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Von Depressionen, Gewalt und tiefen Löchern...

M

Mara-Kira13

Gast
Hallo,
vielleicht ist jemand da draußen der mir helfen kann...
Ich bin 20 Jahre und ca. 5 Jahre mit meinem Freund zusammen.

Unsere Beziehung war von Anfang an nicht leicht - aber immer etwas besonderes. Ich habe ihn (heute 21) damals in meiner Schule kennen gelernt. Da ich kurz davor von meiner ersten großen Liebe ohne jegliche Gründe verlassen worden bin, habe ich ihm das erste Jahr nie richtig getraut. Ich bin seine erste Freundin und damals war er noch so liebevoll und zerbrechlich wie ein kleiner Engel. Allerdings hatte ich damals viele seelische Probleme, habe geglaubt ich sei nicht gut für ihn. Ich wollte ihn unbedingt von mir wegstoßen, weil ich glaubte, dass er eine bessere als mich verdient hat. Also - warum auch immer - habe ich ihn irgendwann angefangen zu ärgern. Ich hatte ihm gesagt, dass ich ihn nicht liebe, habe ihn im regen stehen gelassen, während er vor meiner Haustür unten auf der Straße stand und geweint hat wie ein Schlosshund. Irgendwann dann nach einem Jahr habe ich den Kontakt abgebrochen und wollte erstmal zu mir selbst finden, weil ich langsam einsah, dass ich viel zu gemein war und es nicht geht, was ich da mache. Ein Paar Monate später erst fanden wir wieder zueinander und seitdem ging es bergauf. Es war alles perfekt – wir waren so glücklich, dass wir uns sogar nicht mehr um unsere Freunde gekümmert haben…

Heute ist es leider nicht mehr so. Unser aktueller Status ist folgender:
Er ist selbstständig und ich bin ausgebildete Designerin. Wir sind vor kurzem zusammengezogen. Es ging alles recht schnell, da er von zu Hause rausgeworfen worden ist. Am Anfang war alles ok. Wir hatten uns Ende letzten Jahres schon angefangen immer mal etwas anzumeckern, aber ich dachte es legt sich – er hatte ja so viele familiäre Probleme. Aber dadurch sind wir immer mehr zusammengewachsen. Aber irgendwann fing er an mich immer mit der Faust auf meine Schulter zu schlagen, wenn ihm was nicht gepasst hat. Ich hatte immer viele blaue Flecken dadurch. Ich dachte damals noch, dass sich das legen wird, allerdings wurde es seit dem nur schlimmer. Er fing an mich anzubrüllen, ich solle saubermachen, für ihn arbeiten, die Wäsche waschen, mich um die Kundenaquiese und anderes im Job kümmern, Frühstück machen, kochen, abwaschen, die Küche in Ordnung bringen und nebenbei unsere Wohnung einrichten und die Hausordnung durchführen. Ich fühlte mich immer mehr wie eine Sklavin. Ich hab alles versucht, habe eine Zeit noch mitgespielt, immer in der Hoffnung, dass er sich wieder ändert. Aber irgendwann wurde ich wütend. Denn das einzige was er immer gemacht hat war zu surfen, ab und an mal zu arbeiten und die meiste Zeit alles zu delegieren. Ich hab mich nicht mehr in der Lage gefühlt alles zu schaffen. 10 Std. am Tag zu Arbeiten und nebenbei noch irgendwie die Wohnung etc zu managen. Irgendwann dann vor 3-4 Monaten gab es dann einen Cut.

Meine Großmutter ist gestorben. Sie ist für mich wie eine Mutter gewesen. Ich fing an immer mehr Probleme mit meinen Eltern zu bekommen. Mittlerweile ist auch unser Verhältnis komplett zerstört. Wir telefonieren zwar regelmäßig, aber ich bin froh wieder auflegen zu können. Das ist aber ein anderes Kapitel…
Durch den Verlust meiner Oma ist für mich eine Welt zerbrochen. Ich hatte sie im Arm gehalten, als sie ging. Für mich ist es immer noch sehr schwer. Ich „durfte“ 3 Wochen trauern. Danach fing mein Freund wieder an mich umherzuhetzen.

Aber ich konnte nicht mehr. Und dann fing er mich an erst recht zu schlagen. Er schlug mich mit der Faust auf meine Schulter, meinen Magen/Bauch, er fing an mich am Schienbein zu treten und irgendwann hat er mich so hart gegen die Wang geschupst, dass ich ihn Ohnmacht gefallen bin. Ich hatte mich oft versucht zu wehren. Gegenzuhalten und ihm mal zu zeigen, wie weh so was tut. Aber dank seiner Taekwondo-Kenntnis ist er immer stärker als ich es bin.
Irgendwann hat er es übertrieben. So sehr, dass ich nur noch geschrieen und geweint habe. Ich konnte vor körperlichen und seelischen Schmerz nicht mehr. Ich fing an zu hyperventilieren – und dann fing mein Albtraum an. Er hielt mich meinen Mund zu, dann merkte er, dass es nichts hilft und ich weiter weine. Er fing an mich zu würgen. Seine Augen waren so hass erfüllt. Er drückte mir so sehr die Luft ab, dass ich geglaubt habe es sei mit mir bald vorbei…
Dann Biss er mich in den Nacken, die Nase und schlug mich „zum Abschluss“ noch mal ins Gesicht.

Ich wollte ihn darauf hin verlassen – aber wir redeten. Er entschuldigte sich bei mir – und aus der Situation heraus, dass ich nicht weiß wohin und weil ich ihn so sehr liebe blieb ich.

Diese Attacken kamen öfter vor. Einmal hat er mich so sehr gewürgt und geschüttelt, dass ich aus dem Hals etwas blut spucken musste und ein anderes Mal heftiges Nasenbluten bekam. Aber ich blieb – aus Angst, was passiert. Weil ich nicht wusste wohin. Weil ich alle meine Freunde aufgegeben habe und nur noch gemeinsame Freunde blieben. Weil ich immer noch geglaubt habe, dass es noch mal besser wird. Und weil er zwischendrin im ganzen Chaos immer zu mir kam, mir sagte, dass er mich liebt, er sich um mich widerrum gekümmert hat und der einzige Mensch war, den ich noch hatte.

Ich schreibe jetzt explizit, weil ich nun komplett am Ende bin. Er hat mich heute wieder sehr schlimm gequält. Ehrlich gesagt weiß ich nicht mal mehr worum es ging beim Streit. Warum er wieder so schlimm war heute. Er hatte mich heute im Bett geschlagen – wie so oft. Dann hat er mir wieder den Mund zugehalten, die Luft abgedrückt und sich auf meine Brust gesetzt. Er macht das immer so, damit ich nicht um mich strampeln kann um mich zu wehren.
Ich bin heute wieder in Ohnmacht gefallen.

Durch diesen ganzen Stress mit meinem Freund und meiner Familie habe ich Depressionen. Durch das viele Arbeiten vor kurzem denke ich auch, dass ich schon fast ein Burn-Out-Syndrom habe. Ich weiß nicht mehr weiter, sehe keinen Ausweg. Habe mich die letzten zwei Monate geweigert für ihn zu arbeiten – vielleicht auch ein Grund mehr, warum er mich so schlägt. Ich liege fast nur noch im Bett, fühle mich ausgebrannt, schlapp, leer und ohne jeglichem Ziel vor Augen. Selbst wenn ich mal Arbeiten will, dann setze ich mich hin, soll eine Webseite designen, aber ich kann nicht. Ich habe keine Ideen, mich strengt es sehr an überhaupt noch nachzudenken. Ich bin sehr oft traurig und fernsehen und mit meiner Katze zu schmusen ist für mich die einzige Möglichkeit abzuschalten. Auf der einen Seite denke ich so viel nach, möchte was tun, alles verändern und verbessern. Auf der anderen Seite würde ich am liebsten meiner Oma folgen. Ich bin nicht selbstmordgefährdet, keine Sorge, aber ich fühle mich einfach hier nicht mehr wohl.

Mein Leben besteht aus geschlagen werden, vielen Tränen, nebenbei ab und zu mich um den Haushalt kümmern und nachzudenken.

Ich brauche Hilfe. Ich weiß nicht was ich mit meinem Freund machen soll. Ich weiß nicht wohin meine Reise geht. Und ich suche einfach jemanden da draußen, der mich versteht und mir einen guten Rat geben kann.

Bitte entschuldigt, dass ich so viel geschrieben habe, aber ich weiß es nicht anders in Worte zu fassen, was mich beschäftigt.

Ich würde mich freuen, wenn sich jemand meldet.

Liebe Grüße
 
L

Lilyan

Gast
Mara Kira, mein Gott in was einer Hölle befindest Du Dich ? Du bist ja in einer lebensbedrohlichen Situation . Diese Angriffe Deines Freundes gegen Deine Seele und gegen Deinen Körper sind unbeschreiblich grausam . Du bist so wie Du die Angriffe Deines Freundes beschreibst in regelrechter Lebensgefahr .Mein gesunder Menschenverstand sagt da mußt Du unverzüglich weg . Du mußt einsehen das Dein Freund ohne psychologischer Hilfe den Teufelskreis nicht mehr verlassen kann. Könntest Du aus der Wohnung heute noch und bei Bekannten übernachten ? Jeder Taxifahrer weiß die Adresse eines Frauenhauses . Ich kann Dir nur raten bring Dich in Sicherheit . Dein Freund hat sich bereits im Sinne des Gesetzes strafbar gemacht . Falls er noch gänzlich die Kontrolle verliert das möchte ich lieber nicht schreiben ist er unter Umständen vielleicht noch des ....schuldig . Ich hoffe Du hast Mut jetzt nur an Dich und an Deine Sicherheit zu denken . Ich kann nur hoffen das Du keinen Schaden mehr nehmen willst . Ich leide irgendwie jetzt mit Dir . Lilyan .
 
G

Gast

Gast
Hallo Mara-Kira,

aus eigener leidvoller Erfahrung in der Vergangenheit - warum sonst kommt man über Begriffe wie "Gewalt" und "Familie" auf so ein Forum - möchte ich Dir dringend empfehlen, sofort zu gehen. Ich kenne die Angst, umgebracht zu werden und nicht zu wissen, was als nächstes kommt. Den unterschwelligen Glauben die schlechte Behandlung mit irgendwas verdient zu haben, sich schwach, wehr- und wertlos zu fühlen und keine Menschen mehr zu haben, zu denen man gehen kann.

Aber das ist NICHT das Ende der Fahnenstange. Der Weg raus ist kein Spaziergang aber es wird Dir besser gehen, wenn Du etwas tust und Dein Leben wieder in die eigene Hand nimmst. Du musst nicht gleich alles können, es gibt viele viele Helfer auf dem Weg. Mach den ersten Schritt für Dich selbst und geh, am Besten in ein Frauenhaus oder in eine Psychische/Psychiatrische Notfallambulanz. Bei beiden findest Du psychologische Unterstützung und ganz praktische Hilfe.

Schnapp Dir falls vorhanden Deine Kontokarte und Deinen Ausweis (es geht auch ohne) und geh da weg.

Du bist mehr als das, was jetzt gerade noch von Dir übrig ist, auch wenn es verschüttet ist. Bring Dich in Sicherheit und kümmere Dich um Dich.

Ich denke fest an Dich und wünsche Dir nur das Beste!!

M.
 
G

Gast

Gast
Hallo Mara-Kira,

aus eigener leidvoller Erfahrung in der Vergangenheit - warum sonst kommt man über Begriffe wie "Gewalt" und "Familie" auf so ein Forum - möchte ich Dir dringend empfehlen, sofort zu gehen. Ich kenne die Angst, umgebracht zu werden und nicht zu wissen, was als nächstes kommt. Den unterschwelligen Glauben die schlechte Behandlung mit irgendwas verdient zu haben, sich schwach, wehr- und wertlos zu fühlen und keine Menschen mehr zu haben, zu denen man gehen kann.

Aber das ist NICHT das Ende der Fahnenstange. Der Weg raus ist kein Spaziergang aber es wird Dir besser gehen, wenn Du etwas tust und Dein Leben wieder in die eigene Hand nimmst. Du musst nicht gleich alles können, es gibt viele viele Helfer auf dem Weg. Mach den ersten Schritt für Dich selbst und geh, am Besten in ein Frauenhaus oder in eine Psychische/Psychiatrische Notfallambulanz. Bei beiden findest Du psychologische Unterstützung und ganz praktische Hilfe.

Schnapp Dir falls vorhanden Deine Kontokarte und Deinen Ausweis (es geht auch ohne) und geh da weg.

Du bist mehr als das, was jetzt gerade noch von Dir übrig ist, auch wenn es verschüttet ist. Bring Dich in Sicherheit und kümmere Dich um Dich.

Ich denke fest an Dich und wünsche Dir nur das Beste!!

M.
 
A

annakatharina

Gast
Liebe Mara-Kira,

ich bin erschüttert; darüber, was Du alles durchmachen musstest und noch immer durchmachst; auch erschüttert darüber, dass Du keine Konsequenzen ziehst, um Dich und Dein Leben zu schützen.

Du bist 20 Jahre alt, und hast schon so viel an Gewalt erlebt. Wie lange soll das so weitergehen?

Bitte glaube nicht, dass Dein Partner sich ändern wird, so ohne Veranlassung. Bitte glaube nicht, dass sich Dein Leben mit ihm noch zum Positiven verändern wird. Ein solcher "Partner" ist kein Partner, und solche Menschen braucht niemand in seinem Umfeld.

Bitte sorge für Dich selbst, indem Du Dich ihm entziehst! Geh Deinen eigenen Weg, allein, und mit therapeutischer Hilfe. Bitte verlasse diesen Menschen, der Dich körperlich und psychisch fertigmacht, und baue Dir ein Leben auf, in dem Du Dich dann irgendwann wohlfühlen kannst.

Bitte pass auf Dich auf!!!!!

In Gedanken bei Dir und Deiner erschütternden Situation,

annakatharina
 
M

Mara-Kira13

Gast
Hallo ihr Lieben,

mit so einer Resonanz hatte ich nicht gerechnet. Danke erstmal für eure vielen und lieben Antworten.

Ich glaube, ihr alle habt Recht, dass ich von ihm weg soll. Ich habe heute Morgen mit ihm wieder über die Sache gestern gesprochen. Er wollte wieder nicht drüber reden. Aber in so Situationen ist er wieder ganz klein mit Hut und tut so, als wenn es ihm Leid tun würde.
Ich kenne Ihn ja auch anders. Nicht das das hier eventuell falsch verstanden wird...

Ich sag mal so...eine ganze Woche sieht bei uns so aus:
ca. 5 Tage die Woche brüllt er mich an - meiner Meinung nach wegen Lappalien (z.B. weil ich ihm zu spät Essen mache).
Es passiert ca. 4 Mal die Woche, dass er so kleinere Ausraster bekommt mit Faustschlägen auf Schulter usw.
Fast 2 Mal die Woche sind dann so Attacken wie gestern, dass er mir die Luft abdrücken will.

Es hört sich vielleicht komisch an, aber ich schreibe euch das, weil ich nicht weiß, ob das "normal" ist.

Zwischen diesen Sachen kann er auch lieb sein. Dann spielt er mit meiner Katze oder sieht mit mir "Dr. House" oder "Monk" und nimmt mich dabei in den Arm. Oder wir gehen am Wochenende vielleicht mal spazieren und gehen gemeinsam einkaufen.

Ich kenne es leider nicht mehr anders und frage mich, ob nicht ich vielleicht dran schuld bin. Heute meinte er nur kurz, dass er bald verzweifelt. Er hält mir den Mund zu, weil er will dass ich nicht mehr weine. Und dann steigert er sich rein...
Ich hab ihm gesagt, dass er dann gar nicht erst anfangen soll mich zu schlagen oder mich so brutal zu behandeln. Und er meinte, dass ich ihm nie helfen würde. Dass ich ihm nie gehorche und endlich wieder das machen soll, was er von mir verlangt.

Ich kämpfe innerlich mit mir selbst. Die eine Seite will gehen irgendwo hin, wo ich das alles nicht mehr ertragen muss. Und die andere Seite will bleiben - ihm helfen. Irgendwas tun, damit er wieder so lieb wird wie früher. Ich weiß ja nicht mal was er hat. Nach meiner Meinung habe ich alles getan, damit unsere Beziehung erhalten bleib und er sich wohl fühlt.

Ich werde heute noch einmal mit ihm versuchen zu reden. Zwischendrin packe ich meine Sachen. Vielleicht kann ich erstmal bei einer Bekannten unterkommen. Auch wenn ich noch nicht weiß wie es weitergehen soll. Ich bin leider noch Studentin, habe kein geregeltes Einkommen, keine großen Rücklagen, von denen ich mir etwas finanzieren kann.

Ich muss mal sehen, was der heutige Tag bringt. Ich freue mich wieder von euch zu hören.

Lieben Gruß
 
A

annakatharina

Gast
Du fragst Dich, ob eine "solche Woche" normal ist? NEIN, ist sie nicht!
Und ein gemeinsamer Einkauf oder Spaziergang kann meines Erachtens nach Schläge und Schlimmeres keinesfalls wettmachen.

Du sollst ihm helfen, indem Du einfach nur lieb bist, gehorchst und tust, was er Dir sagt? Du hast also seiner Meinung nach selbst Schuld an seinen Ausrastern?
Das kannst Du doch nicht wirklich glauben, Mara-Kira. Laß Dir doch nichts einreden.
Er ist für sich selbst und sein Verhalten verantwortlich, und für sein Verhalten Dir gegenüber gibt es keine Entschuldigung. Schläge sind armselig!!!!!

Aber letztendlich ist das nur meine Meinung, Du magst da eine andere Meinung haben.

Ich persönlich möchte ein Leben wie Du es führst nie führen müssen; und ich würde - trotz aller Widrigkeiten wie Geldmangel etc. - all meine Kraft darauf verwenden, mich aus einem solchen Leben zu befreien.

Ich wünsche Dir, daß auch Du irgendwie irgendwann die Kraft findest, Dich für Dich selbst zu entscheiden und Deinen eigenen, selbstbestimmten Weg zu gehen. Alles Liebe für Dich!
 
M

Mara-Kira13

Gast
Er hat es wieder getan...

Ich hatte nochmal mit ihm gesprochen. Nicht mit der Absicht bei ihm zu bleiben, sondern um ihm ans Herz zu legen, dass er dringend eine Therapie braucht... Auch um vielleicht noch etwas bei uns zu retten...

Es half nichts. Als er wieder angefangen hat habe ich die Haustür aufgerissen und mich mitten in den Flur gestellt. Denn im Flur bin ich immer "sicher" vor ihm - er hat nämlich Angst schlecht vor den Nachbarn da zu stehen...
Jetzt ist es aus. Vorbei. Selbst als ich mit ihm "lieb" geredet habe - versucht habe ihm zu zeigen, dass ich ihn verstehen will, kam nur Zorn und Gewalt von seiner Seite.

Ich bin jetzt bei einer Bekannten. Den Großteil meiner Sachen habe ich mitgenommen. Den Rest lasse ich mir von dem Freund meiner Bekannten abholen.

Er hatte mich angefleht, gebettelt und geweint - so hab ich ihn schon lang nicht mehr gesehen... Danke für eure aufbauenden Worte. Ich weiß nicht, ob ich diesen Schritt ohne euch getan hätte.

Vielen Dank Lilyan, annakatharin, Ratte und den beiden Gästen.

Ich werde mich wieder melden, wenn es was neues gibt.

Bis dahin euch allen liebe Grüße und vielen Dank nochmal.
 
G

Gast

Gast
Hallo Mara-Kira,

ich wollte Dir gerade nochmal antworten, da habe ich Dein neues Posting gelesen. Es ist gut, dass Du draussen bist. Wichtig ist: bleib da. Geh nicht zurück, bloss weil er gerade mal weint und "lieb" ist. Wenn Du zurück gehst dauert es keine 2 Wochen und Du kriegst wieder Schläge. Da er jetzt weiss, dass Du jemanden hast zu dem Du gehen kannst, wird es eher noch schlimmer werden.

Er ist definitiv NICHT lieb und um auf Dein früheres Posting zurückzukommen: das ist NICHT normal und Du bist NICHT schuld. Nichts rechtfertigt Schläge, Würgen, Schubser, Beleidigungen etc. Solche Dinge sind einfach inakzeptabel. Reden, streiten, alles okay - aber immer mit gegenseitigem Respekt.

Bei mir kam später raus, dass ich eine sehr gewalttätige und lieblose Kindheit hatte und deshalb kein großes Selbstbewußtsein. Für mich war es normal, dass Menschen die ich liebe mich schlecht behandeln und dass natürlich ich selbst Schuld bin. Ich habe später in meiner Ehe aus jedem kleinen "Fehler" den ich gemacht habe eine Rechtfertigung für mich selbst gemacht, dass es zwar nicht schön ist so behandelt zu werden, aber dass ich das natürlich verstehen kann, weil ich ja wirklich auch alles falsch mache. Ich muss nur besser werden, dann hört das auch auf. Genau das hat mein Partner (und Deiner ja auch) verlangt.

Das ist Unsinn: er gehört in Therapie und Du musst Dich um Dich selbst kümmern. Geht am Besten ab jetzt getrennte Wege. Schau, ob Du herausfindest was die Wurzel ist, dass Du Dir das so lange gefallen lassen hast und dass er das mit Dir machen konnte. Nur das bringt Dich weiter. Er muss seine Sachen selbst in den Griff bekommen, ohne Dich.

Wenn Du Dich etwas berappelt hast, dann gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Du nutzen kannst um an eine eigene Bleibe und etwas Geld für Deinen Basisunterhalt zu kommen. Aber jetzt erstmal tief durchatmen und vor allem: geh nicht zurück.

Liebe Grüße

M.
 

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