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[TRIGGER] Gewalt verarbeiten - eine (umschrittene) Technik WAR: Flashbacks? oder ...

Wandel

Aktives Mitglied
*** Achtung, dieser Beitrag könnte triggern, achtung ! ! ! ***

!!! Traumatisierte Menschen sollten diese Methode ohne Rücksprache mit ihrem Arzt oder Therapeuten auf keinen Fall anwenden!!!

Hi Trueblood,

Es tut mir ebenfalls sehr Leid, was dir geschehen ist!

Ist das ein Flashback, wenn man sowie so schon über die Tat nachdenkt und dann ein Bild oder eine Szene folgt oder ist das "normal" und das hat jeder so?🙁
Ja, das hat jeder so. Leider spricht das menschliche Gehirn einer solchen traumatischen Situation erhöhte Wichtigkeit zu, deshalb werden in dieser Zeit viel mehr neuronale Verknüpfungen gemacht als normal im Alltag. Das führt dazu, dass schon blosse Gedanken automatisch zu Erinnerungen weitergeleitet werden, welche manchmal mit der Tat scheinbar nichts zu tun haben!
Da die Erinnerung relativ frisch ist sind diese Verknüpfungen deshalb noch recht gut erhalten. Sie werden mit der Zeit aber schwächer. Deshalb sagt man vielleicht auch, die Zeit heile alle Wunden! 😉
Wenn du den Vorgang beschleunigen willst, solltest du Versuchen, nicht darüber nachzudenken und dem Vorfall keine Beachtung zu schenken. Denn wenn du das entsprechende Areal im Gehirn wenig benutzt, wo die Erinnerung gespeichert ist, wird der Körper die Verknüpfung nach einer Zeit automatisch auflösen. Das geht jedoch nicht, wenn die Neuronenstränge durch dein Nachdenken ständig beansprucht werden.
Das Problem ist dir wohl aber auch klar: Diese selbständigen Gedanken lassen sich nur schwer abstellen! Ich werde mich aber mal auf sehr dünnes Eis wagen um dir zu helfen, bitte verurteile mich nicht für was ich im folgenden sage!
Eine Vergewaltigung ist etwas sehr negatives für einen Menschen! Die Ohnmacht sich zu wehren und der Bruch aller moralischen Regeln der Gesellschaft wirken traumatisch auf den menschlichen Organismus und brennen wie gesagt die Erinnerung ins Gehirn. Diese Erinnerungen bleiben aber solange wichtig, wie sie mit etwas akkut negativem Verknüpft sind! Dies ist der Funktionsweise des Gehirns zu verdanken, da das Gehirn Fehler mit negativen Emotionen verbindet, um diese in Zukunft zu vermeiden. Das Problem ist, dass dein Gehirn die Vergewaltigung als Fehler deinerseits betrachtet, obwohl dir eigentlich kristallklar bewusst ist, dass du nichts dafür kannst! Deshalb haben viele Vergewaltigungsopfer Schuldgefühle! Wie kannst du also diese Ironie umgehen? Nun, und jetzt kommts: Indem du die Vergewaltigung nicht als Fehler einstufst! Denn ein wichtiger Faktor bei der Bewertung von Ereignissen sind die moralischen Werte der Gesellschaft. Die Gesellschaft sieht Vergewaltigungen (natürlich zu recht) als etwas schlechtes! Aber es schädigt dich, wenn du diese Werte übernimmst, denn solange du selbst es auch so siehst wird dein Gehirn dir Fehler vorwerfen! Nun löse dich für ein paar Sekunden von diesen negativen Verknüpfungen und stell dir rein experimentell eine Welt vor, in der Vergewaltigungen etwas absolut positives sind! Europapark oder Zuckerwatte sind nichts gegen eine gute Vergewaltigung! Jeder hohe Politiker und Schauspieler wurde schon oft vergewaltigt und berichtet stolz davon in Zeitungen und Fernsehen. In der Schule sind vergewaltigte Kinder die am meisten geachteten und respektierten und andere Kinder wünschen sich, dass sie ebenfalls bald vergewaltigt werden!
Uhhhg, echt, micht schauert es so etwas zu schreiben und ich wünsche mir nichts weniger, als dass die oben genannte Darstellung zur Realität wird. Doch es geht um dich! Was denkst du? Wie wird ein Mensch seine Vergewaltigung beurteilen, wenn er in dieser anderen Realität leben würde? Doch sicher besser als in dieser Realität, wo eine Vergewaltigung etwas "abstossendes" ist, meinst du nicht? Und meinst du nicht auch, dass diese Einstellung der Gesellschaft teilweise dazu veranlasst, mehr Schuldgefühle zu empfinden als nötig?
Der Mensch ist stark im zurechtbiegen seiner Realität. Dies geschieht bei den meisten Menschen unbewusst. Aber jeder Mensch hätte eigentlich die Fähigkeit, sich seine Realität auszusuchen! Man muss jedoch die richtigen Techniken erlernen! Bist du also bereit dazu, deine Realität zurechtzubiegen? Willst du in einer Realität leben, in der eine Vergewaltigung keine negativen Emotionen mehr hervorruft, sondern vielleicht sogar ein Lächeln auf dein Gesicht zaubert? Wie viel schöner könnte dein Leben sein?
Ich muss hier dazu schreiben, dass diese Änderung der Wirklichkeit in einer weniger offensichtlichen und weniger aggressiven Form eigentlich auch bei einer Therapie oder Gruppensitzung geschieht. Durch das Gespräch lernen die Betroffenen unterbewusst, dass sie nicht die einzigen sind, die vergewaltigt wurden. Dadurch werden sie in eine Realität katapultiert, in der er/sie nach einer Vergewaltigung kein "Alien" mehr ist sondern einer/eine von vielen. Deshalb ist diese Art der Therapie umbedingt zu empfehlen, allerdings behebt sie das Grundproblem doch nicht: Eine Vergewaltigung ist und bleibt schlecht.
Uff, das wird langsam lang hier, und vielleicht liest du das ja gar nicht bis zum Schluss 😱 Ich machs deshalb so: Wenn du die entsprechenden Techniken zum zurechtbiegen deiner Wirklichkeit kennenlernen möchtest, schreib mir kurz ne PM. Das kann nämlich noch ein bisschen länger werden 😀

Ich hoffe so wie so dass du einen kleinen Einblick erhalten hast, was in (d)einem Gehirn so vor sich geht! Hoffentlich hat es dir auch ein wenig geholfen 🙂. Ich wünsche dir alles Gute!
 
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AW: Flashbacks? Oder ist das "normal"? *trigger*

Hi Trueblood,

Es tut mir ebenfalls sehr Leid, was dir geschehen ist!


Ja, das hat jeder so. Leider spricht das menschliche Gehirn einer solchen traumatischen Situation erhöhte Wichtigkeit zu, deshalb werden in dieser Zeit viel mehr neuronale Verknüpfungen gemacht als normal im Alltag. Das führt dazu, dass schon blosse Gedanken automatisch zu Erinnerungen weitergeleitet werden, welche manchmal mit der Tat scheinbar nichts zu tun haben!

[...]

Ich hoffe so wie so dass du einen kleinen Einblick erhalten hast, was in (d)einem Gehirn so vor sich geht! Hoffentlich hat es dir auch ein wenig geholfen 🙂. Ich wünsche dir alles Gute!

was du schriebst habe ich so noch nie in meinen leben gehört und ich glaube auch nicht das so psychologen arbeiten oder das aganze so eghandhabt wird, das eine vergewaltigung etwas positives war.
sicherlich muss sich etwas im gehirn abspielen,doch das es zum positiven ereignis gemacht wird, ist sicherlich vollkommender quatsch.
an einen mod- kann man da irgendwie etwas machen,das solch beitrag gelöscht wird, oder bezugsquelle verlangen....das geht doch nicht das sowas hier steht.
es wird mit bildern und gedanken gearbeitet, auch werden diese überarbeitet in einer therapie,aber nimals werden vergewaltigungen zu einen positiven ereignis gemacht.
dann würde ja jeder erzählen,oh ich bin vergewaltigt worden,war das schön,oder wie soll das gehirn das verabeiten?....es kann es ja nicht positiv drehen und anders drüber reden.
es wird gefühlsmässig in situationen gegangen, die man erinert und diese werden verwandelt...so das man damit leben kann. aber sie werden nicht positi gedreht.
meine gott ich bin ganz entsetzt..

als ob jeder der in traumatherapie geht....die vergewaltigung als etwas positives sehen könnte. es wäre ja auch nicht richtig,eine vergewaltigung als gut und richtig zu sehen. wie kann das alles dort so stehen bleiben,das geht doch nicht....

bitte te glaube as so nicht. lese dich im internet mal ein und glaube diesen beitrag auf keinen fall!!!!!!!!!
 
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AW: Flashbacks? Oder ist das "normal"? *trigger*

@Wandel

von deiner Art es versuchen hinzurücken halte ich gar nichts. Tut mir echt leid, dass ist wie neulich in einem Thread, der Wettkampf, um wer hat mehr Prügel und die härteste Prügel bezogen, was auch nur das Überleben sichern soll. Es war ja nichts dabei. Das ist wie verleugnen über Jahrzehnte. Es wird dadurch nicht besser, richtiger oder heilen.

Schmerzen und alles sind auch ohne Schuldgefühle da. Erst wenn es zeitlich richtig eingeordnet werden kann, wird es besser, denn dann ist es vergangen, dann ist es gewesen....

Es tut mir leid , aber wo ist diese Idee her?

@Trueblood, ich kann nicht schreiben, ob es Flashbacks sind, es können welche sein, wenn ich es richtig verstanden hatte. Wichtiger aber als es per Bezeichnung zu wissen, ist doch damit zurecht kommen, den Umgang erlernen und es dann nach und nach zu schwächen. Mir langten manchmal Worte, die ich aufschnappte, sei es im Bus, auf der Straße aus dem Fernseher. Ja auch mit Worten und eigenen Gedanken können Flashbacks ausgelöst werden, darum ist der Anfang einer Traumatherapie ja das stabilisieren, das kontrollieren, was Trigger, die alles und fast nichts sein können, auslösen, schnellst möglich in die Zeit zuzuordnen wo es hingehört und möglichst zügig, das Hier und Jetzt wieder zu erleben. Dafür gibt es verschiedene Techniken, weil jeder Mensch anders ist und jeder mensch nur das nutzen kann, was zu ihm passt und doch gibt es vieles was gleich ist, weshalb auch viele mit gleichen Techniken klar kommen. Weil das Gehirn, ja gar nicht so grundsätzlich verschieden ist.
Vielleicht, sollte ich grad gar nicht schreiben, weil auch ich heute sehr damit beschäftigt bin im Hier und Jetzt zu bleiben.
Wie @Tuesday schrieb, das Gehirn versucht zuzuordnen zusammen zusetzen, es einzusortieren, damit ist es extrem präsent. Ruhepausen, bewusst sich zu distanzieren ohne es aber zu verdrängen oder als unwichtig zu bezeichnen, ist wichtig. Sich dafür Zeit nehmen, aber keine 24 Stunden, sondern nur eine begrenzte Zeit am Tag, die sich selbst vorgegeben wird, ist hilfreich. Da hinkommen. Vielleicht ein Eintrag in den Terminkalender, so machen wir es manchmal. Hier ist wichtig die Zeit auch wirklich zu nutzen, es darf auch gutes in dieser Zeit sein. Doch wichtig ist zu wissen, es ist Zeit dafür da, es ist erlaubt daran zu denken, es ist erlaubt so zu fühlen, weil es war so wie es war....
Ich weiß nicht, ob du mit diesen Worten etwas anfangen kannst.
Heute musste ich mir auch außerhalb der eigentlichen Zeit, Zeit nehmen. Liegt wohl aber daran, dass ich es länger vernachlässigt hatte. Dabei ist das Wissen da, was hier los ist, wenn ich den wenig Beachtung schenke, weil ich es "Normal" haben will und vergesse, dass es "Normal" ist, was und warum es hier so ist wie es ist, nachdem was alles war.

GlG
Mittendurch
 
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AW: Flashbacks? Oder ist das "normal"? *trigger*

Mittendurch meinte:
Das ist wie verleugnen über Jahrzehnte. Es wird dadurch nicht besser, richtiger oder heilen.

Deiner Ansicht nach soll das Opfer also lieber die moralischen Werte der Gesellschaft behalten und sich dabei das ganze Leben lang schlecht fühlen? Für was denn? Mir geht es ja nur um das Opfer. Wenn man das Gehirn austricksen kann, so dass es die Vergewaltigung neu einordnen kann (und zwar eben nicht in eine negativ vorbelegte Schachtel), warum nicht diese Möglichkeit ergreiffen? Schlussendlich hat das Gehirn dem Opfer auch ein Schnippchen geschlagen, als es die ganze Erinnerung so tief ins Gedächtnis eingebrannt hat.

Es ist allgemein bekannt, dass man eine Vergewaltigung mit den bisherigen Therapiemethoden nie ganz aus dem Gedächtnis verbannen kann. Deshalb sind dies alles bloss Kooperationsstrategien. Radikale Vorfälle erfordern radikale Gegenmassnahmen, da kommt man mit Kuschelpädagogik halt schlecht zu.

Ob es schlussendlich vollständig heilen wird kann ich nicht sagen. An meiner Stelle würde ich aber zuerst alles ausprobieren was Heilung verspricht, bevor ich mich den Kooperationsstrategien widme.

Mittendurch meinte:
[..] ..möglichst zügig, das Hier und Jetzt wieder zu erleben.
Das wird ganz von alleine gehen, wenn das Gehirn alles eingeordnet hat, sofern man es lässt! Viele Leute machen allerdings den Fehler, dem Gehirn das Hier und Jetzt aufzuzwingen, weil sie sonst so viele Sorgen haben. Für mich ist das dann eher ein "Quick-Fix", sowas wie Alkohol oder Drogen um den Verstand zu betäuben. Ich habe gemerkt dass man ganz automatisch im hier und jetzt lebt, wenn man intensiv versucht, seine Probleme zu lösen. Im Falle der TE wäre es deshalb nicht förderlich, wenn sie dieses Mindset bereits jetzt anwenden würde. Aber ich sehe, dass du das eigentlich auch nicht gemeint hast sondern dass sie zuerst alles einordnen sollte 🙂 Da stimme ich dir zu. Ist eher eine Randbemerkung zum Thema "Im hier und jetzt leben".


Mittendurch meinte:
Wie @Tuesday schrieb, das Gehirn versucht zuzuordnen zusammen zusetzen, es einzusortieren, damit ist es extrem präsent.
Genau. Nur gelangt halt normalerweise alles in die schlechte Schublade, weil es gegen den moralischen Standart der Gesellschaft gemessen wird. Und genau diesen Bewertungsmechanismus kann man ändern, wenn man weiss wie.
 
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AW: Flashbacks? Oder ist das "normal"? *trigger*

Bist du also bereit dazu, deine Realität zurechtzubiegen? Willst du in einer Realität leben, in der eine Vergewaltigung keine negativen Emotionen mehr hervorruft, sondern vielleicht sogar ein Lächeln auf dein Gesicht zaubert? Wie viel schöner könnte dein Leben sein?

!

Ein Lächeln aufs Gesicht zaubern?

Eine Vergewaltigung ist nicht schlecht, weil die Gesellschaft so denkt. Es wird einem Gewalt angetan. Man wird gedemütigt, ist völlig hilflos. Man hat Todesangst. Man wird verletzt.

Für mich wäre das, was du da vorschlägst, eine Vergewaltigung meiner selbst.

Wann immer jemandem Gewalt angetan wird, will er meiner Erfahrung nach vor allem eins: Dass diese Gewalt gesehen wird, anerkannt wird und dass er Gerechtigkeit bekommt. Dein Vorschlag geht vollkommen gegen dieses Bedürfnis.
 
AW: Flashbacks? Oder ist das "normal"? *trigger*

momo28 meinte:
darf ich dich mal fragen, woher deine Kenntnisse über die Verarbeitung von Trauma kommen? Hast du diese Technik selbst bei dir ausprobiert? Bist du Betroffener? Wie hast du es geschafft, diese Technik anzuwenden?
Ich habe diese Technik bei mir ausprobiert. Allerdings wurde ich nie vergewaltigt und ich gestehe, dass ich mich nicht in die Situation eines Vergewaltigungsopfers hineinversetzen kann! Niemand, der nicht selbst vergewaltigt wurde kann das! Was mich dazu veranlasst, eine solch "radikale" Methode vorzuschlagen ist einzig und allein, dass ich mir von dieser Methode gewisse Erfolge verspreche und diese an Hilfsuchende weitergeben möchte, da sie bei mir in einem anderen Fall sehr gut gewirkt hat. Ich möchte keinesfalls behaupten, dass diese Methode besser ist als andere oder dass Andere unnötig sind. Aber es geht recht einfach zum ausprobieren, also warum nicht den Versuch wagen?

Die Technik ist mit einem egozentrierten Milgram-Experiment zu vergleichen. Man visualisiert eine Person, die für einen (die grösste) Vorbildfunktion hat. Das kann z.B. ein Hollywood-Schauspieler sein oder der Leiter eines Hilfsprojektes. Es ist dabei hilfreich, eine Person zu wählen die man nicht persönlich kennt, aber gerne kennenlernen möchte. Dann lässt man die Person im Geist genau die Dinge zu einem sagen, die in diesem Fall der eigenen Moralvorstellung widersprechen. Dies ist sicher bei den ersten Versuchen ein sehr komisches Gefühl, wird aber je länger je natürlicher. Man muss aber den Fokus behalten und nur noch auf die visualisierte Person hören. Ich denke allerdings, dass man sich durchaus auch "falschbiegen" kann, wenn man sich nicht genau bewusst ist was man tut.

Tuesday meinte:
Eine Vergewaltigung ist nicht schlecht, weil die Gesellschaft so denkt. Es wird einem Gewalt angetan. Man wird gedemütigt, ist völlig hilflos. Man hat Todesangst. Man wird verletzt.

Eine Vergewaltigung ist schlecht, das ist richtig. Die dazugehörigen Gedanken lassen sich aber umassoziieren. Dies ist z.B. bei Sadomasoliebhabern der Fall (nein, ich spreche nicht von mir, wie man nach dem Ganzen meinen könnte.. 😉), bei denen diese Ohnmachtsvorstellungen mit Erregtheit verbunden sind. Und bei Basejumpern werden Todesängste durch Adrenalin mit Erregung verknüpft. Natürlich sind dies, könnte man zumindest sagen, entartete psychische Konstruktionen. Aber im Fall einer Vergewaltigung könnte eine solche Umassoziierung dem Opfer meiner Ansicht nach durchaus helfen, das Erlebte positiver zu verarbeiten.

Tuesday meinte:
Wann immer jemandem Gewalt angetan wird, will er meiner Erfahrung nach vor allem eins: Dass diese Gewalt gesehen wird, anerkannt wird und dass er Gerechtigkeit bekommt. Dein Vorschlag geht vollkommen gegen dieses Bedürfnis.
Ja und nein. Natürlich soll der Täter gerecht bestraft werden. Aber für die Vergewaltigungsopfer ist damit meiner Erfahrung nach die Geschichte noch lange nicht abgeschlossen! Natürlich ist es Unsinn, direkt nach der Tat eine Umassoziierung vorzunehmen. Aber wenn der Täter dann sitzt und alles eigentlich geregelt sein sollte, was willst du dann tun, wenn die Gedanken weiterlaufen? Viele würden am liebsten aus Wut den Täter umbringen oder ihn auf eine Folterbank straffen und ihm alles zehnfach zurückgeben. Ich schlage nur ein potentielles Werkzeug vor, um damit umzugehen.
 
AW: Flashbacks? Oder ist das "normal"? *trigger*

Wandel meinte:
Ja und nein. Natürlich soll der Täter gerecht bestraft werden. Aber für die Vergewaltigungsopfer ist damit meiner Erfahrung nach die Geschichte noch lange nicht abgeschlossen! Natürlich ist es Unsinn, direkt nach der Tat eine Umassoziierung vorzunehmen. Aber wenn der Täter dann sitzt und alles eigentlich geregelt sein sollte, was willst du dann tun, wenn die Gedanken weiterlaufen? Viele würden am liebsten aus Wut den Täter umbringen oder ihn auf eine Folterbank straffen und ihm alles zehnfach zurückgeben.

Die Vergewaltigungsopfer, die ich kenne, suchen die Schuld in erster Linie bei sich und es ist ein weiter weiter Weg, bis sie es schaffen, Wut auf den Täter zu empfinden. UND viele sind überhaupt nicht in der Lage, den Täter anzuzeigen aus den unterschiedlichsten Gründen.

Mag sein, dass deine Methode für manche Menschen, die nicht das Schicksal einer Vergewaltigung erleben mussten, eine sinnvolle Hilfe sein kann. Für traumatisierte Menschen jedoch denke ich, gelten andere Voraussetzungen und da solltest du lieber darauf vertrauen, dass die Profis besser wissen, wie diesen Überlebenden zu helfen ist.
 
AW: Flashbacks? Oder ist das "normal"? *trigger*

Sisandra meinte:
Die Vergewaltigungsopfer, die ich kenne, suchen die Schuld in erster Linie bei sich
Das ist mir durchaus bewusst und ein typisches Verhalten, das auch viele Mobbingopfer oder Opfer von physischer Gewalt zeigen. Scheint ironisch, aber so funktioniert das Gehirn nun mal 😱

Sisandra meinte:
da solltest du lieber darauf vertrauen, dass die Profis besser wissen, wie diesen Überlebenden zu helfen ist.
Darauf vertraue ich. Ich will hier auch keinem Profi widersprechen. Andererseits hat mir bis jetzt auch noch kein Profi widersprochen, oder? 😉
 
AW: Flashbacks? Oder ist das "normal"? *trigger*

also warum nicht den Versuch wagen?

Weil Leute bei so einem Versuch in der Psychiatrie landen können. Im besten Fall löst man einen Flashback aus. Im schlimmsten Fall eine Psychose.





Eine Vergewaltigung ist schlecht, das ist richtig.

Eine Vergewaltigung ist nicht schlecht. Sie ist traumatisch!


Die dazugehörigen Gedanken lassen sich aber umassoziieren.

Die Gedanken schon, aber die Gefühle nicht. Wenn dir Gewalt angetan wurde, wurde dir Gewalt angetan.

Was du da vorschlägst, ist eine Technik der Täter. Nennt sich Gehirnwäsche. Die wollen den Betroffenen auch gerne einreden, dass alles nicht so schlimm war. Je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr gruselt mich dein Beitrag.


Dies ist z.B. bei Sadomasoliebhabern der Fall (nein, ich spreche nicht von mir, wie man nach dem Ganzen meinen könnte.. 😉), bei denen diese Ohnmachtsvorstellungen mit Erregtheit verbunden sind.

Dabei solltest du jedoch bedenken, dass man in diesem Fall immer die Kontrolle hat. Das hatten und haben Vergewaltigungsopfer nicht. Und das macht psychisch einen ganz großen Unterschied. Wer den übersieht, belügt sich selbst.




Aber wenn der Täter dann sitzt und alles eigentlich geregelt sein sollte, was willst du dann tun, wenn die Gedanken weiterlaufen?

Traumatechniken einsetzen, die sich bewährt haben.



Viele würden am liebsten aus Wut den Täter umbringen oder ihn auf eine Folterbank straffen und ihm alles zehnfach zurückgeben.

Die Erfahrung habe ich nicht gemacht. Die meisten Betroffenen quälen sich mit Schuldgefühlen.

Weißt du, wie viele Frauen sich während der Vergewaltigung Sachen anhören müssen wie "du willst es doch auch" und anschließend "das war doch schön"? Und wenn ich denen vorschlage, sie sollen sich einfach vorstellen, eine Vergewaltigung wäre etwas positives ...

Mich gruselt es da gewaltig!



Ich schlage nur ein potentielles Werkzeug vor, um damit umzugehen.

Aber eigentlich weißt du nicht wirklich, womit diese Menschen umgehen müssen, oder?

Am Ende der Traumatherapie (und ich sage mit Absicht "am Ende"!!!) geht es in der Tat um eine Umbewertung der Ereignisse. Aber dabei geht es nicht darum, sich das ganze schön zu reden. Man versucht der Sache einen Sinn zu geben, die Erlebnisse in die Lebenslinie einzuordnen.

Man könnte zum Beispiel sagen: "Weil mir das passiert ist, habe ich meine Stärke gefunden." Damit bewerte ich das Erlebte neu und kann es verarbeiten. Das sind Umdeutungen, die Sinn schaffen und einen damit befähigen, das Erlebnis aus dem System zu holen und als normale Erinnerung abzuspeichern.
 
AW: Flashbacks? Oder ist das "normal"? *trigger*

Gerade scheine ich etwas begriffsstutzig zu sein. Oder wurde hier schon ein Beitrag von @Wandel herausgenommen?

Sorry, schon aufgeklärt. Mir fehlte der erste Beitrag von @Wandel. Der war einfach weg!!!
 
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