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Vatergefühle für Therapeut - Therapie beenden?

P

Püppi83

Gast
Nicht böse gemeint, aber bitte dringend den Therapeuten wechseln. Es muss zwischen Therapeut und Patient eine gesunde Beziehung vorliegen, ansonsten ist die Therapie zum Scheitern verurteilt. Es müssen klare Grenzen gesetzt und eingehalten werden. Wie willst du dich von ihm therapieren lassen, wenn du ihn nicht als Therapeut, sondern als Vater ansiehst? Und dass er dich umarmt, darf bei allem Verständnis auch nicht sein.

Wie gesagt, ich meine es nicht böse, aber ich spreche aus eigener Erfahrung.
Was machst du denn, wenn du dich von ihm emotional abhängig machst oder Aggressionen, die eventuell zu deinem Vater gehörig sind, an ihm auslässt?
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Und dass er dich umarmt, darf bei allem Verständnis auch nicht sein.
Das war vielleicht vor 20 oder 30 Jahren noch so,
Püppi83 - ich kenne viele Therapeuten und wenn
es passend ist, umarmen einige davon ihre Klien-
ten schon mal freundschaftlich.

Aber was die Grenzen betrifft, gebe ich dir völlig
recht - nur weiß ja der Therapeut gar nichts von
den Gefühlen seiner Klientin, da sie ihm nichts
davon erzählt hat (leider).
 
P

Püppi83

Gast
Das war vielleicht vor 20 oder 30 Jahren noch so,
Püppi83 - ich kenne viele Therapeuten und wenn
es passend ist, umarmen einige davon ihre Klien-
ten schon mal freundschaftlich.

Aber was die Grenzen betrifft, gebe ich dir völlig
recht - nur weiß ja der Therapeut gar nichts von
den Gefühlen seiner Klientin, da sie ihm nichts
davon erzählt hat (leider).
Hallo Werner,

ich hätte nicht gedacht, dass Umarmungen gängig sind.
Dennoch würde es für mich nicht in Frage kommen.
Ich hatte mal einen Anwalt, der in einem Gespräch zu mir meinte,
dass er mich mag. Ich hatte einen Gutachter, der mich gedutzt hat.
Ich denke, um auch keinen falschen Eindruck zu erwecken, muss man
in solchen Fällen klare Grenzen ziehen.
Es kann sein, dass ich auch "nur" so darüber denke, weil ich das
Grenzen ziehen lernen muss. :)

Dass der Therapeut nichts von den Gefühlen weiß, ist natürlich nicht gut.
Vielleicht hat der TE Angst, ihm diese zu offenbaren, eben weil der Therapeut
dann selbstständig die Therapie beendet.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
.
Es kann sein, dass ich auch "nur" so darüber denke, weil ich das
Grenzen ziehen lernen muss. :)
Ich denke auch, dass Sigmund Freud sich hier
selbst geschützt hat, indem er das strenge
Kontaktverbot aussprach, weil er selbst ein
Problem damit hatte, klare Grenzen zu ziehen. :)

.
Dass der Therapeut nichts von den Gefühlen weiß, ist natürlich nicht gut.
Vielleicht hat der TE Angst, ihm diese zu offenbaren, eben weil der Therapeut
dann selbstständig die Therapie beendet.
Dieses Risiko erledigt sich ja jetzt wahrschein-
lich von selbst, wie die TE geschrieben hat. Aber
ein guter Therapeut würde so ein "Geständnis"
eher für Fortschritte im Prozess nutzen als die
Therapie zu beenden, denke ich.
 
P

Püppi83

Gast
Ich denke auch, dass Sigmund Freud sich hier
selbst geschützt hat, indem er das strenge
Kontaktverbot aussprach, weil er selbst ein
Problem damit hatte, klare Grenzen zu ziehen. :)



Dieses Risiko erledigt sich ja jetzt wahrschein-
lich von selbst, wie die TE geschrieben hat. Aber
ein guter Therapeut würde so ein "Geständnis"
eher für Fortschritte im Prozess nutzen als die
Therapie zu beenden, denke ich.


Vielleicht spreche ich hierbei auch wieder aus eigener Erfahrung.
Wie gesagt, hatte ich ähnliches auch durch.
Ich habe das Problem, dass ich aufgrund fehlender Vaterfigur
sogar Abhängigkeiten zu Männer, die mein Vater sein könnten,
eingegangen bin.
Mein letzter Therapeut meinte anfangs der Therapie,
dass aber keine Therapie funktioniert, wenn ich für ihn Vatergefühle
bzw. ihm gegenüber Aggressionen bekomme.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Mein letzter Therapeut meinte anfangs der Therapie,
dass aber keine Therapie funktioniert, wenn ich für ihn Vatergefühle
bzw. ihm gegenüber Aggressionen bekomme.
Wenn ich Therapeut wäre und das käme zur
Sprache, würde ich versuchen, diese Gefühle
zu "neutralisieren", also so zu benennen, dass
sie keine Störung für die Therapie darstellten,
sondern eine Bereicherung für den Erlebens-
horizont des Klienten darstellen.

Es sind ja kein schlechten Gefühle und wie man
ein Gefühl benennt, ist nicht festgelegt. Man
kann sich ja auch selbst gegenüber "väterlich"
verhalten (was auch immer das für jemand be-
deutet) oder sich selbst "bevatern" oder "be-
muttern" :)

Häufig werden Gefühle, die man für sich selbst
zu wenig pflegt, auf andere projeziert, die dafür
eine Projektionsfläche anbieten - was bei männ-
lichen älteren Therapeuten zur Projektion von
Vatergefühlen natürlich mehr als einlädt ...
 

Nadzieja

Mitglied
Hallo!

ich verstehe schon, dass es schlecht ist, dass ich ihm nicht sage, was ich fühle, aber die Scham und die Angst, dass er deshalb die Therapie beendet oder ablehnt, wenn ich nochmal in die Tagesklinik muss. Inzwischen habe ich auch Angst überhaupt nochmal zu einem männliche Psychotherapeuten zu gehen, was die Auswahl natürlich etwas einschränkt.

Zum Thema Umarmungen: Ich will ja, dass er das macht, leider aus dem falschen Grund.

Liebe Grüße
Nina
 
P

Pierre-Adrian

Gast
Hallo Nina,

Du schreibst in der Ueberschrift von "Vatergefuehlen fuer Therapeut".
Waere das evtl. eine Bruecke, ihm diesen Satz zu sagen, bevor Du ihn wegen der organisatorischen Gruende
ggf. aus dem Feld verlierst?!
 

Nadzieja

Mitglied
Ich möchte ja nicht, dass er es erfährt. Ich habe zwar darüber nachgedacht, ihm zu sagen, welche Gefühle ich habe, aber ich habe Angst ihn doch wieder in einer Klinik zu treffen und dann würde ich wahrscheinlich vor Scham abbrechen.
 

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