Also spätestens wenn ich meinen 6. Punkt in Flensburg mein eigen nennen würde, würde ich ein sehr gemächlicher Fahrer werden. 8 Punkte kommen doch nicht über Nacht. Das weiß man doch vorher, dass der Führerschein langsam in Gefahr ist.
Und soo viele mobile Blitzer (die stationären sind meist doch bekannt) stehen jetzt auch wieder nicht rum. Zumal man für einen Punkt schon ordentlich zu schnell sein muss. Bei 10km/h kriegt man da einen Zettel mit der Bitte auf Unterstützung der Staatskasse zugeschickt, das ärgert einen dann kurz, aber keinen Punkt. Um 8 Punkte zusammenzukriegen, muss man häufig a) deutlich zu schnell geblitzt worden sein oder chronisch Feuerwehrzufahrten zuparken oder auch gerne mal den Mindestabstand auf der Autobahn auf 3 Meter minimieren, weil man denkt, der Vordermann würde dann schneller fahren oder sich kurz in den Sicherheitsabstand 2er LKWs quetschen. Gerade seit der letzten Punktereform kriegt man für Bagatelldelikte doch gar keine Punkte mehr, da muss man sich schon größeres leisten.
Im vorliegenden Fall kann höchstens noch ein Anwalt für Verkehrsrecht versuchen, nochmal was geradezubiegen, etwa wegen besonderer Härte. Bei einem meiner Verwandten (LKW-Fahrer) hatte das geklappt. Aber das Bußgeld war echt horrend, zusammen mit den Anwaltskosten war er da nen 5-stelligen Betrag los und das ganze hatte sich nur deshalb gelohnt, weil er sein Fahrverhalten anschließend tatsächlich besserte und nicht 3 Monate später wieder geblitzt wurde. Und der Härtefall muss schon triftig sein, mit "soll ich etwa mit dem Fahrrad ins Büro fahren?!" kommt man da nicht weit. Da braucht man aber auf jeden Fall einen Anwalt, denn die Sache geht dann vor Gericht, der Anwalt weiß besser, wie man seinen Härtefall darlegen kann. Es schadet auch nicht, sich schon mal Gedanken darüber zu machen, wie man sein Fahrverhalten zu bessern gedenkt. Denn wenn der Richter nicht sieht, dass man wirklich einsichtig und somit keine Gefahr mehr ist, dann ist denen piepegal, ob du deinen Job verlierst oder nicht.