ShutUpTalk
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Die letzten Tage wird mir (mal wieder) sehr stark bewusst, dass ich ein riesen Problem damit habe mich vor anderen Menschen zu öffnen. Tatsächlich habe ich zwar überhaupt keine Probleme über Taboos zu sprechen - also z.B. meine sexuellen Vorlieben, sonderbare Leidenschaften, etc. - und auch wenns um Vergangenes oder meine Zukunft geht, bin ich da sehr offen und ehrlich .. aber in Sachen Gefühle? Ängste? Zweifel?
Im Allgemeinen bin ich derzeit sehr zufrieden mit meinem Leben: Das erste Semester hab' ich sehr gut bestanden, man hat einige neue Freunde kennengelernt, es wird Sommer, finanziell läuft alles super und ich sitze gerade an einem absoluten Herzensprojekt fürs nächste Semester, das mich kreativ vollkommen aufblühen und mich meiner Liebe zum Film mal wieder sehr viel näher kommen lässt.
Doch auch wenn sich all das wunderschön anhört, so herrscht in meinem Kopf absolutes Chaos. Absolutes Chaos, das ich leider selbst nicht wirklich fassen kann. Ich denke es ist eine Mischung aus chronisch-negativen Gedanken, dem Wunsch nach 'Liebe', Erfolgsdruck, Routine und Selbsthass.
Sowohl den 'Wunsch nach Liebe' als auch meine Probleme mit der 'Routine' und dem 'Erfolgsdruck' lässt sich sehr leicht erklären:
Zu ersterem gehört einfach, dass ich mich seit dem Ende meiner letzten Beziehung vor 5(?) Jahren mal wieder nach Nähe&Intimität sehne. Ich wäre so gern wieder 'mehr' für eine andere Person .. etwas besonderes und vielleicht eine Person, in der meine Partnerin 'ihre bessere Hälfte' sieht. Die Möglichkeit mich ohne Scham öffnen zu können um 'den Knoten in meinem Kopf' zu öffnen, als auch der Gedanke daran, genau dieser 'Fels in der Brandung' für meine Freundin zu sein, geht mir wirklich ab. Auf der anderen Seite ist mir natürlich bewusst, dass das jetzt einfach nur eine romantische Vorstellung ist. Einfach der Gedanke, dass eine Beziehung alle Probleme lösen wurde .. und der, der meist von großer Ernüchterung gefolgt wird. Wohl auch der Grund, warum ich mich seither nicht mehr auf so eine Bindung eingelassen habe.
Zum zweiteren – dieser 'Routine' des Lebens – gehört mein Drang Neues zu erleben und (vor allem in meiner 'Jugend') nicht nur diesem geraden Pfad der Karriere zu folgen. Ich sehne mich wieder etwas nach den alten Zeiten mit meinen 'schlechten Freunden'. Die Zeiten, in denen sich das Leben nicht (ausschließlich) um die Zukunft drehte, sondern einen in der Gegenwart hielt.
Mittlerweile kreist alles in meinem Leben um eine Zukunft mit meiner Leidenschaft. An sich kein schlechter Weg, doch irgendwie scheint das 'jetzt' so unbedeutend .. so nichtig. Ich existiere derzeit praktisch nur für später .. man hat zwar Spaß mit dem was man macht, aber betrachte ich mich jetzt in den Semesterferien – einer Zeit, in der ich zwar auch an einem großen Projekt arbeite aber (noch) nicht von Deadlines geplagt bin – so fühle ich mich durch und durch taub.
Ich würde beispielsweise gerne wieder öfter auf Festivals gehen und mir im Moshpit den Ellenbogen aufschlagen. Ich würde gerne wieder mit dem Skateboard durch die Stadt fahren ohne an irgendwelche Verpflichtungen denken zu müssen. Mal wieder auf 'ner Party mit 'ner Fremden rummachen .. oder einfach mal LSD oder MagicMushrooms ausprobieren.
Hört sich sicherlich alles dumm und naiv an .. aber all das sind Dinge bewegen mich gerade. Genau darum drehen sich meine Gedanken und genau all das will ich erleben .. doch meine Kommilitonen sehen da – genauso wie mein zukunftsfixiertes Selbst – nur die Zeit- und Geldverschwendung.
Und da kommen wir zum letzten, für mich einfach erklärbaren Punkt: Der Erfolgsdruck. Egal was ich mache, es bleibt immer dieser bittere Geschmack der Zeitverschwendung. Es vergeht praktisch keine Minute in der ich darüber nachdenke, wie der nächste Schritt zur schönen Zukunft in einer so schwierigen Branche aussehen muss. Egal was ich mache, ich fühle mich praktisch immer schuldig dafür, noch nicht mehr geschafft zu haben. Noch nicht weit genug zu sein .. oder noch nicht viel genug zu wissen.
Dieser Druck, den diese moderne Gesellschaft auf einen ausübt. Es geht nur um Erfolg, um immer schneller immer mehr zu schaffen. Die Option zu Versagen, einfach mal Fehler zu machen und aus diesen zu lernen, die wird einem in einer Zeit 'in der jeder Alles schaffen kann' ja garnichtmehr gegeben ..und so sehr ich meine Leidenschaft auch liebe, so sehr schmerzt der Weg dem Ziel entgegen.
Ja, auch ich bin der Meinung 'der Weg ist das Ziel' aber leider ist es schwer das im Kopf zu behalten, wenn einem wirklich jeder klar machen will, dass nur das Ziel auch das Ziel sein kann.
All diese Dinge kann ich mir irgendwie erklären.. aber trotzdem verstehe ich noch nicht, wo diese ständig negativen Gedanken her kommen, woher ich diesen Selbsthass habe und warum ich nicht in der Lage bin, mich anderen Menschen emotional zu öffnen, wo ich doch an sich so offen bin.
Irgendwas fehlt meinem Geist. Ist es diese Abstinenz zur Liebe? Das Verdrängen meiner experimentellen Naivität? Der Druck? Oder rede ich mir das alles nur ein und der Fehler liegt irgendwo anders? Ich weiß es leider nicht..
Im Allgemeinen bin ich derzeit sehr zufrieden mit meinem Leben: Das erste Semester hab' ich sehr gut bestanden, man hat einige neue Freunde kennengelernt, es wird Sommer, finanziell läuft alles super und ich sitze gerade an einem absoluten Herzensprojekt fürs nächste Semester, das mich kreativ vollkommen aufblühen und mich meiner Liebe zum Film mal wieder sehr viel näher kommen lässt.
Doch auch wenn sich all das wunderschön anhört, so herrscht in meinem Kopf absolutes Chaos. Absolutes Chaos, das ich leider selbst nicht wirklich fassen kann. Ich denke es ist eine Mischung aus chronisch-negativen Gedanken, dem Wunsch nach 'Liebe', Erfolgsdruck, Routine und Selbsthass.
Sowohl den 'Wunsch nach Liebe' als auch meine Probleme mit der 'Routine' und dem 'Erfolgsdruck' lässt sich sehr leicht erklären:
Zu ersterem gehört einfach, dass ich mich seit dem Ende meiner letzten Beziehung vor 5(?) Jahren mal wieder nach Nähe&Intimität sehne. Ich wäre so gern wieder 'mehr' für eine andere Person .. etwas besonderes und vielleicht eine Person, in der meine Partnerin 'ihre bessere Hälfte' sieht. Die Möglichkeit mich ohne Scham öffnen zu können um 'den Knoten in meinem Kopf' zu öffnen, als auch der Gedanke daran, genau dieser 'Fels in der Brandung' für meine Freundin zu sein, geht mir wirklich ab. Auf der anderen Seite ist mir natürlich bewusst, dass das jetzt einfach nur eine romantische Vorstellung ist. Einfach der Gedanke, dass eine Beziehung alle Probleme lösen wurde .. und der, der meist von großer Ernüchterung gefolgt wird. Wohl auch der Grund, warum ich mich seither nicht mehr auf so eine Bindung eingelassen habe.
Zum zweiteren – dieser 'Routine' des Lebens – gehört mein Drang Neues zu erleben und (vor allem in meiner 'Jugend') nicht nur diesem geraden Pfad der Karriere zu folgen. Ich sehne mich wieder etwas nach den alten Zeiten mit meinen 'schlechten Freunden'. Die Zeiten, in denen sich das Leben nicht (ausschließlich) um die Zukunft drehte, sondern einen in der Gegenwart hielt.
Mittlerweile kreist alles in meinem Leben um eine Zukunft mit meiner Leidenschaft. An sich kein schlechter Weg, doch irgendwie scheint das 'jetzt' so unbedeutend .. so nichtig. Ich existiere derzeit praktisch nur für später .. man hat zwar Spaß mit dem was man macht, aber betrachte ich mich jetzt in den Semesterferien – einer Zeit, in der ich zwar auch an einem großen Projekt arbeite aber (noch) nicht von Deadlines geplagt bin – so fühle ich mich durch und durch taub.
Ich würde beispielsweise gerne wieder öfter auf Festivals gehen und mir im Moshpit den Ellenbogen aufschlagen. Ich würde gerne wieder mit dem Skateboard durch die Stadt fahren ohne an irgendwelche Verpflichtungen denken zu müssen. Mal wieder auf 'ner Party mit 'ner Fremden rummachen .. oder einfach mal LSD oder MagicMushrooms ausprobieren.
Hört sich sicherlich alles dumm und naiv an .. aber all das sind Dinge bewegen mich gerade. Genau darum drehen sich meine Gedanken und genau all das will ich erleben .. doch meine Kommilitonen sehen da – genauso wie mein zukunftsfixiertes Selbst – nur die Zeit- und Geldverschwendung.
Und da kommen wir zum letzten, für mich einfach erklärbaren Punkt: Der Erfolgsdruck. Egal was ich mache, es bleibt immer dieser bittere Geschmack der Zeitverschwendung. Es vergeht praktisch keine Minute in der ich darüber nachdenke, wie der nächste Schritt zur schönen Zukunft in einer so schwierigen Branche aussehen muss. Egal was ich mache, ich fühle mich praktisch immer schuldig dafür, noch nicht mehr geschafft zu haben. Noch nicht weit genug zu sein .. oder noch nicht viel genug zu wissen.
Dieser Druck, den diese moderne Gesellschaft auf einen ausübt. Es geht nur um Erfolg, um immer schneller immer mehr zu schaffen. Die Option zu Versagen, einfach mal Fehler zu machen und aus diesen zu lernen, die wird einem in einer Zeit 'in der jeder Alles schaffen kann' ja garnichtmehr gegeben ..und so sehr ich meine Leidenschaft auch liebe, so sehr schmerzt der Weg dem Ziel entgegen.
Ja, auch ich bin der Meinung 'der Weg ist das Ziel' aber leider ist es schwer das im Kopf zu behalten, wenn einem wirklich jeder klar machen will, dass nur das Ziel auch das Ziel sein kann.
All diese Dinge kann ich mir irgendwie erklären.. aber trotzdem verstehe ich noch nicht, wo diese ständig negativen Gedanken her kommen, woher ich diesen Selbsthass habe und warum ich nicht in der Lage bin, mich anderen Menschen emotional zu öffnen, wo ich doch an sich so offen bin.
Irgendwas fehlt meinem Geist. Ist es diese Abstinenz zur Liebe? Das Verdrängen meiner experimentellen Naivität? Der Druck? Oder rede ich mir das alles nur ein und der Fehler liegt irgendwo anders? Ich weiß es leider nicht..