Hallo liebes Forum,
ich bin männlich, 29 Jahre und weiß einfach nicht mehr weiter.
Ich denke viel aber tue nichts. Ich plane aber setze nicht um. Entscheidungen zu treffen und mich festzulegen fällt mir schwer, genauso wie länger bei einer Sache zu bleiben. Ständige Unsicherheit, ob eine Sache das „richtige“ ist und das Interesse an neuen Dingen, machen mich rastlos und irgendwie handlungsunfähig.
Ich spiele oft etwas vor, um überhaupt etwas zu erreichen. So bin ich in der Regel durch gute Präsentations- oder negativ ausgedrückt Schauspielfähigkeiten an meine Jobs gekommen, obwohl ich inhaltlich oft keinen Plan von den Dingen bzw. deren Umsetzung habe.
Nach einem eher durchschnittlichen Abi habe ich einen genauso durchschnittlichen Bachelor gemacht und bin danach direkt ins Berufsleben eingestiegen. Seitdem hatte ich schon drei Arbeitgeber, weil sich meist nach kurzer Zeit Desinteresse und Langeweile eingestellt haben. Zudem habe ich immer das Gefühl nichts richtig zu können oder gut zu machen, sodass meine Motivation und Leistung auf der Arbeit total im Keller ist.
Wenn ich überhaupt mal mit etwas anfange, bringe ich die Dinge nie zu ende, sei es ein Buch zu lesen, ein Projekt, eine Sportart, oder eine sonstige Aufgabe
Schon als Kind habe ich z.B. sämtliche Sportarten ausprobiert, ohne eine davon richtig durchzuziehen.
Ich denke sehr viel nach, recherchiere viel und sauge extrem viel Informationen und Wissen auf. Ich betrachte das große Ganze und versuche Sinn und Zusammenhänge zu erkennen.
Nur leider gelingt es mir nie mein theoretisches Wissen praktisch im Leben anzuwenden, um etwas sinnvolles damit zu tun.
Ich habe mich über Jahre sehr viel mit mir selbst beschäftigt und meine meine Stärken, Schwächen und Sehnsüchte mittlerweile einigermaßen gut zu kennen.
Generell bin ich sehr sprunghaft mit meinen Interessen, sei es beruflich oder privat. Mich langweilen Dinge schnell, daher brauche ich Abwechslung im Leben. Sobald ein Thema zu sehr ins Detail geht, widme ich mich einem Neuen. Dadurch habe ich ein großes Allgemeinwissen, aber bin auf nichts spezialisiert und kann nichts wirklich richtig sehr gut.
Ich hasse es, angestellt zu sein, ich hasse Meetings und die „klassische“ Berufswelt. Seit Jahren sage ich mir, dass ich jetzt mein eigenes Ding mache. Aber die Frage nach dem „wie" und „womit“, bremsen mich aus. Teilweise führt der Anspruch Dinge auf Anhieb möglichst perfekt zu machen dazu, dass ich sie gar nicht mache.
Kurze Motivationsschübe jetzt etwas zu ändern, enden wenige zeit später mit totaler Frustration und Abbruch des Vorhabens. Ich fühle mich dann oft überfordert und ohnmächtig, obwohl ich eigentlich noch gar nicht großartig etwas geleistet habe.
Dann tue ich wiederum Dinge, über die ich mich im Nachhinein ärgere. Das äußert sich u.a. in Suchtverhalten oder der Ausübung von Macht.
Krass ausgedrückt hatte ich schon immer wilde und konträre Vorstellungen vom Leben. In einer Sekunde male ich mir aus, wie ich alles stehen und liegen lasse, um der Zivilisation den Rücken zu kehren und einsam irgendwo in der Natur zu leben. Im nächsten Moment sehe ich mich als einflussreiche Person, sei es ein Präsident, Unternehmer oder Künstler, der mit seinem Schaffen und seinen Visionen Großes auf der Welt hinterlässt.
Ich weiß, dass es mir viel Freude bereiten würde, wenn ich etwas sinnvolles tun kann, bei dem ich meine Stärken einsetzen kann. Mit sinnvoll meine ich aber nicht den Umsatz eines Unternehmens zu maximieren, sondern Menschen bzw. der Gesellschaft zu helfen, z.B. gegen Ungerechtigkeit einzusetzen.
Ich kann (mich) gut präsentieren, bin schriftlich begabt, kontaktfreudig und gebe gerne mein Wissen weiter. Ich denke zukunftsorientiert und möchte Menschen begeistern und informieren. Außerdem bin ich politisch sehr interessiert (aber natürlich nicht engagiert..)
Die Vorstellung die nächsten 40 Jahre in einem Bürojob zu versauern macht mich verdammt unglücklich. Ich fühle mich oft wie ein Vogel im Käfig, der fliegen müsste, um glücklich zu sein.
Oft kommt es mir so vor, als würde ich ständig eine Rolle spielen und mich den Menschen und Situationen anpassen, weil es das einzige ist was ich wirklich gut kann.
Es kommt mir immer mehr so vor, als würde ich meine Lebenszeit und mein Potenzial verschwenden und trotz des starken inneren Verlangens Großes zu bewirken, endet gerade dies in starker Rat- und Hilflosigkeit und dem Gefühl, dass nichts einen Sinn hat. All das hat mindestens zu einer leichten Depression geführt. Es ist jedes Mal eine Qual morgens aufzustehen oder überhaupt nur an die Arbeit zu denken. Im Alltag ist mir dann alles gleichgütig. Konfrontationen und Problemen gehe ich konsequent aus dem Weg. Für kurze Zeit war ich bei einem Therapeuten, mit dem ich allerdings nicht wirklich warm wurde. Also habe ich auch dieses „Projekt" beendet.
Es ist als würde ich auf ein Zeichen warten, das mir sagt, DAS ist dein Ding. Das ist es, was du tun musst.
Kennt ihr diese Gefühle oder seid ihr sogar aus dieser Situation herausgekommen? Was behindert mich? Wonach suche ich? Bin ich wahnsinnig oder einfach nur überfordert und verloren?
ich bin männlich, 29 Jahre und weiß einfach nicht mehr weiter.
Ich denke viel aber tue nichts. Ich plane aber setze nicht um. Entscheidungen zu treffen und mich festzulegen fällt mir schwer, genauso wie länger bei einer Sache zu bleiben. Ständige Unsicherheit, ob eine Sache das „richtige“ ist und das Interesse an neuen Dingen, machen mich rastlos und irgendwie handlungsunfähig.
Ich spiele oft etwas vor, um überhaupt etwas zu erreichen. So bin ich in der Regel durch gute Präsentations- oder negativ ausgedrückt Schauspielfähigkeiten an meine Jobs gekommen, obwohl ich inhaltlich oft keinen Plan von den Dingen bzw. deren Umsetzung habe.
Nach einem eher durchschnittlichen Abi habe ich einen genauso durchschnittlichen Bachelor gemacht und bin danach direkt ins Berufsleben eingestiegen. Seitdem hatte ich schon drei Arbeitgeber, weil sich meist nach kurzer Zeit Desinteresse und Langeweile eingestellt haben. Zudem habe ich immer das Gefühl nichts richtig zu können oder gut zu machen, sodass meine Motivation und Leistung auf der Arbeit total im Keller ist.
Wenn ich überhaupt mal mit etwas anfange, bringe ich die Dinge nie zu ende, sei es ein Buch zu lesen, ein Projekt, eine Sportart, oder eine sonstige Aufgabe
Schon als Kind habe ich z.B. sämtliche Sportarten ausprobiert, ohne eine davon richtig durchzuziehen.
Ich denke sehr viel nach, recherchiere viel und sauge extrem viel Informationen und Wissen auf. Ich betrachte das große Ganze und versuche Sinn und Zusammenhänge zu erkennen.
Nur leider gelingt es mir nie mein theoretisches Wissen praktisch im Leben anzuwenden, um etwas sinnvolles damit zu tun.
Ich habe mich über Jahre sehr viel mit mir selbst beschäftigt und meine meine Stärken, Schwächen und Sehnsüchte mittlerweile einigermaßen gut zu kennen.
Generell bin ich sehr sprunghaft mit meinen Interessen, sei es beruflich oder privat. Mich langweilen Dinge schnell, daher brauche ich Abwechslung im Leben. Sobald ein Thema zu sehr ins Detail geht, widme ich mich einem Neuen. Dadurch habe ich ein großes Allgemeinwissen, aber bin auf nichts spezialisiert und kann nichts wirklich richtig sehr gut.
Ich hasse es, angestellt zu sein, ich hasse Meetings und die „klassische“ Berufswelt. Seit Jahren sage ich mir, dass ich jetzt mein eigenes Ding mache. Aber die Frage nach dem „wie" und „womit“, bremsen mich aus. Teilweise führt der Anspruch Dinge auf Anhieb möglichst perfekt zu machen dazu, dass ich sie gar nicht mache.
Kurze Motivationsschübe jetzt etwas zu ändern, enden wenige zeit später mit totaler Frustration und Abbruch des Vorhabens. Ich fühle mich dann oft überfordert und ohnmächtig, obwohl ich eigentlich noch gar nicht großartig etwas geleistet habe.
Dann tue ich wiederum Dinge, über die ich mich im Nachhinein ärgere. Das äußert sich u.a. in Suchtverhalten oder der Ausübung von Macht.
Krass ausgedrückt hatte ich schon immer wilde und konträre Vorstellungen vom Leben. In einer Sekunde male ich mir aus, wie ich alles stehen und liegen lasse, um der Zivilisation den Rücken zu kehren und einsam irgendwo in der Natur zu leben. Im nächsten Moment sehe ich mich als einflussreiche Person, sei es ein Präsident, Unternehmer oder Künstler, der mit seinem Schaffen und seinen Visionen Großes auf der Welt hinterlässt.
Ich weiß, dass es mir viel Freude bereiten würde, wenn ich etwas sinnvolles tun kann, bei dem ich meine Stärken einsetzen kann. Mit sinnvoll meine ich aber nicht den Umsatz eines Unternehmens zu maximieren, sondern Menschen bzw. der Gesellschaft zu helfen, z.B. gegen Ungerechtigkeit einzusetzen.
Ich kann (mich) gut präsentieren, bin schriftlich begabt, kontaktfreudig und gebe gerne mein Wissen weiter. Ich denke zukunftsorientiert und möchte Menschen begeistern und informieren. Außerdem bin ich politisch sehr interessiert (aber natürlich nicht engagiert..)
Die Vorstellung die nächsten 40 Jahre in einem Bürojob zu versauern macht mich verdammt unglücklich. Ich fühle mich oft wie ein Vogel im Käfig, der fliegen müsste, um glücklich zu sein.
Oft kommt es mir so vor, als würde ich ständig eine Rolle spielen und mich den Menschen und Situationen anpassen, weil es das einzige ist was ich wirklich gut kann.
Es kommt mir immer mehr so vor, als würde ich meine Lebenszeit und mein Potenzial verschwenden und trotz des starken inneren Verlangens Großes zu bewirken, endet gerade dies in starker Rat- und Hilflosigkeit und dem Gefühl, dass nichts einen Sinn hat. All das hat mindestens zu einer leichten Depression geführt. Es ist jedes Mal eine Qual morgens aufzustehen oder überhaupt nur an die Arbeit zu denken. Im Alltag ist mir dann alles gleichgütig. Konfrontationen und Problemen gehe ich konsequent aus dem Weg. Für kurze Zeit war ich bei einem Therapeuten, mit dem ich allerdings nicht wirklich warm wurde. Also habe ich auch dieses „Projekt" beendet.
Es ist als würde ich auf ein Zeichen warten, das mir sagt, DAS ist dein Ding. Das ist es, was du tun musst.
Kennt ihr diese Gefühle oder seid ihr sogar aus dieser Situation herausgekommen? Was behindert mich? Wonach suche ich? Bin ich wahnsinnig oder einfach nur überfordert und verloren?