Hallo zusammen,
Zunächst mal vielen Dank für die rege Beteiligung und die zahlreichen Antworten - ich bin etwas überrascht, dass es doch so viele Rückmeldungen gab. An der Stelle muss ich sagen dass ich etwas überflutet bin, aber an manchen Ecken würde ich gerne noch Klarheit schaffen. Zunächst mal zum Thema Kinder: die Kinder kennen mich als sehr guten Freund ihrer Mutter, natürlich haben wir unsere Beziehung nie vor den Augen der Kinder ausgelebt. Wenn ich die Besuche, dann als Freund der sich auch entsprechend verhält, und Zeit mit der Mama und ihren Kindern verbringt. Dementsprechend wissen sie zwar, dass wir uns mögen, aber auch nicht mehr als das. Romantischen Umgang gibt es nur dann, wenn sie mal bei mir zu Besuch ist, in der Regel ein Mal die Woche. Wir sehen uns natürlich auch mal außerhalb davon, zum Beispiel spricht man Einkäufe ab sodass man sich sieht und ein bisschen quatschen kann. Insgesamt muss ich auch mal klarstellen dass der Wunsch zusammenzuziehen und das Haus mit ihr zu übernehmen nicht nur von mir kommt. Wir haben solche Gespräche bereits geführt, gerechnet, geplant, weil die auch von sich aus sagt dass sie nicht die nächsten Jahre mit ihm verbringen will. In ihrer Wunschvorstellung hätte sie natürlich lieber mich da als ihn, das ist auch nicht meine Ansicht sondern wurde mir so kommuniziert.
Zum Punkt dass sie mir vielleicht nicht die ganze Wahrheit sagt: natürlich besteht die Möglichkeit. Am Ende des Tages weiß ich aber, dass sie jeden Abend bei einem der Kinder im Bett schläft und das seit Jahren. Wir schreiben jeden Abend miteinander, auch über unsere Themen, und ich kenne ihren Alltag und ihre Abläufe recht gut. Dass der Mann von uns weiß halte ich für ausgeschlossen, ihre Angst vor dem was passieren würde wenn er es erfährt ist definitiv real und es gibt es keine offene Ehe. Ich kann mit 100%hier Überzeugung sagen dass ich ihre engste Bezugsperson bin, sie mit Problemen zu mir kommt und auch emotional sehr an mir hängt. Ich kenne ihn persönlich und habe ihn ganz am Anfang vor einigen Jahren kennengelernt, und kenne auch Freundinnen von ihr die mir das Bild bestätigen das ich von ihm habe. Ich würde sagen er tut das nötigste für seine Familie und geht arbeiten - das ist am Ende seine Begründung, sich nicht am Haushalt, an der Erziehung und an organisatorischem beteiligen zu müssen. Wenn sie ihm sagt er soll seine Bierflaschen weg räumen weil die Kinder Besuch bekommen, antwortet er dass sie es selber machen soll und wenn nicht droht er ihr. Wenn er nach der Nachtschicht schläft und der Postbote klingelt macht er sie dafür verantwortlich wenn er aufwacht, er hat sie und die Kinder Auch schon ausgesperrt mit der Begründung, er will schlafen. Nur um das Bild zu ergänzen das vielleicht noch als background.
Am Ende des Tages kann ich viele von euch verstehen, wenn sie an der Aufrichtigkeit und Ernsthaftigkeit in dieser Beziehung zweifeln, mir ist bewusst wie es nach außen hin wirken muss. Dennoch ist es am Ende eine Tatsache, dass das zwischen uns eine innige und ehrliche Beziehung ist, und das Verhältnis zwischen ihr und ihm eher zweckdienlich. Geheiratet wurde aus steuerlichen Gründen, nicht aus liebe. Wir haben wohl etwas zu spät über unsere Gefühle zueinander gesprochen, sie war bis dahin der Annahme ich möchte nicht mehr als etwas körperliches. Eigentor, braucht man nicht drüber reden. Das hätte sich alles verhindern lassen, aber es ist jetzt wie es ist und wir müssen mit dem arbeiten was wir haben. Sie ist sicherlich nicht perfekt, ich genauso wenig, aber wir sind uns sicher dass wir unser Leben miteinander verbringen wollen. Ich möchte sie weder zu etwas drängen und meinen Willen mit der Brechstange durchsetzen, noch möchte ich noch weitere Jahre zuschauen und ohne Kontrolle und Einfluss nehmen zu können da sitzen und hoffen, dass sie sich traut etwas zu verändern. Ihre Sorgen und Ängste sind wohl so gewaltig, dass sie vielleicht immernoch auf den „richtigen Moment“ wartet. Aber mich zurücklehnen mit der Einstellung „das kommt schon von selbst“ ist nach allem was war nicht mehr möglich, dafür ist es mir inzwischen viel zu wichtig. Ich weiß DASS sie will, aber ich weiß auch dass sie nicht weiß wie und wann. Hätten wir das Kind bekommen, hätte sie sich getrennt. Zu dieser Zeit hatte sie den Mut und Optimismus dazu. Inzwischen spielt vielleicht ein Aspekt mit rein, den einer von euch genannt hat: vielleicht ist es für sie grade am bequemsten das beste aus zwei Welten mitzunehmen und weder nach vorne noch zurück zu gehen. Mag sein, und selbst wenn, was sollte ich schon tun ohne sie psychisch unter Druck zu setzen. Das ist nicht mein Wille. Sie war im dritten Monat, und hatte einen Eingriff wegen einer an sich ungefährlichen kleineren OP. Der Arzt hatte ihr ein Medikament verabreicht das einen Abbruch eingeleitet hat, deshalb haben wir es verloren. Schlafe nun seit 1,5 Jahren mit dem Ultraschall Bild im Bett. Mehr ist mir leider nicht geblieben. Ich entschuldige die fehlende Struktur, das meiste kam einfach aus dem Bauch heraus. Ich hoffe das Ganze gibt euch vielleicht die eine oder andere Antwort. Danke fürs zuhören und Grüße gehen raus