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Verzweifelt

Hallo liebes Forum,
da ich mich neu hier angemeldet habe ein herzliches Hallo an alle.
Es gibt einiges zu erzählen, ich fange einfach mal an (Kurzform).
Ich bin Anfang 40, verheiratet mit einem Kind im noch Kindergartenalter.
Vor zwei Jahren haben wir Neu gebaut.
Habe im Jahr 2005 eine Ausbildung im kaufmännischen Bereich begonnen, wurde danach übernommen
und habe ich mich bis zum Verkaufsleiter hochgearbeitet (Familienbetrieb).
In den letzten ein,zwei Jahren stimmte leider wenig, bis auf das Gehalt.
Die Stimmung im Betrieb war u.a. schlecht.
Sehr oft hatte ich deutlich zu wenig zum arbeiten und ich trat einfach schon länger auf der Stelle.
Ich war sozusagen eine ständige "One Man Show" im Verkaufsbereich.
Hatte immer einige Ideen, welche wenig bis gar nicht umgesetzt wurden.
Man unterstützte mich in meinem Bereich so gut wie nicht.
In jedem meiner Urlaube über die Jahre , habe ich fast täglich E-Mails beantwortet, oder auch mit Kunden telefoniert.
Ich habe das auch teilweise gerne gemacht, es war meine Berufung.
Auch am Wochenende setzte sich das teilweise so fort.
Natürlich habe ich auch Samstags ca. zweimal im Monat für ca. 3-3,5 Stunden gearbeitet.
Alles mit viel Leidenschaft.
Ich habe in dieser Zeit viele körperliche Symptome wie Bauch-/Rückenschmerzen,Kopfschmerzen, Gewichtsabnahme etc.
gehabt, war bei vielen Ärzten und nie ist etwas dabei rausgekommen.
Versteht mich bitte nicht falsch, ich habe immer sehr gerne meinen Job gemacht, war immer für meine Kunden da.
Nach langer und reiflicher Überlegung kündigte ich zu Ende 2024 bei meinem Arbeitgeber, bei dem ich knapp 20 Jahre angestellt war.
Selbstverständlich habe ich vor der Kündigung auch mit meinem Chef gesprochen, hatte aber das Gefühl, dass er mir nur das sagte, was ich höre wollte damit ich zufrieden bin.
Die Nachricht,dass ich gekündigt habe, schlug ein wie eine Bombe, viele konnten es kaum glauben.
Die Stimmung seitens meines Noch-Arbeitgebers schlug teilweise noch stärker ins Negative um.
Man stellte mir ein eher schlechtes Arbeitszeugniss aus, bezahlte teilweise vereinbarte Provisionen nicht,sowie
eine vertraglich vereinbarte Sonderzahlung.
Das alles passierte erst, als ich nicht mehr im Unternehmen war (Konnte einige Wochen früher gehen, da ich noch einiges an Urlaub und Überstunden hatte).
Mehrmals habe ich mir darauf bei meinem ehem. Arbeitgeber gemeldet und darum gebeten, mir ein gutes Arbeitszeugniss etc. auszustellen.
Es passierte nichts und ich habe mich danach entschlossen meinen Rechtsschutz einzuschalten.
Nach einigen Wochen und Monaten bekam ich endlich die noch noch fehlenden Zahlungen, sowie ein Arbeitszeugniss, welches auch meiner Leistung entsprach.
Zum Januar diesen Jahres fing ich bei meinem neuen Arbeitgeber (Gleiche Branche, nur kein Familienbetrieb mehr) an.
Ich bemerkte schon nach einigen Wochen, dass ich mich nicht wohl fühlte.
Konnte das Problem aber nicht genau Benennen.
Die Kollegen, der Chef alle waren nett.
Ich schob es auf die Anfangsphase und gab dem ganzen noch ein wenig Zeit.
Einige Zeit später verursachte ich mit einem gebrauchten Auto einen Unfall, welcher sich auf knapp 13.000,00€ Schaden belief.
In der ganzen Zeit, bei meinem alten Arbeitgeber, habe ich nicht mal einen Kratzer verursacht und nun das.
Ich war fertig, aber es legte sich wieder.
Ende Februar allerdings kam dann der "Zusammenbruch".
Ich bekam Angstgefühle, alles war zu viel, eine große Traurigkeit war da.
Mit meinem Chef besprach ich Anschluss, dass ich aktuell nicht mehr weiterarbeiten kann.
Bin danach zu meinem Hausarzt, welcher eine Depression/Burn-out diagnostizierte.
Nun bin ich zu Hause, krankgeschrieben und rechne täglich mit der Kündigung, da ich ja noch in der Probezeit bin.
Habe mich um einen Therapieplatz gekümmert, welcher ich auch bekommen habe. Nächste Woche startet die Therapie.
Auch eine Reha steht im Raum.
Es ändert allerdings momentan alles nicht daran, dass ich fertig bin und meine Gedanken nur darum kreisen, dass ich den ursprünglichen Job, niemals hätte kündigen dürfen.
Ich mache mir solche Vorwürfe und habe große Schuldgefühle,natürlich auch gegenüber meiner Familie.

Bin für jegliche Gedanken etc. dankbar.

VG
 

Hallo Enttäuschter,

schau mal hier: Verzweifelt. Hier findest du vielleicht was du suchst.

Hallo und erstmal herzlich willkommen im Forum 🌸

Mein erster Gedanke beim Lesen war, dass Du eine 20jährige Sicherheit aufgegeben hast. Solche großen Veränderungen machen natürlich Angst.
So wie Du den vorherigen Arbeitgeber beschreibst, finde ich persönlich das beim Lesen mehr als nur richtig, dass Du weg bist. Du wirkst nicht wie jemand, der vorschnell oder impulsiv handelt. Dir muss es wirklich schlecht gegangen sein, wenn Du gekündigt hast.

Ich denke, es ging alles etwas schnell und nun kommen all die Symptome zusammen.
Das geht vorbei. Es braucht ein bisschen Zeit. Gib Dir die Zeit.
 
Willkommen im Forum 🌻

Es ist doch gar nicht gesagt, dass Du gekündigt wirst.
Burnout ist schlimm. Hatte ich auch mal.
Habe es allerdings nicht so lange schleifen lassen wie Du und konnte mich noch ohne Reha oder Therapie aus dem Sumpf ziehen.

Du musst jetzt erstmal die Therapie und oder Reha machen.
Es ist nicht so aussichtslos wie es scheint.
Und ein schlechtes Gewissen musst Du auch nicht haben.
Höchstens das, dass Du nicht viel eher auf die Anzeichen gehört hast.
 
Herzl ich will kommen hier, schwieriges, aber sehr menschliches Thema. Kenne das in etwa aus meinen zurückliegenden Berufserfahrungen. Denke bitte nun zuerst an dich, deine Gesundheit, nutze Therapie und Reha, werde innerlich stabiler, glaube fest an dich. Alles andere wird sich finden, das Leben geht weiter.
 
Hallo und erstmal herzlich willkommen im Forum 🌸

Mein erster Gedanke beim Lesen war, dass Du eine 20jährige Sicherheit aufgegeben hast. Solche großen Veränderungen machen natürlich Angst.
So wie Du den vorherigen Arbeitgeber beschreibst, finde ich persönlich das beim Lesen mehr als nur richtig, dass Du weg bist. Du wirkst nicht wie jemand, der vorschnell oder impulsiv handelt. Dir muss es wirklich schlecht gegangen sein, wenn Du gekündigt hast.

Ich denke, es ging alles etwas schnell und nun kommen all die Symptome zusammen.
Das geht vorbei. Es braucht ein bisschen Zeit. Gib Dir die Zeit.

Danke für deine Antwort.
Ich hatte zwischen den beiden Jobs neun Wochen frei. Es war also einiges an Zeit dazwischen.
Nun „sitze“ ich schon wieder knapp drei Wochen Zuhause.
Ich habe Angst, dass ich den Hintern nicht mehr zum Arbeiten hochbekomme.
Aktuell bin ich allerdings zum Arbeiten nicht in der Lage.
 
Momentan kommen mir so einige negative Gedanken.
Keine Ahnung ob diese berechtigt sind.
Das kann auch ein Symptom der Depression sein.
Ich weiß, es ist schwierig, aber gehe diesen Ängsten nicht nach.
Du brauchst nun etwas Zeit, die Therapie beginnt ja dann, und dann wird das auch wieder💜
 
Momentan kommen mir so einige negative Gedanken.
Keine Ahnung ob diese berechtigt sind.
Herzlich willkommen im Forum.
Ich kann Deine Angst durchaus nachvollziehen. Und auch Deine negativen Gedanken. Wahrscheinlich kommst Du Dir vor, dass Du in diesen negativen Gedanken festhängst. So ging es mir zumindest. Und leider kann ich Dir noch nicht mal die Hoffnung auf einen schnellere Besserung machen, denn es kann durchaus sein, dass es eine Weile dauert, bis es Dir wieder besser geht. Aus meiner Sicht ist es jetzt erstmal wichtig für Dich, dass Du zur Ruhe kommst und mit der Therapie anfängst (und es zwischen Dir und dem Therapeuten/der Therapeutin gut klappt).
Was mir sehr geholfen hat war, dass ich mir für jeden Tag ein paar Kleinigkeiten vorgenommen habe, die ich unbedingt erledigen will. Das konnten ganz banale Sachen sein (Spülmaschine anstellen und ausräumen, Wäsche waschen, einkaufen gehen...). Abends habe ich dann abgehakt, was ich gemacht habe. Wenn man dann sieht, dass man diese Kleinigkeiten geschafft hat, kann einem das schon Mut geben, Hoffnung machen, etwas Selbstwert zurück geben. Und da es nur Kleinigkeiten sind, war es dann auch nicht so schlimm, wenn mal was doch nicht gemacht wurde. Das habe ich einige Wochen gemacht und die Aufgaben wurden immer größer. Diese Strategie hat mir wirklich geholfen, mich wieder etwas besser zu fühlen.
Wenn Dein Arbeitgeber vernünftig ist, wird er Dich nicht rauswerfen. Burnout und Depressionen sind heute ja keine wirkliche Seltenheit mehr und haben viel von dem Stigma eingebüßt, mit dem sie früher belegt waren. Und wenn er Dich doch rauswirft, was natürlich möglich ist, dann sollte Dich der Gedanke trösten, dass dieser Arbeitgeber nicht der richtige war.
Verlier nicht den Mut, auch wenn das jetzt sicher leichter gesagt ist, als getan. Und glaub mir: Du bist hier im Forum nicht allein mit solchen Problemen...
Viel Glück und Erfolg bei der Therapie und alles Gute weiterhin!
 

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