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Verzeihen können

  • Starter*in Starter*in primavera7
  • Datum Start Datum Start
Und falls es euch gelungen ist, eine große Ungerechtigkeit zu verzeihen, die euch widerfahren ist, etwas, wo ihr von anderen Menschen oder vom Schicksal sehr unfair behandelt worden seid, dann würde mich noch interessieren, wie ihr das geschafft und wie lange ihr dazu gebraucht habt.

der prozess hat einige jahre gedauert - bzw. der dauert in deutlich verminderter form noch an.
was mir sehr geholfen hat, war, mögliche motive dieser person zu kennen (bzw. noch zu erfahren) - bzw. deren art des denkens.
 
Aber anderseits, auch wenn es in seinen Augen ein Werturteil gewesen sein mag, musst du dieses Urteil nicht unbedingt für dich übernehmen. Denn womöglich war deine Nachfolgerin einfach nur...ich schieß mal mutig ins Blaue...pflegeleichter als du und für ihn leichter zu manipulieren, leichter zu handhaben? Anspruchsloser? Schlichtweg „einfacher“?

Was dann bedeuten würde, er hat dich nicht zwangsläufig abgelehnt, weil du nicht „gut genug“ warst sondern weil er ein „leichteres Opfer“ bevorzugte, denn du schreibst ja selbst:...
Er hat in der Tat in der Trennungsphase mal so was angedeutet. Ich sei eine "tolle Frau", "souveräner" als meine Nachfolgerin, blablabla.🙄 Aber sie war halt dafür so "unbeschwert" und "mitreißend", und in unserer Beziehung hätte er manchmal die "Leichtigkeit" vermisst.

So ist das: Man hat es eh schon nicht leicht, setzt sich aber intensiv mit sich selbst auseinander, arbeitet ohne große Unterstützung von anderen an sich, rappelt sich auch unter schwierigen Umständen immer wieder hoch. Natürlich komme ich dadurch - wenn auch auf eine eher ruhige, zurückhaltende Art und Weise - gut allein im Leben klar.

Diese Form von Resilienz macht einen aber unattraktiv für das andere Geschlecht, selbst wenn man zwar nicht ständig unbeschwert, aber andererseits auch kein Trauerkloß ist. Und so wird man halt doppelt bestraft. 🙁 Weil man im Grunde nie eine realistische Chance auf ausgeprägte "Unbeschwertheit" und "Leichtigkeit" hatte. 😎

Niemand hat einem versprochen, dass das Leben fair ist.

Aber auf der anderen Seite aber damit auch nicht unbedingt übertreiben, denn wer die Tür hinter sich zuschlägt, verwehrt anderen, die tatsächlich anders sind (also stetig), den Zutritt. 😉
Ich weiß. Deshalb setze ich mich ja auch damit auseinander, in diesem Punkt Fortschritte zu machen. Ich muss zwar nach wie vor sehr darauf achten, dass mir solche Reinfälle nicht immer wieder passieren. Die Zeiträume, bis ich es solche charakterlichen Defizite bemerke, werden aber inzwischen deutlich kürzer.😀 Die Zeiträume, bis ich über Enttäuschungen hinweg bin, ebenfalls.🙂 Und jemand, der tatsächlich anders (zuverlässig, aufrichtig, geradlinig) ist, hat es ja auch nicht verdient, von mir mit solchen Typen in einen Topf geworfen zu werden.

Vielleicht ist diese Erkenntnis auch eine Form von "Verzeihen". 😉
 
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So ist das: Man hat es eh schon nicht leicht, setzt sich aber intensiv mit sich selbst auseinander, arbeitet ohne große Unterstützung von anderen an sich, rappelt sich auch unter schwierigen Umständen immer wieder hoch. Natürlich komme ich dadurch - wenn auch auf eine eher ruhige, zurückhaltende Art und Weise - gut allein im Leben klar.

Diese Form von Resilienz macht einen aber unattraktiv für das andere Geschlecht, selbst wenn man zwar nicht ständig unbeschwert, aber andererseits auch kein Trauerkloß ist. Und so wird man halt doppelt bestraft. 🙁 Weil man im Grunde nie eine realistische Chance auf ausgeprägte "Unbeschwertheit" und "Leichtigkeit" hatte. 😎

Menschen die zu knabbern haben, fallen als potentielle Partner leider ehr durchs Raster als diejenigen, die unbeschwert sind und dauerhafte Fröhlichkeit versprühen. Die sind eben pflegeleicht und stellen weniger Ansprüche. Ich kenne da auch etwas von.

Aber heute denke ich mir anderseits auch, wer unbedingt jemanden haben möchte, der ausschließlich unbeschwert ist und einem ein leichter, anspruchsloser Wegbegleiter ist, der ist auch selbst ziemlich simpel, oberflächlich, kann mit Tiefsinnigkeit eben nicht umgehen und käme als potentieller Partner ohnhin nicht dauerhaft in Betracht, oder?

Das mit "...nie eine realistische Chance auf Unbeschwertheit und Leichtigkeit..."...braucht es, um das zu erlangen, unbedingt einen Partner? Also ich hab das erst, im Rahmen meiner Möglichkeiten erreicht, als ich dieses Thema "Partnerschaft" aus mehreren Gründen zum Mond geschossen hab. 😀
 
Aber heute denke ich mir anderseits auch, wer unbedingt jemanden haben möchte, der ausschließlich unbeschwert ist und einem ein leichter, anspruchsloser Wegbegleiter ist, der ist auch selbst ziemlich simpel, oberflächlich, kann mit Tiefsinnigkeit eben nicht umgehen und käme als potentieller Partner ohnhin nicht dauerhaft in Betracht, oder?
Ja, da hast du vollkommen Recht! Ich denke, so war es letztlich mit meinem Exfreund auch. Und wie gesagt, es war keineswegs so, dass ich nur herumgejammert hätte und nie fröhlich gewesen wäre. Er war wesentlich unausgeglichener als ich.

Das mit "...nie eine realistische Chance auf Unbeschwertheit und Leichtigkeit..."...braucht es, um das zu erlangen, unbedingt einen Partner? Also ich hab das erst, im Rahmen meiner Möglichkeiten erreicht, als ich dieses Thema "Partnerschaft" aus mehreren Gründen zum Mond geschossen hab. 😀
Auch da hast du wohl Recht. Und ich muss dir ganz ehrlich sagen: Ich habe zwar das, was man allgemein unter einem "guten Beruf" versteht. Aber dennoch möchte ich niemanden mit einem allzu glatten Lebenslauf als Partner. Schon gar nicht so einen typischen aalglatten Vorzeigeschwiegersohntypen, der für seine Karriere über Leichen geht. Nee, so einer kommt mir nicht ins Haus. Zwischen einem Vorzeigeschwiegersohn und einer total verkrachten Existenz wird es ja wohl noch Abstufungen geben. Ich möchte niemanden, von dem ich nur verzweckt werde. Leute, bei denen alles relativ glatt gegangen ist, können Leute, die gravierendere Probleme und Sorgen haben, ohnehin nicht verstehen. Bei solchen Menschen hat man nur zu funktionieren und seine Rolle zu spielen. Sie können einem nichts (außer bestenfalls Geld und eine gewisse soziale Stellung 🙄) geben und wissen mit dem, was man ihnen geben könnte, auch nichts anzufangen.

Lieber gar keinen Partner als einen, bei dem ich nicht so sein darf, wie ich bin.
 
Ja, da hast du vollkommen Recht! Ich denke, so war es letztlich mit meinem Exfreund auch. Und wie gesagt, es war keineswegs so, dass ich nur herumgejammert hätte und nie fröhlich gewesen wäre. Er war wesentlich unausgeglichener als ich.

Was ihn evtl. auch gestört haben könnte, war, dass du ihm schlichtweg überlegen warst. Also nicht nur "nicht pflegeleicht" und nicht "unbeschwert" genug, sondern auch Intellektuell auf einem anderen Dampfer.

Ich meine, wer seine Partnerin letztendlich zu einem gewissen Teil nach der "Einfachheit" und "Unbeschwertheit" aussucht, liegt in der IQ/EQ Kategorie auch nicht unbedingt auf den vordersten Rängen. 😉

Zwischen einem Vorzeigeschwiegersohn und einer total verkrachten Existenz wird es ja wohl noch Abstufungen geben.

Jo, es gibt sicher noch mehr oder weniger "normale" und umgängliche Typen, ich würde sogar sagen, ich bin so einer. Aber auch als so jemand hat man es alles andere als einfach. Es gibt so dermaßen viele unbekannte Variablen bei der Partnersuche, dass ich für mich entschieden habe, wie vorhin gesagt, dieses Thema zu beenden. Hab auch gerade erst wieder einen netten Nackenschlag eingesteckt und frage mich inzwischen ernsthaft, wozu das Ganze???

Das Thema "Partnersuche" erscheint mir persönlich ehrlich gesagt allmählich wie ein schlechter Witz. Das Leben alleine ist gut genug, zumal stressfreier...und alleine komme ich eigentlich auch besser zurecht. 😎

Ich möchte niemanden, von dem ich nur verzweckt werde. Leute, bei denen alles relativ glatt gegangen ist, können Leute, die gravierendere Probleme und Sorgen haben, ohnehin nicht verstehen. Bei solchen Menschen hat man nur zu funktionieren und seine Rolle zu spielen. Sie können einem nichts (außer bestenfalls Geld und eine gewisse soziale Stellung 🙄) geben und wissen mit dem, was man ihnen geben könnte, auch nichts anzufangen.

Stimmt, sie können einen nicht nachvollziehen und empfinden einen selbst als Belastung. Wer will schon abends beim gemütlichen Abendessen über die völlig verkorkste Kindheit sprechen und sich so näher kommen? Viel zu anstrengend....🙄

Aber noch etwas: auch "potentielle Partner, mit denen man bestimmte Erfahrungen, Erlebnisse und sogar Traumen teilt, und von denen man denkt, es würde endlich passen, man würde sich verstehen, weil ähnliche Erfahrungen und zurückgelegte Wege vorliegen...von wegen...🙄

Aus diesem Grund schreibe ich in Themen a lá "Sinn des Lebens" oder "Glück" ja immer wahrhaftig und aus tiefster Überzeugung, dass man sein Glück eben nicht von äußeren, sozialen Faktoren abhängig machen darf. Wenn man den passenden Deckel findet, ist das fein, wenn nicht, dann eben nicht. Offenbar ist es nicht jedem vergönnt.
 
Was ihn evtl. auch gestört haben könnte, war, dass du ihm schlichtweg überlegen warst. Also nicht nur "nicht pflegeleicht" und nicht "unbeschwert" genug, sondern auch Intellektuell auf einem anderen Dampfer.
Auch das kann gut sein. Er hat sogar mal so was andeutet, dass er mich für ihm überlegen halte, aber ich ließe es nicht heraushängen. Auf Dauer hat es ihn wohl doch zu sehr gestört; er wollte lieber so ein typisches Vorzeigemäuschen, das bewundernd zu ihm aufschaut, als eine Frau, die ihn auch mal in Frage stellt.

Aber weißt du, ein Mann, bei dem ich mich ständig dümmer und schlichter strukturiert darstellen muss als ich bin, der meint ja auch nicht mich. Wenn man schon in einer Partnerschaft nicht so sein darf und so geliebt wird, wie man ist, wo denn dann doch?

Ich meine, wer seine Partnerin letztendlich zu einem gewissen Teil nach der "Einfachheit" und "Unbeschwertheit" aussucht, liegt in der IQ/EQ Kategorie auch nicht unbedingt auf den vordersten Rängen. 😉
Stimmt. Beim EQ war es bei ihm deutlich schlimmer als beim IQ. Er ist mit seinem großspurigen Auftreten auch bei vielen anderen Menschen angeeckt, das weiß ich. Und das macht einen als Partnerin natürlich auf die Dauer auch unzufrieden. Irgendwie hatte er auch was von einem Blender an sich, wenn auch noch nicht ganz so schlimm wie zu Guttenberg.

Vielleicht würde ich die Art Partnerschaft, die er jetzt mit meiner pflegeleichten, unbeschwerten Nachfolgerin führt, gar nicht führen wollen.😎

Jo, es gibt sicher noch mehr oder weniger "normale" und umgängliche Typen, ich würde sogar sagen, ich bin so einer. Aber auch als so jemand hat man es alles andere als einfach. Es gibt so dermaßen viele unbekannte Variablen bei der Partnersuche, dass ich für mich entschieden habe, wie vorhin gesagt, dieses Thema zu beenden. Hab auch gerade erst wieder einen netten Nackenschlag eingesteckt und frage mich inzwischen ernsthaft, wozu das Ganze???
Ja. Wenn man immer wieder, obwohl man sich bemüht und die besten Absichten hat, nur Reinfälle erlebt, dann fragt man sich das wirklich.

Stimmt, sie können einen nicht nachvollziehen und empfinden einen selbst als Belastung. Wer will schon abends beim gemütlichen Abendessen über die völlig verkorkste Kindheit sprechen und sich so näher kommen? Viel zu anstrengend....🙄
Ich würde ja noch nicht mal ständig über solche Themen sprechen wollen, das kann man ja auch keinem ernsthaft zumuten. Aber ich hatte nun mal keine unbeschwerte Kindheit und Jugend wie andere, die von ihren jungen und fitten Eltern ausstaffiert und überall herumkutschiert wurden, dauernd auf Disco und Party machten und mit ihrer jungen Mutter die Klamotten tauschen konnten. Wenn man ganz anders aufgewachsen ist, dann prägt einen das halt, man wird nachdenklicher, ernster und weniger selbstinszenierend. Man setzt ganz andere Prioritäten im Leben, was schon bei den Interessen und der Freizeitgestaltung anfängt.

Aber noch etwas: auch "potentielle Partner, mit denen man bestimmte Erfahrungen, Erlebnisse und sogar Traumen teilt, und von denen man denkt, es würde endlich passen, man würde sich verstehen, weil ähnliche Erfahrungen und zurückgelegte Wege vorliegen...von wegen...🙄
Wie wahr, wie wahr! Und wie oft habe ich gedacht: "Die und die dürfte doch als Partnerin für einen Mann erst recht nicht interessanter sein..." Von wegen! 🙄

Aus diesem Grund schreibe ich in Themen a lá "Sinn des Lebens" oder "Glück" ja immer wahrhaftig und aus tiefster Überzeugung, dass man sein Glück eben nicht von äußeren, sozialen Faktoren abhängig machen darf. Wenn man den passenden Deckel findet, ist das fein, wenn nicht, dann eben nicht. Offenbar ist es nicht jedem vergönnt.
Mittlerweile glaube ich das auch. Es liegt vielleicht gar nicht alles an einem selbst, so sehr man sich auch mit seinen Selbstzweifeln herumquält. Manches im Leben ist schlichtweg pures Pech, das man nicht verdient hat und wofür man auch nichts kann. Und dann muss man versuchen, auf seine Weise glücklich zu werden, auch wenn einem die Umwelt suggeriert, das sei unter den gegebenen Rahmenbedingungen gar nicht möglich.
 
Mittlerweile glaube ich das auch. Es liegt vielleicht gar nicht alles an einem selbst, so sehr man sich auch mit seinen Selbstzweifeln herumquält. Manches im Leben ist schlichtweg pures Pech, das man nicht verdient hat und wofür man auch nichts kann. Und dann muss man versuchen, auf seine Weise glücklich zu werden, auch wenn einem die Umwelt suggeriert, das sei unter den gegebenen Rahmenbedingungen gar nicht möglich.

Nein, es liegt ganz bestimmt nicht immer nur an einem selbst. Wenn du gibst, wozu du zu geben imstande bist und dennoch ausschließlich Anlehnung und Enttäuschungen erlebst...was soll man dann dafür können? Mehr als 100% Aufmerksamkeit, Liebe und Fürsorge geht nun einmal nicht und wem dies nicht genügt, der soll sich doch bitte anderweitig umsehen - meine Meinung.

Und damit möchte ich auch einen kleinen Erklärungsbogen zu meinem ersten Beitrag hier schließen, als ich sinngemäß schrieb, dass es so etwas wie Schuld nicht (in der Form, wie man gemeinhin denkt) gibt, denn welche Art "Schuld" soll jemand tragen, der gibt, wozu er fähig ist?

Insofern...braucht man sich dann auch keine Vorwürfe und keine großen Gedanken zu machen; kann also mit sich im Reinen bleiben. Es gibt, wie gesagt, unmengen an Variablen, man muss zur rechten Zeit am rechten Ort sein, etc. Es ist zum Großteil schlichtweg Zufall, denke ich.

Der Umwelt passieren oftmals viele Fehler, von daher nur du weist, was bei dir möglich ist 😉

Lilly, dein Satz hier klingt total interessant - aber ich steh mal wieder irgendwie aufm Schlauch. Magst du mir kurz beschreiben, was du ausdrücken möchtest? 😕
 
Ich meinte damit eigentlich nur, dass die Umwelt gerne von der Regel oder sich selbst ausgeht, verallgemeinert und nicht großartig darüber nachdenkt, was wirklich für den anderen möglich oder gut ist, wenn ich auf meine Umwelt gehört hätte, dann wäre vieles in meinem Leben erheblich schief gelaufen...


So hatte ich es auch verstanden. Gerade bei Leuten mit "eigener" Familie erlebe ich das oft, obwohl man sich natürlich auch hier vor Verallgemeinerungen hüten muss. Sie haben meist genug mit ihrem Partner, Kindern, Schwiegerkindern und Enkeln zu tun. Dadurch sind sie vielfach weder willens noch in der Lage, sich groß Gedanken über einen Menschen zu machen, dessen Lebensgeschichte und Lebensumstände ganz anders sind. Sie stecken einen in irgendeine selbst zurecht gezimmerte Schublade - fertig.
 
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Nein, es liegt ganz bestimmt nicht immer nur an einem selbst. Wenn du gibst, wozu du zu geben imstande bist und dennoch ausschließlich Ablehnung und Enttäuschungen erlebst...was soll man dann dafür können?
Bei mir kommt noch ein Problem in meiner Herkunftsfamilie hinzu (dazu hatte ich einen eigenen Thread eröffnet, als ich mich vor einem Jahr hier anmeldete; deshalb will ich die Details nicht wiederholen). Es ist ein Problem, das selbst mit ärztlicher und behördlicher Hilfe nicht lösbar war und es wahrscheinlich selbst mit gerichtlicher Inanspruchnahme nicht sein wird. Ich habe über fast 10 Jahre vergeblich alles versucht, was ich konnte.

Nun habe ich auch beruflich viel mit Menschen zu tun, und teilweise ergibt es sich dadurch, dass ich von allen möglichen privaten Sorgen und Problemen erfahre. Ich spüre, dass relativ viele Menschen - unabhängig vom rein Fachlichen - Vertrauen zu mir haben, mir Persönliches offenbaren und meinen Rat schätzen.

Manchmal komme ich mit dieser Diskrepanz nicht klar: Im Beruf komme ich mit ratsuchenden Menschen meist gut zurecht, mir wird eine überdurchschnittliche soziale Kompetenz zugesprochen, aber in meiner Herkunftsfamilie komme ich bis heute nicht einen Schritt weiter. Im Gegenteil: Es ist im Laufe der Jahre immer schlimmer geworden.

Als ich die Selbstzweifel, die dies zeitweise in mir auslöst, mal gegenüber einer Cousine äußerte, bekam ich zu hören, das hätte man öfter bei beruflich erfolgreichen Frauen, dass sie im Privatleben scheitern würden. Die Jugendrichterin Kirsten Heisig (bundesweit bekannt geworden durch ihr Buch "Das Ende der Geduld") hätte ja auch nach ihrer Scheidung Selbstmord begangen, weil sie ihre Ehe und ihr Familienleben nicht "hingekriegt" hätte. 🙄

So als wären familiiäre Probleme einzig und allein deshalb unlösbar, weil derjenige, der versucht, etwas zum Besseren zu verändern, etwas falsch gemacht hätte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde meinen Kindern und meiner Mutter alles verzeihen. (aber vielleicht kann ich das auch nur so leicht behaupten, weil ich ihre Charaktere in- und auswendig kenne und weiß, daß sie nie etwas Schlechtes tun würden absichtlich).

Aber eigentlich kann man bei diesem Thema überhaupt nicht verallgemeinern. Eigentlich sollte man immer versöhnlich sein, aber es gibt auch Unverzeihliches.

Als ich gerade hier nachgelesen und das, was du erlebt hast, Primavera, bin ich richtig erschrocken.
Nein, man muß nicht alles verzeihen,
aber um sein eigenes Leben wieder lebenswert zu machen, muß man abschließen mit dem, das einem angetan wurde.
Und das ist das Schwere, wie soll man das schaffen..😕
 

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