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Trennung: "Mich schützen"

Harry40

Mitglied
Liebes Forum,

ich habe mich gerade erst angemeldet, hoffe, diese Nachricht kommt zu euch durch.

Ich (m, Mitte 40) hatte eine Beziehung, über 2 Jahre lang. Es hat ganz vorsichtig, rücksichtsvoll, mit viel Zeit angefangen, was für sie und für mich genau richtig war. In der Retrospektive ist bei diesem vorsichtigen Vorgehen die Spontanität und Leidenschaft vielleicht etwas zu kurz gekommen.
Jedenfalls wurde es irgendwie kälter, in der letzten Zeit. Ich habe Offenheit und Reden vermisst, sie war mit der Zeit, die wir gemeinsam verbracht haben, unzufrieden. Mir ging es dabei mehr um die Qualität der Zeit, ihr um die Quantität. Die Gründe für diese Diskrepanzen tun hier nichts zur Sache.

Vor etwa 2 Monaten hat es sich dann so ergeben, dass sie einen "ich muss dir was sagen"-Abend eingelegt hat. Im ersten Moment habe (ich Idiot!!!!!!!) mich sogar gefreut, dass sie mit mir reden will! Da hat sie mir eröffnet, dass sie so nicht weiter mache möchte, ich könne mir ja bis zum Ende des Monats überlegen, ob ich auf ihre Forderungen (mehr Zeit) eingehe oder nicht. Die Kälte, mit der dies vermittelt wurde, hat mich geschockt. In der folgenden Zeit ist mir immer mehr bewusst geworden, dass ich mit meinem Bedürfnis nach Austausch (ich wollte auch immer so gerne, dass sie mir ihr Herz ausschüttet, aber das hat sie ja nicht getan, sondern ihre Sorgen lange verheimlicht, bis es dann explodiert ist), bei ihr nicht ankomme. Dazu der Druck, jetzt etwas ändern zu müssen....so kam es dann zu einem "das kann ich dir leider nicht bieten" von mir, wir sind jetzt getrennt.

Ich denke oft an sie, habe sie auch schon einige Male kontaktiert, bin aber immer auf absoluten Granit gestoßen. "ich muss mich schützen" ist ihr Argument und darum will sie nicht vernünftig mit mir reden. Es ist, durch diese plötzliche Trennung und die kalte Stimmung, nicht mal zu einem echten Ende gekommen, wie es nach 2 Jahren doch hätte sein sollen. Meine letzte Erinnerung ist, dass sie auf die Tür gestarrt hat, durch die ich zu verschwinden habe.
Ich kann mich nicht vorstellen, dass es ihr jetzt gut geht, dafür waren wir uns doch zu nah und sie zu zart. Jedoch steht ganz im Gegensatz diese extreme Kälte, die sie mir jetzt präsentiert. Dadurch fürchte ich, dass es bei ihr noch schlimmer wird (weil sie sich zwingt, mich zu hassen). Bei mir wird es dadurch definitiv schlimmer, weil gar nicht weiß, wie wir einander begegnen sollen, wenn man sich mal zufällig trifft. Wenn ich mit dem Auto eine Straße befahre, die ich auch zu ihr gefahren bin, dann bin ich schon wieder total ergriffen, würde am liebsten Umkehren. Ich weiß einfach nicht, wie ich damit umgehen kann und soll. Ich habe nicht so viele Erfahrungen mit Trennungen (sie hatte bereits deutlich mehr), sie war (und ist) mir sehr wichtig, wenn es vielleicht auch nicht für die absolute Selbstaufgabe in Liebe gereicht hat. Auch da denke ich, dass es NOCH nicht dazu gereicht hat, vielleicht hat die mangelnde Zeit zum mangelndem Austausch beigetragen, so dass es, bei einer langsamen Änderung, besser, nein sogar sehr gut, geworden wäre. All diese Chancen, die wir gemeinsam gehabt hätten, die sind nun zerstört, weil wir uns so plötzlich getrennt haben und sie dann in diese Eiseskälte gefallen ist. Durch dieses Ende wird die Vergangenheit entwertet und die Zukunft blockiert, so empfinde ich es.

Ich weiß jetzt nicht mal, welche konkrete Frage ich euch stellen soll. Soll ich mich freundlich melden? Ich will nicht gemein zu ihr sein, trotz meines Schmerzes möchte ich ihren nicht verstärken, weil ich sie sehr lieb gewonnen habe. Aber ich kann es auch nicht alles in mich hineinfressen.

Liebe Grüße
Harry
PS: Es ist mir sehr schwer gefallen, dies nieder zu schreiben, Darüber zu reden wäre mir leichter.
Bitte macht mich nicht zu sehr runter, falls ihr irgendwo andere Meinung seid. Danke.
 

Querdenker

Aktives Mitglied
Ich habe nicht wirklich verstanden worum es dir geht bzw. was du (von uns möchtest), daher antworte ich mehr generell. Ihr habt euch getrennt und sie verhält sich abweisend, soweit alles "normal". Aber du hast damit scheinbar ein Problem, weil du dich um sie sorgst? Das ist aber nicht mehr deine Aufgabe; sie ist erwachsen und sie wird damit klar kommen. Du willst ihr helfen? Wie soll das gehen? du bist aus ihrer Sicht vermutlich das "Problem", daher möchte sie sich doch schützen. Also lass sie einfach in Ruhe.

Falls du ein schlechtes Gewissen hast, ja du bist mitverantwortlich das es ihr so geht. Aber so ist das Leben nunmal, wenn man sich auf eine Beziehung einlässt dann gibt es keine Garantie dass es funktioniert bzw. für immer hält. Im Ergebnis kann dann einer von beiden mehr leiden als der andere, aber daran hat niemand schuld. Also kümmere dich um dich selbst und lasse ihr den Raum den sie braucht.
 

-sofia-

Sehr aktives Mitglied
Ich hab auch nicht verstanden, welche Gründe es für die Trennung gab.

Du schreibst um den heißen Brei herum.

Welche Forderungen hat sie denn gestellt, die du nicht erfüllen konntest?
 

Harry40

Mitglied
Schonmal danke euch dreien.

Es geht nicht um die Gründe der Trennung, sondern um den Umgang. Die Gründe der Trennung …ich sollte bei ihr einziehen, innerhalb eines Monats, was ich abgelehnt habe. Mehr kann ich zu allem vor der Trennung nicht sagen, es nimmt mich zu sehr mit, diese schöne, (vergangene) Zeit zu beschreiben.


Querdenker, natürlich kann eine Beziehung in die Brüche gehen. Meine „Idealvorstellung“ ist, dass man sich danach nicht hasst, sondern es vernünftig klärt und einfach nur nicht mehr zusammen ist. Es gibt gute Gründe für Ausnahmen (Gewalt, …), jedoch liegt sowas bei uns nicht vor. Ich mache mir vor allem Sorgen um mich, wie ich mit dieser Zurückweisung umgehen soll. Es gab keine offenen Anzeichen, keinen permanenten Streit, nichts, woran ich hätte ahnen können, dass es bald platzt. Es tut nun mal weh, so „ausgespuckt“ zu werden. Da es mir ohnehin schwerfällt, auf Menschen zuzugehen, bin ich jetzt umso mehr verunsichert, grübele, was ich falsch gemacht habe, was ich hätte ändern/erkennen/… können. Dieses Grübeln über die weite Vergangenheit bringt nichts, soweit bin ich schon!
Aber: Ebenso grübele ich, wie ich jetzt mit der Art und Weise der Trennung umgehen soll und dies ist für mich jetzt sehr relevant, weil ich daran hoffentlich noch etwas ändern kann, statt mich weiterhin die ganze Zeit zu fragen „wie kann sie nur so kalt sein“ und ähnliches. Ich frage euch daher, wie ich damit umgehen soll, so dass ich nicht noch ängstlicher werden. Du schreibst „sie verhält sich abweisend, soweit alles "normal"“. Ja, ist es das so, ist das „normal“ wenn man sich trennt?
Ich will mich ja um mich kümmern, nur: wie? „Vergiss sie und schaue nach vorne“ sage ich mir selber schon die ganze Zeit, aber es funktioniert nicht. „Geh mit Freunden raus, das bringt dich auf andere Gedanken“ klappt nicht, mangels Freunde. „Sie ist selber Schuld, dass sie so was gutes wie mich nicht mehr hat“ ist in meiner Gedankenwelt vollkommen abwegig. Hobby & etwas Sport habe ich schon. Ich brauche einen Ratschlag, was ich mit der Trennung machen kann, statt mich selber dafür zu hassen.


Tsunami, einen letzten Brief… einen letzten Brief habe ich noch hier liegen, den habe ich innerhalb der Frist geschrieben, also zwischen ihrer Forderung nach mehr Zeit und der Trennung. Sie wollte ihn nicht haben.


sofia, ich hoffe, du kannst mit dem was ich im ersten Absatz geschrieben habe, etwas anfangen. Ich will (auch wenn ich dem in meinem ersten Beitrage vielleicht zu viel Raum gegeben habe) nicht die Gründe der Trennung diskutieren, sondern wie ich jetzt damit umgehen kann.

Freue mich auf weitere Hilfe. LG Harry
 

Harry40

Mitglied
Hallo Bodenschatz, deine Antwort kam wohl, als ich meine Antwort davor geschrieben habe. Ich darf sagen, ich bin ergriffen von deiner Zusammenfassung und Analyse, es tut gut, es so zu lesen. Danke. Vielleicht hätte ich schon früher, als es noch aber nicht super gut lief, hier schreiben sollen. Hätte, hätte, hätte...
Nur, wenn ich mir jetzt selber treu bleibe, dann hocke ich erfahrungsgemäß (auch wenn ich davon wenig habe) 5 Jahre hier und frage mich, wie ich mit der Trennung umgehen soll.

Nochmals danke für deine Gedanken, ich muss dass noch mal in Ruhe auf mich wirken lassen. Etwas erschrenkend, dass du das nach nur einem einzigen Beitrag von mir schreiben kannst und ich "ja, genau" denke.
 

Querdenker

Aktives Mitglied
Ich finde du stellst dich selbst viel zu sehr in Frage. Klar könntest du auch was falsch gemacht haben, du bist schießlich ein Mensch und die machen nunmal auch Fehler. Viel wahrscheinlicher ist aber, dass ihr einfach nicht zusammen gepasst habt und das ist kein lösbares Problem. Insofern hilft grübeln einfach einfach sehr wenig und ich empfehle dir deine Zeit anders zu nutzen. Außerdem hast du ja auch was richtig gemacht, du hast dich nämlich nicht überreden lassen bzw. Forderungen abgelehnt, die dir nicht gut getan hätten. Das ist doch schon mal ein guter Ansatz und hier solltest du meiner Meinung nach weiter machen.

Ich tippe mal ins Blaue: Du kennst dich und deine Bedürfnisse selbst sehr wenig. Deine Selbstachtung wie auch dein Selbstwertgefühl haben Potential nach oben. Du hast noch andere "Baustellen". Als das sind Themen wo es sich richtig lohnt Zeit zu investieren und daran zu arbeiten. Als Nebeneffekt verbessern sich die Auswirkungen der Trennung und auch das Zugehen auf andere Menschen.
 

flower55

Aktives Mitglied
Hallo,
so ganz nachvollziehen kann ich nicht, dass es für Dich nun so ist, wie es ist.
Sie wollte wunderschönes: gemeinsam mehr Zeit miteinander verbringen.
Was kannst Du ihr wertvolleres schenken: mehr Zeit mir ihr zusammen sein
zu wollen.

Du hättest meiner Ansicht nach auch Kompromisse anstreben können, mehr
Zeit mit ihr zu verbringen.

Daß sie sich nun so Dir gegenüber verhält, wie sie sich verhält, ist völlig
in Ordnung. Sie möchte nicht mit einem Mann zusammensein, der wenig Zeit
für sie hat.

Du bist mit anderen eigenen Bedürfnissen beschäftigt und aus Deinem ersten
Beitrag ist sehr deutlich zu entnehmen, dass Du nicht bereit warst, mit ihr
mehr Zeit verbringen zu wollen.Sie hat die Konsequenzen gezogen, so ist das
nun mal im Leben, damit hattest Du wohl nicht gerechnet, es traf/trifft Dich
völlig unvorbereitet.

Daß sie sich "schützen" möchte vor einem Mann, den sie liebt und der nicht
bereit ist, mit ihr mehr Zeit zu verbringen, ist in Ordnung. Sie sorgt
sehr gut für sich und das ist auch in Ordnung. Sie ist mit dieser Äußerung,
dass sie "sich schützen" möchte, Dir gegenüber sehr ehrlich. Sie möchte
einfach nicht weiter dadurch verletzt werden, dass mit ihr nicht mehr
Zeit verbracht wird.

alles Liebe
flower55
 

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