Trennung....oder warten?

Hallo,

ich weiß, dass mir keiner eine Entscheidung abnehmen kann...Aber vielleicht hat jemand einen Ratschlag für mich oder war schon einmal in einer ähnlichen Situation:
Mein Freund (27) und ich (28) sind jetzt seit fast 3 Jahren zusammen, die Hälfte der Zeit wohnen wir auch zusammen.
Nach ca. 2 Jahren Beziehung hat auf einmal seine Mutter begonnen mich grundlos zu beschimpfen (alles hinter meinem Rücken)...Für meinen Freund war das nicht leicht, aber er hat sich auf meine Seite gestellt....und ich gehe auch heute nur seinetwegen mit zu Familienfeiern....Seine Mutter ist für mich gestorben.
Bis auf diese Vorfälle haben wir bis Ende Dez. 2015 eine total glückliche Beziehung geführt, mein Freund hat mir mehrmals täglich gesagt wie sehr er mich liebt und dass ich die Frau bin, die er eines Tages heiraten will.

Jedenfalls habe ich dann im Jänner 2016 unverschuldet meinen Job verloren, und war dann 2 Monate auf Jobsuche, bis ich im März was Neues hatte. Ich muss dazu sagen, dass ich berufsbegleitend an einer FH studiere und damit genug zu tun hatte ,um mir dauernd über meine Arbeitslosigkeit Gedanken zu machen. Mein Freund hat sich in der Zeit total verändert....Zuerst habe ich es nicht so bewusst wahrgenommen, aber nach 3-4 Monaten "Kälte" habe ich dann darauf angesprochen. ...Er meinte damals nur, dass diese ganze Arbeitslosigkeit für ihn sehr belastend war und er nicht wisse, ob er sowas noch einmal seelisch verkraftet, wenn er mitansehen müsse, wie ich Zuhause "dahin vegetiere"....Für mich ein Riesenschock, vor allem da ich selbst in diesen 2 Monaten Arbeitslosigkeit alles selber gezahlt habe und ihm nie auf der Tasche gelegen wäre.
Danach wollten wir eine Beziehungspause machen, die er allerdings nach 1 Tag wieder abgebrochen hat, da er es ohne mich nicht ausgehalten hat.
Dann wieder vier Wochen auf und ab....Auch mit weiteren Gedanken der Trennung und dass ich ausziehe....und jetzt, seit 5 Wochen läuft es wieder besser:
Ich weiß mittlerweile wieder dass ich meinen Freund liebe...und mit ihm zusammen sein möchte.

Vor einigen Tagen hab ich ihn vorsichtig auf das Thema Heiraten angesprochen bzw wie er sich unsere Zukunft vorstelle (viele heiraten....und jedes Mal wenn ich neue Bilder auf FB sehe, könnte ich nur heulen)...
Er konnte mir keine Antwort geben bzw. er wisse nicht ob er jemals heiraten wolle.

Wieder ein Stich mitten ins Herz....Seither weine ich wieder jeden Tag.

Ich weiß, der Text ist sehr lange geworden....Aber ich weiß im Moment einfach nicht weiter. Für mich steht außer Frage, dass ich heiraten möchte....
Aber ob diese Beziehung mit einem Mann sieht hat, der mir keine Antwort geben kann....


Danke im Voraus.

Deine Situation mit der Arbeitslosigkeit....
Mich schockiert seine Bewertung.
Solche Dinge passieren nunmal.

Er macht jedoch ein solches Drama draus.
Was ist wenn wirklich mal etwas Schlimmeres passiert ?
Steht er dann hinter Dir ? Oder ist er dann über alle Berge ?

Deine Reaktion mit dem Heiraten finde ich jedoch auch merkwürdig.
Wo kommt dieser Druck her ?
Ich zweifle daran, dass Du tatsächlich noch glücklich bist.
Solche überlagerten Reaktionen sind meist ein Symptom für etwas Tiefgreifenderes.

Ob die Beziehung eine Zukunft hat oder nicht, ich denke dass sich das von selbst bald herausstellen wird.
Darum zu kämpfen lohnt sich eigentlich immer.
Versucht es wieder in den Griff zu kriegen. Mehr kann man nicht versuchen.

Hallo Gast,
das ist ein Stich mitten ist Herz und daß Du nun jeden Tag weinst, ist verständlich. Macht halt traurig.

Trennung ... oder warten? Das weiß ich auch nicht.

Finde seine Reaktion auf Deine Arbeitslosigkeit "übertrieben". Arbeitslos zu werden, kann durchaus
passieren.

Er scheint sich momentan nicht festlegen wollen. Da wirst Du wohl mit Leben müssen, falls Du bei
ihm bleiben möchtest.
Ansonsten gibt es die Möglichkeit, daß Du Dir eine Auszeit nimmst, um ganz in Ruhe unabhängig im
Alltag von ihm für Dich zu entscheiden, ob Du die Beziehung zu ihm möchtest oder nicht.
Es wird wenig bringen, das Gespräch zu ihm zu suchen. Er hat nun mal nun diese Ansichten des
Nichtfest-legen-wollens. Ist halt seine eigene Entscheidung.

Manchmal macht es sich, sich eine Auszeit zu gönnen, damit sich eine Zeit der Klarheit findet.

Du hast Dich ihm gegenüber fair verhalten und warst ehrlich. Finde es gut, daß Du das Thema
Heirat angesprochen hast. Nun weißt Du Bescheid, wie er darüber denkt. Ihr seit halt beide
sehr unterschiedlicher Ansicht. Und wie sich das nun miteinander im täglichen Alltag leben
läßt, weiß ich nicht. Und daß das bei Dir Gefühle der Traurigkeit auslöst, ist auch verständlich.
Bleib Deinen Gefühlen treu und auch Dir selber.

Ich wünsch Dir alles Liebe für Deinen Lebensweg.

liebe Grüße
gaestin

An deiner Stelle würde ich mir gut überlegen jemanden zu heiraten, der wegen läppischen zwei Monaten Arbeitslosigkeit so einen Aufriss macht.

Und so begeistert scheint er wegen beim Thema Hochzeit auch nicht zu sein.
Irgendetwas scheint bei euch im Argen zu liegen. Vielleicht hat die Meinung seiner Mutter über dich doch mehr Einfluss auf ihn.

Gast meinte:

Ich weiß mittlerweile wieder dass ich meinen Freund liebe...und mit ihm zusammen sein möchte.

Vor einigen Tagen hab ich ihn vorsichtig auf das Thema Heiraten angesprochen bzw wie er sich unsere Zukunft vorstelle (viele heiraten....und jedes Mal wenn ich neue Bilder auf FB sehe, könnte ich nur heulen)...
Er konnte mir keine Antwort geben bzw. er wisse nicht ob er jemals heiraten wolle.

Wieder ein Stich mitten ins Herz....Seither weine ich wieder jeden Tag.

Ich weiß, der Text ist sehr lange geworden....Aber ich weiß im Moment einfach nicht weiter. Für mich steht außer Frage, dass ich heiraten möchte....
Aber ob diese Beziehung mit einem Mann sieht hat, der mir keine Antwort geben kann....


Danke im Voraus.

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Liebe Gast-Schreiberin,

Deinen Wunsch zu heiraten finde ich wundervoll und sehr verständlich.
Es gibt viele Definitionen, was Liebe bedeutet. Liebe bedeutet weit mehr als nur schöne Gefühle. Bei Deiner traurigen Erzählung wird mir folgende Definition deutlich:

"Liebe ist die Entscheidung, für seinen Partner die Mit-Verantwortung für sein Glück zu tragen."

Diese Mit-Verantwortung muß der einzelne Mensch tragen können und auch wollen.
Wir können viele Motive in die Aussagen Deines Freundes hineininterpretieren, ohne das eigentliche Motiv zu treffen. Jedoch halte ich es für möglich, dass Dein Freund seine Grenzen spürt ...

Wir erleben es auch bei sehr sehr kranken Menschen, dass Angehörige sagen: "Ich kann das nicht mehr mit ansehen."

Ein Knackpunkt ist in meinen Augen auch Dein schlechtes Verhältnis zu seiner Mutter. Auch wenn Dein Freund sich richtigerweise auf Deine Seite stellt, so dürfte es für ihn eine große Belastung sein, wenn seine Mutter für Dich "gestorben" ist. Er wird immer ihr Sohn sein und ihre Liebe zu ihm wird ihm immer etwas bedeuten. Und das ist gut so. Wenn Dein Freund ein liebenswerter Mensch ist, so vergiß nicht, hat seine Mutter einen großen Anteil an dieser Entwicklung. Wir müssen manchmal auch die schlechten Seiten eines Menschen ertragen. Ich kann einen Menschen lieb haben und respektieren, auch wenn ich ihn im Alltag lieber nicht so oft sehe, weil er mir nicht gut tut.
Unabhängig davon, ob Dein Verhältnis zu seiner Mutter der Ausschlag gebende Grund ist, würde ich Dir dringend raten, Dein Verhältnis zu ihr zu überdenken.

Ob sich sein Wollen oder Können verändern kann, hängt wohl entscheidend auch davon ab, wodurch seine Grenzen bestimmt werden. Ist es emotionale Stärke/Schwäche?


Jedenfalls denke ich, liebe Gast-Schreiberin, dass Du Deinen Freund nicht über seine Grenzen, über sein Wollen und Können hinaus beanspruchen solltest bzw. auch nicht kannst.

Im Moment sieht es so aus, als ob Ihr verschiedene Vorstellungen von der Zukunft habt. Du hast feste und gute Vorstellungen und er hat anscheinend keine. Keine Vorstellungen sind in meinen Augen eher eine Ablehnung und beinhalten nicht die Aussage "warte noch ein paar Jahre, dann stimme ich Dir zu". Daraus sind Konsequenzen zu ziehen.

Ich hoffe, dass ich Dir etwas weiterhelfen konnte, auch wenn ich die glückliche Lösung für Euch beide nicht kenne.

Aber evt. kannst Du seiner Sprachlosigkeit aushelfen, wenn Du über Wollen und Können und deren Hintergründe mit ihm sprichst. Oft kennen wir uns mit uns selbst nicht so gut aus, als das wir immer begründen könnten, warum wir etwas ablehnen oder zustimmen.

LG; Nordrheiner

Ich bin auch eine Kandidatin, die wie Pep denkt, nur mal um den Gedanken für Dich zu unterstreichen.
Für Deinen Freund wird diese Situation nicht einfach sein.
Meiner Meinung nach läßt sich dieser Konflikt lösen mit viel Geduld und Zugeständnisse. Ich würde an Deiner Stelle dies versuchen und auch Deinen Schatz darauf ansprechen.

Alles Liebe

Kolya

Hallo TE,

ohne es bös zu meinen: Aus meiner Perspektive streutet ihr euch, habt euch erst seit kurzem wieder halbwegs zusammengerauft. Das ist eine krieselnde Beziehung, wo ihr euch noch nicht wirklich sicher sein könnt, wie lange es hält und wie's weiter geht. Warum willst du unter solchen Umständen heiraten? Und erwartest das gar von ihm?

Seine Antwort war möglicherweise nur die nette Formulierung für: Erst mal abwarten, was aus uns als Paar wird.
(2 Jahre wären für mich da auch eh relativ voreilig...)

LG

Ich würde ebenfalls zuerst versuchen mit meinem Partner den familiären Konflikt zu lösen, dann an die eigene Partnerschaft rangehen und die Hochzeit gedanklich sehr weit nach hinten verschieben.

Sein persönliches Drama um deine Arbeitslosigkeit verstehe ich allerdings auch nicht.

Hallo Gästin,

ich denke, die Zeit wird Klärung bringen. Eine schnelle Trennung schließe ich mal bei Euch aus. Also werden weitere Monate ins Jahr gehen. Du wirst weitere Erfahrungen mit ihm machen. Deine Unzufriedenheit wird sich vielleicht steigern. Und damit der Konflikt, in dem Du Dich befindest (Stichwort: Heirat).

Meine Grundüberlegung dazu, ob man sich trennen soll: wenn man der Ansicht ist, dass es für alle Beteiligten besser ist. Ich würde sogar noch weiter gehen: wenn Du denkst, dass einer der beiden Beteiligten einen Nachteil aus der Beziehung hat, sollte man die Trennung einleiten. Und hier würde ich an erster Stelle die Belange des Anderen setzen: ist es besser für ihn, wenn ich mich trenne? Wichtig zur Beurteilung ist meines Erachtens eine Bewertung der Gesamtsituation. Also nicht nur zB auf die eigenen Interessen schauen.

Diese Kälte, die er ausstrahlte, verwundert mich übrigens sehr nach dem ansonsten guten Verlauf der Beziehung. Sollten wirklich nur die läppischen zwei Monate Arbeitslosigkeit der Grund sein? Das verwundert mich sehr. Solche Brüche erkläre ich mir sonst eher zB mit einer anderen Frau.

Es ist jedenfalls für mich kein Zeichen der Verläßlichkeit, wenn einen der Partner mit so einem "Gefühlsbruch" konfrontiert und denselben dermaßen läppisch erklärt wie in seinem Fall.

Oder schreckt ihn gar das Bild der chronisch arbeitslosen Hausfrau dermaßen ab?

Und dann will er nicht heiraten. In gewissem Sinne spricht daraus auch keine Verläßlichkeit.

Vielleicht sind ihm wirklich Zweifel gekommen im Hinblick darauf, ob Du seine "Traumfrau" bist.

Ich denke mal, dass Leute in Eurem Alter auch noch nicht so gereift sind, um klar zu wissen, was sie mit wem wollen.

Es bleibt wohl dabei: die Zeit wird's zeigen. Ich bin eher skeptisch und vermute, dass Du irgendwann mal einen andern - hoffentlich guten - Mann und hoffentlich nicht überstürzt heiraten wirst.

Vielen Dank für eure Antworten.

Also seine Mutter hat so blöd zu reden begonnen, wie wir beschlossen haben zusammen zu ziehen bzw. ich den neuen Meldezettel geholt hab.

Und ja... Das mit der Hausfrau kann sein, seine Mutter ist seit 30 Jahren zuhause....lebt eigentlich nur für ihren Haushalt, Wäsche waschen und bügeln....
Deswegen hab ich auch keine Lust mich mit ihr zu unterhalten.