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Übereilte Trennung - Verhalten / Kontakt

Mitchel

Neues Mitglied
Hallo liebe Community,

ich bin aktuell etwas ratlos weshalb ich mich hier melde und hoffe den ein oder anderen Rat zu finden.

Ich (30) war bereits sieben Jahre in einer Beziehung und bin nun seit zwei Jahren mit meiner letzten Freundin zusammen (gewesen). Diese Frau hat auf jeden Fall alles getoppt was ich vorher erlebt habe im positiven Sinne. Wir waren eigentlich wie Topf und Deckel, ähnliche Interessen, verstehen uns blind, lachen viel, sie hat mittlerweile den gleichen Freundeskreis und es passte einfach und es fühlte sich einfach gut an. Wir wollten zusammen ziehen, verbrachten Urlaube miteinander und konnten gelassen feiern gehen und es wurde nie langweilig. Seit wir zusammen sind wohnen wir fast täglich zusammen auch wenn in getrennten Wohnungen (was vielleicht nicht ganz optimal war, da wir wenig Zeit für das drumherum nutzten). Unser größter Unterschied ist wohl, ich bin ein sehr offener, direkter, emotionaler Mensch und sie ist oft verschlossen und benötigt viel Zeit aber da ich fast immer sofort merkte wenn was ist öffnete sie sich auch mit der Zeit.

Dennoch gab es wie in jeder Beziehung immer mal wieder Probleme. Seit einem Abbruch ihres Studiums vor etwas mehr als einem Jahr fiel es ihr immer schwerer sich gehen zu lassen und sie hat auch immer noch kein neues Ziel, was sich auf unser Sexleben auswirkte, sie sich häufig Vorwürfe machte, dass sie "nichts wert" sei und sie mir nicht mehr richtig zeigen konnte dass ich ihr wichtig bin aber ich war es definitiv noch, was sie aber nur über Worte schaffte, denn ich fühlte es aber nicht mehr so wie vorher. Aus diesem Grund gab es dann ab und an mal Auseinandersetzungen und ich habe mich teilweise sicherlich nicht ganz so sensibel verhalten wie es das Beste für sie gewesen wäre. Aber es ist einfach schwierig ausschließlich der aktive Part zu sein. So drehten wir uns häufig im Kreis. Auch um wieder mehr Ruhe in die Beziehung zu bekommen fuhren also im Juli zwei Wochen in den Urlaub, der traumhaft war, man Beziehung wieder richtig gespürt hat aber zwei Wochen zu Hause fing es wieder von vorne an.

Als ich es etwas unsensibel angesprochen habe, dass es wieder in die falsche Richtung geht fiel irgendwie alles in ihr zusammen, wurde über zwei Tage schwarz geredet und wir gingen uns zwei Wochen aus dem Weg mit vielen Diskussionen per Nachrichten und hatten kaum Kontakt, den Kontakt den wir hatten war distanziert und teilweise schwierig, da dieses Thema immer wieder aufkam und das Schwarzreden sehr belastend war.
Eines Abends trennte sie sich von mir, eine halbe Stunde später entschuldigte sie sich dafür und wusste nicht was da los war (sie macht auch eine Therapie aber bisher habe ich dadurch keinen Fortschritt gesehen eher Rückschritte).

Nach einer weiteren Woche weniger Kontakt trennte sie sich erneut von mir mit den Worten sie liebt einen großen Teil von mir aber einen Teil auch nicht, dabei hätte sie mir nur ein Gefühl geben müssen dass ich ihr noch wichtig bin, das hätte mir völlig gereicht. Ansonsten fielen nur positive Worte, was für ein toller Mensch ich sei etc. etc.

Ich weiß gerade nicht mehr so ganz was ich tun soll. Ich hänge so sehr an ihr weil ich hauptsächlich an die positiven Momente und an den Mensch denke den ich so sehr liebe und daran glaube es schaffen zu können aber nun möchte sie keinen Kontakt, lässt es zwar zu aber denke auch nur zu einem gewissen Grad per "Nachrichten".
Ich habe im Gefühl und weiß, dass sie es eigentlich auch will und habe Angst dass durch komplette Distanz nun alles zu Brüche geht, bzw. die Gefühle verschwinden, auch da ich mich die letzten drei Wochen nicht ganz richtig Verhalten habe und es auch mal lauter wurde. Habt ihr einen Rat wie ich mich Verhalten sollte? Natürlich würde ich sie am liebsten einfach in den Arm nehmen und ihr irgendwie klar machen, dass alles nicht so schlimm ist und so klein gegenüber dem was wir die zwei Jahre hatten..

Danke euch schon mal.
 

silent_warior

Aktives Mitglied
Tja, du hast es verbockt. Das muss ich jetzt einfach mal so sagen.

Sie hat scheinbar ein Problem mit ihrer Psyche oder ihr ist mal etwas doofes im Leben passiert und nun versucht sie gegen diese belastenden Folgen zu kämpfen. Es ist ja nicht ihre Schuld dass ihr etwas passiert ist.

Sie hatte ja schon im Studium Probleme und hätte da eigentlich mehr Unterstützung gebraucht. Das ist natürlich nicht leicht, man muss rausfinden was man machen kann um ihr ein besseres Gefühl zu geben. Das Problem aus der Vergangenheit wird man nicht mehr ändern können.

Weißt du was in ihrer Vergangenheit so passiert ist? Also in ihrer Kindheit/Jugend?

Meist reicht es wenn der Partner positiv in die Zukunft sieht, ein Ziel hat und auch von extern etwas gefordert/gefördert wird.
Wenn sie mit irgend einer Arbeit (Uni-Projekt) nicht fertig wird weil sie in einer depressiven Phase ist, dann muss man sich eben etwas mit ihr hin setzen und ihr bei der Arbeit etwas helfen, auch wenn man davon gar keine Ahnung hat.
Man muss eigentlich nur den Anfang machen und dann wird sie den Rest selbständig erledigen.
Wenn es zwischenzeitlich wieder ein paar Löcher gibt in denen sie fest sitzt, dann muss man sich eben wieder stärker für ihre Arbeit interessiert zeigen und sich von ihr erklären lassen was sie da gerade macht und vielleicht zu dem Thema auch etwas im Internet zusammen suchen.

Ich habe das so gemacht und es hat wirklich sehr geholfen. Etwas Unterstützung ist immer gut.
Du wirst sehen dass du auch Hilfe von ihr bekommst wenn du mal ein Problem hast. Sie wird dir dankbar sein.
Auf die ein oder andere Weise bekommt man alles zurück was man gegeben hat.



Noch was.
Schreie sie nie wieder an und streite auch nicht mit ihr, das bringt nichts.
Wenn etwas ist, dann redet man einfach darüber und der Tonfall und wie man es sagt muss immer ruhig und entspannend sein.
Durch Streit treibst du sie nur noch mehr in die Depression und in die Untätigkeit, das ist total kontraproduktiv.
 

Mitchel

Neues Mitglied
Hi silent_warior,

danke für deine Antwort.

ich habe ihr viel geholfen und durch mich hat sie wieder die Kraft bekommen Kontakt zu ihrem Vater und ihren Großeltern aufzubauen, der mittlerweile wieder gut ist. Vater und Großeltern waren nur an ihrer Leistung orientiert und sehr fordernd, ansonsten hat sie aber eine tolle, große Familie die auch ihren größten Rückhalt darstellt.

Sie hat in der Vergangenheit häufig die Standorte gewechselt (4x) weil sie es allein nicht schaffte, nicht glücklich wurde mit Job und Studium und hier am letzten Standort sehr viel auf mich gebaut.
Ich war dann nach dem letzten Studienabbruch über ein Jahr fast ausschließlich für Sie da, habe ihr versucht eine Stütze zu sein auch wenn nicht mehr viel zurück kam, Planungen kamen von mir (Urlaub, Unternehmungen, Wochenenden,.. und alles mit Rücksicht auf Sie), was ich natürlich ansprach (und wahrscheinlich das Problem ist was sie an die Vergangenheit erinnerte) aber sie als Mensch an meiner Seite zu haben und mit ihr Dinge zu unternehmen, zu reden und zu lachen machte mich glücklich.
Natürlich ist das schwer nach über einem Jahr wenn es so einseitig wird und der Input des Partners fehlt, könnt ihr das nachvollziehen?
Wir haben beide fast nie geschrien bis auf ein / zwei Mal (es ist nicht so dass ich ein unfairer Mensch bin und sie einfach so anschreiben würde - das passierte ihr so wie mir bei zwei intensiven Streits) weil es einfach raus musste. Das hatten wir uns nie übel genommen und haben darüber gesprochen auch wenn es natürlich nicht gut ist, das weiß ich.
Aber ich kann deine Antwort verstehen.
 

silent_warior

Aktives Mitglied
@Mitchel

Also diese Textzeilen beschreiben eben nur einen ganz kleinen Teil deines Lebens und auch nur ganz kurz zusammen gefasst. Es ist ja so dass man eigene Dinge erlebt hat und versucht das als Muster zu nutzen, was aber natürlich teilweise gar nicht geht. Bei manchen Dingen versucht man auch eher zu raten, denn die Informationen in dem Text sind sehr begrenzt.

Ich habe auch überlegt was dazu geführt haben könnte dass sie keine Kontakt mehr haben wollte.

Was ist denn der Teil an dir den sie nicht leiden kann?

Vielleicht macht sie ja durch die Therapie einen Fortschritt, nur wird im Moment vielleicht irgend ein Zeug aus den Erinnerungen raus geholt der eben negativ ist und auch emotional belastend. Warst du auch mal mit bei so einer Therapiestunde? Wäre vielleicht auch nicht schlecht es mal zu probieren.

Ich wünsche dir dass du sie zurück bekommst und dass es ihr hoffentlich mit der Zeit etwas besser geht.

Du musst aber das Vertrauen und die Geborgenheit zu ihr wieder aufbauen. Also kritisiere sie nicht. Du kannst sagen wie du zur Sachen stehst oder auch deine Meinung kurz kund tun wenn sie danach fragt, setze sie aber nicht unter Druck.

Im blödesten Fall bekommt sie das mit dem Studium eben nicht hin, aber dann macht sie eben etwas anderes. Der Umschwung um etwas anderes zu machen ist etwas schwer da man sich neu orientieren muss, aber es ist auch nicht schlechter. Es gibt genügend Leute die studieren, waren auch ganz toll und sitzen dann trotzdem im selben Büro wie Leute die nie eine Uni von innen gesehen haben.

Sie muss sich deswegen also nicht fertig machen.


Hat sie wirklich parallel zum Studium einen Job gehabt?
Im BA-Studium und auch im MA-Studium wäre das bei uns nicht möglich gewesen. Vielleicht als wissenschaflicher Mitarbeiter oder Tutor wenn man wirklich noch etwas Zeit hat. Oder am Wochenende.
Unter der Woche für ein paar Stunden zu jobben wäre für mich schwierig geworden, ich hatte immer irgend etwas zu tun und musste mich vorbereiten, nachbereiten, üben und mich mit anderen treffen um zu lernen.
 

unbeleidigte Leberwurst

Aktives Mitglied
ich sehe das so, dass sie mit sich selbst momentan grosse Probleme hat.
Wer mit sich nicht im Lot ist, kann auch keine gute Beziehung führen.
Die Unlust zum Sex ist ja zB als Symptom erkannt worden.

Du kannst eigentlich gar nichts tun, da Du nicht ihr Therapeut bist und auch nicht sein solltest.
 

Alopecia

Aktives Mitglied
Tja, du hast es verbockt. Das muss ich jetzt einfach mal so sagen.


finde ich viel zu hart gesagt. und kann ich am text des TE auch nicht wirklich rauslesen. möglich, dass er nicht alles richtig gemacht hat, aber hat seine partnerin wohl auch nicht, oder?

ich denke, dass das problem bei ihr liegt, und sie alleine kann es lösen. also hat der T E auch nichts verbockt, auch wenn er sich vielleicht etwas sensibler hätte verhalten können. allerdings ist es normal, in einer solchen situation, auch selbst zu leiden und vielleicht mal fehler zu machen. warum sollten ihre fehler "ok" sein, die des TE aber "du hast es verbockt" ?

es ist gut, dass sie in therapie ist. dass es anfangs dadurch eher schlimmer wird finde ich nicht so ungewöhnlich, denn über die probleme, ängste usw zu reden, holt ja erstmal alles hoch, was unter verschluss gehalten wurde.

aktuell kannst du, lieber TE, nicht viel machen, und auf dich selbst schauen. das an dir optimieren, was du vielleicht hättest besser machen können. der rest liegt bei ihr. und wenn sie nicht mehr will, warum auch immer, kannst du rein gar nichts machen. je weniger druck du machst, desto besser. zeige ihr regelmässig und dezent, dass du "da sein wirst", aber mehr auch nicht.
 

silent_warior

Aktives Mitglied
@Alopecia
Und ich lese heraus dass der TE nicht alle seine Möglichkeiten genutzt hat um die Frau die er scheinbar sehr mag ein gutes Argument zu geben bei ihm zu bleiben.

Wenn ich sage "verbockt", dann bedeutet es nicht dass er ganz massiv etwas falsch gemacht hat, lediglich dass die Situation durch irgend einer Handlungsweise nicht dem gewünschten Resultat entspricht. In dem Fall hat es den Verlust der Freundin eingeleitet.

Das bedeutet natürlich nicht dass er das nicht vielleicht wieder kitten könnte.

Es ist etwas komisch dass sie in zwei separaten Wohnungen leben.
Es ist anfangs sinnvoll, aber man zieht doch einfach mal zusammen um zu sehen wie es ich zusammen wohnt.
Das ist ein austesten ob man längere Zeit aufeinander sitzen kann ohne durchzudrehen.
Ich bin auch total neugierig was sie nicht an ihm mag. Ist es ein bestimmtes Verhalten oder wie er teilweise reagiert?
 

Mitchel

Neues Mitglied
Danke euch. Ich antworte mal nach und nach.

@silent_warior

Zu mir: Ich selbst bin relativ gefestigt, habe tolle Freunde, einen guten Job, abgeschlossenes Studium aber auch meine Lasten durch meine Vergangenheit zu tragen, die sich aber eher positiv auf die Beziehung auswirken, da ich dadurch gelernt habe in vielen schwierigen Momenten sensibel zu sein aber mein größtes Manko ist eben wie beschrieben, dass ich auch mal das Gefühl brauche Sicherheit zu haben und etwas "Input" zu bekommen insofern, dass ich nicht nur der aktive Part sein kann.

Ich gehe mal davon aus sie mag den fordernden Teil nicht, man hat zu viel geredet, zu viel über das Gleiche aber es ist nach einer Zeit von über einem Jahr nicht einfach wenn man ausschließlich den aktiven Part darstellt und nicht viel zurück kommt aber gleichzeitig weiß alles getan zu haben (und das auch bestätigt zu bekommen). Sie war sehr verschlossen über die Zeit und redete nur über Dinge wie auch über die Therapie in guten Momenten oder auf Nachfrage. Da ich sie gut kenne wusste ich häufig einfach was mit ihr los ist und konnte an die richtigen Fragen stellen, sodass wir redeten und das tat ihr auch wirklich gut aber das funktioniert eben nicht immer. Man hat nach solch einer langen Zeit eben auch mal das Bedürfnis sich auszuruhen und das führte dann auch mal zum Streit.

Das Studium hat sie bereits abgebrochen und sich einen Zwischenjob gesucht, den sie aber nun immer noch macht weil sie kein neues Ziel findet. Ich versuchte ihr oft dabei eine Stütze zu sein, lediglich einen Anfang zu finden. Es wäre nicht richtig wenn ich ihr dabei komplett helfen würde. Sie weiß aber auch, dass es mir egal ist was sie macht, mir geht es um den Menschen und sie muss glücklich mit dem sein was sie tut. Damals hatte sie parallel keinen Job neben des Studiums.

@Alopecia

Das ist auch meine Denkweise, ich bin eben auch nur ein Mensch und es ist manchmal schwer auszuhalten wenn man das Gefühl hat, man darf keine Fehler machen und man darf seine Meinung nicht kundgeben, ich bin eben ein ehrlicher und direkter Mensch und kann mich auch mal in der Wortwahl vergleichen aber ich rede nicht um den heißen Brei und weiß was ich will. Dein letzter Abschnitt hilft mir sehr. Ich habe jetzt seit vier Tagen nichts geschrieben und hören lassen und fühle mich damit nicht gut. Ich denke ein / zwei Sätze werde ich mal da lassen. Habe einfach das Gefühl, dass die Gefühle wenn man in einer Trennungsphase ist ganz verloren gehen, es fühlt sich einfach falsch an, sich so schnell nach dieser Zeit zu trennen.

@silent_warior

Das hat sich einfach noch nicht ergeben mit der Wohnungssuche, das möchte ich mit ihr gemeinsam machen und von ihr sehen dass sie das will und nicht auch alleine machen, und ich finde es in ihrer Phase auch gut, dass sie Zeit für sich hat und die Zeit hatte sie seit ihrem Studienabbruch zu wenig. Wir haben eigentlich schon zusammen gewohnt, da wir fast täglich zusammen waren. Ihre Worte waren mal: "Ich fühle mich so gut bei dir und mir geht es einfach gut aber das verdeckt meine eigenen Probleme". Dazu kommt ein ab und an forderndes und auch mal stures Verhalten von mir und ich denke, das ist genau der Part an mir den sie nicht mag, was sich für mich so klein gegenüber allem Anderen anfühlt.
 

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