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Unbedeutend, einsam und allein

Alphaschäfchen

Neues Mitglied
Hallo Community,


leider bezweifle ich, dass es mir irgendetwas bringen wird, hier einen Text zu verfassen und gute Antworten zu bekommen. Jedoch sehe ich keine andere Möglichkeit und brauche einfach jemanden dem ich mich mitteilen kann. Ich rede nicht oft über meine Probleme und nicht gern. Deshalb habe ich jetzt einfach beschlossen mir zu diesem Problem ein paar anonyme Ansichten einzuholen, da ich das Gefühl habe, dass ich das einfach brauche.
Mein konkretes Gefühl ist: Ich fühle mich allein und unbedeutend.
Nein, ich hasse mich nicht und depressiv bin ich eigentlich auch nicht (nicht mehr). Es ist so:
Vor zwei Jahren bin ich in eine andere Stadt, zu meinem (jetzt Ex-) Freund gezogen (ich bin gerade 18, also finde ich das schon früh) aber ich wollte unbedingt auf diese bestimmte Schule gehen, die es im Umkreis meines Dorfes nicht gab. Dort kannte ich nur ihn. In meiner neuen Schule lernte ich dann drei Freundinnen kennen. Sie unterschieden sich etwas von meinen alten Freunden. Es war mehr eine Zweckfreundschaft (Schulfreundschaft), obwohl ich glaube, dass ich sie mehr mag als sie mich.
Nun damals war eigentlich noch alles ok. Jetzt kam es dazu, dass ich mich vor einem Jahr von meinem Exfreund trennte und in eine WG zog. Wieder in eine naheliegende Stadt, von der ich immer noch zur Schule kam. Wieder eine neue Umgebung und wieder niemanden den ich kannte. Meine Familie sehe ich nicht oft, da ich die Wochenenden meistens in meinem Zimmer in der WG verbringe und wenn ich lerne habe ich keine Lust mein ganzes Zeug hin und her zu schleppen.
Aber ich hatte nie ein enges Verhältnis zu ihnen. Es macht mir nur bedingt etwas aus.
In der Schule war ich immer sehr aufgedreht und fröhlich. Ich mag es eigentlich unter Menschen zu sein. Ich würde fast sagen ich kann nicht ohne Menschen leben. Allein sein ist nichts für mich.
Auch wenn ich oft meine wahren Gefühle hinter dieser Fröhlichkeit verberge (kennen hier sicher viele). Aber mir ging es eigentlich ziemlich gut. Ich habe meine Depressionen in griff bekommen und alles war gut. Jetzt ist es so, dass zwei dieser Freundinnen (und ich muss dazu sagen: Es sind wirklich die einzigen Freunde, die ich in dieser Umgebung habe) seit Sommer mehr zueinander gefunden haben und praktisch „beste Freunde“ sind oder wie auch immer man das bezeichnet. Sie hängen eben übermäßig zusammen rum und ohne den einen geht beim anderen gar nichts. Sie haben sich etwas abgegrenzt aber das machte mir und der anderen Freundin nicht viel aus. So ist es nun mal.
Meine andere Freundin hat jetzt aber beschlossen, nach diesem Jahr wegzuziehen und das Abitur abzubrechen (ich bin in der 12., uns fehlt noch die 13.). Das wäre dann die einzige Freundin zu der ich am besten Kontakt habe, die gehen will. Vielen würde das vielleicht nichts ausmachen, aber ich fühle mich zunehmend allein. Die anderen Leute in meiner Klasse sind auch alle echt nett und ich komme auch gut mit ihnen klar aber es ist mehr so „Smalltalk“ und eine richtige Freundschaft möchte glaube ich niemand zu mir aufbauen, so wie ich das beobachtet habe. Meine eigene Einschätzung ist, dass ich vielen zu aufgedreht bin (auch wenn es sich in letzter Zeit gelegt hat). Die Menschen kommen nur zu mir, wenn sie albern sind und jemanden brauchen mit dem man einfach mal lachen und richtig dumm sein kann. Ich würde mich fast als leichten Klassenclown bezeichnen obwohl ich dann doch nicht so derartig witzig bin. Derzeit ist diese besagte Freundin, die mir mehr bedeutet als ich ihr, (was ich an ihren Aussagen festmache) krank. Das bedeutet, dass ich überwiegend Zeit mit den zwei anderen (die zwei besten Freunde) verbringe oder mich ab und zu, zu unserer Klasse geselle. Ich habe das Gefühl, dass ich nirgends so richtig dazu gehöre. Die Klasse kommt gut ohne mich klar und diese zwei Freundinnen auch. Im Unterricht arbeite ich häufig allein (gerade jetzt, wo diese Freundin krank ist) und wenn ich mit den anderen beiden arbeiten will, werde ich sehr schnell übergangen oder ignoriert. Ich interessiere sie nicht. Ich habe das Gefühl, auch wenn sich das jetzt ein bisschen überdramatisiert anhört: Ich verliere alle Menschen um mich herum. Ich habe das Gefühl keine richtige Umgebung zu haben und nirgends richtig rein zu passen. Ich habe Angst davor, wenn meine Freundin nächstes Jahr nicht mehr da ist. Einerseits bedauere ich es, dass so eine tolle Person, wie sie geht, andererseits bin ich da vielleicht auch einfach egoistisch und habe Angst, plötzlich ganz allein dazustehen. Freunde finden fällt mir echt nicht leicht und diesen Tipp werde ich zwar dankend annehmen aber es würde nie passieren, dass ich auf irgendwelche Fremde meiner Schule zugehe. Den letzten Monat habe ich meinen neuen Freund kennengelernt. Wenn wir zusammen sind fühle ich mich nicht mehr allein aber ich kann mich ihm einfach nicht anvertrauen. Ich habe Angst, dass er mich nicht versteht. Oft sagen mir Leute, dass ich mehr zu meiner Familie sollte und da haben sie auch Recht aber es ist meistens so, dass wenn ich am Wochenende heimkomme, nichts Spannendes passiert und ich dort dann alleine in meinem Zimmer sitze, da niemand Zeit für mich hat. (Und das ist wirklich so. Kein Selbstmitleid. Die Leute haben einfach keine Zeit oder nur wenig Zeit für mich.) Meine Mutter meint auch oft ich solle heimkommen aber sie ist eigentlich die Person, die dann am wenigsten für mich Zeit hat. Ich will aber auch nicht darüber reden. Es ist eben so und sie würde es nicht verstehen oder etwas daran ändern.
Ok jetzt, wo ich mein ganzes Herz ausgeschüttet habe und im Selbstmitleid versunken bin, fasse ich nochmal kurz meine Kernaussage zusammen: Ich fühle mich allein oder einsam, wie auch immer. Ich habe derzeit das Gefühl allein zu sein und niemanden zu haben. Am meisten fühle ich mich unbedeutend. Es würde einfach niemandem etwas ausmachen, wenn ich verschwinden würde.

Danke, wer bis hierhin gelesen hat. Ich hoffe einfach ein paar Meinungen zu bekommen. Richtig helfen wird mir hier niemand können aber es tat gut es irgendjemandem zu erzählen.
 

Antwortet

Neues Mitglied
Hey, ich kenne dein Problem. Ich hatte eine beste Freundin, und das eigentlich schon immer. Und dann hat sie mich einfach sitzen lassen für ein anderes Mädchen und mich allein gelassen. Bei mir hatte ich dann auf einmal niemanden mehr. Ich hatte meinen Freundeskreis so begrenzt, weil ich niemanden dazu brauchte. Auf einmal sitzt man da allein, und natürlich hat man einige Freunde, aber sie sind nicht wirklich da, wenn man sie braucht. Ich bin auch nicht fürs allein sein geschaffen und hab mich mit allen möglichen Sachen davon abgelenkt. Jede Woche Klavier, Cello, Sport und eine Reitbeteilligung. Das war meine Beschäftigung. Ich wollte nicht, dass diese Menschen mir meine Perspektiven nehmen. die Wahrheit ist doch, das nichts ewig währt. Man kann sich nimals wirklich jemandem anvertrauen, weil man weiß, dass es niemand versteht. Denn es versucht niemand dich zu verstehen. Ich war sehr festgefahren in meine Klasse. Ich hatte niemanden anderen außerhalb. Manchmal ist man stärker, wenn man sie loslässt. Sie sind es einfach nicht wert. Man würde alles für sie sein, aber solange sie das nicht wert schätzen und das auch nie werden, hast du verloren. Sie werden merken, was sie verlieren und ein anderer außerhalb freut sich und hat eine wirkliche Freundin gefunden. Keiner versteht heutzutage was Loyalität bedeutet. Und uns bedeutet es was. Das versteht leider niemand. Du kannst nur hoffen auf jemanden zu treffen der dich wirklich kennenlernt. Und das wirst du. Die Schule dauert auch nicht ewig. Nachher ist es doch völlig egal, wie viele Freunde du hast. Die jetzt Beliebten fallen auf die Fresse und die Schlauen einsamen haben eine Chance auf einen Neanfang. Da draußen wartet noch so viel mehr und das ist auch gut so. Es ist nur leider diese beschissene Zeit, die man zu überwinden hat. Mach dir klar, was du willst. Wenn du am Wochenende nicht nur rumsitzen willst, dann schaff dir andere Perspektiven. Mach es dir so angenehm wie möglich. Du hast ein Recht auf deine Träume, lass sie dir nicht nehmen.
 

Alphaschäfchen

Neues Mitglied
Hey, ich hatte nicht mit einer solch konstruktiven Antwort gerechnet. Deine Ansicht dazu gefällt mir. Hast du dich nun einfach von Menschen distanziert und geht es dir dabei gut oder hast du neue Leute gefunden? Ich verstehe was du mit loslassen meinst. Das musste ich schon oft. Es ist nur so schwer. Ich halte es nur kaum alleine aus. Ich muss mich dazu zwingen. Es ist schön, dass du dich mit anderen Dingen beschäftigst. Das habe ich jetzt auch vor. Macht dich das aber wirklich glücklich? Ich wünschte ich könnte es so sehen wie du aber ich fühle mich zu sehr abhängig von anderen. Ich weiß auch das die Schulzeit nicht für immer ist aber was kommt danach? Ich bezweifle, dass man danach bessere Menschen findet oder überhaupt noch Freunde hat. Danke für deine Antwort. Ich bin froh, dass mich hier jemand versteht.
 

Antwortet

Neues Mitglied
Hallo,
Ich habe mich von diesen Leuten distanziert und gedacht: Lieber allein und keine Freunde, als Fake- Freunde. Ich habe dann tatsächlich jemand neuen kennen gelernt. Ich dachte davor, dass es so jemanden nicht mehr gibt, aber das stimmt nicht. Ihr ging es genauso wie mir. Dieses ganze man braucht viele Freunde Ding stimmt einfach nicht. Am Ende stellte sich raus, dass niemand für die Person wirklich da war, ausser mir. Dabei sah es immer anders aus. Niemand kann dir versprechen, dass es besser wird. Nicht mal du selbst. Das ist leider so. Ich kann dir nur sagen, dass man sich an das allein sein gewöhnt. Wenn du dich umorientierst lernst du sowieso andere Menschen kennen. Es gibt keine Garantie. Du musst entscheiden, was du mit dir machen lässt oder was du zulässt. Es gehören immer zwei dazu: Der der dich nicht nett behandelt und der, der es zulässt. Das Leben ist zu kurz dafür. Du möchtest bestimmt etwas erleben und glücklich sein. Und das kommt auch wieder. Es ist eben diese ätzende Zeit die du dir so angenehm wie möglich machen musst.
Und nein es macht mich nicht extrem glücklich mich mit aneren Dingen zu beschäftigen, aber es sind Dinge die ich liebe. Ich kann sie nur mit niemandem wirklich Teilen. Aber immerhin ist es eine Sache für mich bei der ich mal kurz alle Dinge vergessen kann.
 

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