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Unvereinbare Anteile

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Gelöscht

Gast
Hallo zusammen

Vielleicht hat jemand Tipps oder es geht jemandem gleich/ähnlich, dann wäre ich für Antworten sehr dankbar. 🤗

Es geht um Folgendes: im Rahmen meiner Therapie* musste ich unter anderem meine Vorlieben neu erkunden. Nun hat sich gezeigt, dass sich diese teilweise diametral gegenüber stehen. Zum Beispiel bevorzuge ich ein minimalistisches Leben, bin aber ein leidenschaftlicher Sammler. 🙄
Auch was Stilrichtungen angeht ist das so; ich liebe die Steampunkszene, die Urbanfantasyszene, aber eben auch den Hippielook und die Rockabillyszene. (Einwurf ins Wortwiederholungsglas 😅)

Das führt mitunter im Alltag zu Situationen in denen ich sehr angespannt bin, weil ich mich nicht entscheiden kann zwischen diesen Dingen, und dann quasi einfach aufgebe weil ich es für sinnfrei halte, irgendwas zu tun.

Ich habe irgendwie diese verschiedenen Vorstellungen von mir in meinem Kopf, kann aber keine davon wirklich verfolgen, weil ich alle sein will. 🙄🙈

Meine Therapeutin hat mir nur gesagt, dass das wohl allen Menschen so geht. Stimmt das? Und wie löst man so einen inneren Konflikt? Stundenpläne? 😳 Montag Steampunk und vegetarisch, Dienstag Hippie und vegan, Mittwochs 50er und carnivor?
Am schlimmsten ist dieser vermeintliche Stillstand, denn es ist eben gar keiner, es ist ein Tanzen im Kreis, in einem sehr engen, kleinen Kreis, in dem es nicht wirklich vorwärts geht.

Was würdet ihr tun, oder was fällt euch spontan dazu ein?


*Depression mit Verdacht auf ADHS
 
G

Gelöscht 86791

Gast
Ich weiß nicht, ob ich das richtig verstanden habe, aber sieh es doch als Glücksfall an, dass Du so vielfältige Interessen hast.
Ich z.B. interessiere mich auch für verschiedene Dinge, die eigentlich 'unvereinbar' sind:
Meine Wohnung ist sehr schlicht und einfach eingerichtet; teilweise habe ich nicht einmal richtige Lampen, sondern nur Glühbirnen :) Aber ich habe auch einen Säbel, der fast 200 Jahre alt ist. Einfach weil ich solche Dinge mag. Ich mag aber auch moderne Electro-Musik.
Mein Kleidungsstil ist eher schlicht, trotzdem habe ich eine Lederjacke, für die ich relativ viel Geld bezahlt habe.
Das alles bin ich :)
Du kannst das auch sein, Dir fehlt momentan vielleicht nur die Gelassenheit, diese Vielfältigkeit auch genießen zu können. Ich hoffe, ich habe Dein Anliegen richtig verstanden, ansonsten beachte meinen Beitrag nicht weiter ;)
 

Findefuchs

Sehr aktives Mitglied
Es wirkt auf mich, als hättest du da "feste Regeln" im Kopf. Oder würdest dich da sehr mit anderen Leuten vergleichen und wenn es nur welche mit ähnlichen Interessen sind. Trifft das zu?

Wenn ja: Dann kann man oft nur verlieren. Weil jedes Leben anders ist und jeder seine Interessen unterschiedlich wichtig nimmt und unterschiedlich braucht. Völlig neutral und wertfrei gesagt. Der eine mag z. B. klassisches Fantasy und es ist durchaus sein Hobby. Aber eben halt nicht immer. Und der andere, der das anders braucht und haben will, der geht mindestens einmal die Woche zum Pen&Paper-Spielen und muss immer einen Fantasyroman aktiv lesen. (So als Beispiel)

Übrigens wird das oft als Zeichen von größerer Intelligenz und geistiger Flexibilität gedeutet, wenn jemand viele Interessen und Hobbys hat.

Wichtig ist, worauf du Lust hast. Und wie regelmäßig oder unregelmäßig das ist oder wie oft und viel, das ist deine Sache und deine Entscheidung. Da musst du dich damit wohl fühlen und deinen Tritt finden. Am wichtigsten ist, dass es eben Spaß macht und ein Ausgleich zum stressigen Alltag ist. Da solltest du nicht das Gefühl haben, das für dich andere wichtige Bereiche darunter leiden. Da musst du einfach herumprobieren. Vor allem sind Steampunk, Rockabilly etc. alles ja sehr breite Genres: Das kann auch sehr verschieden sein, wie man diese Interessen und Hobbys betreibt und was man da tut.

Ich habe z. B. Hobbys und Interessen, denen kann ich aus zeitlichen Gründen oft nur gefühlt alle heilge Zeiten nachgehen. Oder ich will die nicht ausleben, wenn ich müde und kaputt von der Arbeit bin. Ich habe auch viele Interessen und ich mache ehrlich gesagt immer nur das, wonach mir der Sinn steht. Ohne irgendeine Regelmäßigkeit. Außer es steht für mich ein entspanntes Ritual dahinter.

Wenn du den Verdacht auf ADHS hast, dann würde ich dem unbedingt nachgehen. Nicht, um dich in eine Schublade zu pressen oder dir eine Diagnose aufzudrücken, sondern um einige Aspekte von dir besser verstehen zu können und wo du dann auch vielleicht mehr weißt, welche Strategien dir helfen können.
 
G

Gelöscht

Gast
Danke euch. Vielleicht bin ich da wirklich etwas zu sehr in einem starren schwarzweiss-Schema verhaftet. Für mich bedeutet zu einer Szene zu gehören, da voll dabei zu sein, und nicht quasi nebenher noch das Gegenteil zu machen.

@Regis mit "Sammler" meinte ich eben mehr die Ausprägung "Horter", nicht das Sammeln von ausgewählten Kostbarkeiten, sondern das Sammeln von (viel) Kram der mit einem Thema (z.B. Lieblingsserie) zu tun hat.

Ich kann mit Inkonsequenz lustigerweise überhaupt nicht umgehen, bin aber - eben lustigerweise - selber sehr inkonsequent.
Beispielsweise habe ich eine sehr starke Abneigung gegen Autos. Aber an gewissen Tagen hätt ich nichts lieber als ein ganz bestimmtes Auto, das ich dann auch entsprechend würde benutzen wollen.
Nach Kompromissen suche ich schon fast mein ganzes Leben. Ich finde sie nur eben sehr selten.
Als Beispiel, das kennen vielleicht einige: hat man kurze Haare (also, kurz, nicht "kinnlang", sondern zehn Zentimeter), will man lange Haare. Kaum sind sie lang will man sie am liebsten abschneiden. 🙄
Deswegen trage ich seit Jahren einen Undercut mit langem Deckhaar. So kann ich quasi beides haben.
Aber gerade für das Essen zum Beispiel, oder beim Horten habe ich irgendwie die Kontrolle nicht. Es fühlt sich an als taumele ich zwischen zwei Extremen, was mich entsprechend auslaugt.
 

Findefuchs

Sehr aktives Mitglied
Es fühlt sich an als taumele ich zwischen zwei Extremen, was mich entsprechend auslaugt.
Was genau laugt dich daran so aus? Weil es zwei Extreme sind, zwischen denen du hin- und herspringst? W eil du dich "Maßstäben" (egal ob die in dir stattfinden oder du denkst, sie kommen von außen) anpassen "musst"? Weil es zu viel auf einmal ist? Weil du nicht weißt, wie du damit umgehen sollst? Oder was ganz anderes?

Kann es sein, dass es dir auch beim Ausleben deiner Interessen um Zugehörigkeit geht oder der Angst, etwas falsch zu machen? (Weil du von "Szene" schreibst)
 
G

Gelöscht 86791

Gast
Ich muss dazu auch sagen, dass ich es generell bedenkenswert finde, sich einer "Szene" unterzuordnen und das ganze Leben danach auszurichten. Da ist es dann auch nicht verwunderlich, wenn man eine gewisse 'Leere' empfindet.
 
G

Gelöscht

Gast
Was genau laugt dich daran so aus? Weil es zwei Extreme sind, zwischen denen du hin- und herspringst? W eil du dich "Maßstäben" (egal ob die in dir stattfinden oder du denkst, sie kommen von außen) anpassen "musst"? Weil es zu viel auf einmal ist? Weil du nicht weißt, wie du damit umgehen sollst? Oder was ganz anderes?

Kann es sein, dass es dir auch beim Ausleben deiner Interessen um Zugehörigkeit geht oder der Angst, etwas falsch zu machen? (Weil du von "Szene" schreibst)
Ich glaube was am meisten auslaugt ist, dass ich das Gefühl habe, meinen eigenen Massstäben nicht gerecht zu werden.
Ich muss nicht zwingend zu einer Szene gehören, da geht es darum, vielleicht einmal im Jahr zu einem Event zu gehen, aber halt eben, sich mit Leuten auszutauschen.
Ich wäre zum Beispiel sehr gerne vegan, wegen des Tierleids. Aber ich steh total auf Wurst und Eier. Und einfach nur quasi 50/50 zu leben ist sehr anstregend, weil ich mir während ich Fleisch esse, eben auch selber die Vorhaltung mache, Tierleid zu unterstützen.
Ich leide unter meiner eigenen Vorgabe, dass man etwas entweder macht oder ganz lässt.
Und viele Dinge lassen sich auch gar nicht vereinbaren; wie soll ich nachhaltig (also umweltschützend) leben wenn ich gleichzeitig ein Grosskonsument (Stichwort Horter) bin? Das geht doch gar nicht.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Ich habe irgendwie diese verschiedenen Vorstellungen von mir in meinem Kopf, kann aber keine davon wirklich verfolgen, weil ich alle sein will. 🙄🙈
Der Trick ist, einen "Master-Anteil" zu bestimmen
oder zu entwickeln, der den ganzen Rest orchestriert
und zusammenhält. Oder halt die "Stundenpläne"
macht, wie du selbst die Idee hattest, damit "alle" zu
ihrem Recht kommen und sich entwickeln können.

Die Richtung bist dann schlicht du selbst, nämlich
so gut es halt geht du selbst zu werden, dich auszu-
leben und dabei zu wachsen. Wohin du immer willst,
gerne auch in vier verschiedene Richtungen, warum
auch nicht?
 
A

Alböguhl

Gast
Alles im Leben ist dual, sonst hätten wir ja keinen Vergleich,
Wer wüste was Gesundheit ist, wenn's keine Krankheit gäbe.
Liegt daran wie ich etwas bewerte, also für mich objektiv beurteile.
Natürlich ist das nicht wie schwarz / weiß zu betrachten, gibt da ja auch Grautöne.
Wenn "falsch" und "richtig" kein Schwarz-Weiß-Denken ist, dann gibt es ein Mittelwort.
Also sage mir, was ist das "Grau" für dich, hört für dich die Welt auf wo sie bunt zu werden beginnt.
 
G

Gelöscht

Gast
Alles im Leben ist dual, sonst hätten wir ja keinen Vergleich,
Wer wüste was Gesundheit ist, wenn's keine Krankheit gäbe.
Liegt daran wie ich etwas bewerte, also für mich objektiv beurteile.
Natürlich ist das nicht wie schwarz / weiß zu betrachten, gibt da ja auch Grautöne.
Wenn "falsch" und "richtig" kein Schwarz-Weiß-Denken ist, dann gibt es ein Mittelwort.
Also sage mir, was ist das "Grau" für dich, hört für dich die Welt auf wo sie bunt zu werden beginnt.
Sorry, ich verstehe deinen Beitrag nicht.
 

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