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Völliger Stillstand

Hallo Gast, oder liebe Gäste...vor lauter "Gast" wusst ich beim Lesen teils gar nicht mehr wohin 😉

Klingt dämlich, aber irgendwie tut es gut, deine Zeilen zu lesen. Oder auch eure. Dieses Gefühl des alleinseins, und doch kann einem sozusagen keiner genügen...das Sehnen nach Kontakten und gleichzeitig das Ablehnen dieser... die Vorstellungen dessen, was man nicht will und gleichzeitig nicht zu wissen, WAS man denn nun möchte...und wie...denn man weiß ja einfach nicht wie...und dann die ganzen tollen Leute um einen drum...
ich kann mich so sehr damit identifizieren...die ganzen Widersprüche
Darf ich fragen, in welcher STadt du wohnst? Wegen den Beinen, die du ins Wasser baumeln lassen sollst 😉
Ich habe auch eine Therapie begonnen...ich hoffe nur nicht, dass der Therapeut die Verbesserung meiner Situation auf die Möchtegern-Gespräche zurückführt 😱)
Ein paar meiner Gedanken, Ansichten und Zugeständnisse:
-manchmal kann oberflächlich ziemlich gut tun... (ich kann mir vorstellen, dass es mit den richtigen wenigen Leuten im Hintergrund sogar richtig Spaß machen kann)
-Körper und Geist hängen so sehr zusammen...kaum zu glauben...manchmal dreht man an einer subtilen und wirklich bescheuerten Schraube und sie bewirkt tatsächlich etwas... da denkt man man sei so ein toller unabhängiger Charakter und gleichzeitig pure Chemie...treibst du Sport?
Hormone, Kleinigkeiten...und schon kann die Stimmung kippen...
-warum machst du nicht peux a peux? du hast die fixe Idee auf dem Pferdehof zu arbeiten...bevor du nun gleich dein hier und jetzt schmeisst...warum tastest du dich nicht ran? mit kleinen Aufenthalten, Reitbeteiligungen o.ä.?
du willst dein Hier und Jetzt schmeissen, weil einfach alles -kacke- ist...weil es nicht ist, was du wolltest... versuch dich ein wenig mehr mit dem Gedanken anzufreunden, dass es DAS perfekte Leben nicht gibt, dass es nicht vielen widerfährt...vielleicht auch erstmal der Fall, dass man nur ein kleines Licht unter Dutzenden ist...
diese Einstellung und Gedanken, die wir "Unglücklichen" da haben...sind tatsächlich purer Luxus... es gibt nicht perfekt...manchmal muss man einfach drauf los "machen"....und dann versuchen, sich selbst einen Weg zu bahnen durch das Chaos...mit der Hoffnung, dass einen der Weg an Orten vorbeiführt, die einem ein mögliches Ziel zuweisen...und währenddessen versuchen, das Leben zu LEBEN...und nicht zu zerdenken...sich nicht erlauben, es zu zerdenken....einfach blöd sein...aber trotzdem Sachen durchziehen! nicht nur für andere, auch für sich und das eigene "Gut-Gefühl", das Danach, und auch, um Ruhe für sich zu finden, während man weiterhin auf der Suche ist....
ich kann das anscheinend gerade sehr gut... viele Zweifel, ja...aber gleichzeitig zu wissen, ganz so blöd bin ich doch nicht, denn ich versuche es zumindest...und versuche gedanklich offen zu bleiben...
finanziert dein Vater dir dein Leben komplett? wie fühlt sich das für dich an?

du schreibst von "egal" und gleichzeitig erwähnst du öfters ängste... ich lese nicht wirklich egal heraus aus deinen Zeilen...

ich wäre auch gerne anders.... aber mein Weg ist noch nicht vorbei...ich kenne das Gefühl, den Zug nur von hinten zu sehen...aber ich will versuchen, es weniger verkrampft zu sehen....

und deine Therapeutin - ja mein Gott... such dir eine andere! Beantrage das, wechsel.... wenn du sie nicht mehr für voll nehmen kannst, dann hat das doch keinen Sinn. Du brauchst doch eine Respektperson, wenn du von dir reden möchtest...
bis zur Schule dachte ich, die Schule sei bekloppt...seit ich in die Welt entlassen wurde...sehe ich immer mehr, dass die Welt aus Bekloppten und Problemen besteht...das hat mich einbrechen lassen...aber es lässt uns reifen. Somit gestehen wir auch (für uns)bekloppten Menschen ein Studium zu, die dann eben auch mal Therapeuten oder whatever werden...an so eine bist du nun geraten...Chemie stimmt nicht? dann weg da....

sorry für den wirren Beitrag und man ignoriere Gross und Kleinschreibung...
schreib mir, würd mich freuen!
 
Moin Mik.

Alles, was ich tun kann, ist, auf mein Gefühl zu hören. Ich weiß, dass Design nicht das Richtige ist. Ich hab immer gedacht, das würde noch irgendwie werden, aber anstatt etwas zu tun, gammele ich ja ununterbrochen nur rum und fühle mich schlecht und als würde ich mein Leben verschwenden, was ich ja auch tue.

Hab letztes Jahr in einem anderen Forum geschrieben, dass ich das nicht verstehe, ich hätte immerhin immer gerne gemalt und jetzt nicht mehr, jetzt kotzt mich alles an, usw., und da erhielt ich u.a. die Antwort, dass das vielleicht immer nur mein Hobby sein sollte. Vermutlich sollte es das. Im Grunde hab ich von dem Moment an, in dem ich das professionell machen wollte, schlagartig keine Lust mehr dazu gehabt und musste mich dazu zwingen.

Weiter kann ich mich nur an den Dingen orientieren, die mein Herz wirklich höher schlagen lassen, die mich wirklich flashen, und zu denen ich mich nicht zwingen muss. Und das sind eben... Tiere. Aber wie im Eingangspost beschrieben habe ich auch hier die Angst, mich in etwas zu verrennen. Das Gras auf der anderen Seite des Zauns ist eben immer grüner. Vielleicht bin ich einfach insgesamt lebensunfähig.

Was ich auch weiß, ist, dass ich von Anfang an unglücklich hier in dieser Stadt war. Es war Hass auf den ersten Blick. Ich hab mehrmals versucht, mich damit zu arrangieren, kann auch nicht einfach weg, sitze ja in der Sackgasse, hab kein Geld und keine Perspektiven, aber ich werde hier nicht glücklich, das weiß ich einfach. Es ist miese Stimmung, die sich durch alles zieht. Zwischendurch gibt es Momente, da kann ich mich damit arrangieren, aber im Großen und Ganzen fällt mir jedes Mal, wenn ich hier rauskomme, ein Stein vom Herzen, und jedes Mal, wenn ich wieder da bin, falle ich in ein Loch, weil ich nicht auf diese Situation klarkomme, auf engstem Raum eingesperrt zu sein in diesem Moloch. Lustig, ab un zu fällt mir ein Wort ein, das angebracht scheint, und obwohl ich nicht mal weiß, was es bedeutet, stellt es sich als passend heraus 😉

Wie überzeugt man Leute, dass man für etwas der Richtige ist, ohne Erfahrung?

ich schwankte übrigens immer zwischen Schreibtischarbeiten und Draußenarbeiten. Ich mag beides. Vielleicht erscheint mir der Pferdejob so verlockend, weil ich jetzt so weit entfernt davon bin wie vom Mond. Aber Astronaut werden erscheint mir sogar noch leichter als Pferdewirt ohne Vorerfahrung.
Weiß auch nicht. Ich wollte immer reiten, hab es aber nie forciert, weil es nichts für jemanden wie mich zu sein schien. Man könnte auch sagen, ich bin immer wieder an den Menschen gescheitert, die mir im Weg standen.

Weiß im Grunde nur: So kann es nicht weitergehen. Ich werde niemals professioneller Maler, will ich auch gar nicht. Mein Studium interessiert mich nicht die Bohne. Ich hasse meine aktuelle Lage und muss hier raus. Ich weiß nicht wohin. Ich weiß nicht, wie. Tolle Situation. Ich würde mich ja um etwas kümmern, aber wo soll ich hingehen, wenn ich keine Richtung weiß?
 
Hallo Irgendwie!

Vermutlich geht es mir streckenweise ganz gut damit, etwas zu ersehnen, was dann nie eintritt. Ich lebe sehr viel von Stimmungen und Eindrücken und in meiner
Fantasiewelt...banales Beispiel, ich in der Bahn, 23.00 Uhr, höre krummavisur von in extremo, In Extremo - Krummavísur - YouTube , jemand steigt ein, der stark
nach Patchouli riecht, dann sehe ich aus dem Fenster, sehe einen riesigen Vollmond am Himmel und einen bärtigen, alten Mann mit Pluderhosen und Turban, der aussieht, als fehle ihm
nur noch ein Säbel, und der rauchend über den Bahnsteig schlendert.
Diese Mischung aus Eindrücken und wie es alles auf absurde Weise (für mich) zusammenpasst, kann mich tagelang flashen (=begeistern), obwohl nichts Konkretes passiert ist.

Es ist dann irgendwie gespeichert und jederzeit abrufbar und ich liebe diese Momente, wo alles fremdartig und neu wirkt. Oder wenn man sich an einen Moment erinnert, der irgendwie
aufregend war. Ich kann an einem Abend heimkommen, ohne etwas erlebt zu haben, aber völlig geflasht sein von diversen Eindrücken, die mich in irgendeine Stimmung
versetzt haben, die mich irgendwie getriggert hat.
Ein Höhepunkt im Sommer ist, wenn ich in meiner Küche bei gekipptem Fenster sitze, esse, was am Laptop mache und Grillgeruch reinzieht und man die ganze Zeit ein Klavier klimpern
und Leute reden und mit Geschirr klappern hört. Kann nicht sagen, warum. Ich hab nicht das Bedürfnis, dabeizusein und weiß auch nicht, wieso ich es liebe, es scheint mich an irgendwas
zu erinnern, was ich nie erlebt habe, versetzt mich aber in Hochstimmung.

Oft hab ich die Erfahrung gemacht, dass dieses Leben in meiner Kopfwelt + die von mir entsprechend interpretierten Eindrücke viel viel besser ist als konkrete Unternehmungen.
Vor Jahren bin ich das erste Mal zu einem großen Mittelaltermarkt gefahren und war schon vorher total geflasht, aber ohne mir konkret etwas auszumalen, es war irgendwie eine Stimmung,
zu der gewisse Musik und der Geruch nach Feuer und der Anblick der grünenden Bäume zählten, die mich total in Aufbruchslaune und Euphorie versetzte. Die Fahrt zu dem Markt
ging 2-3 Stunden lang durch bewaldete Landstraßen. Ich hörte Mittelaltermusik und fuhr und schwelgte ununterbrochen in dieser Stimmung. Den Marktbesuch hab ich eigentlich komplett vergessen,
ich weiß nur, dass er enttäuschend war, und dass die Fahrt das Beste war. Noch heute denke ich gerne an diese Fahrt zurück, nicht jedoch an den Marktbesuch. Trotzdem, wenn es draußen
nach Feuer riecht und die Bäume blühen, bin ich in dieser Stimmung. Hab unzählige davon abrufbar. Manchmal ist es fast ein bisschen quälend, wenn man dermaßen getriggert wird,
weil man das Gefühl hat, man müsste irgendwie handeln, weiß aber nicht, wonach und warum man sich so fühlt.
Als würde etwas eintreffen. Es trifft aber nie was ein, es fühlt sich nur so an.

Naja, dementsprechend begeistert bin ich also, wenn es darum geht, mich zu etwas aufzuraffen. Die Realität ist ja meist kacke, das in meinem Kopf so wahnsinnig diffus.
Hab keinen Bock mir nen neuen Therapeuten zu suchen.

Lustig, peux a peux..hab ich ja auch gedacht, würde einem jeder raten, es langsam anzugehen. Ich hab aber Angst davor und ich hab das Gefühl, was Radikales machen zu müssen oder gar nicht.

Ja, das meiste ist banale Angst, wie ich feststelle. Wenn ich in einer neuen FH das Studium noch mal anfangen könnte, würde ich wieder hingehen. Okay, ich würde sehr schnell wieder an meinen alten
Dämonen scheitern, aber momentan graut mir vor der Situation, hinzugehen, wegen der Leute und der Dozenten. Ich hab eh meinen Ruf weg. Und ich hab immer alles radikal abgebrochen im
Leben. Es fällt mir wahnsinnig schwer als offizieller Totalversager da wieder aufzukreuzen. Ich fühle mich ein bisschen zu stolz um da wieder hinzugehen. Am liebsten würde ich hingehen mit was
viel besserem in Aussicht und sagen, dass ich ja was viel besseres gefunden hätte und das Studium scheiße sei und ich keinen Bock mehr gehabt hätte und mir alle leid tun, die da noch hingehen.
Ja, ist total albern. Genauso hab ich auch andere Sachen abgebrochen, es aber auch nie eine Sekunde lang bereut.

Ja, ich treibe Sport. Reißt nun aber auch nich mein Leben raus. Ich kann beim Sport wahnsinnig hartnäckig und kraftvoll sein, bins sonst aber eben null. Es ist gelogen, dass sich das beeinflusst. Ich
finde sportliche Herausforderungen viel viel viel leichter mental zu bewältigen als mich an meinen Kram zu hocken.
Ich würde lieber 10km laufen als auch nur ein Formular auszufüllen. Hab auch schon über Bundeswehr nachgedacht, aber auch das wäre, das fühle ich, nichts für mich, obwohl es mich manchmal fasziniert.
Ich würde hochkant aus dem Laden rausfliegen, weil ich nicht kuschen kann.

Kann nicht drauf los machen, wie gesagt, ich bin total gelähmt. Ich war schon öfters auf dem "Einfach machen"-Trip und eigentlich muss man ja auch nur einfach machen, aber ich schaffe es ja schon seit Monaten und teilweise Jahren nicht.

Und zu meinem Entsetzen ist sehr sehr viel nur Angst. Aber ich weiß nicht, wovor genau. Mir graut manchmal einfach nur vor Aktivität. Wenn ich so unmotiviert bin, beschäftige ich mich total ungern mit Dingen,
die mich da rausholen könnten. Ich schiebe alles total auf. Bin so handlungsunfähig.
Gäbe einige Dinge die ich ja sogar fast gerne tun würde. Aber ich kann nicht. Glaub mir, ich schiebe die schon seit Jahren oder Monaten raus und kriege mich da nicht dran. Mir graut sogar manchmal davor, ein neues Computerspiel,
auf das ich mich eigtl total gefreut habe, nur zu installieren, oder ein Buch zu lesen. Ich weiß nich, wieso. Neulich hab ich einen Film über einen Pferdeflüsterer angfangen und er interessiert mich brennend, hab
wegen Müdigkeit abgebrochen und jetzt trau ich mich nicht, den weiterzuschauen, weil der Mann auf einer Farm lebt, die so idyllisch aussieht und genau so, wie ich gerne leben würde, und ich das einfach nicht ertragen kann.
Ich meide den Kontakt zu anderen "Künstlern", weil ich es nicht ertragen kann, ihre Bilder zu sehen, ich kann es nicht aushalten, mit ihnen zu reden, ich will auch meine eigenen Sachen nie zeigen. Ich schaue mir nie Highscores von
blöden Spielen an, weil ich nicht sehen will, wie schlecht ich bin und wie abartig gut andere. Immer, wenn Themen mich total interessieren, fange ich an, sie zu meiden. Ich trau mich auch nicht, nach Wohnungen zu schauen.

KEine Ahnung, ob es Angst davor ist, dass ich dann handeln muss, oder die Angst, herauszufinden, dass es dann alles doch nicht so toll ist. Kommt mir immer so vor, als wäre ich einfach extrem gelangweilt und gleichzeitig
ängstlich. Als könnte ich wohldosierte Ausbrüche nicht aushalten, muss es gleich was Extremes sein. Ich hab sogar Angst davor, hier die Antworten zu lesen, aus Angst, dass jemand mich anpampt. Dann muss ich darüber nachdenken
und mich schlechtfühlen und eine Antwort schreiben und kontern und buargh, keine Lust, unangenehm, wills nicht wissen.

Fühle mich auch nach erledigten Aufgaben gar nicht gut. Während ich Aufgaben mache gehts mir oft gut, wenn ich mich denn mal überwinde, was ja nie vorkommt. Es ist auch viel so die Angst vor dem leeren Blatt.
Und eben die Angst vor den Menschen hinter allem. Wenn ich doch bloß nicht immer mit Menschen Kontakt haben müsste, die sich einbilden, über mich urteilen zu können und mich mitleidig anschauen, wenn meine Stimme total
piepsig ist, nachdem ich tagelang mit keinem geredet hab.

Fühlt sich total kacke an, dass mein Vater mich finanziert und darunter leiden muss, dass ich so kaputt bin. Einen Nebenjob such ich mir nicht, weil ich nicht weiß, wie ich einen vorlesungskompatiblen finden soll und weil ich Angst
davor hab. Ich bräuchte eigentlich jemanden, der herkommt, mit mir zusammen aufräumt und Bewerbungen schreibt und mir ein bisschen auf die Sprünge hilft, aber wer kann sich das schon leisten?
 
Möchte noch was ergänzen: Ich schiebe viele Sachen bewusst auf, weil ich es als angenehm empfinde, sie im Hinterkopf zu haben, und als Verschwendung, sie sofort zu tun/anzusehen/etc.

Ich hänge mir auch nie Poster in der Wohnung auf, weil ich Motive nicht "verbrauchen" will. Vieles empfinde ich in meinem Leben bzw. in meiner jetzigen Situation als Verschwendung. Mein erster Gedanke ist immer: Oh nein, doch nicht JETZT! Jetzt bin ich nicht vorbereitet. Ich würde es mir versauen. Später!

Teilweise schiebe ich auch Unternehmungen auf, weil ich mich nicht gut genug dafür bzw. nicht darauf vorbereitet fühle. Ich sage oft Leuten ab, weil ich den Tag als eh schon zu versaut empfinde, um noch was zu unternehmen.

Kann auch z.B. keine Geschichten schreiben, weil mir keine wertvoll genug erscheint, um mich hinzusetzen und sie zu schreiben, und weil es mir gefällt, wenn ich sie im Kopf hab und ja schreiben kann, aber sobald sie geschrieben ist, ist sie halt raus und naja, mir graut eben davor, konkret zu werden. Ich stehe auch stundenlang mit Riesenhunger im Supermarkt und finde einfach nicht das genau Richtige essen, manchmal esse ich dann auch lieber nichts und trinke einfach den ganzen Tag Kaffee, weil ich mir zu unsicher bin, was ich überhaupt essen will, und mich dafür nicht aufraffen kann, in den Supermarkt zu gehen, es erscheint dann einfacher, die Sache komplett abzuhaken.
 
Hallo Gast,

nun ist dein Thread schon etwas älter, aber ich bin gerade erst drauf gestoßen und würde auch gerne noch meinen Senf dazu geben ;-)

Ich bin in mancherlei Hinsicht in einer ähnlichen Situation. Ich bin in vielen Dingen entscheidungsunfähig geworden und einfach nur extrem unsicher. Das mit dem Essen kenne ich, das geht so weit dass ich total kaputt im Bett liege und schon Bauchweh vor Hunger hab, aber nicht weiß was ich will. Glücklicherweise entscheidet mein Freund dann für mich und hilft mir dann. Aber ich weiß ja manchmal nichtmal welche Chips ich will, weil beide lecker sind und ich mir sicher bin, wenn ich die einen nehme will ich abends vorm Fernseher die anderen. Es erschöpft und nervt, bessert sich bei mir aber langsam.

Ich bin ein bisschen über das Pferdethema bei dir hängen geblieben. Finde es ganz interessant, weil es mir so bekannt vorkommt. Ich bin in etwa in deinem Alter und letztes Jahr um diese Zeit war ich auch antriebslos und hatte von einen auf den anderen Tag den Entschluss gefasst, dass ich reiten lernen will. Hatte dann auch nix anderes mehr im Kopf, auf Arbeit und auch sonst wo. Alles erschien mir oberflächlich, ausser reiten lernen. Ich bin bis ich etwa 6 war neben einem Reiterhof aufgewachsen, daher noch die Verbindung die in mir geschlummert hat. Hatte aber Hemmungen, weil ich ja schon "so alt" bin um das jetzt noch lernen zu wollen.
Habe dann nach drängen meines Freundes über zwei Ecken bei jemand wildfremdes, der mir empfohlen wurde und deutlich jünger ist als ich, angerufen und gefragt ob ich Unterricht bekomme (auch noch ohne eigenes Pferd). Mein Shirt war nach 2 min telefonieren schweißnass, weil die Situation des Anrufs so viel Stress für mich war. Aber ganz ehrlich: Alles war es wert.
Ich werde zwar am Stall etwas schräg angeschaut, weil ich in meinem Alter wie eine 6-jährige erstmal 5 min mit dem Tier kuschele, bevor ich anfange zu putzen, aber so viel Glück hat mir davor kaum etwas bieten können. Hat mir auch geholfen wieder Schwung ins Studium zu kriegen, weil ich immer dachte "heute Abend hast du endlich wieder Reitstunde". Jeden Tag konnte ich denken "noch heute arbeiten und morgen kannst du wieder Fellnasen steicheln". Ich bin auch vom Land und jetzt in eine Vorstadt gezogen, aber ein Tag am Stall lenkt mich davon ab und vereinbart das was ich will und möchte mit dem was sein muss und um das nichts herumgeht. Auch fühle ich mich von dem Tier immer akzeptiert, egal wie schlecht es mir geht, was ich verbockt habe, wie ich aussehe oder wie meine Meinung über etwas ist. Nicht umsonst wird ja auch Therapie mit den Tieren gemacht ;-) Da wo ich Unterricht nehme, wird auch therapeuthisches Reiten angeboten. Da sind garnichtmal nur körperlich und geistig Behinderte, sondern auch Leute die ein bisschen psychische Tiefs durchlaufen und eben diese Nähe zum Tier brauchen um wieder aufgemuntert zu werden. Die sitzen manchmal nur ne halbe Stunde im Schritt drauf, streicheln und machen eigentlich nicht viel mehr, aber man sieht, dass sie sich danach besser fühlen. Vielleicht hast du auch als ersten Schritt Lust auf sowas?
Ich empfehle dir allerdringendst: krieg nur einmal den Hintern hoch und such dir Unterricht oder dergleichen. Hab keine Scheu weil du schon etwas älter bist, denk immer daran wieviel Freude es dir selbst bereitet und stör dich nicht an den Meinung der Anderen. Der eine Schritt nur und es wird dir sicher so viel Lebensfreude zurückgeben. Der Rest kommt dann von allein. Einfach immer an die weichen Nasen und das aufmunternde Schnauben denken, das die Tiere einem geben, sobald du das erste Mal draufgesessen bist. Und ich finde, auch wenn du "langsame" Fortschritte nicht so recht willst und lieber was schlagartiges, das der Schritt zum Unterricht schon gewaltig ist. Neue Leute, neue Dinge lernen, neue Umgebung. Immer auf dem sicheren Boden, dass du dein Leben und die damit irgendwo vorhandene Sicherheit noch nicht aufgegeben hast und nicht alle Zelte abgebrochen hast und kopfüber in die nächste Problematik stolperst. Muntere dich selbst damit auf, sobald du ein paar mal da warst und "in klein" etwas von deinen Wünschen geschmeckt hast, wird dein Kopf klarer werden und du bestimmt auch ruhiger über das was du bist und sein willst nachdenken können.
 
Hallo Gast345,

der Thread ist immer noch aktuell für mich. Bin immer noch in der Lage, dass ich nicht weiß, was und wie und so weiter..

Um ehrlich zu sein, schaffe ich es nicht, einen Fuß in die Tür zu kriegen mit dem Reiten...ich trau mich nicht, Leute anzurufen, weil ich per Mail immer keine Reaktion bekomme und irgendwie Angst hab vor diesen "Pferdemenschen", ja, auch weil ich schon so "alt" bin und ja keine Vorerfahrung habe. Hab schon so oft Versuche gestartet, war auch schon bei zwei Probereitstunden, aber danach hat sich immer keiner mehr gemeldet oder die Lehrerin ist krank geworden und dann hatte ich mir nen Kurs über die Hochschule gebucht für um die 200 Euro, ist der ausgefallen. Für einen anderen Kurs brauchte ich Reituntensilien (Helm und so), hab ich mir nen Job gesucht, hab Geld verdient, war Feuer und Flamme, hab den Kram Wochen bevor der Kurs sein sollte bestellt, gewartet, gewartet, ist das Paket in der Post verlorengegangen.
Unglaublich, aber wahr. War dann zu spät, um noch teilzunehmen. Ich kann nicht mehr. Ich schaff es einfach nicht. Es konfrontiert mich sowieso immer mit meinen Ängsten und Zweifeln, wenn ich mich mal traue, Kontakt aufzunehmen, aber jedes Mal nen Dämpfer. JE-DES MAL!!!

Was gäb ich drum, Verantwortung für ein Pferd zu haben und das alles lernen zu können, aber ich finde hier auch keine Reitbeteiligung (also eine, wo man nicht gleich reitet), ich finde nicht mal ältere Pferde, die man nur betüdeln kann und an denen (mit denen) man lernen kann und sich vertraut machen. Pferde scheinen gefragter zu sein als Goldbarren. Keiner lässt mich an seine Tiere. Es erschzeint leichter, sich irgendwann später selbst mal eins zu kaufen..aber es ist nicht nur mit Pferden so, auch mit Hunden. Oder mit Katzen. Man kann scheinbar kein Tier kaufen, ohne dass man tausend Verträge unterschreiben muss, in denen man sich verpflichtet, Kontakt zu halten und sich ständig überprüfen zu lassen. Das kotzt mich an. Wie gesagt, ich komme mit den Menschen dahinter einfach nicht klar und will auch keinen Kontakt zu ihnen, ich weiß, dass ich mit jedem Tier zurecht kommen würde, weil mir Tiere einfach tausendmal mehr am Herzen liegen und viel leichter zu verstehen sind. Das liebe ich ja an ihnen. Ich weiß auch, dass ich empathisch und einfühlsam genug bin, um ein guter Tierhalter/-pfleger zu sein, aber nicht, wenn der Besitzer danebensteht und mich beobachtet. Ich weiß auch, dass ich ein guter Babysitter wäre, weil ich mit Kindern immer gut auskomme, vllt. weil ich mir die Welt aus ihrer Perspektive ansehen kann und nicht von oben herab, keine Ahnung. Während meines FSJ hab ich in kürzerester Zeit alle Kinder "auf meiner Seite" gehabt, ohne große Mühe, weil ich einfach nicht so ein borniertes Ekel war und sie nicht rumgeschubst und rumkommandiert hab. Und weil ich mir nicht zu fein war, mitzuspielen. Das Problem sind die Eltern. Es dauert, bis ich mit einer Situation warm werde, und ich renne niemals wie ein aufgescheuchtes Huhn auf jemanden zu und dränge mich auf. Kinder und Tiere haben damit keinerlei Probleme, aber die Erwachsenen... die erwarten, dass es sofort Klick macht und man der nächste Pferdeflüsterer oder Babynator wird. In fünf Sekunden.

Kann mir therapeutisches Reiten nicht leisten. Habe sogar mal bei ner Institution angefragt. Haben sich natürlich nicht mehr gemeldet.

Das Problem mit den kleinen Schritten ist, dass ich da auf dieser Grundlage hier aufbauen muss, was mir momentan unmöglich erscheint, weil mir hier nichts Kraft gibt. Weiß einfach nicht mehr weiter.
 
Ich werd mich mal spaßeshalber als Eleve bei der spanischen Hofreitschule bewerben. Mehr als abgelehnt werden kann ich ja nicht. Vielleicht ist es ja sogar von Vorteil, dass mich alle Reitschulen ignoriert haben, so wurde wenigstens mein Sitz nicht verkorkst 😉
 
Hab mir gestern so eine komisches Sonderangebot gekauft, fünf Reitstunden + anschließender Ausritt. Mein Studium hab ich für dieses Semester auf Eis gelegt.

Jetzt trau ich mich nicht, in der Reitschule anzurufen, aus Angst, dass die mich dann unhöflich abwimmeln.
 
Wieso sollten sie Dich unhöflich abwimmeln? Du bist doch Kunde und sie werden es Dir so schmackhaft machen wollen, dass Du gar nicht mehr da weg willst und weiterhin Kunde bleibst.

Zu vielem von dem was Du geschrieben hast haben ja schon einige Stellung genommen, nur zu einem nicht: Deine Saustall-Wohnung.
Ich denke, wenn Du Dich Stück für Stück daran machst, das in Ordnung zu bringen, dann kannst Du auch klarer denken, Dich wohler fühlen und Du kommst besser zu Dir.
Wenn Dir die Aufgabe zu groß erscheint, dann teile Deine Wohnung in Planquadrate ein, nicht zu große und entscheide Dich jeden Tag ein Planquadrat zu entrümpeln.
 
Ich habe gelesen, dass viele dieser Gutscheinkunden unhöflich abgewimmelt werden, weil es ja alles vergünstigt ist, deswegen. Und anstatt einfach anzurufen, schleiche ich seit Tagen darum und werde immer angepisster. Manchmal hasse ich mich echt. Ich habe überlegt, eine Freundin zu bitten, dort anzurufen, in meinem Namen oder so, würde ja eh keiner bemerken, aber das will ich auch nicht, ich will das ja selber durchziehen. Manchmal habe ich das Gefühl, wieder nur noch Rückschritte zu machen. Wenn ich rausgehe, bin ich öfters wieder kurz vorm Hyperventilieren, aber wenigstens mache ich trotzdem noch manchmal Sachen. So weit war ich vor Jahren schon mal, da konnte ich auch in der Öffentlichkeit nichts mehr unterschreiben. Ich hoffe, das kommt nicht wieder so weit.
Jeden Tag denke ich, ich sollte mich wieder aufraffen, aufhören, nur noch Fertiggerichte zu konsumieren, wieder mehr Sport treiben, endlich was machen, aber auch das gefällt mir nur in meinem Kopf ganz gut und auch hier habe ich Angst, dann wieder völlig desillusioniert zu sein und schiebe es raus, schon seit 10 Tagen wieder. Damit geht einher, dass ich mich nicht traue, das Haus zu verlassen, weil ich mich hässlich und fett fühle. Also eigentlich drehe ich mich noch genauso um mich selbst wie vorher. Ich warte immer noch auf den einschagenden Ratschlag, die Erleuchtung, die Idee, wie ich hier endlich rauskomme, ohne dass die Lösung für zumindest einen der Beteiligten unangenehm wird.
 

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