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unpünktliche Lohnzahlung, Weiterbildung wird verweigert - kündigen?

Hallo, ich habe in meinem Betrieb leider das Problem, dass mein Chef das Gehalt nicht pünktlich zahlt. In meinen Arbeitsverträgen ist es seit jeher so geregelt gewesen, dass das Gehalt am Ende vom Monat überwiesen wird und das war nie ein Problem, das Geld war immer pünktlich da, meistens am 30. bzw. 31., spätestens am 1. des Folgemonats.

Auch in meinem jetzigen Arbeitsvertrag ist es so geregelt, das Geld kommt aber andauernd zu spät, mal am 2., mal am 3., es kam auch schon vor, dass es erst am 4. nachmittags eingegangen ist. Ich habe meinen Chef freundlich darauf hingewiesen, dass all meine Abbuchungen am 2. erfolgen und mein Girokonto dementsprechend gedeckt sein muss. Ich habe nunmal nicht endlos Rücklagen, auf die ich immer wieder zugreifen kann, weil er es nicht schafft, mein Gehalt pünktlich zu überweisen.

Er hat dann steif und fest behauptet, er würde das Geld immer am 28. überweisen und er könne ja nix dafür, dass die Bank so lang braucht. Zudem hat ihn mein Nachfragen laut seiner Aussage verärgert, weil es sich nicht gehören würde, dass der Mitarbeiter nach seinem Geld fragt. Jedenfalls redete er nach meiner Nachfrage 2 Tage lang nur das Nötigste mit mir, durchwühlte in meiner Abwesenheit meine Schubladen am Schreibtisch und warf mir alles, was ihm nicht passte (Kekspackung, Präsente von Kunden, Geburtstagsgeschenk von einer Kollegin etc.) kommentarlos auf den Schreibtisch.

Ich bezweifle auch sehr stark, dass er mit dem Überweisungstermin die Wahrheit sagt. Er ist bei derselben Bank wie ich und da gehen Überweisungen rasend schnell.

Zudem habe ich den Wunsch geäußert, mich fachlich weiterbilden zu können. Unser Vertriebsleiter hatte mir das so erklärt, dass ich dann natürlich auch mehr Geld bekomme, da ich ja dann richtig "vom Fach" bin. Mein Chef hat sofort geäußert, dass er dies nicht unterstützt und er zudem keine Lust hätte auf "Gehaltsverhandlungen", weil ich denke, dass ich dann "vertrieblich gesehen irgendeinen Mehrwert bringe".

Allein diese Aussage finde ich sehr unverschämt, ich hatte zwar anfangs das ein oder andere Problemchen bei der Einarbeitung (Leichtsinnsfehler), weil es einfach sehr viel auf einmal war und wenig Zeit, aber inzwischen schmeiße ich seit Langem das ganze Büro alleine, schließe die Verträge mit den Kunden ab, kümmere mich um Reklamationen von Kunden etc. und er weiß das offensichtlich null zu schätzen.

Mich macht dieses Verhalten so sauer und ich bin kurz davor, ins Blaue hinein zu kündigen, denn ich habe noch keinen neuen Job in Aussicht. Wäre natürlich dumm, aber mich kotzt das hier einfach nur noch an. Wie würdet ihr mit dieser Situation umgehen? Ich bin echt auf 180.
 

NezukoChan

Sehr aktives Mitglied
Hallo, ich habe in meinem Betrieb leider das Problem, dass mein Chef das Gehalt nicht pünktlich zahlt. In meinen Arbeitsverträgen ist es seit jeher so geregelt gewesen, dass das Gehalt am Ende vom Monat überwiesen wird und das war nie ein Problem, das Geld war immer pünktlich da, meistens am 30. bzw. 31., spätestens am 1. des Folgemonats.

Auch in meinem jetzigen Arbeitsvertrag ist es so geregelt, das Geld kommt aber andauernd zu spät, mal am 2., mal am 3., es kam auch schon vor, dass es erst am 4. nachmittags eingegangen ist. Ich habe meinen Chef freundlich darauf hingewiesen, dass all meine Abbuchungen am 2. erfolgen und mein Girokonto dementsprechend gedeckt sein muss. Ich habe nunmal nicht endlos Rücklagen, auf die ich immer wieder zugreifen kann, weil er es nicht schafft, mein Gehalt pünktlich zu überweisen.

Er hat dann steif und fest behauptet, er würde das Geld immer am 28. überweisen und er könne ja nix dafür, dass die Bank so lang braucht. Zudem hat ihn mein Nachfragen laut seiner Aussage verärgert, weil es sich nicht gehören würde, dass der Mitarbeiter nach seinem Geld fragt. Jedenfalls redete er nach meiner Nachfrage 2 Tage lang nur das Nötigste mit mir, durchwühlte in meiner Abwesenheit meine Schubladen am Schreibtisch und warf mir alles, was ihm nicht passte (Kekspackung, Präsente von Kunden, Geburtstagsgeschenk von einer Kollegin etc.) kommentarlos auf den Schreibtisch.

Ich bezweifle auch sehr stark, dass er mit dem Überweisungstermin die Wahrheit sagt. Er ist bei derselben Bank wie ich und da gehen Überweisungen rasend schnell.

Zudem habe ich den Wunsch geäußert, mich fachlich weiterbilden zu können. Unser Vertriebsleiter hatte mir das so erklärt, dass ich dann natürlich auch mehr Geld bekomme, da ich ja dann richtig "vom Fach" bin. Mein Chef hat sofort geäußert, dass er dies nicht unterstützt und er zudem keine Lust hätte auf "Gehaltsverhandlungen", weil ich denke, dass ich dann "vertrieblich gesehen irgendeinen Mehrwert bringe".

Allein diese Aussage finde ich sehr unverschämt, ich hatte zwar anfangs das ein oder andere Problemchen bei der Einarbeitung (Leichtsinnsfehler), weil es einfach sehr viel auf einmal war und wenig Zeit, aber inzwischen schmeiße ich seit Langem das ganze Büro alleine, schließe die Verträge mit den Kunden ab, kümmere mich um Reklamationen von Kunden etc. und er weiß das offensichtlich null zu schätzen.

Mich macht dieses Verhalten so sauer und ich bin kurz davor, ins Blaue hinein zu kündigen, denn ich habe noch keinen neuen Job in Aussicht. Wäre natürlich dumm, aber mich kotzt das hier einfach nur noch an. Wie würdet ihr mit dieser Situation umgehen? Ich bin echt auf 180.
Auf jeden Fall kündigen und sich in der Zwischenzeit nach einer passender Stelle mit Weiterbildungsmöglichkeiten umsehen. Außerdem ist es ein UNDING und total unseriös, dass er so patzig auf deine Bitte um pünktliche Überweisungen reagiert. Schau bloß, dass du da wegkommst 😨.
 

Abendlicht

Mitglied
Ich verstehe deine Wut und finde auch nicht, dass das nach einem guten Arbeitsplatz klingt. Das er deine Schubladen durchwühlt geht auch gar nicht.

Aber einfach so kündigen würde ich niemals. Du bist dann erstmal gesperrt für Bürgergeld und darauf angewiesen, das nächstbeste Angebot anzunehmen. An deiner Stelle würde ich lieber in Ruhe nach etwas Besserem schauen und bis dahin Dienst nach Vorschrift, aber auch nicht mehr, tun.
 

Bingenervt

Aktives Mitglied
Bei so einem Chef würde ich persönlich mir was Neues suchen. Ich finde ihn übergriffig, unehrlich und unmöglich. Über Kurz oder Lang wird er auch ohne Weiterbildung mit dir Gehaltsverhandlungen führen müssen. Ichbkann verstehen, dass er nicht zugibt, dass er die Gehälter aufgrund von Liquiditätsengpässen manchmal später überweist. Sollte aber nicht so sein. Dann stimmt mit seiner Liquiditätsplanung etwas nicht. Oder das Unternehmen macht mit den laufenden Geschäften eigentlich Miese.

Ich kann noch damit leben, dass mein Chef, mein Gehalt immer mal wieder später zahlt. Allerdings sind wir nur zu 2.. Und ich habe Einblick in die Kontoauszüge. Ziel ist für mich aber, dass bis spätestens Mitte des Jahres die Gehaltszahlungen pünktlich kommen.

Bezüglich Weiterbildung kannst du dich auch mal ans Jobcenter wenden. Oder Bildungsurlaub beantragen.
 

CAT

Aktives Mitglied
Lies dir deine Möglichkeiten durch oder lasse dich ggf. anwaltlich beraten. Bei wiederholt verspäteten Gehaltszahlungen, kann man (vorausgesetzt man hat abgemahnt) fristlos kündigen.


Zitat:
Arbeitgeber zahlt das Gehalt nicht pünktlich: Welche Rechte haben Sie?
Zunächst einmal ist es wichtig, dass Sie genau wissen, was zu Ihrer Lohnzahlung in Ihrem Arbeitsvertrag vermerkt ist. Hierin ist nämlich festgelegt, bis zu welchem Zeitpunkt das monatliche Gehalt vonseiten des Arbeitgebers gezahlt werden muss. Daran geht kein Weg vorbei!

Denn dazu verpflichtet sich der Arbeitgeber bei Vertragsabschluss. Zahlt er nicht pünktlich, haben Sie das Recht, eine Abmahnung einzureichen. Diese sollten Sie immer in Schriftform verfassen und sich den Erhalt bestätigen lassen.

Darin sollte stehen, dass …

Sie die ausstehenden Gehaltszahlungen sofort einfordern.
darauf bestehen, dass zukünftiger Lohn immer pünktlich erfolgt.
Entscheidend hierbei ist außerdem, wie häufig Sie Ihr Gehalt zu spät bekommen. Denn passiert dies regelmäßig, können Sie später auch eine fristlose Kündigung einreichen. Dafür ist im Regelfall eine vorherige Abmahnung unabdingbar.

Quelle:

.
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Ich würde mir etwas anderes suchen und wenn ich das gefunden habe kündigen - nicht anders herum, so sehr ich den Impuls verstehe, ihm alles vor die Füße zu werfen.
Eine Suche aus einem bestehenden Beschäftigungsverhältnis heraus; das sieht für potenzielle AG schon mal anders aus als wenn du arbeitslos wärst. Außerdem hast du dann im CV auch keine Lücke, die du bei weiteren Wechseln begründen müsstest. Erst recht natürlich keine monetären Verluste.
Und ja, du hast definitiv das Recht, eine pünktliche Gehaltszahlung zu erwarten und wenn die nicht erfolgt dann auch nachzuhaken. Dein Chef reagiert unangemessen.

Bzgl. der Weiterbildung besteht diese Möglichkeit natürlich auch ohne deinen Chef darum bitten zu müssen. Dann allerdings auf eigene Kosten und z. B. in Form von Bildungsurlaub wie schon weiter oben angedeutet. Die Kosten kannst du dann steuerlich absetzen. Du musst allerdings die Zeit schon auf die betrieblichen Erfordernisse abstimmen, sonst kann dir dein Boss gepflegt einen Strich durch die Rechnung machen und ist damit sogar noch im Recht.
Grundsätzlich ist aber auch Bildungsurlaub ein Recht und dein Chef kann ihn dir nicht werwehren. Die Grundlage ist das Arbeitsplatzsicherungsgesetz. Allerdings betrifft das nur die Zeit, nicht die Kosten, da muss der Arbeitgeber dich bezahlt freistellen. Wie lange du dich fortbilden darfst unterscheidet sich zwischen den Bundesländern. In der Regel ist es aber mindestens 1 Woche, die du dich aus dem Job bezahlt ausklinken darfst. Thematisch darf der Bildungsurlaub sogar fachfremd sein; der Träger muss allerdings anerkannt sein. Bei den geschilderten Reaktionen deines Chefs solltest du dennoch damit rechnen, dass er tobt, wenn du ihm mit diesem Recht kommst.
 

Marisol

Aktives Mitglied
Mich macht dieses Verhalten so sauer und ich bin kurz davor, ins Blaue hinein zu kündigen, denn ich habe noch keinen neuen Job in Aussicht. Wäre natürlich dumm, aber mich kotzt das hier einfach nur noch an. Wie würdet ihr mit dieser Situation umgehen? Ich bin echt auf 180.
Ich würde erst kündigen, wenn ich etwas Neues sicher hätte.
Aber ich würde umgehend intensiv suchen.
 

Paddelchen

Aktives Mitglied
Die Arbeitgeber oder Banken halten gern das Geld noch ein bisschen zurück, damit sie damit arbeiten können. Ich würde vielleicht nochmal sachlich mit Deinem Chef reden, aber trotzdem schon ein bisschen auf dem Arbeitsmarkt umsehen.
 
G

Gelöscht 127459

Gast
Es kann durchaus sein, dass dein Arbeitgeber es am 28. überweist (z.B. klassisch mit Überweisungsbeleg) - kenne witzigerweise einige kleine Firmen die das tatsächlich noch so handhaben.

Bis wann der Geldeingang auf deinem Konto verbucht sein sollte, müsste in deinem Arbeitsvertrag stehen. Ich arbeite selbst im gewerblichen Bereich und da ist die Lohnzahlung sogar meist erst am 10-15. des Monats. Die guten Arbeitgeber zahlen zum 28. einen Abschlag (sowas ist auch verhandelbar).

Dein Arbeitgeber möchte für deine Position nicht mehr Geld ausgeben, dies finde ich ebenso nicht verwerflich - du kannst deinen Marktwert selbst steigern durch Fortbildung. Diese werden auch alternativ gefördert.

Auch wenn ich nun ein wenig auf der AG-Seite war, ich kann die Verärgerung natürlich verstehen. Die meisten Sachen kannst du selbst lösen, sobald du aktiv wirst. Ich wünsche dir viel Glück.
 
G

Gute Frage

Gast
Suche dir einen anderen Job und kündige. Dass der Arbeitgeber eine Weiterbildung nicht finanzieren möchte ist doof aber kein Hindernis. Alternativ: Du bleibst im Betrieb, zahlst die Weiterbildung privat und danach kannst du kündigen. Habe ich auch so gemacht.



Wenn du dich weiterbilden möchtest, dann bitte eine anständige Weiterbildung und kein Crashkurs von 2 Wochen etc. Bis auf wenige Ausnahmen kann man die IHK Weiterbildungen vergessen, da sie in der Wirtschaft wenig anerkannt/ angesehen sind. Weiterbildung heißt in meinen Augen Meister oder Studium. Alles andere ist reine Geld- und Zeitverschwendung. Habe mich mit einigen Leuten, die mit mir berufsbegleitenden studiert haben und vorher einen IHK Betriebswirt oder Fachwirt gemacht haben, unterhalten. Sie machten alle negative Erfahrungen. Eine ehemalige Arbeitskollegen hatte auch den Fachwirt gemacht und nun studiert sie an einer Fernuni. Sie ist komplett überfordert und sagte, dass das Niveau des Fachwirts mit der Berufsschule vergleichbar war und sie nun versteht, wieso ein Studium bevorzugt/ vorausgesetzt wird.

Thema regelmäßige unpünktliche Lohnzahlung: Für mich ein absolutes NoGo. Da hätte ich lieber gestern als heute gekündigt. Lasse dich regelmäßig krankschreiben.
 

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