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Verzweifelt-lesbisch Leben?

Werner

Sehr aktives Mitglied
Das ich mich selber mich endlich "respektiere" und offen mit meine Ausrichtung klar komme. Doch leider ist es momentan,"noch" nicht der Fall,daher auch der Satz: ich weiß nicht weiter..
Hallo Jeny,
vielleicht hilft es dir beim verstärkten
Respektieren deiner Person, dass deine
Persönlichkeit ja nicht nur aus deiner
sexuellen Orientierung resultiert, sondern
aus noch viel mehr Faktoren.

Ich hänge dir mal ein Schaubild an, das
ich bei Kursen zum Thema "Persönlich-
keitsentwicklung" verwende und das einige
der bestimmenden Faktoren aufführt.

Vermutlich kannst du andere Anteile von
dir, z. B. deine Kultur oder deinen Körper
mitsamt seinen Merkmalen, einigermaßen
respektieren, oder?

Nun kannst du dich fragen, wie dir das ge-
lungen ist, weil das ist ja nicht selbstver-
ständlich. Vielleicht hast du dir einfach ge-
sagt: Ich bin okay für mich, so wie andere
für sich okay sind?

Diesen Trick, also wie du dich bisher schon
respektierst, kannst du dann auch auf den
Persönlichkeitsfaktor "Sexuelle Orientierung"
anwenden.

Wenn ich lese,dass viele damit zurecht kommen,dass sie Homosexuell sind,verstehe ich "mich" selber nicht,warum es mir so schwer fällt. Warum schaffe ich es nicht,zu sagen, ja ich bin "lesbisch"? Warum schäme ich mich dafür,offen damit umzugehen,obwohl viele damit klar kommen "würden"?
Ich glaube nicht, dass das den meisten ganz
leicht fällt. Einfach, weil die Vorbilder fehlen,
denen man es nachmachen kann. Was ja zum
Glück immer leichter wird, weil sich immer mehr
homosexuelle Menschen outen und offen damit
umgehen. Kennst du zum Beispiel Ellen de Generes?
https://www.gala.de/stars/starportraets/ellen-degeneres-20484804.html
(ich poste sonst keinen Gala-Links ...), die finde
ich sehr überzeugend und authentisch und auch
sympathisch.

Womöglich würde es dir bei der Selbstannahme
helfen, dir eigene positive Vorbilder zu suchen,
die sich mitsamt ihrer Homosexualität respek-
tieren?

Stichwort "Text selbst aufschreiben": Das kann
wirklich heilsam sein. Ich habe eine Kollegin, die
sehr spät im Leben herausfand, dass sie lesbisch
(und dazu noch transsexuell) veranlagt ist. Sie
hat Jahre gebraucht, sich zu outen, weitere Jahre,
damit anerkannt zu werden und jetzt im recht
hohen Alter schreibt sie ihre Lebensgeschichte
auf, indem sie ihre gesammelten Notizen aus
über 50 Jahren auswertet.

Frage zum Schluss: Woran würdest du denn
merken, dass du genügend Respekt für dich als
Person bzw. speziell deine sexuelle Orientierung
entwickelt hast? Was wäre dann anders als heute,
also ganz praktisch? Wie sähe dann eine normale
Woche für dich aus im Gegensatz zu heute?
 

Anhänge:

Werner

Sehr aktives Mitglied
Vielleicht mach ich mich selber fertig,weil ich damals als "Teenager" gemobbt wurde,weil ich kein Interesse an andere hatte? Kann die "Kernproblematik" daher kommen,das ich selber damit nicht umgehen kann?
Das hatte ich grade vergessen, aber das
ist ein spannender Gedanke: wenn du als
Teenager mit deinen ersten Anzeichen für
dein Lesbischsein gemobbt wurdest und
du dazu neigst, dich eher nach anderen
zu richten und "dazugehören" zu wollen
(was auch normal ist in diesem Alter),
dann kann eine Zurückweisung und Ab-
lehnung durchaus als Teil des inneren
Wertesystems aufgenommen werden –
ähnlich wie das Gewissen, das sich ja auch
aus Werten der Umwelt und Kultur bildet.

Leider hilft die Ursachenforschung nicht
immer oder eher selten weiter. Hingegen
kann ein starker "Unterschied" in deinem
Leben, z. B. dass du dich glücklich und
mit gegenseitiger Anziehung verliebst,
deine Vorbehalte mit einem Wisch aus-
radieren. In der Psychologie spricht man
hier von "Überschreiben". Das Gehirn
lernt etwas Neues und überschreibt damit
ältere, weniger gute Erfahrungen.

Falls du also in nächster Zeit Gelegenheit
hast, dich zu verlieben, trau dich und
schau, ob es auf Gegenseitigkeit basiert.

Ich fände es jetzt auch nicht schlimm,
wenn sich ein homosexueller Mann in
mich verliebt und ich ihm eine Abfuhr
erteilen müsste. Das ist ja menschlich ;)
 

Jeny

Mitglied
Hallo Werner,

Vermutlich kannst du andere Anteile von
dir, z. B. deine Kultur oder deinen Körper
mitsamt seinen Merkmalen, einigermaßen
respektieren, oder?
Nunja da ist ein Problem-ich mag "momentan" mein Körper gar nicht-aber finde es gut das ich eine Frau bin.
Danke für denn Anhang-und dem Link. Finde es klasse das viele sich nun outen-auch wenn ich das nur hier im Forum kann-so jemand der "selbstbewusst" damit umgeht,kann ich tatsächlich gebrauchen.


Frage zum Schluss: Woran würdest du denn
merken, dass du genügend Respekt für dich als
Person bzw. speziell deine sexuelle Orientierung
entwickelt hast? Was wäre dann anders als heute,
also ganz praktisch? Wie sähe dann eine normale
Woche für dich aus im Gegensatz zu heute?
Ich würde offen damit umgehen,darüber real reden,nicht mehr "mich" schämen müssen dafür.
Ja was wäre denn anders? Ich würde auf die suche gehen und andere "Frauen" Kennenlernen-und vielleicht entwickelt sich ja dann später daraus mehr.

Wäre "glücklicher",da es für mich keine" Belastung" mehr darstellt.Ich wäre dann"selbstbewusster",nicht mehr so eingeigelt und allein.

Das hatte ich grade vergessen, aber das
ist ein spannender Gedanke: wenn du als
Teenager mit deinen ersten Anzeichen für
dein Lesbischsein gemobbt wurdest und
du dazu neigst, dich eher nach anderen
zu richten und "dazugehören" zu wollen
(was auch normal ist in diesem Alter),
dann kann eine Zurückweisung und Ab-
lehnung durchaus als Teil des inneren
Wertesystems aufgenommen werden –
ähnlich wie das Gewissen, das sich ja auch
aus Werten der Umwelt und Kultur bildet.
Da liegt das Problem- ich hatte keine Anzeichen gezeigt-auch mich nicht geroutet-sondern ich hatte keine "Beziehung" zu einem Jungen. Und das ist bei mir,als wäre es gestern gewesen.Wenn ich jemanden anlächle,denke ich automatisch,"Die Person sieht es das ich "lesbisch" bin" - das ist in meinem "Gehirn" alles so gefestigt.




Leider hilft die Ursachenforschung nicht
immer oder eher selten weiter. Hingegen
kann ein starker "Unterschied" in deinem
Leben, z. B. dass du dich glücklich und
mit gegenseitiger Anziehung verliebst,
deine Vorbehalte mit einem Wisch aus-
radieren. In der Psychologie spricht man
hier von "Überschreiben". Das Gehirn
lernt etwas Neues und überschreibt damit
ältere, weniger gute Erfahrungen.

Falls du also in nächster Zeit Gelegenheit
hast, dich zu verlieben, trau dich und
schau, ob es auf Gegenseitigkeit basiert.

Ich fände es jetzt auch nicht schlimm,
wenn sich ein homosexueller Mann in
mich verliebt und ich ihm eine Abfuhr
erteilen müsste. Das ist ja menschlich ;)
Ja ich würde alle guten Erfahrungen in meinem Gehirn überschreiben lassen,doch bisher habe ich nichts,außer das ich mich zum ersten mal verliebt hatte, positives in meinem Leben erfahren.
Nunja ich wäre nicht abgeneigt mich fisch zu verlieben,nur die andere Person ist noch immer in meinem Kopf, aber die Ablehnung schmerzt mich,da ich keinerlei Erfahrungen in diesem Bereich gesammelt hatte.

Gruß Jeny
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Hallo Jeny,
es freut mich, dass deine Gedankengänge
konstruktiver und zukunftsorientierter
werden. Bitte bleib an dieser Haltung dran.

Es ist leicht, problemorientiert zu denken
und es macht Mühe, über Lösungen und
Fortschritte nachzudenken – aber es lohnt
sich!

Ich würde offen damit umgehen, darüber real reden, nicht mehr "mich" schämen müssen dafür.
Ja was wäre denn anders? Ich würde auf die suche gehen und andere "Frauen" Kennenlernen-und vielleicht entwickelt sich ja dann später daraus mehr.

Wäre "glücklicher", da es für mich keine" Belastung" mehr darstellt.Ich wäre dann"selbstbewusster",nicht mehr so eingeigelt und allein.

(...)

Ja ich würde alle guten Erfahrungen in meinem Gehirn überschreiben lassen, doch bisher habe ich nichts, außer das ich mich zum ersten mal verliebt hatte, positives in meinem Leben erfahren.
Nunja ich wäre nicht abgeneigt mich frisch zu verlieben, nur die andere Person ist noch immer in meinem Kopf, aber die Ablehnung schmerzt mich,da ich keinerlei Erfahrungen in diesem Bereich gesammelt hatte.
Indem du hier offen darüber sprichst und
auch "freundlich" mit dir bist, ändert sich
schon die Verknüpfung in deinem Gehirn.

Es ist fast unvermeidlich, dass du dich beim
nächsten Verlieben anders fühlen wirst und
deine alten Erfahrungen, die ja auch wert-
voll sind, in einen neuen Zusammenhang
geraten.

Aber das geht halt nicht nur im Kopf, das
ist nur die Vorbereitung. Die echte Lebens-
erfahrung macht den entscheidenden Unter-
schied.

Ich denke, es könnte dir vielleicht helfen,
dir ein Leben mit Partnerin immer wieder
praktisch vorzustellen – also, welchen Unter-
schied es in deinem Alltag machen würde,
in deinem Lebensgefühl usw.

Es geht ja nicht nur ums Verlieben, sondern
auch ums Lieben und zusammen leben.

Kleiner Tipp noch: Mir fällt auf, dass du oft
eine verneinende Sprache benutzt, z. B. so
wie hier "nicht abgeneigt". Wenn du statt-
dessen sagst/denkst: Ich bin offen dafür,
mich neu zu verlieben, klingt das gleich viel
positiver und könnte mehr Attraktivität für
deine innere Haltung ausstrahlen, auch wirk-
lich auf andere Menschen zuzugehen oder
dich einzulassen, wenn dich jemand freund-
lich anlächelt und du Zuneigung spürst.

Ideal wäre natürlich, du kämst in Gruppen,
wo alle lesbisch sind und du dir deshalb gar
keine Gedanken mehr machen müsstest.
Ich habe keine Ahnung, wo es sowas gibt,
aber es würde mich nicht wundern, wenn
es z. B. Reisen für lesbische Singles gäbe.
 

Jeny

Mitglied
Hallo Werner,
Hallo Jeny,
es freut mich, dass deine Gedankengänge
konstruktiver und zukunftsorientierter
werden. Bitte bleib an dieser Haltung dran.

Es ist leicht, problemorientiert zu denken
und es macht Mühe, über Lösungen und
Fortschritte nachzudenken – aber es lohnt
sich!
Danke Dir-ja ich versuche alle "negative" Gedanken ins "positive" zu ziehen,was nicht schwer ist.Da ich ja immer noch die Gefühle,für eine Frau habe. Ich werde auch mein Mut zusammennehmen und meinem behandelten Arzt ,mein Problem zu schielten,vielleicht bekomme ich auch dort Hilfe.




Ich denke, es könnte dir vielleicht helfen,
dir ein Leben mit Partnerin immer wieder
praktisch vorzustellen – also, welchen Unter-
schied es in deinem Alltag machen würde,
in deinem Lebensgefühl usw.

Es geht ja nicht nur ums Verlieben, sondern
auch ums Lieben und zusammen leben.

Ja das werde ich auch tun-bzw- ich tue das Tag und Nacht.Traue mich auch nun zu "Romane" zu lesen,was "lesbische" Beziehung und ihre Schwierigkeiten haben.
Ich suche auch Bücher über mein "Problem" Themen aber finde kein Buch-hat vielleicht einer ein Buchtipp,was mit meinem "Problem" gut schildert?

Kleiner Tipp noch: Mir fällt auf, dass du oft
eine verneinende Sprache benutzt, z. B. so
wie hier "nicht abgeneigt". Wenn du statt-
dessen sagst/denkst: Ich bin offen dafür,
mich neu zu verlieben, klingt das gleich viel
positiver und könnte mehr Attraktivität für
deine innere Haltung ausstrahlen, auch wirk-
lich auf andere Menschen zuzugehen oder
dich einzulassen, wenn dich jemand freund-
lich anlächelt und du Zuneigung spürst.
Da gebe ich Dir recht- ich kann momentan hier im Forum nur "offen" darüber schreiben-aber real so gut wie gar nicht.Mein erster schritt-ist mein Arzt-werde auch Stichpunkte mir machen,wo meine Probleme liegen.


Ideal wäre natürlich, du kämst in Gruppen,
wo alle lesbisch sind und du dir deshalb gar
keine Gedanken mehr machen müsstest.
Ich habe keine Ahnung, wo es sowas gibt,
aber es würde mich nicht wundern, wenn
es z. B. Reisen für lesbische Singles gäbe.
Da habe ich schon geschaut-aber mag erst einmal in eine "Selbsthilfegruppe" ,finden leider im Internet hier keine-und dann einen Schritt weiter gehen. Daher mag ich mit meinem Arzt auch sprechen-vielleicht gibt es doch eine Möglichkeit.


Gruß Jeny
 

Sisandra

Moderator
Schau mal, ich habe hier eine Beratungsstelle gefunden, die auch Online-Beratung anbietet:

https://www.rubicon-koeln.de/Beratung.479.0.html

Vielleicht versuchst du es zunächst dort. Ich könnte mir vorstellen, dass die verschiedenen Beratungsstellen untereinander vernetzt sind und falls diese Stelle nicht bei dir vor Ort ist, man dir aber eine bei dir vor Ort nennen kann.

Du bist auf einem guten Weg.
 

Jeny

Mitglied
Guten morgen
Danke Dir Schroti, danke für denn Buchtipp-werde ich mich gleich mal anschauen.

Danke Dir Sisandra,
ich werde mich einmal die Seite genauer anschauen,vielleicht kann ich dort auch Hilfe bekommen.

Schau mal, ich habe hier eine Beratungsstelle gefunden, die auch Online-Beratung anbietet:

https://www.rubicon-koeln.de/Beratung.479.0.html

Vielleicht versuchst du es zunächst dort. Ich könnte mir vorstellen, dass die verschiedenen Beratungsstellen untereinander vernetzt sind und falls diese Stelle nicht bei dir vor Ort ist, man dir aber eine bei dir vor Ort nennen kann.

Du bist auf einem guten Weg.
Gruß Jeny
 

Jamie94

Mitglied
Wenn du noch nie eine Beziehung mit einer Frau hattest, kannst du auch nicht wissen, ob du lesbisch bist ;) ich hatte mit Anfang 20 so eine Phase, als ich begann, dass Frauen mich mehr „faszinierten“ als Männer (wie Werner es zu Beginn des Threads genannt hat). In die eine habe ich mich so verguckt, dass ich mir erfolgreich eingeredet habe lesbisch zu sein, war kurz davor mich zu outen. Ja bis sie meine Gefühle erwidert hat und wir zusammen kamen. Die ersten Wochen waren toll weil ich hatte ja meinen Willen, bis mir eines Tages als sie sagte sie liebt mich aufgefallen ist: ich sie nicht. Nicht mal ein bisschen. Es fühlte sich irgendwie alles falsch an. Habe es dann beendet und war richtig erleichtert, auch wenn sie mir sehr leid tat. Seit dem hatte ich nie mehr Interesse dieser Art an Frauen und hatte nur noch männliche Partner. Die können einem zwar auch mal auf den Geist gehen aber da hat sich nie dieses Gefühl „Oh Gott das hier ist einfach falsch“ eingestellt (falsch für mich im persönlichen, nicht grundsätzlich! )
Du solltest es vielleicht einfach mal ausprobieren und wenn es für dich richtig ist: wir leben im 21. Jahrhundert! Love is love :)
 

Jeny

Mitglied
Hallo Jamie,
Danke für Dein ehrlichen Beitrag.
Du solltest es vielleicht einfach mal ausprobieren und wenn es für dich richtig ist: wir leben im 21. Jahrhundert! Love is love :)
Da liegt bei mir das Problem-ohne Gefühle läuft bei mir nichts. Würde ich nicht soviel "Defizite" noch habe-würde ich mich in einem "Chat" anmelden,ich bin aber noch nicht wirklich soweit,denke ich.

Gruß Jeny
 

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