Chocolatechip
Neues Mitglied
Das ist alles ein bisschen viel geworden, ich hoffe trotzdem das sich jemand die Mühe macht und das liest!
Puh... Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.
Mein Vater hat schon seit Jahren Depressionen ,die sich aber durch Tabletten eigentlich immer halbwegs in Grenzen hielten. Doch in den letzten zwei Jahren hat sich alles ziemlich verschlimmert. Vielleicht nehme ich alles auch gerade jetzt erst richtig war.
Typisch wie es meistens ist, ist er Alkoholiker.
Im Moment nimmt er ziemlich starke Tabletten. Es ist schon öfter passiert, dass er soviel getrunken hat und nicht mehr wirklich ansprechbar war, und meine Mutter Mühe hatte in ins Bett zu kriegen, es aber immer geschafft hat. Es hat auch etwas mit den Tabletten zu tun, die in Verbindung mit dem Alkohol diese Reaktion hervorbringen.
Die Beziehung zu meinem Vater war nie etwas „besonderes“! Zwar hatte ich ihn lieb, aber ich mochte es nicht mit ihm über Probleme oder etc. zu reden. Ich bin ziemlich sensibel. Ich mache mir sehr oft Gedanken über die Reaktionen von Menschen, die andere niemals erkennen würden, oder darüber nachdenken würden. Ohne jetzt angeben zu wollen (wirklich nicht, ich möchte nur, dass ihr mich ein bisschen versteht), mir wurde schon öfter gesagt, dass ich ziemlich reif für mein Alter bin. Ich bin 16, aber entspreche auch nicht wirklich dem Typischen für mein Alter. Ich bin nicht einer der Jugendlichen, die ständig weg sind und Alkohol trinken. Soviel zu mir.
Zu meiner Mutter habe ich eine super Beziehung. Das hört sich ziemlich „Mutter-Söhnchen“-mässig an, aber sie ist der wichtigste Mensch in meinem Leben. Sie hilft mir immer bei meinen Problemen, und ist die Einzige die mich wirklich richtig versteht!
In dem letzten halben Jahr hat sich alles noch mal verschlimmert. Die Depressionen meines Vaters wurden stärker. Der Alkoholkonsum natürlich auch. Das alles ging bis dahin, dass er bis zu einem Viertel Jahr nicht mehr arbeiten konnte. Er hatte Angstzustände, und hat es nicht mehr hingekriegt.
Diese Zeit war richtig schlimm für mich. Er kam immer spätnachmittags nach Hause, nun war er teilweise den ganzen Tag zu Hause.
Die ganze Zeit hatte seine höhen und tiefen. Es gab (seltene) Tage, an denen er wirklich gut drauf war, aber auch die (meisten) anderen an denen es sehr schlimm war.
Wenn er trinkt, wird er ziemlich... wie soll man das ausdrücken... „weich“ im Kopf. Teilweise reagiert er noch, teilweise kommt nur noch ein „Ja“ oder „Nein“ aus ihm heraus. Etwas was man ihm vielleicht eine halbe Stunde davor gesagt hat, weiß er nicht mehr etc..
Die schlimmsten Momente für mich sind, wenn er dann isst. Er hat in den letzten 20 Jahren ziemlich zugenommen, und hat eine dementsprechende Figur.
Wenn er betrunken isst, kann er nicht mehr aufhören. Er isst immer mehr und mehr etc..
Auch wenn es sich nicht schlimm anhört, für mich ist das die Hölle. Ich kann es nicht ertragen ihm dabei zuzusehen, er stopft und stopft, es ist einfach widerwärtig. Dazu ist mein Zimmer neben der Küche, ich höre alles, und das macht es nicht gerade einfach.
Durch die ganzen Umstände, wurde meine Beziehung zu ihm immer schlechter. Ich unterhalte mich nicht sehr viel mit ihm, aber probiere natürlich den ihn liebenden Sohn zu spielen. Allerdings merkt er, dass ich ihm gegenüber in den letzten Monaten total kühl gegenüber war.
Meine Liebe zu ihm ist eigentlich gar nicht mehr vorhanden.
Das hört sich ziemlich herzlos an, vor allem da Depressionen, ja eine Krankheit sind, und nichts was man sich aussucht. Aber er hat schon wie oft versprochen mit dem Alkohol aufzuhören, und dies natürlich nicht eingehalten. Er macht immer weiter und weiter.
Vielleicht besitze ich noch Zuneigung zu ihm, und merke es durch die ganzen Umstände nicht mehr.
Nachdem es mit der Arbeit nicht mehr klappte, sah er immerhin ein, dass es so nicht mehr weitergehen konnte. Und das was er früher niemals getan hätte, tat er dann doch, und ging zu einem Psychologen. Meine Mutter hat auch Depressionen. Früher wurde sie von ihm oft belächelt. Er konnte es nicht verstehen. Nun hat er es selber.
Er fing an fortschritte zu machen, es wurde besser. Dann aber auch wieder schlechter.
Im Moment geht er wieder arbeiten. Nach ihm klappt es mit seinen Angstzuständen nun wieder besser. Doch reduziert hat er das Trinken nicht.
Meine Mutter und ich wissen einfach nicht mehr was wir tun sollen. Wir probieren, uns gegenseitig wieder aufzubauen, was eigentlich ganz gut klappt. Ohne sie wäre ich schon längst am Ende.
Einerseits probiert er ja die Situation zu verbessern, andererseits trinkt er immer weiter.
Vor zwei Wochen, musste man ihm helfen ins Bett zu kommen, da er sonst umgefallen wäre.
Es hört sich so an, als würden wir nicht daran probieren, im irgendwie zu helfen, und egoistisch denken. Allerdings probiert meine Mutter schon seit ewiger Zeit in aufzubauen. Tut was sie kann, und gibt alles!
Vorhin war es wieder schlimm. Sie war nur kurz nicht da. Den ganzen Tag war er, nach ihr, ziemlich gut drauf. Doch dann ging es wieder los. Er aß und aß und aß. Schrecklich! Auf die Frage, wo meine Mutter ist, antwortete er „Im Bad“, obwohl sie davor extra gesagt hat, dass sie kurz weg geht.
Die Einzige Lösung, wäre wenn wir ausziehen würden, und uns allein was suchen würden.
Doch das wäre sein Ende. Selbstmord oder Verwahrlosung. Und mit dieser Schuld könnte meine Mutter nicht leben. Ausserdem liebt sie ihn noch.
Ich habe schon oft darüber nachgedacht, allein auszuziehen. Unter gewissen Umständen ginge das ja in meinem Alter. Das war lange mein Traum. Doch ich weiß gar nicht, ob ich das psychisch schaffen würde. Alles zu regeln etc. wäre zwar viel Arbeit, doch ich glaube, ich würde es nach einer gewissen Zeit ganz gut hinkriegen. Nur dass ich dann ziemlich alleine wäre... Ich glaube im Moment wäre das nicht so gut für mich.
Das mir hier jemand DIE Lösung geben kann, ist unwahrscheinlich. Ich wollte alles nur mal etwas loswerden. Vielleicht fällt euch ja irgendetwas ein was ihr mir sagen könnt! Ausserdem hatte ich das Gefühl, dass die Leute hier probieren einem zu helfen, und nicht nur dumm daher plappern.
Gruß
Chocolatechip
Puh... Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.
Mein Vater hat schon seit Jahren Depressionen ,die sich aber durch Tabletten eigentlich immer halbwegs in Grenzen hielten. Doch in den letzten zwei Jahren hat sich alles ziemlich verschlimmert. Vielleicht nehme ich alles auch gerade jetzt erst richtig war.
Typisch wie es meistens ist, ist er Alkoholiker.
Im Moment nimmt er ziemlich starke Tabletten. Es ist schon öfter passiert, dass er soviel getrunken hat und nicht mehr wirklich ansprechbar war, und meine Mutter Mühe hatte in ins Bett zu kriegen, es aber immer geschafft hat. Es hat auch etwas mit den Tabletten zu tun, die in Verbindung mit dem Alkohol diese Reaktion hervorbringen.
Die Beziehung zu meinem Vater war nie etwas „besonderes“! Zwar hatte ich ihn lieb, aber ich mochte es nicht mit ihm über Probleme oder etc. zu reden. Ich bin ziemlich sensibel. Ich mache mir sehr oft Gedanken über die Reaktionen von Menschen, die andere niemals erkennen würden, oder darüber nachdenken würden. Ohne jetzt angeben zu wollen (wirklich nicht, ich möchte nur, dass ihr mich ein bisschen versteht), mir wurde schon öfter gesagt, dass ich ziemlich reif für mein Alter bin. Ich bin 16, aber entspreche auch nicht wirklich dem Typischen für mein Alter. Ich bin nicht einer der Jugendlichen, die ständig weg sind und Alkohol trinken. Soviel zu mir.
Zu meiner Mutter habe ich eine super Beziehung. Das hört sich ziemlich „Mutter-Söhnchen“-mässig an, aber sie ist der wichtigste Mensch in meinem Leben. Sie hilft mir immer bei meinen Problemen, und ist die Einzige die mich wirklich richtig versteht!
In dem letzten halben Jahr hat sich alles noch mal verschlimmert. Die Depressionen meines Vaters wurden stärker. Der Alkoholkonsum natürlich auch. Das alles ging bis dahin, dass er bis zu einem Viertel Jahr nicht mehr arbeiten konnte. Er hatte Angstzustände, und hat es nicht mehr hingekriegt.
Diese Zeit war richtig schlimm für mich. Er kam immer spätnachmittags nach Hause, nun war er teilweise den ganzen Tag zu Hause.
Die ganze Zeit hatte seine höhen und tiefen. Es gab (seltene) Tage, an denen er wirklich gut drauf war, aber auch die (meisten) anderen an denen es sehr schlimm war.
Wenn er trinkt, wird er ziemlich... wie soll man das ausdrücken... „weich“ im Kopf. Teilweise reagiert er noch, teilweise kommt nur noch ein „Ja“ oder „Nein“ aus ihm heraus. Etwas was man ihm vielleicht eine halbe Stunde davor gesagt hat, weiß er nicht mehr etc..
Die schlimmsten Momente für mich sind, wenn er dann isst. Er hat in den letzten 20 Jahren ziemlich zugenommen, und hat eine dementsprechende Figur.
Wenn er betrunken isst, kann er nicht mehr aufhören. Er isst immer mehr und mehr etc..
Auch wenn es sich nicht schlimm anhört, für mich ist das die Hölle. Ich kann es nicht ertragen ihm dabei zuzusehen, er stopft und stopft, es ist einfach widerwärtig. Dazu ist mein Zimmer neben der Küche, ich höre alles, und das macht es nicht gerade einfach.
Durch die ganzen Umstände, wurde meine Beziehung zu ihm immer schlechter. Ich unterhalte mich nicht sehr viel mit ihm, aber probiere natürlich den ihn liebenden Sohn zu spielen. Allerdings merkt er, dass ich ihm gegenüber in den letzten Monaten total kühl gegenüber war.
Meine Liebe zu ihm ist eigentlich gar nicht mehr vorhanden.
Das hört sich ziemlich herzlos an, vor allem da Depressionen, ja eine Krankheit sind, und nichts was man sich aussucht. Aber er hat schon wie oft versprochen mit dem Alkohol aufzuhören, und dies natürlich nicht eingehalten. Er macht immer weiter und weiter.
Vielleicht besitze ich noch Zuneigung zu ihm, und merke es durch die ganzen Umstände nicht mehr.
Nachdem es mit der Arbeit nicht mehr klappte, sah er immerhin ein, dass es so nicht mehr weitergehen konnte. Und das was er früher niemals getan hätte, tat er dann doch, und ging zu einem Psychologen. Meine Mutter hat auch Depressionen. Früher wurde sie von ihm oft belächelt. Er konnte es nicht verstehen. Nun hat er es selber.
Er fing an fortschritte zu machen, es wurde besser. Dann aber auch wieder schlechter.
Im Moment geht er wieder arbeiten. Nach ihm klappt es mit seinen Angstzuständen nun wieder besser. Doch reduziert hat er das Trinken nicht.
Meine Mutter und ich wissen einfach nicht mehr was wir tun sollen. Wir probieren, uns gegenseitig wieder aufzubauen, was eigentlich ganz gut klappt. Ohne sie wäre ich schon längst am Ende.
Einerseits probiert er ja die Situation zu verbessern, andererseits trinkt er immer weiter.
Vor zwei Wochen, musste man ihm helfen ins Bett zu kommen, da er sonst umgefallen wäre.
Es hört sich so an, als würden wir nicht daran probieren, im irgendwie zu helfen, und egoistisch denken. Allerdings probiert meine Mutter schon seit ewiger Zeit in aufzubauen. Tut was sie kann, und gibt alles!
Vorhin war es wieder schlimm. Sie war nur kurz nicht da. Den ganzen Tag war er, nach ihr, ziemlich gut drauf. Doch dann ging es wieder los. Er aß und aß und aß. Schrecklich! Auf die Frage, wo meine Mutter ist, antwortete er „Im Bad“, obwohl sie davor extra gesagt hat, dass sie kurz weg geht.
Die Einzige Lösung, wäre wenn wir ausziehen würden, und uns allein was suchen würden.
Doch das wäre sein Ende. Selbstmord oder Verwahrlosung. Und mit dieser Schuld könnte meine Mutter nicht leben. Ausserdem liebt sie ihn noch.
Ich habe schon oft darüber nachgedacht, allein auszuziehen. Unter gewissen Umständen ginge das ja in meinem Alter. Das war lange mein Traum. Doch ich weiß gar nicht, ob ich das psychisch schaffen würde. Alles zu regeln etc. wäre zwar viel Arbeit, doch ich glaube, ich würde es nach einer gewissen Zeit ganz gut hinkriegen. Nur dass ich dann ziemlich alleine wäre... Ich glaube im Moment wäre das nicht so gut für mich.
Das mir hier jemand DIE Lösung geben kann, ist unwahrscheinlich. Ich wollte alles nur mal etwas loswerden. Vielleicht fällt euch ja irgendetwas ein was ihr mir sagen könnt! Ausserdem hatte ich das Gefühl, dass die Leute hier probieren einem zu helfen, und nicht nur dumm daher plappern.
Gruß
Chocolatechip