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Überlastet, immer mehr immer schneller

WegWerf

Neues Mitglied
Hallo Community,

ich bin ca mitte 20 und arbeite in der IT in einem 400 Mann Betireb. Mein Problem ist, dass ich langsam nicht mehr kann, gesundheitliche Probleme bekomme und nicht weiß wie ich mich dagegen „wehren“ soll. In der Abteilung sind mit mir 4 Leute + 1 Leiter. Der Leiter leitet nur, ist fachfremd, bekommt morgens grade so seinen PC an, hilft also nicht mit. Grundsätzlich mache ich meine Arbeit gerne und gut, meine Kollegen (nicht der Leiter) sind okay. Bis vor etwas mehr als einem Jahr waren wir noch 8 Leute in der Abteilung und alles war okay. Dann sind 3 Kollegen aus unterschiedlichen Gründen ausgeschieden, 1 ist Vollzeitbetriebsrat. Ersetzt wurden diese Kollegen nicht, die Arbeit wurde dann auf uns 4 verteilt (zusätzlich zu unseren normalen Aufgaben). Da man verwundert feststellte, dass 4 Leute nicht die gleiche Menge Arbeit erledigen können wie 8 Leute, hat man alle notwendigen ToDos und Projekte in eine Liste geschrieben, mit Prios versehen und dann wird abgearbeitet. Soweit so gut, vieles ist dann liegen geblieben aber der Stress hielt sich noch in Grenzen. Jeder wusste, dass wir ausgelastet sind und hatte Verständnis.

Mittlerweile, von vor einem Jahr bis jetzt, hat sich das rapide geändert. Alle (Geschäftsleitung) wollen alles sofort und immer mehr. Es ist kein Verständnis mehr da, dass wir nur 4 Leute sind und die Arbeit für 8 oder 10 nicht geschafft bekommen. Um mein Tages-„Soll“ zu schaffen müsste ich 8h in (Geschäfts)Bereich A, 8h in Bereich B und 8h in Bereich C investieren, ich hab aber nur einmal 8h zur Verfügung. Seit einem halben Jahr sinds eh 10 oder 11 Stunden pro Tag Minimum. Allerding realisieren das weder mein Chef noch die Geschäftsführer. Gespräche von meiner und auch den Seiten meiner Kollegen gab es schon einige aber geholfen hat es nicht. Es wird genickt und in 10 min kommt der Anruf warum Auswertung (zum Beispiel) nicht fertig ist.

Ich habe in der Firma als Azubi angefangen, wurde übernommen für 1st Lvl Support. Mittlerweile bin ich zuständig für Papierstau bis Server raucht ab, auch für alles was andere Abteilungen nicht schaffen weil die dortigen MA nicht qualifiziert genug sind. In der Abteilung macht jeder alles und wenn man XY noch nicht kann, dann bringt man es sich spätestens dann hoplahop selber bei wenn der entsprechende Kollege nicht erreichbar (Urlaub, Krank) ist und XY nicht mehr geht. Zusätzlich natürlich. Ich könnte ein Buch mit Beispielen füllen. Mein bisheriger Weg war es, Deadlines oder wichtige Reparaturen durch Überstunden zu erledigen (mal 1 Woche 14h/Tag). Bisher konnte ich die Zeit durch Freizeit ausgleichen und es hat mir persönlich auch nichts ausgemacht. Die Situation hat sich nun so gewandelt, dass ich permanent 14+h arbeiten müsste, Urlaub und Ausgleich sind Rotetücher. Ich habe versucht mir meine Arbeit in Abschnitte einzuteilen, bis 12:00 Uhr Projekt A, dann Projekt B, ab 16:00 Projekt C usw. Klappt in der Praxis nicht, da mit Tagesgeschäft ich alle 10 min was anderes mache und meine Konzentration dann nicht mehr Ausreicht um mich nochmal in ein Komplett neues Projekt einzudenken.

Ich sehe die Probleme in einem unfähigen Chef, der allen alles verspricht, und maßlos steigender Arbeit bei ausbleibenden Gegenleistungen der Firma. Ich habe in den letzten 5 Monaten eine Panikstörung entwickelt und habe häufig Migräne (1-4 mal die Woche). Zu einem Arzt bin ich nicht gegangen, da die Antwort: weniger Stress ich mir auch selbst geben kann. Gegen die Migräne mache ich nichts, versuche so gut es geht weiter zu arbeiten (krank war ich in 5 Jahren nur eine Woche letzten Dezember als ich eine verschleppte Lungenentzündung hatte, gefrustet war und darauf hin zum Arzt bin, ohne den Frust wäre ich nicht zum Arzt und hätte gearbeitet). Gegen die Panik nehme ich ab und zu Passionsblumenkapseln aus der Apotheke (oder auch wenn ich einen Zorn habe und mich einfach nicht beruhigen kann). Ich weiß dass das Beste eine andere Arbeitstelle wäre, aber die Angst davor noch größer als der Frust den ganzen Wahnsinn Tag für Tag mit zu machen. Und das ist auch mein Problem. Eigentlich spricht nichts gegen einen Wechsel, trotzdem habe ich so riesen Angst und Panik davor, dass ich es nicht tue. Ich könnte ja sogar mit der jetzigen Situation leben, wenn ich mir dann wenigstens denken könnte, dass ich für den ganzen Wahnsinn angemessen entlohnt würde.

Die Angst vor einer neuen Arbeitsstelle kommt primär daher, dass ich auf nichts spezialisiert bin. Ich kann von allem ziemlich viel aber nichts absolut perfekt, habe auch nie Schulungen erhalten und dem entsprechend keine Nachweise was ich wirklich kann. Wenn ich schaue was in meiner Gegend gesucht wird, wofür ein Allrounder geeignet wäre, ist 1st lvl Support. Das will ich mir aber nicht geben. Ich traue mich aber auch nicht auf eine Stelle als Programmierer oder Datenbank Admin etc. zu bewerben, da ich zwar die Systeme der Firma so pflegen kann und mich auch auskenne im für meine aktuelle Firma notwendigen Rahmen, aber ich habe mir alles selber beigebracht, try’n’error nach dem ich ein Testsystem gebaut habe, Doku lesen oder eine Mischung daraus. Ich bekomme Panik wenn ich dran denke, dass mich jemand im Bewerbungsgespräch etwas Fachspezifisches fragt und ich dann davon noch nie gehört habe, es vielleicht auch etwas ist was man wissen sollte, ich aber nie draufgestoßen bin, weil ich nur einen Teil des Systems gebraucht habe und so tief dann doch nicht in der Materie bin.

Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht war, dass ich letzten Freitag um 19:00 vom Chef eine Mail bekam mit Dingen die ich in seinem Urlaub erledigen soll und unter anderem ich am Dienstag eine fertige Auswertung präsentieren soll, von der ich noch nicht einmal wusste, dass ich das machen soll. Chef hat aber der GL monatelang gesagt, dass ich dran wäre etc.


Ich denke ich kenne die Antwort schon, neue Arbeitsstelle. Aber durch Angst, Panik und Sozialphobie nicht so einfach. Vielleicht habt ihr einen guten Rat oder noch eine andere Idee etc.

LG
 

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