Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Vergangenheit bewältigen

G

GingerAle

Gast
Hallo ihr,
ich bin 23, weiblich und neu hier. Wie der Threadname schon sagt möchte ich meine Vergangenheit bewältigen und brauche dazu ein wenig Unterstützung. Wenn ihr möchtet könnt ihr ja lesen was sich so ereignet hat.

In der Grundschule fing das Mobbing an, seitens der Mitschüler und der Klassenlehrerin. Klingt vielleicht unglaubwürdg, aber meine Grundschule ist dafür bekannt das manche Dozenten eine komische Auffassung von Erziehung haben. Mein Elternhaus war schwierig. Meine Mutter war sehr schwach, lies sich von meinem Vater herumschubsen, beleidigen und wir litten sehr unter ihm. Er hat uns regelrecht tyrannisiert. Freunde hatte ich nicht, vermisste sie auch nicht denn meine Eltern, die aus sehr sozialschwachen Familien kamen überhäuften mich mit Spielsachen. In dieser Zeit erschuf ich mir eine Traumwelt, in der ich viele Freunde hatte und alle Probleme meisterte. In der Hauptschule ging das Mobbing aufgrund meiner guten Noten und meinem fehlenden Stilbewusstsein für Klamotten weiter und ich erkannte das meine Mutter ein Alkoholproblem hat. Freunde fand ich noch immer keine. Meine Zeit vertrieb ich mir mit essen und Videospielen. Ich redete viel mit meiner Mutter über meine Schulprobleme aber sie konnte mir nicht helfen. Irgendwann sprach ich sie auf ihren Alkoholkonsum an, sie leugnete und ich litt sehr darunter sie betrunken zu sehen. Ich versuchte mir Hilfe zu holen, bei Verwandten und unserem Hausarzt, dort glaubte man mir nicht und belächelte mich. Ein Schulwechsel nach einem Umzug ging schief, da meine neue Klasse mich nicht akzeptieren wollte und mich beleidigte. Ich wechselte die Klasse, wurde bespuckt und geschlagen und ging dann auf meine alte Schule zurück, wo ich mich so gut es ging anpasste (rauchen, Klamotten etc) und auch teilweise akzeptiert wurde. In der Zeit hatte ich auch meinen ersten Freund, mit dem ich 5 Jahre zusammen blieb. Seine Mutter war eine regelrechte Tyrannin, der man nichts recht machen konnte, aber aus Liebe zu ihm trennte ich mich nicht. Anfangs stand er noh hinter mir, aber später mischte er sich nicht mehr ein. Dann machte ich meine Ausbildung. Es war sehr schwer und ich war oft kurz davor aufzugeben, aber meine Mutter unterstützte mich sehr. Mittlerweile kam ich mit ihrem Alkoholproblem zurecht, redete mit ihr darüber und sah ein, das das ihr Leben ist und sie selbst entscheiden muss. Mittlerweile hatte ich eine Clique gefunden in der ich mich sehr wohl fühlte. Das ging auseinander weil ein Mitglied ein Missverständniss dazu ausnutzte sehr schlecht über mich zu reden. Meine Beziehung ging in die Brüche, ich war schnell wieder in festen Händen. In der Ausbildung befreundete ich mich mit einer Frau, zu der ich aufschaute und mit der ich viel erlebte, die mich aber sehr arg unterdrückte und dominierte. Aus Angst vor möglichen Konsequenzen (das sie mich schlecht macht, etc) blieb ich mit ihr befreundet. Ein paar Mal versuchte ich mich gegen sie durchzusetzen aber sie duldete keinen Widerspruch, trietzte mich und rückte sich selbst immer wieder ins beste Licht. Da sie immer für mich da war hatte ich Schuldgefühle mich mit ihr zu streiten oder sie ziehen zu lassen. Ich schaffte die Ausbildung, fand aber keine Einstellung. Mittlerweile setzte ich mich gegen meinen Vater durch, setzte mich ihm entgegen und verschaffte mir so bei ihm sehr viel Respekt, was meine Mutter auch schaffte. Heute haben wir ein sehr gutes Verhältnis. Ich machte eine Psychotherapie, zusammen mit meiner besten Freundin, die ich kennenlernte und die ähnliche Probleme hatte wie ich. Aber die Therapie nüzte mir nicht viel. Ich bekam eine Einstellung, in der ich mich absolut unwohl fühlte, aber ich blieb dort weil ich das Geld brauchte und nichts anderes fand. Die Freundin aus der Ausbildung lies ich dann doch fallen, weil sie mir immer das Gefühl gab nichts wert zu sein. Heute habe ich einen schönen Arbeitsplatz, bin noch mit meiner besten Freundin befreundet (seit ca. 5 Jahren, glaube ich), habe einen wundervollen Mann, habe schöne Hobbies und viele Ziele erreicht.

Aber innerlich habe ich noch Wunden davongetragen, die noch nicht ganz geschlossen sind. Ich habe zwischendurch depressive Phasen, in denen ich mir so nutzlos vorkomme, eine Versagerin. Manchmal habe ich Angst mit vielen Menschen in einem Raum zu sein. Oft denke ich über mich nach, das ich hässlich bin und gar nicht in die Gesellschaft passe. Ich fühle mich heute noch als Außenseiter. Dagegen gehe ich viel shoppen, ändere meinen Stil, habe aber immer wieder das Gefühl mich nicht selbst gefunde zu haben. Es gibt Tage, da bin ich aggressiv bis in die Haarspitzen und schieße verbal auf alles, was mir zu nahe kommt. Dann gibt es Tage, da bin ich weinerlich, habe weder Kraft aus dem Bett zu kommen geschweigedenn den Haushalt zu schmeißen. hin und wieder habe ich schlimme Alpträume. Mein Schatz und meine beste Freundin und die Familie stehen hinter mir, voll und ganz. Ich bin ihnen so dankbar für ihren Rückhalt und uneingeschränkte Loyalität... wer weiß wo ich ohne sie geblieben wäre. In letzter Zeit werde ich immer aggressiver und bin oft sehr traurig. Ich gerate wegen kleinster Änlässe so in Wut das ich mit den Fäusten eine Wand einschlagen könnte. In meinen Gedanken schwingen dann Hilflosigkeit, der Wunsch ernst genommen zu werden und die Weigerung mich wieder unterdrücken zu lassen. Ich habe Schwierigkeiten abzuschalten und stehe eigentlich immer unter Strom.

Danke, das ihr euch das durchgelesen habt. Es tut mir gut mir das von der Seele zu schreiben. Was könnt ihr mir raten?
 
K

Karsten

Gast
Hallo Ginger Ale,

Du hast soviel beschrieben was du alles geschafft und durchgemacht hast. Ich verstehe einfach nicht was dich bedrückt. Bzw. wo dein Problem ist?

Wie stellst du dir denn das restliches Leben vor? Denkst du bist auf einem guten Wege das so zu erreichen? Irgendwie versteh ich dein Problem nicht....würde das aber gerne, denn es scheint dir nicht gut zu gehen.

Viele Grüße
Karsten
 

Amely

Mitglied
hallo Ginger Ale,

nach aussenhin hast du dein leben wiededr sehr gut in griff,innerlich bricht verständlicherweise noch manchmal das chaos durch…auch ich kenne das sehr gut,komme aus einem schwierigem elternhaus,wie man das so „schön“ sagt,u gab den mitschülern mit meinen mangelnden selbstbewustsein eine gute angriffsfläche.das ging ab der 6. klasse bis zur 13.(war so blöd,dass ich mich nicht getraut hab,die schule zu wechseln – hätte auch nicht gewusst,wie ich das meinen eltern erklären sollte…).teilweise wurde ich sogar währnd des unterrichts transaliert,vor fäusten u tritten etc war ich nie sicher,wenn ich dann doch mal zu“ heftig“ reagiert habe,mich zum beispiel beschwert u verlangt hab,mich in ruh zu lassen,war es natürl ich die den unterricht gestört,manchmal auch verwiessen wurde,was die anderen natürl sehr lustig fanden…naja,is vergangenheit.hab inzwischen das 1. mal im leben freunde,auf die uich mich verlassen kann,die zu mir halten u für mich genauso da sind,wie ich für sie…aussedem leb ich schon seit einegen jahren nicht mehr zu hause,kann aber aus finanziellen gründen nicht in ner eig, wohnung leben,deshalb hab ich ein kl zimmer bei meiner oma(unter dem dach,sozusagen im hergerrichteten speicher,aber mit eigenen bad!)naj wie auch immer direkt wohl fühl ich mich dort nicht,denn auch sie ist alkoholikerin…aber da ich sowisoauf ner berufsfachschule bin,geh ich nur noch selten `heim`,aber meine mutter will das halt…dort wo ich jetzt bin,fühl ich mich wie gesagt sehr wohl – aüsselich.innen siehts leider ganz anders aus…deshalb versteh ich dich gut.
ich habe bei dir den eindruck,dass in dir einfach viele dinge angestaut sind u sie hinaus möchten…also rede,schreibe male,oder schrei(ins kopfkissen – hat mir mal meine freundin geraten,hab mich aber nie getraut,aber wenns funktioniert,kannst du mir ja bescheid geben… ;-)

lange rede kurzer sinn : lass es raus!reagier dich ab(sport?)srich mit jem u warte nicht bis der kessel explodiert…

ich wünsch dir viel erfolg u hoffe dir ein bischen geholfen zu haben….
liebe Grüsse,Amely
 
G

GingerAle

Gast
Karsten meinte:
Hallo Ginger Ale,

Du hast soviel beschrieben was du alles geschafft und durchgemacht hast. Ich verstehe einfach nicht was dich bedrückt. Bzw. wo dein Problem ist?
Viele Grüße
Karsten
Hallo Karsten, was mein Problem ist bez. was mich bedrückt steht drin- schau noch mal nach.

GingerAle
 
G

GingerAle

Gast
Hi Amely,
das mit dem schreien hört sich gut an. Ich werde es ausprobieren. Sport eignet sich auch gut- bin in einem Fitnesstudio :eek:)

GingerAle
 
K

Karsten

Gast
GingerAle meinte:
Hallo Karsten, was mein Problem ist bez. was mich bedrückt steht drin- schau noch mal nach.

GingerAle
Stimmt Ginger Ale,

Ich weis oftmals gar nicht mehr wie ich da raus gekommen bin. Was natürlich schlecht ist, denn niemand ist vor dem nächsten 'Absturz' gefeilt.
Du musst verzeihen lernen. Sowohl dir selbst als auch allem Menschen die schlecht zu dir waren. Vor allem aber dir selbst.

Das kannst du an anderen am besten üben und gut erkennen ob du schon Fortschritte darin gemacht hast. Ständig versuchen Menschen aus unserem Umfeld uns bewusst oder unterbewusst zu ihrem besten zu beeinflussen. Das macht mich meist auch sehr aggressiv und ich nehme eine Art ANTI-Haltung ein. Ich versuche in solch alltäglichen Situationen meine Fähigkeit zu Verzeihen zu schulen. Dem anderen einfach keine böse Absicht unterstellen, den Schlag hinnehmen und sofort verzeihen. Klingt einfach. Ist es für mich als ziehmlich selbstgerechten Einzelgänger mitnichten.


Ich kanns noch nicht besonders gut, aber ich übe mich weiter darin.
Es durch Sport kanalisieren und rauslassen würde ich als Übergangslösung(gut, aber eben nicht ideal) betrachten. Das mache ich zur Zeit meistens auch so.
Sollange ich mir nicht zu fein bin, es trotz meines Scheiterns solange wieder aufzustehen, bis es schaffe bin ich auf den richtigen Weg. Aber bitte ohne dem anderen, der einen umgestoßen hat etwas nachzutragen. Denn dann laden wir was auf, das meiner Meinung nach unnütz ist. Manchmal stoße ich sicher auch einige ziemlich selbstgerecht um obwohl ich stets nach besten Wissen und Gewissen zu handele.

Liebe Grüße
Karsten
 
I

ich halt

Gast
ich kenne das. bei mir kommt die vergangenheit jeden tag wieder hoch. sie sitzt ganz tief drinnen, ich krieg sie nicht aus mir raus. sie lähmt mich, sobald ich in ähnliche situationen komme wie damals. im moment geht es mir auch eigentlich gut. ich hab schon so vieles probiert, damit abzuschließen. das einzige, was mir einigermaßen hilft, ist zu malen und dann mit vertraueten menschen darüber zu sprechen.
aber wo kann ich das denn tun? maltherapie gibt es hier in de gegend nicht, ausserdem will ich nicht mit fremden reden.
falls du eine andere möglichkeit findest, fänd ich es lieb, wenn du mir sagen könntest, was das ist!

ich wünsche dir viel kraft und glück!

viele liebe grüße, ich halt
 
G

GingerAle

Gast
Hallo,
ist es möglich das ich noch so in der Vergangenheit hänge, weil ich mich nicht aufraffen kann zu kämpfen? Für meine Zukunft und für mich? Kann es sein as meine Vergangenheit erst aufhört mich zu belasten wenn ich alles loslasse, was ich noch von ihr in mir trage (Verhaltensweisen, Gedanken etc) und mich meinen Ängsten stelle?

"Die Angst weist dir den Weg."

Wenn ich mich jeden Tag aufs neue gezielt meinen Ängsten stelle, vor denen ich früher gezittert habe- kann ich dann abschließen?
Ich werde es versuchen!
 
G

Gast

Gast
Hey Ginger Ale,

um die Vergangenheit hinter dich zu lassen, musst du ins Reine mit dir Selbst kommen, einfach nur sport etc machts da nicht. Manchmal sollte man über seinen Schatten springen und sich durch professionelle Hilfe unterstützen lassen, den weg gehst du sowieso allein und Geduld musst du lernen, denn negative Erfahrungen brauchen eine Weile um verarbeitet zu werden.
Ich würde dir empfehlen vielleicht mit Kampfsport anzufangen (kein Kickboxen)
da bekommt man neben dem physischen Auslass eine Menge Weissheiten auf dem Weg, die dir in deinem Problem (es sind nur die Gedanken..!) weiterhelfen könnten.

lieben Gruss
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
W Schatten der Vergangenheit Ich 25
G Bestimmt die Vergangenheit den Charakter eines Menschen in der Gegenwart? Ich 51
A Wegduckem vor der Vergangenheit Ich 15

Ähnliche Themen

Thema gelesen (Total: 0) Details

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben