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Von Familie unter Druck gesetzt

Emilia93

Neues Mitglied
Hallo Leute,
Dies ist mein erster Beitrag in dem Forum und ich war mir nicht ganz sicher, die richtige Kategorie ausgewählt zu haben, da es einerseits um meine Familie geht, andererseits aber auch um mein Studium und meine Selbstzweifel..
Ich habe einfach die ganze Zeit das Gefühl nicht gut genug für meine Eltern zu sein, die immer nur hervorheben wie toll die Leistungen meiner Schwester sind. Ich komme mir in deren Gegenwart immer so dumm vor..mein BWL Studium hab ich eigentlich nur angefangen, damit ich nicht mehr nur ,,die kleine dumme Zahnarzthelferin bin“ und auch mal zu mir gesagt wird, dass man stolz auf mich ist..aber es kommen ständig nur Spitzen, dass ich nichts kann und meine Schwester so viel besser ist und meine Schwester macht natürlich mit und muss mich dann vor anderen immer runter machen und zeigen, wie toll sie ist..
Jetzt ist es so, dass ich im 3. Semester bin und weiß, dass ich mein Studium nicht in der Regelstudienzeit schaffen werde, da ich Nebenbei noch in Teilzeit arbeiten gehen, um mir meine Wohnung etc. zu finanzieren. Noch habe ich meiner Familie nichts davon gesagt, da ich weiß wie sie über andere Leute geredet haben, bei denen es genau so war..,,faul und dumm“..und schließlich hat meine Schwester es auch geschafft..
Tut mir leid, dass es wahrscheinlich sehr durcheinander ist, ich wusste einfach nicht wirklich wo ich anfangen soll..ich weiß nur nicht mehr wie ich damit umgehen soll, wir sehen uns alle sehr oft und nach jedem Treffen komme ich mir dumm vor und fühle mich schlecht..
Ich hoffe der Text ist nicht zu lang geworden,
Vielen Dank schon mal für eure Antworten, Emilia
 

Waldluft

Mitglied
Hallo Emilia,

Es ist natürlich verständlich, sich von seiner Familie Anerkennung zu wünschen. Eigentlich sollten Eltern ihren Kindern auch das Gefühl vermitteln, dass sie ihnen etwas zutrauen und stolz auf sie sind und auch hinter den Kindern stehen, wenn mal etwas weniger gut läuft.

Deine Eltern jedoch scheinen recht hohe Anforderungen zu habem und Zuneigung wird wohl vor allem als "Belohnung" für Leistung gezeigt, was nicht richtig ist. Hinzu kommen die unfairen Vergleiche mit deiner Schwester. Diese sind auch wirklich unfair, schließlich bist du nicht deine Schwester und liebenswert, so wie du eben bist.

Entweder, deinen Eltern ist ihr Denken gar nicht bewusst, dann wäre es sinnvoll, ihnen zu sagen, wie es dir damit geht und dass du darunter leidest. Oder es ist ihnen bewusst, sie wollen oder können es aber nicht ändern. In diesem Fall gibt es zwei Optionen: Entweder, du distanzierst dich von ihnen, so weit es dir möglich ist, oder du triffst sie zwar weiterhin regelmäßig, lässt dich von dummen Kommentaren ihrerseits aber nicht mehr treffen, sondern trägst eine schützende "Rüstung". Letzteres ist aber natürlich nicht so einfach, wie es klingt.
 

Querdenker

Aktives Mitglied
Hallo Emilia,

es ist verständlich, dass du dir Anerkennung wünscht und nicht schlechter als deine Schwester gelten möchtest. Aber das sollte bitte niemals deine Entscheidungen beeinflussen oder noch schlimmer die Grundlage sein. Es wird wohl schwierig sein genau das zu erreichen und selbst wenn, wohin hast du dich dann entwickelt? Hast du dann einen Job der dir Spaß macht? Ist dein Leben dann so wie du es dir wünscht?

Du kannst versuchen mit deinen Eltern zu sprechen um ihnen klar zu machen, was ihr Verhalten für dich bedeutet und wie es dir damit geht. Aber wenn sie sich nicht ändern wollen, dann ist das leider so.

In jedem Fall solltest du dich mehr auf dich selbst konzentrieren und deinen Weg gehen. Du gestaltest deine Zukunft und dein Wohlbefinden und zwar auch dann, wenn andere das nicht toll finden. Es geht darum, dass du einen Weg einschlägst der zu dir passt und nicht einen der dir mehr Anerkennung einbringt.

LG
 
G

GrayBear

Gast
Hallo Emilia,

nach meiner Erfahrung dient das "Beziehungsgefüge" innerhalb einer Familie weit mehr verschiedenen Zwecken, als man glaubt. Du ordnest Dich selbst darin ein und andere machen das auch mit Dir. Wie Du tatsächlich von verschiedenen Menschen wahrgenommen wirst, werden sie Dir oft nicht sagen, aus Rücksicht oder auch, weil SIE Dich an dieser Stelle in dieser Funktion haben wollen und brauchen. Solange Du "einen unteren Rang" einnimmst, ist es für "die Oberen" leichter, sich sicherer und besser zu fühlen. Dieses "Fühlen" muss nicht sehr viel mit Dir zu tun haben, es beruhigt einfach und darf deswegen so bleiben.

Wenn Du nun aber anfängst, Deine "Position" innerhalb der Familie zu verändern, bringt das Unruhe und Unsicherheit mit sich und das wollen die meisten Menschen einfach nicht, aus reinem Egoismus. "Ich blase Dein Licht aus, damit meines heller erscheint." Wirklich darüber nachgedacht, was sie Dir und anderen damit antun, wird nicht. Es funktioniert doch aus ihrer Sicht und wem schadet es?! Nun ja, Dir.

Wie andere hier schon geschrieben haben: hinterfrage Deine Beweggründe für Deine Schritte und Deine Planung. Wenn es Dir um Anerkennung durch bestimmte Personen geht, kann das ein Rennen werden, das Du nie gewinnen kannst, weil nicht nach gemeinsamen Regeln gespielt wird, sondern nach deren Regeln und diese kennst Du vielleicht nicht einmal. Du glaubst oder spürst, dass Du Dir diese Entwicklung verdienen kannst und musst und da liegt das Problem: Du agierst aus der Bedürftigkeit heraus, weil DU diese Anerkennung brauchst und willst, aber bist Du Dir sicher, dass man sie Dir aus obigen Gründen überhaupt geben will und kann?

Wenn Du ihre ganzen Sprüche und kleinen oder großen Gemeinheiten ad absurdum führst, dann beweist Du damit, dass sie Unrecht hatten und hältst Ihnen ihr hässliches Spiegelbild vor. Das kostet viel Zeit und Aufwand und der Ausgang ist zumeist nicht der von Dir erwartete. Warum also solltest Du deren Spiel spielen? Was macht es für einen Sinn, mit jemandem kooperieren zu wollen, dessen Motivation im Dunkeln liegt?

Es gibt Menschen, die selbst erfahren mussten, wie negative Motivation funktioniert und wie manipulativ, herzlos und egoistisch diese ist. Deine Eltern gehören wahrscheinlich zu diesem Personenkreis. Die Kälte und Härte dieses Vorgehens wird verinnerlicht und führt zu diesen Sprüchen wie. "Was Dich nicht umbringt, macht Dich härter!". Ja, das mag sein, aber es verletzt und vernarbt innerlich. Eine gewisse Härte braucht man immer wieder in diesem Leben, da ist was dran. Aber Du solltest eine Wahl haben, solltest selbst darüber bestimmen und vor allem solltest Du nicht andere darüber entscheiden lassen, wann Du was wie zu tun hast.

Mach Deinen Kopf frei, erkenne den vielleicht nicht einmal bewussten Egoismus in ihrem Tun (Was ihn nicht besser macht), schau wie wenig das im Grunde mit Dir persönlich und wie viel es mit Deiner Funktion innerhalb der Familie zu tun hat. Lass Dich nicht vor einen Karren spannen, der Dich nur da hält, wo es für Dich nichts zu gewinnen gibt. Mach Dich nicht kleiner, als Du bist, denn das tust Du gerade, in dem Du ihr Spiel spielst. Es liegt keine "Fürsorge" und kein "Mitgefühl" in ihrem Tun. Erkenne das und mach kein Drama daraus. Die eigenen Grenzen sind manchmal näher, als einem lieb sein kann. Vielleicht haben sie die blödeste Ausrede der Welt? Sie können und kennen es vielleicht einfach nicht besser.

Was willst DU wirklich? Schlussendlich lässt sich nur mit den eigenen (Fehl-)Entscheidungen leben. Die anderen bereut man viel mehr. Schütte nicht weiter Wasser auf Mühlen, deren Besitzer es Dir nicht danken.
 

beihempelsuntermsofa

Sehr aktives Mitglied
Hallo Leute,
Dies ist mein erster Beitrag in dem Forum und ich war mir nicht ganz sicher, die richtige Kategorie ausgewählt zu haben, da es einerseits um meine Familie geht, andererseits aber auch um mein Studium und meine Selbstzweifel..
Ich habe einfach die ganze Zeit das Gefühl nicht gut genug für meine Eltern zu sein, die immer nur hervorheben wie toll die Leistungen meiner Schwester sind. Ich komme mir in deren Gegenwart immer so dumm vor..mein BWL Studium hab ich eigentlich nur angefangen, damit ich nicht mehr nur ,,die kleine dumme Zahnarzthelferin bin“ und auch mal zu mir gesagt wird, dass man stolz auf mich ist..aber es kommen ständig nur Spitzen, dass ich nichts kann und meine Schwester so viel besser ist und meine Schwester macht natürlich mit und muss mich dann vor anderen immer runter machen und zeigen, wie toll sie ist..
Jetzt ist es so, dass ich im 3. Semester bin und weiß, dass ich mein Studium nicht in der Regelstudienzeit schaffen werde, da ich Nebenbei noch in Teilzeit arbeiten gehen, um mir meine Wohnung etc. zu finanzieren. Noch habe ich meiner Familie nichts davon gesagt, da ich weiß wie sie über andere Leute geredet haben, bei denen es genau so war..,,faul und dumm“..und schließlich hat meine Schwester es auch geschafft..
Tut mir leid, dass es wahrscheinlich sehr durcheinander ist, ich wusste einfach nicht wirklich wo ich anfangen soll..ich weiß nur nicht mehr wie ich damit umgehen soll, wir sehen uns alle sehr oft und nach jedem Treffen komme ich mir dumm vor und fühle mich schlecht..
Ich hoffe der Text ist nicht zu lang geworden,
Vielen Dank schon mal für eure Antworten, Emilia
Hallo Emilia
Ich habe 3 Töchter und die mittlere Tochter fühlt sich von uns auch schlechter behandelt als zb. die Grosse. Die grosse hat Abitur gemacht und studiert jetzt, die mittlere war auf der Mittelschule und hat eine Ausbildung gemacht. Unsere Absicht war es, kein Kind zu überfordern oder unter drückt setzen sondern jedes nach seinen fähigkeitenseinen weg gehen zu lassen.
Aber die mittlere hält uns jetzt vor, wir hätten sie nicht genug gefördert. Und deshalb macht sie jetzt auch ihr Abi nach. Find ich auch super. Wenn sie es wirklich will. Aber sie tut es vor allem auch weil sie ihrer Schwester nicht 'nachstehen' möchte.
Und sie fühlt sich immer noch oft 'minderwertiger'. Man muss jedes Wort auf die goldwaage legen.
Was ich damit sagen möchte...Aus meiner Sicht ist das bei meiner mittleren viel Einbildung.
Von meiner Seite aus ist es nämlich überhaupt nicht so, dass Ich die Grosse als 'was besseres' sehe. Sind halt 2 unterschiedliche Wege...Und jeder muss halt seinen eigenen gehen...
Könnte es bei dir auch ein bisschen so sein? Dass du zu viel in worte/Situationen reininterpretierst?
 

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