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Vater verhält sich seltsam

Ob dein Vater nun Demenz hat oder nicht, kann man so nicht beurteilen, das müsste wer vor Ort machen. Du wirst da nicht viel tun können, Du könntest höchstens den sozial-psychiatrischen Dienst informieren, in der Gegend, wo er lebt. Die machen dann einen Hausbesuch.
Der Vater wird sich bedanken...
Wenn meine Kinder das hinter meinem Rücken tun würden, wäre erstmal Ende Gelände.
 
Ich wäre da auch -vorsichtig gesagt - wenig erfreut, wenn mein Kind hinter meinem Rücken und über meinen Kopf hinweg anfangen würde, über mich zu recherchieren oder mir Leute auf den Hals zu hetzen.

Dein Vater hat seit vielen Jahren seine Art zu leben, zurückgezogen und einsam. Das scheint er freiwillig zu tun (mobil scheint er noch zu sein?), es ist seine Entscheidung. Was du selber für ihn besser fändest braucht ihn nicht zu interessieren, Aktionen deinerseits empfänd ich als übergriffig, selbst wenn du es nur gut meinst.

Du wirst akzeptieren müssen, wie er leben will. Als womöglich einzige Angehörige wird man allerdings an dich herantreten, wenn mal etwas ist. Daher wäre es dir gegenüber fair, wenn er seine Wünsche für den Notfall erklären würde. So würde ichvihm das such sagen. Planst du einen Besuch? Dann könntest du eine Blankoversion einer Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht mitnehmen und versuchen, dazu vor Ort mit ihm zu sprechen. Will er das nicht lässt du es ihm liegen mit der Bitte, das später auszufüllen.

Bzgl. der Bemerkungen deines Sohnes könnte er etwas falsch verstanden haben. Wiederholt er das und es nervt dich, sag ihm das doch, dass er das lassen soll, da dein Sohn bestätigt habe, das nicht gesagt zu haben und du nicht zwischen den Stühlen stehen willst. Er solle das bitte direkt mit ihm klären.

Bzgl. des schönen Wochenendes ist meine Erfahrung, dass Menschen, die älter und nicht aktiv berufstätig sind, schon mal aus der Zeit rutschen. Bei deinem Vater gleicht ein Tag dem anderen, er erlebt nichts. Da ist das erst recht naheliegend.
 
Ich kann zwar aus der Ferne nicht viel machen, zumal er ja auch jede Hilfe abblockt, aber so kann ich das doch auch nicht stehen lassen?
Schwierig. Gibt es denn in seiner Nähe keine freiwilligen Seniorenvereinigungen die regelmässig nach ihm schauen und wenn nötig Hilfe organisieren könnten? Viel mehr kannst du aus der Ferne nicht tun, ausser vielleicht ihn täglich zur gleichen Zeit kurz anzurufen, ihm einen guten Morgen zu wünschen und zwei, drei Worte mit ihm zu wechseln. So weisst du wenigstens, dass er noch lebt, merkst schnell falls er zu kauzig werden sollte und erfährst so nebenbei ob gesundheitlich alles im grünen Bereich ist. Ausser über Wehwehchen und Bobochen hat er ja nichts zu erzählen, also wird er dir vermutlich brühwarm sagen, dass sein Knie schmerzt oder was auch immer.

Die Sache mit dem "doofer Opa" würde ich abhaken und vergessen. Sag deinem Vater das nächste Mal dein Sohn habe vermutlich "der Opa" gesagt und dass man sowas übers Telefon schon mal missverstehen kann.
 
Also kurz zur weiteren Info:
Im Normalfall telefonieren wir schon 1x die Woche.

Besuchen geht halt nur selten, er wohnt ca. 500 km entfernt. Meinen Vorschlag (ca. 2 Jahre nachdem seine Frau verstorben war), er könnte doch auch in unsere Nähe ziehen, da könnte er auch seine Enkel öfter sehen, lehnte er vehement ab.

Bekannte oder Freunde hat er keine. Auch zu den Nachbarn keinen Kontakt, nur zu einer ganz lose ... Ich hatte bereits mal vorgeschlagen, dass er vielleicht z.B. zum Kaffeetrinken bei der Kirche o.ä. im Ort gehen könnte, damit er etwas unter Leute kommt, aber das lehnt er ab.

An eine Demenzsprechstunde hatte ich auch schon gedacht, aber ich bezweifle, dass er dorthin gehen würde. Arztbesuche waren schon ein Problem, als seine Frau noch lebte. Selbst wenn ich mitkäme ... Und Organisatorisch wäre das aufgrund der Entfernung eh nicht so einfach.

Ich hatte schon überlegt, die eine Nachbarin, zu der er gelegentlich Kontakt hat, anzurufen, ob ihr Auffälligkeiten an seinem Verhalten aufgefallen sind ...?
Das mit der Nachbarin kannst du ja mal probieren. Schaden kann es nicht.
 
Ich finde, man hat eine gewisse Verantwortung für seine Eltern, auch wenn der Kontakt vielleicht nicht so eng ist. D.h., man sollte -wie auch immer - Vorkehrungen treffen, damit die Eltern nicht irgendwann komplett verwahrlosen oder tage- oder wochenlang unentdeckt tot in der Wohnung liegen.

Demenz kann schleichend kommen. Meine Oma konnte zB noch ziemlich lange vieles überspielen.
Deshalb finde ich, man kann sich nicht komplett zurücklehnen und sich sagen, er will es ja alles so, wie es ist.

Mein Bruder und ich haben guten Kontakt zu unseren Eltern, wohnen aber beide weiter weg. Wir haben uns auch schon gefragt, ob uns eigentlich jemand Bescheid geben würde, falls die Dinge zu Hause mal kippen sollten. Deshalb finde ich die Idee gut, mal mit der Nachbarin Kontakt aufzunehmen.
 
Er ist ein eigenständiger Mensch ,da würde ich mich erstmal zurück halten.
Telefoniere halt öfter mit ihm und du wirst merken ob irgendwas im argen ist.
Über deinen Kopf Entscheidungen zu treffen,dass geht gar nicht.
 
Wann warst du denn das letzte Mal zu Besuch bei deinem Vater? Eigentlich wäre das mein Vorschlag, wenn dir wirklich was an ihm liegt: Hinfahren und dir persönlich ein Bild machen.

Das mit dem guten Recht auf dies und das nicht wollen ist ja gut und schön, so lange der Vater dann aber auch später im Fall des Falles nicht erwartet, dass das Kind sich dann um alles kümmert und in kürzester Zeit alles nachholen und erledigen muß, was jahrelang durch seine Weigerungen nicht geklärt wurde. Im sich verweigern sind solche alten Herrschaften immer prima, aber wenn der Ernstfall eintritt, wird plötzlich alles nur erdenkliche erwartet und vorausgesetzt. Und so geht es nun mal überhaupt nicht und darüber darf man auch zu Recht „böse“ sein.
Genau so würde ich ihm das übrigens auch sagen. Dann kriegt er eben später einen gesetzlichen Betreuer, wenn er jetzt alles abblockt, wo man noch vernünftig alles regeln könnte. Denn irgendwann wird er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ja mal Hilfe brauchen und dann ist das Geschreie auf einmal groß.

Die Nachbarin würde ich nur ansprechen, wenn ein persönlicher Besuch unmöglich ist und ich mir sicher wäre, dass sie ihm das nicht weiter erzählt.
 
Hallo zusammen,

jetzt komme ich auch endlich dazu, zu antworten.

Die Idee von pfefferminzdrops und loretta lynn finde ich gut, das werde ich mal ausprobieren, sollte er das Thema "blöder Opa" wieder ansprechen. Und eigentlich ging es mir hauptsächlich darum. Das hat mich nämlich sehr getroffen und traurig gemacht. Alles andere was ich so geschrieben habe, war zur Erläuterung der Gesamtsituation

Und weiterhin möchte ich klarstellen, dass ich nicht die Absicht habe, über den Kopf meines Vaters hinweg etwas zu entscheiden. Er ist alt genug, sein Leben zu leben, auch wenn ich dieses so nicht unbedingt gut finde. Allerdings finde ich es auch von ihm unfair mir gegenüber, dass er sich so gar keine Gedanken über die Zukunft macht, weil er ja davon ausgeht, einfach tot umzufallen. Ich wüsste schon gern, was er sich wünscht, sollte es nicht so kommen. Damit ich - falls ich überhaupt etwas entscheiden dürfte (und das darf ich ohne Bevollmächtigung o.ä. eben nicht)- die von ihm gewünschte Entscheidung treffen könnte.

Gern kann er sich auch eine Betreuung ins Haus holen. Dem stehe ich nicht im Wege. Aber die Entscheidung müsste er selber treffen und das noch solange er geistig fit ist und das vielleicht auch irgendwo (beim Notar) hinterlegen kann.

Und nochmal: es liegen hier fast 500 km zwischen mir und meinem Vater. Da kann ich ihn nicht so oft besuchen. Ich bin schließlich noch berufstätig und habe drei Kinder, von denen zwei schulpflichtig sind. Wir sind von daher auf die Ferien angewiesen und besuchen dann auch regelmäßig die Familie / Eltern, die sich innerhalb Deutschlands verteilt haben ....

Aber ich werde öfter die Woche mit ihm telefonieren, das geht grundsätzlich noch gut. Er hört nämlich noch gut und ist keineswegs schwerhörig. Da habe ich andere Familienmitglieder, wo telefonieren eher problematisch ist.

So, das war es dann von mir.

Wünsche noch ein schönes restliches Wochenende
 
Gern kann er sich auch eine Betreuung ins Haus holen. Dem stehe ich nicht im Wege.
Das ist....sehr nett von dir.
Allerdings finde ich es auch von ihm unfair mir gegenüber, dass er sich so gar keine Gedanken über die Zukunft macht,
Daran ist nichts unfair.
Er ist alt genug, sein Leben zu leben, auch wenn ich dieses so nicht unbedingt gut finde.
Es ist egal, wie du das findest.
Du orientierst dein Leben sicher auch nicht an seinen Maßstäben.
 

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