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Trennung

Adamfroh

Mitglied
Hallo liebes Forum,
Ich bin 36 und seit 12 Jahren in meiner Beziehung. Vor Drei Jahren haben wir zudem geheiratet. Schon immer hatte ich das Bedürfnis nach mehr Sexualität, aber auch mehr Liebe und Intimität. Auch im Alltag ticken wir häufig sehr unterschiedlich, weil ich ein großes Bedürfnis nach sozialer Interaktion habe und sie sich immer stärker isoliert.
Wie wohl bei vielen Paaren ist unsere Sexualität nach und nach verkümmert. Während mein Bedürfnis danach immer stärker wurde, je länger ich es mir versagt habe. Sie hat ein nicht besonders positives Selbstbild, leidet leider auch - mal mehr, mal weniger intensiv - an einer Essstörung. Auch daher wohl ihr Bedürfnis viel alleine zu sein. Leider führt das dazu, dass ich mich auch immer weiter isoliere, weil ich jede Aktivität mit anderen rechtfertigen muss. Sexualität ist für sie ein komplettes Tabu geworden. Sie redet nicht drüber und ist sehr ablehnend, wenn jemand seine Sexualität offen auslebt. Ich habe irgendwann eine Packung unserer abgelaufenen Condome gefunden und konnte so zurückrechnen, dass wir zu dem zeitpunkt bereits sieben Jahre keinen Sex mehr hatten. Ich habe das immer hingenommen, auch weil ich nicht drängen wollte und befürchtete, dass es dadurch nur schlimmer wird. Auch konnte ich mit der Zurückweisung, die ich oft erlebt habe, nicht mehr umgehen. Vor drei jahren haben wir dann geheiratet. Ich wollte es nicht. Auch weil ich eigentlich schon unglücklich war. Sie hat mich leider überzeugt, indem sie mich vor die Wahl gestellt hatte: Wenn ich sie nun nicht heirate, solle ich sie gleich verlassen. Leider bin ich sehr konfliktscheu und habe mich darauf eingelassen. Kurz nach der Hochzeit hat sie die Diagnose einer Krebserkrankung erhalten. Während der Coronazeit waren wir so komplett alleine. Aber zum Glück konnte die Behandlung erfolgreich abgeschlossen werden und Sie ist nun seit etwa 2 Jahren Krebsfrei, wenngleich sie natürlich durch die Behandlung weitere Einschränkungen hat, die sie sozial weiter einschränken.
Die Zeit hat uns wieder etwas näher zusammen gebracht, obwohl es wirklich sehr belastend für uns beide war. Konfrontiert mit so einer schweren Erkrankung ist sie sehr depressiv geworden und es war als würde ich, durch die Corona Maßnahmen - die wir wegen ihrer Gesundheit natürlich sehr strikt einhalten mussten - neben einem Abgrund leben. Sie war absolut untröstlich. Was man niemanden vorwerfen kann. Aber so alleine auf mich gestellt, war es wirklich unglaublich schwer, nicht mit ihr in die Depression zu versinken. Leider hat sie schlechte ERfahrungen mit einer Gesprächstherapie wegen ihrer Essstörung in ihrer Jugend gemacht und möchte das nicht wieder. Obwohl ich sie oft darum gebeten habe. Mittlerweile hat sie einen neuen Job gefunden, ist wieder positiver und stabiler - und vor allem aber gesund.
Diese Zeit hat mir aber den Glauben daran, dass es besser werden könnte in unserer Beziehung, mit ihrer psychischen Gesundheit und unserer Sexualität endgültig genommen. Es wird nicht besser werden. Ich habe sie vor etwa einem Jahr gebeten, doch darüber nachzudenken, ob wir unsere Beziehung nicht öffnen und sie es mir erlauben könnte, meine Sexualität mit anderen auszuleben. Das ist natürlich eine schwere Entscheidung und ich habe es mir nicht leicht gemacht. Aber die aussichtslosigkeit und Unzufriedenheit, die ich in mir hatte, hat dazu geführt, dass ich mit Angstattacken - oft mitten in der Nacht - zu kämpfen hatte. Für mich ein Signal, dass es nicht so bleiben konnte. Ich habe sie gebeten, darüber nachzudenken und habe ihr dafür 2 Monate Zeit gegeben. Sie hat nie wieder mit mir darüber geredet. Also habe ich sie gefragt und sie sagte mir, dass sie das nicht könne und nicht wolle und verständlicherweise war sie sehr verletzt. Sie hatte Angst, dass ich jemanden kennenlerne und mich verliebe. Auch das ist glaube ich ein Grund dafür, dass sie sehr skeptisch ist, wenn ich etwas alleine unternehme. Das kann ich natürlich absolut nachvollziehen und habe ihr gesagt, dass es dann nicht geht. Ich habe weiter gewartet und gehofft, dass sich etwas ändert. Leider tat es das nicht und ich war irgendwann wild entschlossen mich von ihr zu trennen. Ich habe ihr gesagt, dass ich so nicht mehr leben kann und wollte sie verlassen. Sie war unglaublich traurig und hat mir gedroht, sich selbst etwas anzutun wenn ich ginge. Zwar habe ich ihr gesagt, dass das absolut unmöglich ist und Erpressung, doch seine Wirkung hat es getan. Ich konnte nicht gehen, habe es nicht übers Herz gebracht sie zu verlassen.
Ich habe aber etwas wesentlich schlimmeres getan. ich habe angefangen mich nach Frauen in einschlägigen Foren umzusehen und bin schnell auf viele getroffen, die in einer ähnlichen Situation waren. Also habe ich sie betrogen. Am Anfang habe ich mir selbst vorgemacht, dass ich das tue, um trotz meiner sexuellen Bedürfnisse bei ihr bleiben zu können. Natürlich ist das Unsinn. Ich kann Jede/n , der oder die das verurteilt absolut verstehen...noch vor kurzer Zeit hätte ich nie gedacht, dass ich sowas tun könnte.
Nach dem ersten Treffen mit einer Frau und dem ersten Sex für mich seit Jahren, hätte ich weinen können. Das Gefühl wieder als Mann wahrgenommen zu werden, Intimität zu spüren und für jemanden tatsächlich attraktiv und begehrenswert zu sein, hat mir die Schuhe ausgezogen. Ich weiß nun, ich kann nicht mehr zurück und ohne leben. Natürlich ist auch irgendwann mehr aus den Affären geworden und ich habe eine Frau kennengelernt, mit der ich mir ein Leben vorstellen könnte. Das ist aber nicht der Grund warum ich schreibe. Denn so oder so, werde ich meine Frau verlassen müssen.
Ich habe unglaublich Angst davor, denn natürlich liebe ich sie. Aber natürlich habe ich auch Angst, was aus ihr wird, ob sie sich etwas antut, ob sie vielleicht für immer alleine bleibt, wenn ich gehe. Sie ist wirklich eine sehr arme und liebe Person und ich hasse mich abgrundtief dafür, dass ich ihr das antun werde und auch dafür, was ich ihr schon - ohne ihr Wissen angetan - habe. Ich frage mich, ob ich mich noch im Spiegel anschauen kann, wenn ich meine Frau verlasse, die gerade erst so eine schwere Zeit überstanden hat.
Ich weiß, ich bin kein guter Mensch. Bitte seid nicht zu hart mit mir :(
 
Hallo Adamfroh,

schau mal hier: Trennung. Hier findest du was du suchst.

Werwiewas

Aktives Mitglied
Vor drei jahren haben wir dann geheiratet. Ich wollte es nicht. Auch weil ich eigentlich schon unglücklich war. Sie hat mich leider überzeugt, indem sie mich vor die Wahl gestellt hatte: Wenn ich sie nun nicht heirate, solle ich sie gleich verlassen. Leider bin ich sehr konfliktscheu und habe mich darauf eingelassen.
Das war ein Fehler, es hat doch schon damals nicht mehr funktioniert mit euch.

Trenn dich. Ist besser für euch beide.
 
G

Gelöscht 125314

Gast
Die Sorgen nimmst Du Euch beiden, in dem ihr gute Freunde bleibt. Das wird bestimmt gelingen, denn ihr scheint Euch sehr gerne zu haben. So eine an sich gute und im Inneren doch treue & nahe Verbindung sollten beide allein schon aus Vernunftgründen aufbewahren. Selten im Leben findet man so enge Verbindungen.

Mehr als Freundschaft anbieten und ein Auge auf sie behalten, kannst Du eh nicht. Sie wird schon klar kommen. Ihr wird seit vielen Jahren klar sein, dass Du Sex brauchst, willst & haben musst, den es aber nicht mit ihr gibt. Natürlich ist ihr schon länger klar, das Du irgendwann fremdgehen wirst. Sie ist doch nicht naiv! Die Eheschliessung war ihr letzter Rettungsversuch, wenn Du so willst.

Alles Gute für Euch!
 

Adamfroh

Mitglied
Das hat sie ganz am Anfang unserer Beziehung bereits ausgeschlossen. Sie sagte, wenn Du dich trennst, möchte ich dich nie wieder sehen. Naja, aber auch das ändert ja nichts. Hab dank für dein einfühlsamen Worte nrwjob!
 
Hallo Adam,

menschliches Verhalten ist nicht fehlerfrei, sei nicht zu hart zu dir selbst. Du hast sehr lange dich und deine Gefühle für deine Frau vernachlässigt. Du bist ebenfalls wichtig und Liebe bedeutet nicht, sich komplett klein zu machen. Die Lebenszeit ist viel zu kurz, also erlaube dir auch glücklich zu sein. Fange mit einem ehrlichen Gespräch gegenüber deiner Frau und ziehe den Schlussstrich. Solche Gespräche sind nie angenehm und ja es tut weh. Aber das ist auch Teil des Lebens. Dir noch alles Gute!
 

cucaracha

Urgestein
Dein Verhalten ist doch okay.
Du brauchst keine Schuldgefühle zu haben.
Sie darf dir den Sex mit Anderen nicht verbieten.

Wenn jemand so wie sie keine sexuellen Gefühle für dich hat.... wird sich daran auch höchstwahrscheinlich nix verändern.

Sie sollte in keinster Weise zum Sex gedrängt werden ..
Über den Sex zu reden bringt meistens nichts..wenn sie allgemein den Sex nicht will.
 

Yara

Aktives Mitglied
Ihr habt euch treue geschworen und für einander da zu sein, in guten und in schlechten Zeiten.
Du hast diesen Schwur gebrochen und bist nicht bereit an eurer Ehe zu arbeiten.
Habt ihr versucht euch Hilfe zu suchen? Ward ihr bei einer Eheberatung, habt ihr gemeinsam an eurem Problem gearbeitet? Ich lese als Ausreden nur Corona und du hast 2 Monate lang auf eine Antwort gewartet.
Du definierst deine Männlichkeit über den nächstbesten Sex und bist mit der nächstbesten Frau auf und davon.
Verständnis kann ich dir keines entgegenbringen, nur so viel, sei nicht noch ein Feigling obendrein und schenke deiner Frau endlich reinen Wein ein.
 

Kirschblüte

Aktives Mitglied
Hallo Adamfroh,

du bist eben nicht zur nächstbesten Frau gelaufen, hast sehr lange keine Sexualität mit deiner Frau gehabt und hattest mehr Geduld, als manch anderer Mann hätte. Sicher hast du noch gehofft, andernfalls hättest du sie nicht geheiratet.

Da deine Frau dir nicht in Aussicht gestellt hat, je wieder Sex mit ihr zu haben, musste ihr klar sein, dass du dich anderweitig umsiehst. Sie kann nicht ernsthaft glauben, dass dir diese Ehe so reicht und schon gar nicht verlangen, für immer zu verzichten. Deine Frage mit 2monatiger Bedenkzeit hat sie ignoriert. Eigentlich logisch und klug aus ihrer Sicht. Hätte sie gesagt, ich will keine offene Ehe, aber trotzdem keinen Sex mit dir, Schlussfolgerung, ihr war klar, dass das auf eine Trennung hinauslaufen könnte. Mit ihrer Ignoranz ist sie überhaupt nicht auf deine Bedürfnisse nach Aussprache eingegangen. Die Erpressung mit Suizid, wenn du dich trennst, finde ich schäbig.
Ihr solltet euere Ehe nach ihren Bedingungen führen und das funktioniert auf Dauer nicht.

Ich finde, du hast ein Recht auf ein erfülltes und zufriedenes Leben in jeder Hinsicht.
Sei fair zu deiner Frau und biete ihr nochmals einen freundschaftlichen Umgang an. Lehnt sie das ab, ist das ihr Problem.
 

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