Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Verlassene Eltern

Auch sie hat viel Wut in sich, sagte sie mir in dem Killer-Gespräch.
Ein Gespräch war es aber nicht. Es wurde mir zuvor angekündigt »Ich rede, du hörst zu«.
Und nicht während eines Treffens, da ich dann womöglich »nicht mehr Autofahren könne«, so immerhin ihre Sorge um mich. Das kann ich mal als »rücksichtsvoll« verbuchen.

Also es galt Redeverbot für mich. Als ich irgendwann sagte, dass ich sie doch liebe, wurde es barsch abgewertet, ich sei ja »soo liebebedürftig« und jeder sei für seine Liebe selbst verantwortlich.
Darauf konnte ich nichts mehr erwidern. Was auch.
Aber sie kann mir meine Liebe nicht nehmen. Die gehört mir und ich entscheide, wen ich liebe und wen ich aus meinem Herzen werfe.
 
Ich möchte mal einen Artikel aus dem Internet zitieren.
Hoffentlich ist das erlaubt. Rot markiert (ganz unten) für mich wichtige Textabschnitte.
Vielleicht nutzt das jemandem etwas. Ich konnte daraus auch ein paar Dinge für mich verwerten.
((Quelle: https://greator.com/gestoertes-mutter-tochter-verhaeltnis/))



Ursachen für ein gestörtes Mutter-Tochter-Verhältnis
Du erkennst euer Mutter-Tochter-Verhältnis, aber weißt nicht, wie es entstanden ist. Also machst du dich auf die Ursachenforschung: Schließlich lassen sich die Konflikte am besten lösen, wenn du weißt, wo du ansetzen musst.
In jeder Familie liegen die Probleme woanders. Meistens hat sich die schwierige Situation allmählich entwickelt.

Die Ursprünge liegen weit in der Vergangenheit, manchmal sogar in der Kindheit der Mutter. Und weil sich die Erziehung immer weiter über die Generationen hinzieht, ist es schwierig, einen Ansatzpunkt zu finden.

Einige Ursachen lassen sich relativ leicht definieren. Zum einen können Töchter leicht den Erziehungsstil ihrer Mutter kritisieren. Das fängt oft in der Pubertät an, wenn sich das Konfliktpotenzial ohnehin verstärkt.
Mutter überträgt unbewusst Glaubenssätze auf Tochter
Es gibt diverse Erziehungsstile, die mit Wertvorstellungen und Bindungsmustern zusammenhängen. Auch der persönliche Charakter wirkt sich auf die Stimmung und Verhaltensweisen in der Familie aus. Mütter und Töchter können schüchtern oder aggressiv sein, harmoniebedürftig oder manipulativ. Oft gibt die Mutter ihre Glaubenssätze an die Tochter weiter. Das geschieht unbewusst – auch dann, wenn die Tochter ganz anders sein will als ihre Mutter.

Ein gestörtes Mutter-Tochter-Verhältnis kann auch durch problematische oder traumatische Erfahrungen entstehen. Eine traumatisierte Mutter überträgt ihre Ängste auf die Tochter, doch diese versteht die übertriebene Sorge nicht.

Die Frage nach der Verantwortung ist ein weiteres Problem. Viele Töchter streiten bis ins hohe Alter mit ihrer Mutter. Angeblich trägt sie als Erziehungs- und Bezugsperson die Schuld für die Fehler der Tochter. Doch dieser Ballast lässt sich nicht einfach fortschieben, weder zur Mutter noch zur Tochter.

Was tun, wenn Mutter und Tochter sich nicht mehr verstehen?
Meistens beginnen die Konflikte in der Pubertät. Das muss nicht unbedingt Zeichen für ein gestörtes Mutter-Tochter-Verhältnis sein. Häufig handelt es sich um eine vorübergehende Phase. Die Töchter werden zu eigenständigen Personen und gehen auf Distanz. Sie sehen die Mutter mit einem Mal als schlechtes Beispiel. Alles ist falsch oder peinlich an der Mutter.
Diese schwierige Phase gehört zur individuellen Persönlichkeitsentwicklung dazu – sie ist allerdings nicht bei allen gleich dramatisch.
Für ein besseres Mutter-Tochter-Verhältnis ist es manchmal nötig, etwas auf Distanz zu gehen. Später nähern sich beide wieder an. Das ist ein wichtiger Schritt zur Selbstfindung der Tochter. Ohne gewisse Freiheiten leiden die sozialen Fähigkeiten, denn nur mit der nötigen Eigenständigkeit können die Töchter neue Kontakte knüpfen. Und zwar, ohne dass sie ständig die Stimme ihrer Mutter im Kopf hören.

Um ein gestörtes Mutter-Tochter-Verhältnis zu heilen, brauchst du Geduld. Geh behutsam vor, um Verletzungen zu vermeiden. Die folgenden Tipps zeigen dir, worauf es bei der Arbeit an dieser speziellen Beziehung besonders ankommt.
• Hab Verständnis für das Verhalten deiner Mutter – möglicherweise hat sie in ihrer Jugend mit einer schwierigen Mutter zu kämpfen gehabt. In diesem Fall muss sie erst einmal ihr eigenes, toxisches Verhaltensmuster erkennen und überwinden.
• Seid respektvoll zueinander. Im offenen Gespräch solltet ihr ehrlich sein, aber euch nicht angreifen.
• Setzt euch zeitliche Grenzen, damit ihr euch nicht gegenseitig auf die Nerven geht.
• Denk an dich selbst und stärke dein Selbstbewusstsein. Vielleicht ist deine Mutter wütend auf dich, aber das heißt nicht, dass du alles falsch machst.
• Sei zuversichtlich, aber nicht zu naiv. Bleib bei deiner Meinung. Wenn du keine Worte findest, sag ihr das.
• Gib euch beiden Zeit – Beziehungsarbeit kann dauern.
So sehr du euer gestörtes Mutter-Tochter-Verhältnis auch verändern möchtest: Mach es nicht „um des lieben Friedens willen“. Denk auch an dich und stärke dabei dein Selbstvertrauen.

Warum brechen Töchter den Kontakt zur Mutter ab?
Wenn sich ein toxisches oder gestörtes Mutter-Tochter-Verhältnis nicht bessert, geben die jüngeren Frauen irgendwann auf. Sie verlassen das Elternhaus, manchmal schon, bevor sie volljährig sind.
Auf dem Weg zur Heilung der toxischen Mutter-Tochter-Beziehung gehen viele Töchter auf Distanz. Das tun sie, um die Situation aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Vor allem erwachsene Töchter möchten erst einmal ihr eigenes Leben gestalten. Der Einfluss der Mutter könnte das jedoch zerstören.

Es fällt schwer, den Kontakt komplett abzubrechen. Frauen, die sich für diesen Schritt entscheiden, fliehen vor der mütterlichen Bevormundung und Einmischung. Es geht einfach nicht anders, keine Chance. Nur mit Abstand ist es möglich, sich freizukämpfen. Wenn die Töchter irgendwann ihr Leben geordnet haben, nehmen sie vielleicht wieder Kontakt zur Mutter auf. Die Hoffnung auf eine Versöhnung bleibt also.

Gestörtes Mutter-Tochter-Verhältnis – überwinde die Konflikte
Die familiären Streitigkeiten scheinen kein Ende zu nehmen, auch wenn die Kinder längst erwachsen sind. Das ist charakteristisch für ein gestörtes Mutter-Tochter-Verhältnis. Die Art der Konflikte und Störungen ist dabei sehr unterschiedlich. Manche Mütter vernachlässigen ihre Kinder, andere sehen sich als Kontrollinstanz an und mischen sich in alles ein. Oft wenden die Mütter die Erfahrungen aus der eigenen Kindheit an – hat ja gut geklappt, wird wieder funktionieren. Aber die Erziehungsstile haben sich geändert, ebenso wie die Gesellschaft.

Wenn du als Tochter unter dem Konflikt mit deiner Mutter leidest: Denk daran, dass sie selbst auch eine Tochter ist. Sicherlich macht sie Fehler, aber das ist nur menschlich. Vorwürfe bringen euch nicht voran. Kritik hilft auch nicht in allen Fällen. Wichtiger ist, dass ihr gemeinsam über eure Gedanken und Probleme redet. So findet ihr mehr über eure Verhaltensmuster heraus und könnt die wichtigen Punkte genauer besprechen.
Du bist vielleicht sauer, weil deine Mutter etwas gegen deine große Liebe hatte. Doch sie wollte dich nur vor Enttäuschungen schützen. Du denkst, dass du nur ihretwegen das Abi gemacht hast – weil sie das unbedingt wollte. Auch wenn daran etwas Wahres ist: Dieser Schulabschluss ist ein großer Vorteil für dich.

Reflektiere deine Handlungen und Taten
Deine Kritik sollte niemals zur Waffe werden. Und es ist tabu, die Verantwortung für das eigene Leben auf die Mutter abzuschieben. Das gilt auch umgekehrt für Mütter, die ihren Töchtern Vorwürfe machen.
Schau dir auch immer deine eigenen Fehler an. Spiegelt sich das Verhaltensmuster deiner Mutter in deinen Handlungen und Worten? Auch hierfür bist du selbst verantwortlich. Reflektiere deine Gedanken und Taten – und sei ehrlich zu dir selbst.

Besonders wichtig für euer gestörtes-Mutter-Tochter-Verhältnis, das ihr heilen wollt: Vergebt einander. Befreit euch gegenseitig von der Belastung. Hört damit auf, die Kindheitserinnerungen ewig zu wiederholen wie einen jammernden Chor.

Es gibt so viele Beziehungsprobleme zu lösen. Schenkt der Vergangenheit nicht mehr Energie und Aufmerksamkeit wie nötig. Erkenn deine Themen und gibt dir Zeit, diese zu lösen, loszulassen und dich positiv auszurichten. So kannst du euer gestörtes Mutter-Tochter-Verhältnis überwinden. Du wirst dich freier und stärker fühlen – und bist bereit für einen respektvollen Umgang mit deiner Mutter.
 
❗ Update❗
Meine Tochter nat mich bereits vor der Einschulung um ein Gespräch gebeten. Ich wurde aber zunächst sogleich eingespannt: Enkel abholen usw., und es vergingen einige Stunden, bis wir die Ruhe für ein Gespräch fanden.
Schon bei der Begrüßung an der Haustür umarmte sie mich fest und lange, wir beide mit Tränen in den Augen ... Da ist mein Herz schon mal geschmolzen.

Im Gespräch hat sie mir vieles erzählt, zu 80 % eine Erklärung für all das, was ich so schwer zu verkraften fand. Sie wollte mir keineswegs weh tun. Sie brauchte nur von allem Abstand, einfach nur Pause, völlig überfordert von all den Aufgaben des Alltags, mit den drei wilden Kindern ... Und sie rollt die Vergangenheit auf. Ich hatte ebenso Gesprächszeit, ihr (ohne Vorwürfe) zu erklären, wie diese Situation für mich war (Schlaflosigkeit, grübeln, unfassbar viele Tränen, Depressionen, Verzweiflung, das ganz Programm). Ich möchte, dass sie heilt und sich wieder besinnt, und Nischen findet, in denen sie eine Auszeit hat. Ich werde sie dabei unterstützen. Alles schon geplant.

Die Einschulung war ein schönes Fest mit anschließendem Badebesuch mit Picknick an einem idyllischen See. Seit dem läuft es so, wie vor dieser Auszeit. Nun, vergessen werde ich das dennoch nie. Sie hätte ihren Wunsch nach Auszeit durchaus empathischer und respektvoller formulieren können. Doch wenn kein Raum für sich selbst ist, wie soll er dann für andere sein?

Fazit, eine wertvolle, weitere Erfahrung in meinem Leben, die ich mir nie hätte vorstellen können, das sowas passiert. Aber es passiert eben. Ich wünsche allen hier ebenfalls betroffenen Eltern, dass es wieder eine Möglichkeit der Wiedervereinigung gibt, sofern beide es wünschen.

Mit den besten Wünschen
Gelbe Akazie.
 
Sie hätte ihren Wunsch nach Auszeit durchaus empathischer und respektvoller formulieren können.
Das stimmt, aber immerhin habt ihr euch ausgesprochen. Ich wünsche dir, dass euer Verhältnis wieder richtig gut wird.

Also irgendwie ein Happy End, auch wenn ich an deiner Stelle ziemlich sensibilisiert wäre, ob sich wieder Respektlosigkeiten einschleichen. Du kannst ja nichts für ihre Überforderung und brauchst da auch nicht als Prügelknabe herhalten.

Alles Gute für dich.
 
Das klingt ganz gut, @GelbeAkazie und ich freu mich für dich.
Aber ich versteh auch nicht so ganz wieso man denjenigen der einen entlastet - nämlich dich - dann so vor den Kopf stösst wenn man überfordert ist, anstatt zu reden und um (noch mehr) Hilfe und Entlastung zu bitten.
Klingt nicht besonders erwachsen,
 
Ja, das verstehe ich ja auch nicht. Ich hätte meinen Eltern das niemals angetan, und ich bin (nur in diesem Fall) froh, dass sie nicht mehr leben und das miterlebt haben – es hätte ihnen das Herz gebrochen.

Sie machte mir den leisen Vorwurf, dass ich ja nie nachgefragt habe, warum sie Therapie macht. Als ich konterte, es war ja nie Zeit! Ich hätte ihr doch immer zugehört! Abends verschwand sie stets mit den Kindern im Familienbett, und tagsüber, in einer ruhigen Stunde auf dem Sofa, tippte sie am Handy mit ihren Freundinnen, mit der Antwort, sie habe keine Zeit, wenn ich etwa sagte.

Dazu meinte sie (jetzt), sie wollte auch nicht darüber reden. Ja was denn nun?? Aber ich möchte sie nicht festnageln wegen ihrer widersprüchlichen Aussagen, sondern freue mich natürlich besonders über die Enkel, die ich nun wieder öfter sehen kann. Ich liebe sie so sehr. Sie bedeuten mir so viel.
Besonders der 8-Jährigen hat diese Situation extrem zugesetzt.

Ich hatte letzte Woche, als ich da war, mit der Enkelin ein überraschend tiefes Gespräch geführt, als ich sie abends ins Bett brachte (ein Ritual mit vorlesen und kuscheln, sie wollte unbedingt, dass ich noch bleibe).

Als ich dann bei unglaublich heftigem Gewitter losfuhr, lief sie zwei Mal weinend die Treppen runter zu mir, als ich schon in der Tüt stand und umarmte mich fest. Ich sollte »nicht fahren«, und sie wollte, dass ich bald wiederkomme, und sie möchte mal wieder alleine zu mir. Das ging mir sehr nah. Als ich dann schließlich abends schon im Auto saß, im strömenden Regen 💦, stand sie plötzlich wie ein Geist im Nachthemd vorm Auto, platschnass, weinend, nochmal umarmen ...
Diese Situation hat sie offenbar ganz schön belastet, sie hat eine große Bindung zu mir.

Ob meiner Tochter das bewusst ist, wie das ihre Kinder miterlebt haben? Wohl kaum.
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben