K
kim247
Gast
Hallo liebe Community,
ich muss mich seit längerer Zeit damit auseinandersetzen, eine sehr stark ausgeprägte ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung zu haben. Natürlich kam ebendiese nicht einfach über Nacht durchs Schlüsselloch geflogen, rückblickend betrachtet muss ich vermutlich bereits seit meiner Kindheit darunter leiden, das Kind hatte bis vor einiger Zeit noch keinen Namen. Vieles, das subjektiv für mich immer "normal" war, entpuppt sich als Verhalten und Handeln, das aus der Persönlichkeitsstörung resultiert.
Dieses Jahr fiel ich in eine sehr schwere Depression, wegen der ich meinen Sommer statt im Urlaub in einer psychatrischen Klinik verbrachte. Dadurch kam ich zum ersten mal in meinem Leben mit Psychotherapeuten in Kontakt die dann neben der Depression noch die oben angesprochene Persönlichkeitsstörung diagnostizierten. Durch therapeutische Gespräche begann ich dann schließlich, Dinge in meinem Leben besser zu verstehen beziehungsweise zu verstehen, weshalb ich mich in gewissen Situationen anders verhalte als andere Menschen. Zu Beginn war das ein Erquickungserlebnis: Ich konnte mir auf einmal einen Reim drauf machen warum ich es nicht schaffe, mit Fremden ein Gespräch zu beginnen. Warum ich über die Jahre verfestigte Vermeidungsstrategien entwickelt habe die verhindern sollen, mich zu blamieren oder bloßzustellen. Oder warum ich mein Studium während des Schreibens der Abschlussarbeit abgebrochen habe weil ich eine subjektiv als angriffig wahrgenommene Kritik erhalten habe.
Mittlerweile frage ich mich allerdings, wer ich eigentlich bin. Vielleicht ist das auch in Stück weit ein semantisches Problem weil "Persönlichkeitsstörung" irgendwie nach "Systemfehler" klingt aber nichtsdestotrotz treibt mich die Frage, was mich außerhalb dieser Sache ausmacht weil diese Störung eben so tief in mein Ich und sämtliche Lebensbereiche eingreift. Im Gegensatz dazu kann ich die Depression klar außerhalb meines Ichs verorten, das sind einfach Dinge, "die passieren" und (zumindest in meinem Fall) eher temporärer Natur sind.
Ich hab mich dazu entschlossen, demnächst eine Intensivtherapie zu machen in der ich lerne, mit der Störung umzugehen weil der Leidensdruck und die Probleme, die dadurch entstehen, doch sehr groß sind. Mir macht aber der Gedanke, was ich ohne diese ÄVPS wäre, zu schaffen. Ich wehre mich und hab mich auch während der wirklich harten Zeit dagegen gewehrt mich als laufende Krankheit zu sehen, aber in diesem Fall fällt es mir wirklich sehr schwer. Ich würde jemanden, der unter irgendeiner Persönlichkeitsstörung leidet und mir das sagt niemals verachten oder für einen "Systemfehler" halten, aber wenn ich mich selbst mit diesen Dingen konfrontieren muss sehen die Dinge leider anders aus.
Gibt es vielleicht unter Euch auch Menschen, die mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben oder hatten? Seltsamerweise gibt es keine nennenswerten Foren zu dem Thema, in den man sich austauschen könnte..
ich muss mich seit längerer Zeit damit auseinandersetzen, eine sehr stark ausgeprägte ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung zu haben. Natürlich kam ebendiese nicht einfach über Nacht durchs Schlüsselloch geflogen, rückblickend betrachtet muss ich vermutlich bereits seit meiner Kindheit darunter leiden, das Kind hatte bis vor einiger Zeit noch keinen Namen. Vieles, das subjektiv für mich immer "normal" war, entpuppt sich als Verhalten und Handeln, das aus der Persönlichkeitsstörung resultiert.
Dieses Jahr fiel ich in eine sehr schwere Depression, wegen der ich meinen Sommer statt im Urlaub in einer psychatrischen Klinik verbrachte. Dadurch kam ich zum ersten mal in meinem Leben mit Psychotherapeuten in Kontakt die dann neben der Depression noch die oben angesprochene Persönlichkeitsstörung diagnostizierten. Durch therapeutische Gespräche begann ich dann schließlich, Dinge in meinem Leben besser zu verstehen beziehungsweise zu verstehen, weshalb ich mich in gewissen Situationen anders verhalte als andere Menschen. Zu Beginn war das ein Erquickungserlebnis: Ich konnte mir auf einmal einen Reim drauf machen warum ich es nicht schaffe, mit Fremden ein Gespräch zu beginnen. Warum ich über die Jahre verfestigte Vermeidungsstrategien entwickelt habe die verhindern sollen, mich zu blamieren oder bloßzustellen. Oder warum ich mein Studium während des Schreibens der Abschlussarbeit abgebrochen habe weil ich eine subjektiv als angriffig wahrgenommene Kritik erhalten habe.
Mittlerweile frage ich mich allerdings, wer ich eigentlich bin. Vielleicht ist das auch in Stück weit ein semantisches Problem weil "Persönlichkeitsstörung" irgendwie nach "Systemfehler" klingt aber nichtsdestotrotz treibt mich die Frage, was mich außerhalb dieser Sache ausmacht weil diese Störung eben so tief in mein Ich und sämtliche Lebensbereiche eingreift. Im Gegensatz dazu kann ich die Depression klar außerhalb meines Ichs verorten, das sind einfach Dinge, "die passieren" und (zumindest in meinem Fall) eher temporärer Natur sind.
Ich hab mich dazu entschlossen, demnächst eine Intensivtherapie zu machen in der ich lerne, mit der Störung umzugehen weil der Leidensdruck und die Probleme, die dadurch entstehen, doch sehr groß sind. Mir macht aber der Gedanke, was ich ohne diese ÄVPS wäre, zu schaffen. Ich wehre mich und hab mich auch während der wirklich harten Zeit dagegen gewehrt mich als laufende Krankheit zu sehen, aber in diesem Fall fällt es mir wirklich sehr schwer. Ich würde jemanden, der unter irgendeiner Persönlichkeitsstörung leidet und mir das sagt niemals verachten oder für einen "Systemfehler" halten, aber wenn ich mich selbst mit diesen Dingen konfrontieren muss sehen die Dinge leider anders aus.
Gibt es vielleicht unter Euch auch Menschen, die mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben oder hatten? Seltsamerweise gibt es keine nennenswerten Foren zu dem Thema, in den man sich austauschen könnte..