psyche rumkramt? Noch dazu, wenn dieser Mensch traumatisiert ist?


Tuesday
 

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