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Vatergefühle für Therapeut - Therapie beenden?

Werner

Sehr aktives Mitglied
Hallo Nina,
hm, also der Therapeut ist ja nicht "weg", nur weil
seine Klinik schließt. Ich würde ihn mal fragen, wo
er jetzt praktiziert und mit deiner Krankenkasse
sprechen, wie es mit einer Finanzierung von Terminen
dort ausschaut. Vielleicht auch vom Arzt eine Über-
weisung holen.

Oder zur Not ein paar Termine privat bezahlen, wenn
es die Kasse nicht übernimmt.

Ich hoffe, du hast jetzt kein zusätzliches Trauma,
von wegen den Vater verloren oder so?

Alles Gute!
Werner
 

Nadzieja

Mitglied
Hallo Werner,

leider wird das nicht gehen, dass ich ambulant zu ihm gehe, da er in einer anderen Klinik arbeiten will und keine eigene Praxis hat. Zusätzlich wohnt er in einem anderen Bundesland und ich denke er wird sich eher dort in der Nähe was suchen...

Als meine Mutter starb hat s so ähnlich angefühlt, so leer und ausweglos.

Grüße
Nina
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Tja, dann erlebst du wohl nochmal eine ähnliche
Situation wie mit deiner Mutter und hast jetzt
die Chance, aktiv damit umzugehen. Denn er ist
ja nicht tot und außerdem hast du die Chance,
bei einem anderen Therapeuten auf eine ähnlich
positive Beziehung zu hoffen bzw. nach so je-
manden zu suchen.

Du weißt ja jetzt, was möglich ist und dass es
dir gut tut. Oder du suchst dir so eine Beziehung
außerhalb der Therapie, dann erzeugt das auch
keine Probleme.

Vielleicht hilft dir auch, dem Therapeuten zum
Abschluss zu sagen/zu schreiben, wie gut es dir
mit ihm ging, dich zu bedanken und damit aus
dieser "künstlichen" Beziehung zu lösen?

Wie hast du es denn geschafft, mit dem Tod deiner
Mutter umzugehen? Vielleicht gibt es da Fähigkeiten
von dir, die du jetzt erneut aktivieren kannst?
 

Nadzieja

Mitglied
Ich kann mit dem Tod meiner Mutter gar nicht umgehen, habe seitdem täglich Panik und starke Schuldgefühle. Ich möchte eigentlich nicht nochmal väterliche Gefühle für einen Therapeuten (oder sonst wen) entwickeln. Die Energie mir jemand anderen zu suchen habe ich momentan nicht und es gibt auch nur wenige die überhaupt Borderliner behandeln.
 

Nadzieja

Mitglied
Ich habe keine Ahnung, sehe keinen Ausweg aus der Situation. Vor dem Klinikaufenthalt war ich bei 10 Therapeuten, alle haben meine Behandlung abgelehnt. In sämtlichen Klinik vorher konnte mir auch keiner helfen. Eigentlich hatte ich die Hoffnung schon aufgegeben und dann gab es plötzlich doch jemanden. Und jetzt wird mir das einfach wieder weg genommen :wein::wein::wein:
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Und jetzt wird mir das einfach wieder weg genommen
Wie wäre es, das mal mit deiner Krankenkasse zu
besprechen. Vielleicht finden die einen Weg, dass
du deine Therapie mit diesem Therapeuten fort-
setzen kannst. Immerhin ist ja die vertrauensvolle
Zusammenarbeit der Schlüssel zur Wirkung von
Psychotherapie.

Einfach mal herausfinden, wer für dich zuständig
ist und einen Brief hinschreiben. Das Forum hier
ist zwar mitfühlend, aber kann keine direkte Hilfe
anzubieten - die Krankenkasse kann womöglich.

Das könnte auch ein Teil deines Fortschrittes sein,
dass du es schaffst, für etwas zu kämpfen, das dir
wertvoll ist.
 

Nadzieja

Mitglied
Es kommt aber nicht nur auf die Krankenkasse und mich an, sondern eben auch auf meinen Therapeuten und wenn er eine Anstellung an einer Klinik hat, kann er keine anderen Patienten annehmen. Außerdem bin ich mir ja nicht mal sicher, ob er der richtige ist. Mir sind die Gefühle, gerade auch diese Gefühle des Verlassen-werden, unangenehm und ich möchte nicht, dass er das erfährt.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Es kommt aber nicht nur auf die Krankenkasse und mich an, sondern eben auch auf meinen Therapeuten und wenn er eine Anstellung an einer Klinik hat, kann er keine anderen Patienten annehmen. Außerdem bin ich mir ja nicht mal sicher, ob er der richtige ist. Mir sind die Gefühle, gerade auch diese Gefühle des Verlassen-werden, unangenehm und ich möchte nicht, dass er das erfährt.
Hm, verstehe. So bringst du dich natürlich in
eine tatsächlich unlösbare Situation: du denkst,
nur dieser eine Mensch kann dir helfen und
gleichzeitig sträubst du dich dagegen, ihm zu
sagen, wie wichtig er für dich angeblich ist.

Die Lösung steckt also in Wahrheit in dir und
deinen Gedanken, gar nicht im Therapeuten.
Denn genausowenig wie du den Tod deiner
Mutter und dein Verlassenheitsgefühl "verar-
beiten" kannst, sondern es einfach ertragen
musst, kannst du auch den anstehenden Ver-
lust des Therapeuten nicht verhindern, son-
dern wirst wohl oder übel damit klarkommen
müssen, dass Therapeuten keine Sicherheiten
sind, genauso wenig wie Eltern - auch wenn
die guten Gefühle beiden gegenüber sehr an-
genehm sein können.

Aber wir bekommen sie nicht nur von den
Eltern oder Therapeuten, sondern auch in
der Verbindung mit anderen, auf die wir uns
einlassen und Freundschaften aufbauen. Und
die Fähigkeit, das zuzulassen, bleibt uns bis
an unser Lebensende erhalten (im Gegensatz
zu allen Menschen, mit denen wir nahe Ver-
bindungen aufbauen).

Das meinte ich mit: die Lösung deines Problems
liegt in dir, nicht in anderen.
 

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