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ÜberLeben

Roselily

Sehr aktives Mitglied
Habe es wieder einmal gelesen. 1984. Ein Buch, dass schwer zu ertragen ist. Orwell war seiner Zeit voraus. Sein Roman, der einen dystopischen Überwachungsstaat im Jahr 1984 beschreibt, ist auch heute noch brandaktuell.

„Ich glaube, man sollte überhaupt nur solche Bücher lesen, die einen beißen und stechen. Wenn das Buch, das wir lesen, uns nicht mit einem Faustschlag auf den Schädel weckt, wozu lesen wir dann das Buch? (…) Wir brauchen aber die Bücher, die auf uns wirken wie ein Unglück, das uns sehr schmerzt, wie der Tod eines, den wir lieber hatten als uns, wie wenn wir in Wälder verstoßen würden, von allen Menschen weg, wie ein Selbstmord, ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. Das glaube ich.“
– Franz Kafka
 
Hallo Roselily,

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Roselily

Sehr aktives Mitglied
Das Buch 1984 habe ich auch nur schwer ertragen können. Ich habe es einmal gelesen und es wirkt bis heute nach. Fahrenheit 451 von Ray Bradbury zeichnet auch einen Überwachungsstaat. Für mich hat dieses
Buch trotzdem etwas Hoffnung aufgezeigt. Bin eben ein Träumer.
Die Hölle des Konformismus.
Und Bücher als eine Quelle des Unglücks ... Hatten wir als Schullektüre.
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass Bücher seither zunehmend harmloser geworden sind.
 

Roselily

Sehr aktives Mitglied
Für das Licht hat im Grunde jede Distanz sowohl räumlich als auch zeitlich den Wert null. Das Licht ist in so einer Art Ewigkeit.
 

Roselily

Sehr aktives Mitglied
Das Leben ist nicht fair. Ja. Sorry. Keine neue Erkenntnis.

Einer meiner Lieblingskollegen - einer der wenigen, die immer versuchen, irgendwie zu helfen - hat sich in dieser Woche in der Arbeit zurückgemeldet. Nach 18 Monaten Krankenhaus und Reha. Er war damals mit seinem Motorrad auf dem Weg zur Arbeit und wurde von einer Autofahrerin frontal erfasst, die ihm die Vorfahrt genommen hatte.

Er ist im Moment auf Belastungserprobung. Vier Stunden pro Tag.
Er verarbeitet das ganze Drama wohl dadurch, dass er es im Detail immer und immer wieder erzählt. Eine Ersthelferin hat ihm wohl das Leben gerettet, weil sie sich getraut hat, den Helm abzuziehen, er wäre sonst an seinem Blut erstickt. Hirnblutung, Beckenbruch, Beine zertrümmert ...

Er hat erzählt, dass er sich zwischendurch aufgegeben hatte, bis ihm eine Frau in der Reha in den Hintern getreten hat: er hätte eine zweite Chance bekommen und solle jetzt gefälligst auch etwas daraus machen. Er hätte sich das zu Herzen genommen, aber wir müssten verstehen, dass er nicht mehr derselbe ist ...
 

Roselily

Sehr aktives Mitglied
Die Menschen sind ständig auf der Suche nach Perfektion. Auch ich habe in meinem Leben viele nutzlose Stunden mit dem Versuch verbracht, mein Leben perfekt zu gestalten, von den Haaren über das Styling bis zur Einrichtung der Wohnung. Aufgeräumt und staubfrei. Für jedes Getränk das passende Glas, für jedes Kleid die richtigen Schuhe. Für jeden Anlass der passende Mensch? Was zählte, war der schöne Schein. Selbstoptimierung.

Doch für wen das alles? Gerade das Unschöne hat mich verändert. Auch die Natur zeigt uns, dass der Reiz im Unperfekten liegt. In der Asymmetrie. Die Schönheit liegt in den Zwischentönen, in Dingen, die nicht makellos sind. Ich mag Dinge und Menschen mit Charakter, die mit ihren Fehlern und Macken einzigartig sind. Wie die alte Tasse mit dem Sprung.

Die unperfekte Schönheit eines Menschen ist deshalb wahr, weil der Mensch durch schwere Zeiten gegangen ist und Narben davongetragen hat. Dadurch geformt wurde, dass er zu kämpfen hatte. Nicht ganz gerade und sich den Widrigkeiten entgegenstellend in Richtung des Lichts und der Wärme gewachsen ist. Um zu überleben.
 

Roselily

Sehr aktives Mitglied
Helau! Trärä! Fasching. Zeit des organisierten Frohsinns.
Dann vielleicht zumindest einen Witz:

Gott kommt zu Adam und verspricht ihm eine Gefährtin: Sie ist wunderschön, sie kann super kochen, sie ist klug, nachgiebig, und sie wird ihn bis zu seinem Lebensende verwöhnen.

Nur einen Haken hat die Sache: Er muss dafür ein Bein und einen Arm hergeben.

Antwort Adams: „Nein, das ist es mir nicht wert. Was bekäme ich denn für – sagen wir einmal – eine Rippe?”
 

Roselily

Sehr aktives Mitglied
In dieser Woche hatte ich ein Date mit einer 101-jährigen Dame. Geboren 1923.

Unglaublich. Die älteste Person, mit der ich jemals Kontakt hatte. Quasi ein lebendes Geschichtsbuch. Eine Zeitzeugin für ein Ausstellungsprojekt. Sie hat all das selbst erlebt, was ich nur aus Büchern und aus der Geschichtsschreibung kenne, und sie hat ein phantastisches Gedächtnis. Alles ist noch präsent und sie erzählt detailliert und mitreißend aus ihrem Leben. Angefangen von ihrer Zeit als Lehrmädchen in einer Schuhfabrik über die Kriegsjahre bis …. Und auch von Dingen, die in keinem Geschichtsbuch zu finden sind. Ich könnte ihr stundenlang zuhören, aber es ist für sie auch sehr anstrengend.

Wie wird ein Mensch so alt? Ich denke, es sind auch die Lebensumstände. Sie lebt noch in ihrem Haus, geliebt und umsorgt von den Enkeln und Urenkeln. Ist immer mitten im Geschehen und interessiert an der Welt und an den Menschen. Puuh. Beeindruckend.
 

Shorn

Sehr aktives Mitglied
In dieser Woche hatte ich ein Date mit einer 101-jährigen Dame. Geboren 1923.

Unglaublich. Die älteste Person, mit der ich jemals Kontakt hatte. Quasi ein lebendes Geschichtsbuch. Eine Zeitzeugin für ein Ausstellungsprojekt. Sie hat all das selbst erlebt, was ich nur aus Büchern und aus der Geschichtsschreibung kenne, und sie hat ein phantastisches Gedächtnis. Alles ist noch präsent und sie erzählt detailliert und mitreißend aus ihrem Leben. Angefangen von ihrer Zeit als Lehrmädchen in einer Schuhfabrik über die Kriegsjahre bis …. Und auch von Dingen, die in keinem Geschichtsbuch zu finden sind. Ich könnte ihr stundenlang zuhören, aber es ist für sie auch sehr anstrengend.

Wie wird ein Mensch so alt? Ich denke, es sind auch die Lebensumstände. Sie lebt noch in ihrem Haus, geliebt und umsorgt von den Enkeln und Urenkeln. Ist immer mitten im Geschehen und interessiert an der Welt und an den Menschen. Puuh. Beeindruckend.
Ja vor solchen Menschen zieht man den Hut, stimmt.
 

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