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Unglücklich in unserer Gesellschaft

Wandel

Aktives Mitglied
Hallo liebe Community,

Ich weiss nicht genau, wie ich mich am besten Ausdrücken soll. Wenn es nach der Gesellschaft geht, sollte ich glücklich sein. Ich geniesse eine gute Ausbildung mit sehr guten Zukunftsaussichten, habe eigentlich alles was mich materiell befriedigen könnte und bin vielseitig interessiert, habe viele Hobbies. Doch ich fühle mich nicht gut. Ich sollte mir die Ohren lang ziehen dafür, dass ich hier auf hohem Niveau rummotze. Aber das ist ja eine Facette des Glücks, man kann es nicht einfach heraufbeschwören!

Ich glaube ich bin unglücklich, weil alles was ich bisher gemacht habe, mir plötzlich recht sinnlos vorkommt. Bis jetzt habe ich mich selten auf die Frage eingelassen, wie mein Leben nach der Ausbildung aussehen wird. Reisen und so, das war alles an was ich dachte. Ich wollte mich nicht vom Studium ablenken lassen. Kein einziges mal spielte ich mit dem Gedanken, später vollwertig als Maschinenbauer (was ich studiere) zu arbeiten. Immer habe ich versucht, Argumente zusammenzukratzen um mich zum weitermachen zu motivieren. Diese Argumente sind die gebräuchlichen Argumente, wie z.B: Geld, mit Geld kann man sich alles kaufen. Das klingt natürlich erstmal verlockend. Mittlerweile sehe ich das ganz anders.
Natürlich wollte ich auch ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft werden. Wollte mir Respekt und Anerkennung erwirtschaften. Ich dachte mir, wenn du es schaffst zur Hälfte der wohlhaberenden Bevölkerung zu gehören würde mir automatisch Glück zuteil.

Aber warum?

Diese Frage stellte ich mir in letzter Zeit vermehrt, denn ich merkte, dass ich immer weniger Motivation für mein Studium aufbringen konnte. Obwohl mich der Stoff interessierte, wurde meine Motivation gebremst von meiner ungewissen Zukunft. Ich studiere Maschinenbau und wollte kein Maschinenbauer werden? Wie ironisch ist das denn? Ich merkte, dass alles was mich bisher "gelockt" hatte an diesem Studium, war das Wissen und das Wissen alleine. Ich wollte wissen, wie die Welt funktioniert. Wie funktionieren alle diese Geräte, mit denen wir uns tagtäglich unwissend umgeben? Natürlich habe ich mich nicht nur in Schulbüchern gewälzt sondern für diese Aufgabe das ganze Internet herbeigezogen. Das Internet ist das beste und gleichzeitig das schlimmste was mir passieren konnte. Es ermöglicht einem, in die Welt herauszugehen ohne das Haus zu verlassen. Wenn man die Kunst des Suchens beherrscht, stehen einem alle Türen sperrangelweit offen. In dieser Kunst habe ich mich tagtäglich seit ich einen Internetanschluss hatte geübt.

Und immer mehr stellte ich mir die Frage, warum ich denn tue, was ich tue. Was treibt mich an, was behindert mich? Inwiefern kann ich mein Leben durch meinen freien Willen beeinflussen? Gibt es überhaupt einen freien Willen? Dadurch interessierte ich mich immer mehr für Psychologie und Neurologie. Ich verschlang stundenweise Dokumentationen über das menschliche Gehirn und seine Funktionsweise und wälzte wissenschaftliche Artikel. Es ist spannend zu entdecken, wie sehr wir beeinflusst werden können. Man beginnt unmittelbar, sein Verhalten und das Verhalten anderer Menschen zu deuten und auf die psychologischen Hintergründe zu schliessen. Grundsätzlich ist der Mensch ein offenes Buch, das darauf wartet, gelesen zu werden. Jeder ist darin ein unbewusster Experte, sonst wäre ein soziales Zusammenleben undenkbar.

Ich hab dann beschlossen, mir ein paar Coachingvideos zum Thema Motivation und Disziplin anzusehen, um aus meinem Motivationsloch zu kommen (Kann ich nur empfehlen, ganz besonders die von Colin Hiles (englisch) (https://www.youtube.com/user/midlifemaverick) und Peter Frahm (https://www.youtube.com/user/PersonalPowerCoach) ). Dies bestätigte mich, dass ich mit meiner Vermutung richtig gelegen hatte: Um motiviert zu sein, braucht man einen Grund dazu. Das Bewusstsein und das Unterbewusstsein müssen gleichgerichtet werden. Also stellte ich mir die Schlüsselfrage: Warum?

Und jetzt bin ich in einem Loch. Alles was ich gelernt habe über Psychologie und Glücksforschung spricht gegen das was ich mache, und gegen das was die Gesellschaft macht. Und am Anfang von allem steht die eine Realisation: Fortschritt ist, wenn der der Mensch glücklicher wird. In diesem Sinne sind die Urwaldvölker die fortschrittlichsten Völker der Welt.

Dieses Statement möchte ich natürlich untermauern. Ich zählte mich auch zu denen, die solche "irren" Behauptungen ohne weiteres ignorierten mit dem Gedanken, dass es sich beim Autor eines solche Zitats um ein gestrandetes Individuum ohne sozialen Status handeln müsste. Warum sonst würde er in die Steinzeit zurück wollen? Ein näherer Blick auf die indigogene Urbevölkerung vieler Kontinente zeigt aber, dass die Einführung von moderner Technologie wenig Freude und fast nur Leid bereitet hat. Ein herausragendes Exempel ist hier Australien, wo die küstennahen Aborigines enteignet und gezwungen wurden, in modernen Häusern zu leben. Dieser Lebensstil hat das einst stolze und glückliche Volk zu fetten aggressiven Alkoholleichen verwandelt. Am meisten beeindruckt hat mich in dieser Hinsicht aber die Geschichte von Daniel Everett, der sich aufmachte um ein Volk von Indianern im Amazonasregenwald zu missionieren. Er war so beeindruckt von deren Lebensstil dass er selbst seinen Glauben aufgab und ein Buch über "Das glücklichste Volk der Welt" (wie er es nannte) schrieb (hier eine Kurzfassung: Daniel Everett - Das glücklichste Volk - DVA ).

Wir leben in einer Gesellschaft, in der wir dem Glück hinterherrennen müssen. Das Geld spielt dabei eine wichtige Rolle. Denn Glücklich sein kann man nur, wenn man sich keine Sorgen machen muss und zuversichtlich sein darf, so wie das die oben genannten Piraha-Indianer naturgemäss sind. Doch das ist nur möglich, wenn man genug Geld auf der Seite hat. Doch es gibt nicht genug Geld für alle! Es exisitert ein konstanter Geldmangel auf der Welt (hier nochmal schön aufgezeigt in https://www.youtube.com/watch?v=_h0ozLvUTb0)! Was das heisst ist schlicht und ergreifend, dass niemals alle Menschen glücklich sein werden.

Zunehmend empfinde ich die Gesellschaft als Gefängnis, dass wir uns aufgrund unserer Naivität gegenüber unserer Psyche selbst errichtet haben. Noch schlimmer, wir haben dieses Unheil der ganzen Welt gewaltsam aufgezwungen. Wir suchten das Glück im technologischen Fortschritt und fanden temporäres Vergnügen. In dieser Hinsicht hier mal ein viel zitierter Satz von meinen Kollegen:

"Sie sagen mit Geld kann man sich kein Glück kaufen. Aber hast du schonmal einen unglücklichen Menschen auf einem Jetski gesehen?"

Habt ihr diesen Spruch auch schonmal gehört? Er vertritt die vorherrschende Fehlannahme, dass ein momentanes Glücksgefühl mit einem langwierigen Glückszustand gleichzusetzen ist. Das ist Schwachsinn, der von unserer Ignoranz gegenüber unserer psychologischen Veranlagung zeugt! Die Menschheit ist erblindet, sie erkennt nicht, was gut und was schlecht für sie ist! Blind vom Dopamin steuern sie in jede vor ihnen ausgelegte Falle! In einer wirklich fortschrittlichen Gesellschaft wäre ab der Grundstufe Psychologie und Philosiopie ein Schwerpunktfach. Unsere Gesellschaft dagegen ist die Summe der falsch gedeuteten Signale unseres altehrwürdigen Gehirns aus der Steinzeit.

Zu dieser Gesellschaft soll ich einen Beitrag leisten. Ich als Maschinenbauer soll Maschinen entwickeln, die die Menschheit in ihrem Glauben festigen werden, dass technologische Fortschritt der Weg zum Glück ist. Ich soll Geräte herstellen, die mir unwissende Leute in der Hoffnung auf einen seeligen Glücksmoment abkaufen. Und dann wird von mir erwartet, dass ich glücklich werde mit dem Geld, für das ich mir zuerst eine oberflächliche Verwendung ausdenken muss.

Ich sehe keinen Sinn, diese Gesellschaft mit meinen ganzen Kräften zu unterstützen. Diese Gesellschaft wurde auf dem wackeligen Fundament der befristeten Glücksmomente errichtet, mit dem Ziel, diese in immer höheren Abständen auszulösen. Wie die Ratte mit dem Knopf, der ihr einen Orgasmus besorgt, sitzen wir in einem Käfig und drücken den Knopf immer und immer wieder, aber mit anderer Überschrift.

Viele Menschen müssten zu ihrem Glück gezwungen werden, weil sie nicht selber in der Lage sind zu erkennen, womit sie glücklich werden. Das hat mir die Serie "The worlds strictes parents" wenigstens teilweise bestätigt (hier eine Episode davon: https://www.youtube.com/watch?v=e0HHiaGwg_4). Jedoch wird nur noch in kleinem Rahmen gezwungen, wie z.B. wenn wir den scheuen Kollegen zu einer Party mitschleppen, wo er dann entgegen seiner eigenen Erwartung einen tollen Abend verbringt und mit einem guten Gefühl nach Hause kommt. Doch heute wird nicht mehr gezwungen, jeder Mensch wird seinem eigenen Schicksal überlassen und ist durch sein begrenztes Wissen über die Anfälligkeiten seines alten Gehirns der Reizüberflutung der modernen Welt schutzlos ausgeliefert.

Immanuel Kant sagt: „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen.“

Wir sind unmündig, weil wir unwissend sind. Nie wurde uns die wichtigste Sache der Welt erklärt: Wie man glücklich wird! Nicht ein Wort wird darüber verloren in der Schule, es ist ein Tabuthema. Es wird davon ausgegangen, dass jeder bereits die richtige Vorstellung davon hat, was ihn glücklich machen wird. Würden die Menschen endlich aufgeklärt darüber, warum sie nicht wirklich glücklich werden in dieser Gesellschaft, dann gäbe es keine Gesellschaft mehr. Denn diese Gesellschaft ist eine gescheiterte Gesellschaft. Der Pfad des technologischen Fortschritts hat uns nicht das erhoffte Glück beschert. Nur wer naiv genug ist, verfolgt einen erfolglosen Weg. Wir sind es!

Und damit beende ich meinen ellenlagen Sermon. Vielleicht hat sich ja jemand durchgekämpft! ;) Ich bin immer noch unglücklich in meiner Situation aber das schlimme ist, dass ich keine Möglichkeit sehe, hier wirklich glücklich zu werden. In einer Gesellschaft, in der Glück ein Gut ist, das wir von anderen stehlen müssen bevor es uns wieder gestohlen wird. Darin sehe ich keinen Sinn.

Danke für alle Antworten und Meinungen! :)
 

Biddi

Sehr aktives Mitglied
Moin

Ein sehr guter Beitrag. Ich kann leider nichts dazu beitragen, da ich mit meinem Leben zufrieden bin.

Aber Du wirst bestimmt viele Antworten von Usern bekommen, die Deine Probleme verstehen.
 
G

Gast

Gast
Und am Anfang von allem steht die eine Realisation: Fortschritt ist, wenn der der Mensch glücklicher wird. In diesem Sinne sind die Urwaldvölker die fortschrittlichsten Völker der Welt.

Dieses Statement möchte ich natürlich untermauern. Ich zählte mich auch zu denen, die solche "irren" Behauptungen ohne weiteres ignorierten mit dem Gedanken, dass es sich beim Autor eines solche Zitats um ein gestrandetes Individuum ohne sozialen Status handeln müsste. Warum sonst würde er in die Steinzeit zurück wollen? Ein näherer Blick auf die indigogene Urbevölkerung vieler Kontinente zeigt aber, dass die Einführung von moderner Technologie wenig Freude und fast nur Leid bereitet hat. Ein herausragendes Exempel ist hier Australien, wo die küstennahen Aborigines enteignet und gezwungen wurden, in modernen Häusern zu leben. Dieser Lebensstil hat das einst stolze und glückliche Volk zu fetten aggressiven Alkoholleichen verwandelt.
Zeigt das wirklich, dass Naturvölker glücklicher sind, oder ist das nur ein Hinweis darauf, dass sich Gesellschaften nicht durch ein ethnozentrisches Eingreifen von außen positiv beeinflussen lassen?

Der Mensch lebt nunmal in sozial, kulturell, technisch und ökonomisch über längere Zeit gewachsenen Ordnungen, er nimmt nur das wahr, was er unmittelbar erleben und verstehen kann, da ist es wenig verwunderlich, wenn ein Systemschock die Beteiligten überfordert.


Wir leben in einer Gesellschaft, in der wir dem Glück hinterherrennen müssen. Das Geld spielt dabei eine wichtige Rolle. Denn Glücklich sein kann man nur, wenn man sich keine Sorgen machen muss und zuversichtlich sein darf, so wie das die oben genannten Piraha-Indianer naturgemäss sind. Doch das ist nur möglich, wenn man genug Geld auf der Seite hat. Doch es gibt nicht genug Geld für alle! Es exisitert ein konstanter Geldmangel auf der Welt (hier nochmal schön aufgezeigt in https://www.youtube.com/watch?v=_h0ozLvUTb0)! Was das heisst ist schlicht und ergreifend, dass niemals alle Menschen glücklich sein werden.
Es herrscht auf der Welt kein Geldmangel, weltweit gesehen ist das Geldvermögen null. Dh. jedem Geld steht die gleiche Höhe an Schuld gegenüber.
Geld alleine ist keine begrenzte Ware sondern dient als Tauschmittel, welches zugleich die Produktivitätsfortschritte durch Geldmengenausweitung (Kreditaufnahme) repräsentieren soll.
Damit es als Tauschmittel akzeptiert wird muss natürlich eine gewisse Knappheit bestehen, diese Knappheit stellt allerdings in dem von dir erwähnten Zusammenhang kein Problem dar.

Die relevanten Probleme sind
1. eine mögliche Knappheit der Rohstoffe
2. Die Einkommens- und Geldvermögensverteilung innerhalb der beobachteten Gruppe.


Und jetzt bin ich in einem Loch. Alles was ich gelernt habe über Psychologie und Glücksforschung spricht gegen das was ich mache, und gegen das was die Gesellschaft macht.
Ich habe gehört, es soll Menschen geben, welche sich durchaus hauptsächlich extrinsisch motivieren können.
Nur weil du das kollektive Handeln aus deiner aktuellen Position nicht verstehst, heißt das nicht, dass 'die Gesellschaft' mit ihrern Handlungen ihre Zufriedenheit nicht maximieren kann.

Für dich persönlich ist der Weg, scheinbar, der Falsche daher:
Welche Tätigkeit willst du denn, finanzielle Dinge einmal außen vor, am liebsten ausüben?
Du schreibst du willst nicht Maschinenbauer werden, du erwähnst allerdings nicht - was viel wichtiger wäre - was du willst.
 
P

Punktlandung

Gast
Natürlich wollte ich auch ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft werden. Wollte mir Respekt und Anerkennung erwirtschaften. Ich dachte mir, wenn du es schaffst zur Hälfte der wohlhaberenden Bevölkerung zu gehören würde mir automatisch Glück zuteil.

Aber warum?

Diese Frage stellte ich mir in letzter Zeit vermehrt, denn ich merkte, dass ich immer weniger Motivation für mein Studium aufbringen konnte. Obwohl mich der Stoff interessierte, wurde meine Motivation gebremst von meiner ungewissen Zukunft.

Und immer mehr stellte ich mir die Frage, warum ich denn tue, was ich tue. Was treibt mich an, was behindert mich? Inwiefern kann ich mein Leben durch meinen freien Willen beeinflussen? Gibt es überhaupt einen freien Willen?
...

Das Bewusstsein und das Unterbewusstsein müssen gleichgerichtet werden. Also stellte ich mir die Schlüsselfrage: Warum?...

Und jetzt bin ich in einem Loch. Alles was ich gelernt habe über Psychologie und Glücksforschung spricht gegen das was ich mache, und gegen das was die Gesellschaft macht...

Ein herausragendes Exempel ist hier Australien, wo die küstennahen Aborigines enteignet und gezwungen wurden, in modernen Häusern zu leben. Dieser Lebensstil hat das einst stolze und glückliche Volk zu fetten aggressiven Alkoholleichen verwandelt. Am meisten beeindruckt hat mich in dieser Hinsicht aber die Geschichte von Daniel Everett, der sich aufmachte um ein Volk von Indianern im Amazonasregenwald zu missionieren. Er war so beeindruckt von deren Lebensstil dass er selbst seinen Glauben aufgab und ein Buch über "Das glücklichste Volk der Welt" (wie er es nannte) schrieb (hier eine Kurzfassung: Daniel Everett - Das glücklichste Volk - DVA ).

Zunehmend empfinde ich die Gesellschaft als Gefängnis, ...

Ich sehe keinen Sinn, diese Gesellschaft mit meinen ganzen Kräften zu unterstützen. Diese Gesellschaft wurde auf dem wackeligen Fundament der befristeten Glücksmomente errichtet, mit dem Ziel, diese in immer höheren Abständen auszulösen. Wie die Ratte mit dem Knopf, der ihr einen Orgasmus besorgt, sitzen wir in einem Käfig und drücken den Knopf immer und immer wieder, aber mit anderer Überschrift.


Wir sind unmündig, weil wir unwissend sind. Nie wurde uns die wichtigste Sache der Welt erklärt: Wie man glücklich wird! Nicht ein Wort wird darüber verloren in der Schule, es ist ein Tabuthema. Es wird davon ausgegangen, dass jeder bereits die richtige Vorstellung davon hat, was ihn glücklich machen wird. Würden die Menschen endlich aufgeklärt darüber, warum sie nicht wirklich glücklich werden in dieser Gesellschaft, dann gäbe es keine Gesellschaft mehr. Denn diese Gesellschaft ist eine gescheiterte Gesellschaft. Der Pfad des technologischen Fortschritts hat uns nicht das erhoffte Glück beschert. Nur wer naiv genug ist, verfolgt einen erfolglosen Weg. Wir sind es!

Und damit beende ich meinen ellenlagen Sermon. Vielleicht hat sich ja jemand durchgekämpft! ;) Ich bin immer noch unglücklich in meiner Situation aber das schlimme ist, dass ich keine Möglichkeit sehe, hier wirklich glücklich zu werden. In einer Gesellschaft, in der Glück ein Gut ist, das wir von anderen stehlen müssen bevor es uns wieder gestohlen wird. Darin sehe ich keinen Sinn.

Danke für alle Antworten und Meinungen! :)
Hm.

"Jeder ist seines Glückes Schmied" - also trägt jeder eigene Verantwortung dafür, etwas dafür zu tun, um glücklich zu sein.

Geld alleine macht jedenfalls kein Glück, habe ich feststellen können.

Je nachdem, wie lange Deine Unzufriedenheit schon anhält, würde ich eine Entscheidung treffen.

Solange Du die Konsequenzen möglicher Entscheidungen Dir bewusst machst, spricht alles dafür eine richtige Entscheidung für Dich selbst treffen zu können.

Finde es auf jeden Fall positiv, dass Du dich mit dem Thema "Warum dies oder jenes..." intensiv beschäftigt hast.

-> ich kann da keine perfekte Antwort geben.

Glück kann für jeden etwas anderes sein.
Manche Menschen arbeiten jahrelang in Unternehmen, arbeiten weil "es getan werden muss..." - auch das ist möglich.

Wie stark Deine Zweifel an Deinem Studium wirklich sind, lässt sich für mich nicht klar erkennen.

Weil ich oft in Foren erlebt habe, dass die Themenersteller nach erfolgten Antworten den "Schweregrad" ihres Themas oft relativiert haben.

"Ja... das stimmt..aber die Situation ist ja noch so und so..."

-> also: in jedem Fall weiterhin gutes Gelingen mit den Fragen, die Du dir selbst stellst.

Und vielleicht bis demnächst hier..

Gruß

P.
 
G

Gelöscht 24414

Gast
ja, du hast Recht, du motzt auf hohem niveau und solltest dir die ohren langziehen.
diese "indigogenen" völker sind unglaublich glücklich.

überleg doch mal, warum du so "suchend" durch die welt pendelst, ohne diese richtig beachten zu wollen?
oder - was hier auch schon enige bemerkten - feststellen, WAS du willst?!
Oder - was hierzu sicher helfen würde - deinem Leben Eigenverantwortlichkeit geben., und Verantwortung zu übernehmen.
 

Wandel

Aktives Mitglied
Danke für eure Antworten :)

Gast meinte:
Zeigt das wirklich, dass Naturvölker glücklicher sind, oder ist das nur ein Hinweis darauf, dass sich Gesellschaften nicht durch ein ethnozentrisches Eingreifen von außen positiv beeinflussen lassen?

Der Mensch lebt nunmal in sozial, kulturell, technisch und ökonomisch über längere Zeit gewachsenen Ordnungen, er nimmt nur das wahr, was er unmittelbar erleben und verstehen kann, da ist es wenig verwunderlich, wenn ein Systemschock die Beteiligten überfordert.
Die Ignoranz der Gesellschaft gegenüber den Naturvölkern zeigt nur die Ignoranz des Menschen gegenüber seiner eigenen Vergangenheit. In 10'000 Jahren hat sich unser Gehirn evolutiv kaum entwickelt, was uns ermöglicht in so einer grossen Gesellschaft zu leben ist fast ausschliesslich der Lernfähigkeit unseres Gehirns zu verdanken, die bereits ab dem Kindesalter schwer ausgelastet werden muss, damit das Individuum überhaupt fähig ist, in der Gesellschaft zurechtzukommen. Diesen Fakt beweist auch das Kaspar-Hauser-Experiment eindrücklich (Link: Kaspar-Hauser-Versuch).

So ist das ganze gelernte Verhalten nichts weiters als eine Maske, die auf unser natürliches animalischs Verhalten aufgesetzt wird. Somit wird jeder Mensch-Tier zum Schauspieler "Mensch". Das Problem beginnt jedoch hier nicht, sondern erst, wenn der Mensch mit seiner Schauspielerei beginnt, die Grundbedürfnisse seines inneren Tiers zu verletzen und zu missachten. Das wichtigste dieser Grundbedürfnise (abgesehen von Nahrung und Wasser) ist Gemeinschaft. Dieses Grundbedürfnis wird durch unsere Gesellschaft unzureichend erfüllt.

Der Mensch ist natürlicherweise auf eine Gemeinschaft in Stammesgrösse ausgelegt, und nicht nur auf eine Familie oder gar alleine. Viele unserer Ängste sind deshalb sozialer Natur, weil wir unseren Gemeinschaftskreis unterbewusst erweitern wollen (z.B mit Freunden) damit er wieder der natürlichen Grösse entspricht. Nur so erhalten wir schlussendlich die notwendige Bestätigung, mit der wir uns über die Grenze des "sich anpassens" hinaus zu erheben können um uns selbst zu verwirklichen.

Unser Glückszustand ist verschmutzt mit materiellen Sorgen, die wir uns selbst auferlegt haben. Wir wissen gar nicht mehr, wie es ist, richtig glücklich zu sein, im Zustand der reinen Sorglosigkeit. Diesen Glückzustand schienen die Indianer zu kennen, doch sie waren sich dessen nicht bewusst und liessen sich genauso von ihrem dopamingesteuerten Gehirn vom Lebensstil der kurzfristigen Freuden überreden.

Gast meinte:
Es herrscht auf der Welt kein Geldmangel, weltweit gesehen ist das Geldvermögen null. Dh. jedem Geld steht die gleiche Höhe an Schuld gegenüber.
Das ist leider nicht der Fall. Es wäre so, wenn es keine Zinsen gäbe. Durch die Einführung der Zinsen kann aber niemals der gesamte Geldbetrag zurückbezahlt werden. Ich schlage dir vor du schaust dir das im Post verlinkte Video zum "Goldschmied Fabian" an :).

Gast meinte:
Damit es als Tauschmittel akzeptiert wird muss natürlich eine gewisse Knappheit bestehen, diese Knappheit stellt allerdings in dem von dir erwähnten Zusammenhang kein Problem dar.
Eigentlich nicht, es müsste keine Knappheit bestehen. Die Knappheit ist aber der Motor der Wirtschaft, der den technologischen Fortschritt antreibt. Deshalb wird sie von den meisten Wirtschaftern gerechtfertigt und verteidigt.

Gast meinte:
Ich habe gehört, es soll Menschen geben, welche sich durchaus hauptsächlich extrinsisch motivieren können.
Nur weil du das kollektive Handeln aus deiner aktuellen Position nicht verstehst, heißt das nicht, dass 'die Gesellschaft' mit ihrern Handlungen ihre Zufriedenheit nicht maximieren kann.
Ich verstehe das kollektive Handeln und kann es gut nachvollziehen, gerade weil ich eine extrinsisch motivierte Person bin. Ich behaupte, es gibt nur die extrinsische Motivation. Nehmen wir z.B. an es gäbe auf der ganzen Welt nur noch eine einzige Person, welche sich dessen vollends bewusst ist. Denkst du, diese Person würde sich motivieren zu können, irgendetwas zu tun? Ich denke nicht (und er hat es ausprobiert: https://www.youtube.com/watch?v=pGuG0R_9j2Y). Auch intrinsische Motivation hat ihren Ursprung im gesellschaftlichen Miteinander. Wenn ich einen Sinn darin sähe, einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, könnte ich mich durchaus extrinsisch motivieren lassen. Dies tue ich jedoch nicht.

Gast meinte:
Welche Tätigkeit willst du denn, finanzielle Dinge einmal außen vor, am liebsten ausüben?
Du schreibst du willst nicht Maschinenbauer werden, du erwähnst allerdings nicht - was viel wichtiger wäre - was du willst.
Ich bezeichne mich als kreativen Menschen. Ich programmiere gerne für Computerspiele, mache die Grafik und das Design dazu. Ironischerweise mag ich es aber eigentlich gar nicht, am Computer zu sitzen. Ich habe kürzlich einen Ferienjob auf der Baustelle angenommen und wurde sehr erfüllt von dieser körperlich anstrengenden Aufgabe. Körperliche Fitness ist mir sehr wichtig. Ich interessiere mich praktisch für alles, deshalb würde ich gerne als Forscher arbeiten, mich jedoch nicht auf ein spezifisches Teilgebiet konzentrieren. Das ist natürlich unrealisitisch als Forscher, deshalb bin ich auch so unschlüssig.

Punktlandung meinte:
"Jeder ist seines Glückes Schmied" - also trägt jeder eigene Verantwortung dafür, etwas dafür zu tun, um glücklich zu sein.
Ich stimme dir zu. Deshalb werde ich das Studium auch zu Ende bringen, weil ich die Position der freien Handlungsmöglichkeit nicht freiwillig aufgeben will.

Punktlandung meinte:
Wie stark Deine Zweifel an Deinem Studium wirklich sind, lässt sich für mich nicht klar erkennen.

Weil ich oft in Foren erlebt habe, dass die Themenersteller nach erfolgten Antworten den "Schweregrad" ihres Themas oft relativiert haben.
Obwohl ich mich heute besser fühle werde ich den Schweregrad nicht relativieren. Die Tatsache, dass ich überhaupt in so ein Loch fallen kann zeigt mir auf, dass wenigstens ich zu diesem Lebensstil nicht bestimmt bin. Wenn man unglücklich ist versucht das Gehirn, die Zusammenhänge zu finden die zu diesem Zustand geführt haben. Diesen Zusammenhang habe ich gestern aufgeschrieben und konnte ich heute nicht falsifizieren. Er besitzt für mich also immer noch dieselbe Gültigkeit.

Ich zweifle nicht an meinem Studium, jedoch an der von mir verlangten Aufgabe, die ich mit meinem Wissen zu erledigen habe.

mariechenkäfer meinte:
ja, du hast Recht, du motzt auf hohem niveau und solltest dir die ohren langziehen.
diese "indigogenen" völker sind unglaublich glücklich.

überleg doch mal, warum du so "suchend" durch die welt pendelst, ohne diese richtig beachten zu wollen?
oder - was hier auch schon enige bemerkten - feststellen, WAS du willst?!
Oder - was hierzu sicher helfen würde - deinem Leben Eigenverantwortlichkeit geben., und Verantwortung zu übernehmen.
Am liebsten würde ich die Gesellschaft von innen heraus sabotieren, damit sie in sich zusammenfällt wie ein Kartenhaus. Nicht als Attentäter natürlich ;), aber als Manipulator. Findest du das ein erstrebenswertes Ziel? :eek:
 
Zuletzt bearbeitet:
B

Black-Bird85

Gast
du musst außerhalb der Gesellschaft das glück suchen und es in der Gesellschaft finden und verbreiten !
nicht mehr und nicht weniger ist deine Aufgabe...

weißt du eigentlich das die Mehrzahl der uns regierenden Leute Psychopathen und Blender sind die sich jedes mal mehr dran erfreuen wenn dein lächeln schwindet ? sie wollen eine Armee von Arbeitern die sich für sie den Rücken krum machen um ihre Automatisierte und Gefühlslose Welt durchzusetzen und die Menschen Kontrolliert zu halten...

aso du schreibst irgendwas von frei sein... frei sein heißt eigentlich nur das zu leben was du innerlich möchtest ganz ehrlich bei mir ist das irgendwo so ein Tarzan Leben. sich mit und für andere sorgen die Gruppe beschützen und natürlich vö****... oder sollte man lieber Gemeinsames Miteinander schreiben ?

wenn du eine schöne Blume siehst mach alle anderen drauf aufmerksam, aber pflücke sie nicht dann verwelkt sie ;)

ansonsten müsstest du diese gesamt gerüst zum einstürzen bringen... und diese video beschreibt es sehr schön Rumour (Official Video) - Chlöe Howl - Vevo

viel spaß beim schauen ... ach übrigens dire ist schon für mich reserviert :p
 
B

Black-Bird85

Gast
Danke für eure Antworten :)



Die Ignoranz der Gesellschaft gegenüber den Naturvölkern zeigt nur die Ignoranz des Menschen gegenüber seiner eigenen Vergangenheit. In 10'000 Jahren hat sich unser Gehirn evolutiv kaum entwickelt, was uns ermöglicht in so einer grossen Gesellschaft zu leben ist fast ausschliesslich der Lernfähigkeit unseres Gehirns zu verdanken, die bereits ab dem Kindesalter schwer ausgelastet werden muss, damit das Individuum überhaupt fähig ist, in der Gesellschaft zurechtzukommen. Diesen Fakt beweist auch das Kaspar-Hauser-Experiment eindrücklich (Link: Kaspar-Hauser-Versuch).

So ist das ganze gelernte Verhalten nichts weiters als eine Maske, die auf unser natürliches animalischs Verhalten aufgesetzt wird. Somit wird jeder Mensch-Tier zum Schauspieler "Mensch". Das Problem beginnt jedoch hier nicht, sondern erst, wenn der Mensch mit seiner Schauspielerei beginnt, die Grundbedürfnisse seines inneren Tiers zu verletzen und zu missachten. Das wichtigste dieser Grundbedürfnise (abgesehen von Nahrung und Wasser) ist Gemeinschaft. Dieses Grundbedürfnis wird durch unsere Gesellschaft unzureichend erfüllt.

Der Mensch ist natürlicherweise auf eine Gemeinschaft in Stammesgrösse ausgelegt, und nicht nur auf eine Familie oder gar alleine. Viele unserer Ängste sind deshalb sozialer Natur, weil wir unseren Gemeinschaftskreis unterbewusst erweitern wollen (z.B mit Freunden) damit er wieder der natürlichen Grösse entspricht. Nur so erhalten wir schlussendlich die notwendige Bestätigung, mit der wir uns über die Grenze des "sich anpassens" hinaus zu erheben können um uns selbst zu verwirklichen.

Unser Glückszustand ist verschmutzt mit materiellen Sorgen, die wir uns selbst auferlegt haben. Wir wissen gar nicht mehr, wie es ist, richtig glücklich zu sein, im Zustand der reinen Sorglosigkeit. Diesen Glückzustand schienen die Indianer zu kennen, doch sie waren sich dessen nicht bewusst und liessen sich genauso von ihrem dopamingesteuerten Gehirn vom Lebensstil der kurzfristigen Freuden überreden.



Das ist leider nicht der Fall. Es wäre so, wenn es keine Zinsen gäbe. Durch die Einführung der Zinsen kann aber niemals der gesamte Geldbetrag zurückbezahlt werden. Ich schlage dir vor du schaust dir das im Post verlinkte Video zum "Goldschmied Fabian" an :).



Eigentlich nicht, es müsste keine Knappheit bestehen. Die Knappheit ist aber der Motor der Wirtschaft, der den technologischen Fortschritt antreibt. Deshalb wird sie von den meisten Wirtschaftern gerechtfertigt und verteidigt.



Ich verstehe das kollektive Handeln und kann es gut nachvollziehen, gerade weil ich eine extrinsisch motivierte Person bin. Ich behaupte, es gibt nur die extrinsische Motivation. Nehmen wir z.B. an es gäbe auf der ganzen Welt nur noch eine einzige Person, welche sich dessen vollends bewusst ist. Denkst du, diese Person würde sich motivieren zu können, irgendetwas zu tun? Ich denke nicht (und er hat es ausprobiert: https://www.youtube.com/watch?v=pGuG0R_9j2Y). Auch intrinsische Motivation hat ihren Ursprung im gesellschaftlichen Miteinander. Wenn ich einen Sinn darin sähe, einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, könnte ich mich durchaus extrinsisch motivieren lassen. Dies tue ich jedoch nicht.



Ich bezeichne mich als kreativen Menschen. Ich programmiere gerne für Computerspiele, mache die Grafik und das Design dazu. Ironischerweise mag ich es aber eigentlich gar nicht, am Computer zu sitzen. Ich habe kürzlich einen Ferienjob auf der Baustelle angenommen und wurde sehr erfüllt von dieser körperlich anstrengenden Aufgabe. Körperliche Fitness ist mir sehr wichtig. Ich interessiere mich praktisch für alles, deshalb würde ich gerne als Forscher arbeiten, mich jedoch nicht auf ein spezifisches Teilgebiet konzentrieren. Das ist natürlich unrealisitisch als Forscher, deshalb bin ich auch so unschlüssig.



Ich stimme dir zu. Deshalb werde ich das Studium auch zu Ende bringen, weil ich die Position der freien Handlungsmöglichkeit nicht freiwillig aufgeben will.



Obwohl ich mich heute besser fühle werde ich den Schweregrad nicht relativieren. Die Tatsache, dass ich überhaupt in so ein Loch fallen kann zeigt mir auf, dass wenigstens ich zu diesem Lebensstil nicht bestimmt bin. Wenn man unglücklich ist versucht das Gehirn, die Zusammenhänge zu finden die zu diesem Zustand geführt haben. Diesen Zusammenhang habe ich gestern aufgeschrieben und konnte ich heute nicht falsifizieren. Er besitzt für mich also immer noch dieselbe Gültigkeit.

Ich zweifle nicht an meinem Studium, jedoch an der von mir verlangten Aufgabe, die ich mit meinem Wissen zu erledigen habe.



Am liebsten würde ich die Gesellschaft von innen heraus sabotieren, damit sie in sich zusammenfällt wie ein Kartenhaus. Nicht als Attentäter natürlich ;), aber als Manipulator. Findest du das ein erstrebenswertes Ziel? :eek:
was würdest du denn manipulieren ? weißt du je älter ich werde desto mehr stelle ich fest das ich ich ohnehin immer weiter in eine Richtung rutsche ob ich mich wehre oder nicht... ich nehme immer mehr die aufgaben eines Mangers war. ich würde behaupten die beste Möglichkeiten sind Flucht Aktion Ruhepause. denn nur darum geht es das was du machst stellt das nur oberflächliche da... problem in unsere gessellschaft werden uns ja quasie unendlich viele ziele auferlegt. mann kann ja alles haben, haus, Boot, Schirmständer und Gummidildo... für jeden was er "braucht" um sich gut zu fühlen...

bei der hetzte nach den ganzen Sachen müssen wir aber noch beachten so gesund wie möglich zu bleiben und so viel Energie wie möglich einzusparen. von der art und weise her leben wir nicht anders als Eingeborene. nur das andere uns zeigen wie beliebt wir sein sollen. und das mit Dauerbeschallung ...
 
B

Bruttosozialprodukt

Gast
Was du im Grunde kritisierst, nennt sich Kapitalismus. In diesem System kann man imho nur "glücklich" sein, wenn man a.) völlig ignorant oder b.) völlig unwissend durchs Leben geht. Dieses Gesellschaftsmodell basiert auf Ausbeutung anderer, der eine hat Glück, der andere Pech. Um die Arschkarte zu ziehen, braucht es heute auch nicht mehr viel: Selbst ein Studium - im Bereich Maschinenbau mag das (noch) anders aussehen - schützt nicht vor Arbeitslosigkeit. Bildung sowieso nicht. Da wären wir schon beim nächsten Problem: Bildung wird mit Abschluss X und Zertifikat Y gleichgesetzt, mit stupidem Auswendiglernen ist da dann vieles möglich. Die "Denker" haben es heute schwer, was ja in der angeblichen "Wissensgesellschaft" völlig paradox ist. Eine Wirtschaft braucht aber keine kritischen, denkenden Menschen, sondern willige, brave Konsumenten und Arbeitskräfte. Toll, nicht?

Was mich persönlich zur Verzweiflung treibt, ist die Tatsache, dass heute scheinbar große Teile jüngeren Generation, insbesondere Studierende, all die neoliberalen "Werte" vollständig übernommen haben: Ich, ich, ich, schneller, höher, weiter, Konsum, Karriere - nichts wird hinterfragt, man fügt sich und passt sich an. Das sind dann die "Winner", die spießiger als die eigenen Großeltern durchs Leben gehen. Ein neuer, spätkapitalistischer Konservatismus hat sich breit gemacht. Ich gehöre, wie du, dieser Generation an. Alternative, kritische Zeitgenossen sind mittlerweile leider die Ausnahme. Dafür gibt es überall aalglatte, brave Aufstiegswillige, die sich natürlich entsprechend verhalten. Ich in einer Gesellschaft nicht glücklich werden, die auf stetiger Konkurrenz, Missgunst und Entsolidarisierung basiert. Viele andere scheinbar schon, man muss ja nur die Wahlergebnisse analysieren.
 

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