Hallo Mattes,
von diesen Situationen, hatten wir auch mehr als genug.
Für meinen Teil kann ich rückblickend nur dazu sagen, daß ich auch viel sensibler darauf reagiert habe, als ich es unter normalen Umständen getan hätte. Die Erwartungshaltung von mir war einfach viel zu hoch. Jetzt kann ich meinem Mann ganz normal darauf ansprechen damit er seine Sichtweise äußern kann und manchmal muß ich dann feststellen, daß mein Empfinden wieder zu extrem war, aber auch er gesteht sich ein wenn seine Bequemlichkeit wieder dominierte. Es ist ein Lernprozess - hab geduldt Mattes - ich weiß, es ist wahnsinnig schwer.
@saphira
@darkside_now
Mehr als das hier wollte ich doch mit meinem Beitrag gar nicht zum Ausdruck bringen. Liebe ist nun mal nichts selbstverständliches. Es bedeutet von beiden Partnern "sich ständig um den anderen bemühen"
Bericht von Dr. Doris Wolf:
Für die meisten Menschen funktioniert das Verlieben mühelos und leicht, die Pflege einer Partnerschaft kostet sie jedoch bewusste Anstrengungen. Was uns anfangs mühelos gelingt - dem anderen zuhören, Interesse zeigen, ihm Komplimente und Geschenke machen, sich Zeit für gemeinsame Aktivitäten und körperliche Nähe nehmen, positiv von ihm denken - wird mit der Zeit überlagert von den Alltagspflichten und Gewohnheiten. Außerdem lenken wir unseren Blick eher auf das, was uns am Partner stört, und wir versuchen, ihn nach unseren Vorstellungen umzukrempeln.
Wollen wir unsere Liebe am Leben erhalten, müssen wir uns immer wieder an die Zeit des Verliebtseins und die schönen Erfahrungen mit unserem Partner erinnern. Unser Partner wird sich mit uns wohl fühlen, wenn wir ihm zuliebe auf eigene Wünsche verzichten, seine Fehler akzeptieren und ihn nicht vor anderen bloßstellen.
Kleine Aufmerksamkeiten (ein Kompliment aussprechen, den Arm um ihn legen, ihn streicheln, einen Blumenstrauß schenken, etc.) signalisieren ihm, dass er wichtig für uns ist. Natürlich sollte dies nicht einseitig erfolgen. Das Bemühen sollte von beiden Partnern ausgehen. Auch kleine Alltagsrituale (vor dem Fernseher kuscheln, einen gemeinsamen Spaziergang machen, ein Anruf oder eine sms zwischen durch, etc.) helfen die Liebe zu erhalten und zu stärken.
Ab und zu sollten wir uns auch Zeit für eine kleine Bilanz nehmen: Was von meinen Vorstellungen ist in der Partnerschaft noch verwirklicht? Was wünsche ich mir noch? Wie können wir es umsetzen? Ebenso wie in jedem Unternehmen benötigen wir gemeinsame Ziele.
Was ist Liebe?
Die meisten von uns haben von der Liebe eine sehr verklärte und romantische Vorstellung. Kein Wunder. In den Texten der Liedermacher und Schriftsteller, in Filmen und Romanen wird die Liebe verklärt und als das höchste der Gefühle dargestellt. Da ist die Rede von Glück, Schmetterlingen im Bauch, inniger Zuneigung und jeder Menge Romantik.
Die Realität sieht meist anders aus. Die mit der Liebe verbundenen positiven Gefühle sind nämlich meist nur in der Verliebtheitsphase da und diese dauert in der Regel allerhöchstens ein Jahr - in den meisten Fällen jedoch nur einige Monate. Danach tritt an die Stelle all der wunderschönen Gefühle eine Routine, die die meisten Beziehungen erstickt. Die zwei Menschen leben dann wie auf Eisenbahnschienen nebeneinander her, ohne jemals wieder auch nur im entferntesten die Gefühle zu erleben, die sie in der Verliebtheitsphase verspürt haben.
Mit Ausnahme der Phase der Verliebtheit empfinden wir in aller Regel das Gefühl der Liebe für einen anderen nur, wenn dieser uns das gibt, was wir möchten.
D.h., Liebe ist im Grunde genommen etwas Egoistisches. Wir lieben einen Menschen nicht um seiner selbst willen, sondern immer nur, weil er uns gewisse Bedürfnisse und Wünsche erfüllt. Wenn der Partner unsere Wünsche nicht mehr erfüllt, beispielsweise den Wunsch nach Anerkennung, Sex, Zärtlichkeit, Verständnis, Zuwendung, etc., verwandelt sich unsere Liebe in Enttäuschung, Hass, Gleichgültigkeit.
Mit anderen Worten: fast niemand ist zur bedingungslosen Liebe fähig, mal abgesehen von einigen Mönchen oder Buddhisten. Wir Normalsterblichen erwarten immer etwas, stellen Bedingungen an unsere Zuneigung zum anderen. Und werden diese Bedingungen nicht erfüllt, werden die Erwartungen enttäuscht, gibt uns der andere nicht (mehr), was wir uns von ihm erhofft haben, dann denken wir über eine Trennung nach.
Jede Liebesbeziehung lebt von der Erfüllung der Bedürfnisse des anderen.
Das ist o.k. und wenn wir uns dessen bewusst sind, dann kann eine Partnerschaft funktionieren.
Das bedeutet aber auch: wir müssen uns regelmäßig um den Partner bemühen und dafür sorgen, dass seine Bedürfnissse nicht zu kurz kommen. Für das Gelingen einer Partnerschaft ist es entscheidend, dass wir und unser Partner uns einig sind in unseren Erwartungen und Vorstellungen. Und natürlich müssen wir bereit sein, die wichtigsten Bedürfnisse des anderen auch zu befriedigen.
Erwartungen und Lebensziele können sich jedoch im Laufe der Partnerschaft ändern. Dann müssen wir nach einem neuen Konzept suchen, das beiden Zufriedenheit bringt oder die Trennung ist unausweichlich.
Was bedeutet das nun für eine Partnerschaft? Es bedeutet, dass eine Beziehung nur funktioniert, wenn beide bereit sind, zu geben, zurückzustecken und Kompromisse zu machen. Eine gute Beziehung ist nie eine Einbahnstraße.
Die Liebe allein versteht das Geheimnis,
andere zu beschenken
und dabei selbst reich zu werden.
- Clemens von Brentano -
Liebe ist etwas, das täglich Pflege braucht.
Und so kann sich Liebe äußern:
Liebe ist, wenn man den anderen so akzeptiert, wie er ist.
Liebe ist, wenn man dafür sorgt, dass es dem anderen gut geht.
Liebe ist, wenn man dem Partner zuliebe ab und zu auf eigene Wünsche verzichtet.
Liebe ist, wenn man in guten wie in schlechten Zeiten zusammenhält.
Kurzum:
Liebe ist das, was man daraus macht.
Liebe ist ein wichtiger Bestandteil eines erfüllten Lebens, denn
Glauben ohne Liebe macht fanatisch,
Ordnung ohne Liebe macht kleinlich,
Gerechtigkeit ohne Liebe macht hart,
Ein Leben ohne Liebe macht krank.
Die Definition passt wohl eher zu dir darkside_now
Liebe lässt sich auch negativ definieren: Der Aufwand, den man zu leisten bereit ist, um den Partner zu gewinnen, oder spätestens der Entzug der Bindung zeigen, was Liebe ist."
John Dittami, Neurobiologe und Verhaltenswissenschafter