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Über Träume Philosophieren

Rumiko

Mitglied
Träume ergänzen das Bewusstsein
(PS: der Text ist nicht so gewaltig wie er aussieht) ;)

Schreibt mal was über eure Träume und was ihr davon haltet:


Ich habe mal den Spruch gehört „Träume ergänzen das Bewusstsein um das, was es noch nicht weiß“ Irgendwie hat mich der Spruch inspiriert und es ist ja wirklich so, im Traum verarbeitet man Gefühle und Erlebnisse. Oder der Kopf schickt einen auf Fantasiereisen, die (zumindest bei mir) überhaupt nix mit Realität zu tun haben und manchmal auch gar nix mit mir selbst, weil ich nicht vorkomme. .-_.-


Zwischenfrage: Kennt ihr das auch, dass euer Unterbewusstsein euren Geist in andere Körper oder Rollen steckt???

Ich träume oft, dass ich das Leben von anderen Menschen (jedes Alters und Geschlechts) führen muss. (a la Sims) Und zwar so, dass es die anderen nicht merken. Das Wissen über die Personen ist dann schon irgendwie in meinem Kopf drinne, also ich weiß, wie ich was machen muss, damit es nicht auffällt, dass ein anderer Geist in diesem Körper steckt.


Jetzt hatte ich mal nen Gespräch bei na Psychologin und die hat festgestellt, dass ich meine Gefühle unterdrücke und überspiele. so gut, dass sie ständig nachfragte, wie ich mich fühle, weil sie es nicht feststellen konnte. Jetzt verbinde ich mal meine Traumerlebnisse mit diesem scheinbar inneren Problem mein wahres ich nicht zeigen zu können. Ich interpretiere frei herein: in meinem Traum erlebe ich sehr überspitzt das, was ich tagsüber ständig tue. Jemand anderes sein. Schauspielern.


Das ist für mich eine sehr wichtige Erkenntnis. Eine, die mein Unterbewusstsein wahrscheinlich schon sehr lange vor mir hatte… Das ist gruselig und fastzinierend. (man schaue sich in diesem Zusammenhang mal den Film Inception an) :p

Ich versuche also das, was ich im Traum gesehen habe zu deuten und zu verstehen, was mein Unterbewusstsein mir sagen will. (Ich erinner mich nämlich an fast jeden Traum.)
Aber nicht diese esoterische Bilderdeutung so wie: sieht man Meerschweinchen, hat man einen unbewussten Selbstwertkomplex. Na gut… ich sehe Meerschweinchen und ich habe Selbstwertprobleme. ABER ich sehe TOTE Meerschweinchen und zwar weil ich als Kind mit ansehen musste, wie die armen Dinger im Stall von nem Marder getötet worden… längere Geschichte. :eek: seit dem bin ich gegen Trauer über tote Haustiere abgehärtet. Aber anscheinend nicht ganz, denn ich Träume oft brutale Sachen bezüglich Meeris. Wie muss das erst bei Menschen sein, die wirklich ein Trauma haben…:(


Den Anlass zu diesem Text gab mir aber ein anderer Traum. Ich bin aufgewacht und musste weinen. Es war kein „klassischer Albtraum“ mit gruseligen und surrealen Sachen vor denen man Angst hat. Es basierte alles auf Gefühlen, die ich hatte, als ich vor 2 Jahren in meiner Ausbildung einen depressiven zusammen- oder besser gesagt „Ausbruch“ hatte. Ich habe 3 Stunden geweint und all das negative in meiner unterdrückten Gefühlswelt kam raus ,wie aus einem Überfälligen Vulkan. (Von Vulkanen habe ich auch ein andres mal geträumt. Nach der klassischen Symboldeutung könnte das ein Hinweis für viel Druck in mir sein). :confused:


Naja, jedenfalls kam gestern Nacht all das, was ich schon längst hinter mir glaubte in diesem Traum vor. Keine verrückten Bilder, wie sie bei mir üblich sind. Alles ganz real, und ganz furchtbar. Die Mitschüler im Traum haben mich gemobbt und ich war selbst daran schuld. Alles fiel auf mich zurück, doch ich konnte mein Verhalten nicht ändern. Ich war furchtbar und am Ende bin ich durchgedreht und alle haben sich von mir abgewandt. Mein eigenes Zitat aus dem Traum war jedoch: „Tut mir leid, ich bin mir selbst zu viel“ und dann vollzog sich ein Wandel. Die Mitschüler umarmten mich und wurden meine Freunde. Das Gefühl des absoluten Zusammenbruches, der Schmerz in mir, verfolgte mich jedoch bis nach dem Aufwachen. Es war so krass! Was wollte mein Unterbewusstsein mir sagen?

Ich las mal den Spruch: „ich ertrinke in mir selbst“ und nun weiß ich, das der auf mich zutrifft.


Nun gut. Mein Monolog wird langsam zu lang.
Ich wollte nur schreiben, dass man sich nicht immer bei psycho problemen auf andere Menschen und deren Ansichten verlassen sollte. Die Lösung steckt (fast) immer in einem selber. Und es würde nicht schaden, mal bewusst auf das zu gucken, was normalerweise im Verborgenen passiert… Schließlich benutzen wir im Wachzustand nur 2 Prozent des Verstandes. Alles andere ist damit beschäftigt, Sachen zu verdrängen. Das muss man sich mal rein ziehen!


Und nun ihr: erzählt von euren Traumerlebnissen. Habt ihr auch so interessante Sachen rausgefunden?

Mir fällt noch ein, ich träume oft von einer Kraft, die ich nicht freisetzen kann….Vulkan. hehehe
Liebe Grüße
 

Bergsteigerin

Aktives Mitglied
Hallo Rumiko,

ich glaube in Sachen Traumdeutung gibt es genau zwei Lager: Die Esoteriker und die Skeptiker. Nur wenige Menschen beschäftigen sich ernsthaft damit, was unser Unterbewusstsein da so treibt.

Ich gehörte lange Zeit auch zu den Skeptikern und ordnete unhinterfragt jeden, der sich mit sowas beschäftigte, den Esoterikern zu. Doch dann wurde ich eines Besseren belehrt. Ich hatte damals eine Frau kennengelernt, der ich sehr vertraute. Ich konnte mit ihr unglaublich gut über meine Probleme reden, sie verstand oft erstaunlich gut, was ich denke und fühle und gab mir sehr hilfreiche Ratschläge. Irgendwann fragte sie mich, ob ich mich schonmal mit meinen Träumen beschäftigt hätte. Ich verneinte sehr erstaunt. So einen Humbug hatte ich ihr nicht zugetraut. Sie erzählte, dass sie meine Skepsis gut nachvollziehen könne, weil sie selber früher so dachte, bis sie einen Vortrag einer österreichischen Psychoanalytikerin hörte. Die Traumanalysen, die sie daraufhin mit dieser Psychoanalytikerin machte, halfen ihr sehr, ihr Unterbewusstsein besser zu verstehen und damit ihr Leben besser auf die Reihe zu kriegen.

Ich war nach wie vor skeptisch und erklärte ihr, dass ich mich kaum an meine Täume erinnere. Für sie war das natürlich okay, es gab keinen Grund, mir was aufzuschwatzen. Erstaunlicherweise hatte ich aber bald darauf tatsächlich einen Traum, an den ich mich sehr detailliert erinnerte und der mich irgendwie besorgt machte... Ich beschloss, ihr davon zu erzählen. Die Art und Weise, wie sie diesen Traum anging, erstaunte und überzeugte mich sehr. Ich möchte an dieser Stelle nicht zu sehr ins Detail gehen. Es ging um ein Restaurant, das einzustürzen drohte. Sie hatte für nichts in diesem Traum eine Deutung parat. Sie stellte nur die richtigen Fragen, wollte z. B. wissen, woran mich dieses Restaurant erinnert hat, ob ich ein ähnliches kenne, was ich damit assoziiere usw. Außerdem ist wichtig, was ich am Tag zuvor erlebt habe, was mich beschäftigt hat etc. So bin ich mit ihrer Hilfe drauf gekommen, was dieser Traum in etwa bedeuten könnte, was mir mein Unterbewusstsein damit "sagen" will. ("Sagen" in Anführungszeichen, weil das in meinen Ohren eben eher esoterisch klingt, ich das aber nach wie vor völlig unesoterisch betrachte.)

Ich denke, wenn man sich näher mit seinen Träumen beschäftigen möchte, sollte man sich über ein paar grundlegende Dinge im Klaren sein. Alles, was im Traum vorkommt, hat etwas mit mir zu tun. Es dreht sich alles um mich. Um meine Persönlichkeit, um mein Verhalten, um meine Ängste, um meine Sehnsüchte. Man braucht ein bisschen Geduld um die "Sprache" des Unterbewusstseins zu verstehen. Selten bedeuten Dinge oder Personen im Traum das, was sie auf den ersten Blick zu sein scheinen. Wenn ich von einer Person träume, die ich kenne, geht es vermutlich gar nicht um diese konkrete Person. Ich muss überlegen, was diese Person für mich bedeutet, welche Charakterzüge sie in meinen Augen verkörpert, für welche Gefühle diese Person steht. Diese Person ist dann vermutlich eine Art Symbol für diesen Charakterzug oder dieses Gefühl, etc. Wenn diese Person in meinem Traum z. B. eingesperrt ist, könnte das bedeuten, dass ich diesen Charakterzug für den diese Person symbolisch steht, nicht richtig entfalte, oder dass ich dieses Gefühl, für das diese Person steht, dauernd unterdrücke...

Es kann auch heftiger sein, z. B. dass diese Person geschlagen und verletzt wird. Das könnte dann vielleicht was über meine Angst aussagen, was passieren würde, wenn ich diese Person (also diesen Charakterzug, oder dieses Gefühl, etc.) nicht länger unterdrücke oder einsperre.

Ich halte es außerdem für ganz wichtig, dass man sich in diesem Zusammenhang immer wieder mal in Erinnerung ruft, dass die Träume, die aus dem Unterbewusstsein kommen, eher unangenehme Wahrheiten parat haben. Ich will damit sagen, ein Traum, wie im Beispiel oben, bestätigt mir zwar evtl. dass ich Angst habe, einen bestimmten Teil von mir wirklich auszuleben, er bestätigt mir aber nicht, dass das auch richtig ist. Der Traum zeigt im Gegenteil, dass ich im Unterbewusstsein weiß, dass es nicht richtig ist, etwas zu unterdrücken. Es ist ganz wichtig zu verstehen, dass der Traum die Angst zwar als Tatsache bestätigt, sie aber deshalb noch lange nicht als richtig bestätig. Wer glaubt, so ein Traum sage ihm: "Ja du hast Recht, du wirst nur verletzt und gedemütigt werden, wenn du dich zeigst wie du bist. Versteck dich lieber weiterhin hinter einer Maske." Der hat was Grundsätzliches nicht verstanden. Unser Unterbewusstsein weiß Dinge, die für unser Bewusstsein noch unbekannt sind. Wenn also das Resultat aus einem Traum ein "Wusste ichs doch!" ist, dann stimmt was nicht. Es muss eher ein: Ach so, na klar, warum hab ich das nicht eher kapiert?!" sein. Manchmal ist es besser, einen Traum (vorläufig) unverstanden liegen zu lassen, als sich mit einem vorschnellen "Wusst ichs doch!" zufrieden zu geben.

Zu deinem Meerschweinchentraum wollte ich noch was sagen:
ABER ich sehe TOTE Meerschweinchen und zwar weil ich als Kind mit ansehen musste, wie die armen Dinger im Stall von nem Marder getötet worden… längere Geschichte. :eek: seit dem bin ich gegen Trauer über tote Haustiere abgehärtet. Aber anscheinend nicht ganz, denn ich Träume oft brutale Sachen bezüglich Meeris. Wie muss das erst bei Menschen sein, die wirklich ein Trauma haben…:(
Ich halte es für unwahrscheinlich, dass dich dieser Traum auf das schreckliche Erlebnis von damals hinweist. Ich denke, dass da mehr dahintersteckt als der nicht ganz verarbeitete Tod von Haustieren.

Liebe Grüße
M.
 

Landkaffee

Urgestein
(....)
Jetzt hatte ich mal nen Gespräch bei na Psychologin und die hat festgestellt, dass ich meine Gefühle unterdrücke und überspiele. so gut, dass sie ständig nachfragte, wie ich mich fühle, weil sie es nicht feststellen konnte. (...)

Hallo Rumiko,



Psychologen fragen oft so. Es geht darum, nachzufühlen und Gefühle auch verbal (über Wortsprache) oder in anderen Therapieen auch z.B. über Bild oder Tanz ausdrücken zu können. Die Selbstkontrolle- und Selbstverantwortung bleibt beim Klienten oder Patienten. Heisst nicht, dass Deine Psychologin nichts merkte oder feststellen konnte.

Ich träume gerne und zeitweise viel und werde vielleicht noch später hier im Thread einiges beitragen.

Wieso schriebst Du in der Headline "philosophieren"?



LG
Landkaffee
 

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