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Totales Desinteresse an Leben anderer

Sahara150

Neues Mitglied
Hey Leute,
ich habe ein wahrscheinlich sehr ungewöhnliches Problem.
Es ist nämlich so:
Ich bin sehr gut darin scheinbar Rücksicht auf andere zu nehmen ihnen zuzuhören, wenn es ihnen schlecht geht, sie in den Arm zu nehmen, Verständnis zu zeigen, usw. Zumindest sind das meine Ziele und ich kann im allgemeinen Alltag nicht wirklich feststellen, dass es nicht funktioniert, auch wenn es natürlich ab und zu ein paar Assi-Tage gibt, wo es eben mal nicht klappt.
Das finde ich auch schon etwas fragwürdig, dass ich selbst bei mir da keine Fehler finden kann.
Jedenfalls ist mein Problem nun, dass ich zwar immer für die Leute da bin, wenn es ihnen schlecht geht, aber wenn es ihnen gut geht, interessieren sie mich einfach nicht. Wenn meine Nichte begeistert davon erzählt, dass sie sich heute beim Spielen eine richtig tolle Geschichte ausgedacht hat, dann höre ich nicht mal wirklich zu. Wenn meine Mutter mir erzählen will, wie ihr Tag bei der Arbeit war, bin ich nur genervt.
Es scheint als würden mich die Leben anderer Menschen einfach nicht interessieren, außer wenn es ihnen schlecht geht, denn dann ist es ja meine Pflicht als guter Mensch mich um sie zu kümmern.
Ehrlich gesagt verabscheue ich mich selbst für dieses Denken, aber was soll ich denn gegen mein absolutes Desinteresse tun?
Ich bin mir aber auch nicht sicher, warum das so ist.

P.S. Ich bin auch immer sehr schnell von dem Leben oder meinen Aktivitäten gelangweilt, vielleicht ist da ein Zusammenhang.
 
G

Gelöscht

Gast
Hey. :)

Ehrlich gesagt - ich kenne das. Mich interessieren die meisten Geschichten der anderen auch so gut wie gar nicht. Genau darüber mache ich mir aktuell auch Gedanken. Was mir manchmal dabei hilft, wirklich zuzuhören, ist der Gedanke, dass ich ein guter Mensch bin, wenn ich es tue. Aber das hast du ja selbst auch schon erwähnt. :D

Es ist schon eine Besonderheit, wenn ich mich mal wirklich für jemanden interessiere. Dieser Mensch kann sich dann echt geehrt fühlen - ist ja auch irgendwie nett, oder? ;)
 
G

Gelöscht 85627

Gast
Ich weiß nicht...gibt es wirklich jemanden den es interessiert, an welcher Ecke das Fahrrad der Nichte umkippte und deshalb einen Kratzer hat, welch aufregendes Spiel sie sich ausdachte und dass sie heute auf dem Schulweg statt über den rechten mal über den linken Stein hüpfte?
Oder dass die Nachbarin aus Versehen die Petersilie an der falschen Stelle ausgesäht hat und ihre Lieblingsschüssel, die sie von ihrer Cousine zur Hochzeit vor gefühlten 100 Jahren bekam, zerbrach? Ach ja, und die Cousine, ...
Und der Freund/Mann berichtet vom Arbeitskollegen, der wieder...

Gääääähn.

Alles eine Art von Smalltalk, an dem man sich aus Höflichkeit beteiligt, freundlich sein will, Kontakte pflegen will.
Ich weiß nicht, was daran mich interessieren sollte und weshalb und halte das so kurz wie möglich.

Interessanter sind Themen, die einen verbinden, zu denen man einen Bezug, ein gemeinsames Hobby oder gemeinsame Erinnerungen z. B., ein gemeinsames Projekt. Schlicht: Themen, die einen selbst wenigstens ansatzweise berühren.

Und wenn jemand Probleme hat, sich verletzt hat, helfen wir in der Regel, unsere Empathie springt an. Dahinter können auch diverse, zum Teil egoistische oder sogar problematische Gründe stecken (eigene Probleme so bearbeiten, Helfersyndrom), aber das Gegenüber profitiert in jedem Fall.

Mancher kann sich so über etwas freuen, dass man mitgerissen wird, sich wirklich für ihn freut, obwohl man keinen Bezug dazu hat.
Manchmal kann man die Freude nachempfinden, weil man sich über das Gleiche auch freuen würde oder schon gefreut hat.
Manchmal ist man auch bei Freude nur höflich und lächelt, weil man dem anderen diesen Moment gönnt und nicht verderben möchte.
Usw.

Ich finde das ganz normal?!?
 
C

Catley

Gast
Da tust du das einzig richtige. Ich habs viel zu lange anders gemacht und bin nur auf die Schnauze gefallen. Jetzt ist Schluss, ich will das alles nicht mehr. :mad:
 

Exclude

Neues Mitglied
AW: Totales Desinteresse an Leben anderer, doch Zuwendung bei Problemen

Besonderes Interesse und Zuwendung für den Anderen wenn dieser über Probleme oder Kränkungen spricht:

Möglicherweise ist es der innere Wunsch dem Anderen eine wirkliche Hilfe zu sein, weil man selbst in früher Vergangenheit eine solche Hilfe vermisst hat oder durch Geschichten und Filme erfahren hat wie wichtig es ist jemanden in schwierigen Situationen zu haben (innere Überzeugung).

Dir selbst hilft es als mitfühlender und hilfsbereiter Mensch von den Anderen wahrgenommen zu werden, etwas für jemanden zu tun was uneigennützig ist.
Vielleicht gelingt es Dir damit von Dritten empfundene Zweifel an Dir abzuwenden oder Dein Selbstwertgefühl aufzubauen.

Diese Zuwendung für Andere ist schon positiv und wünschenswert wenn man den Anderen mit dem nötigen Feingefühl und vielleicht auch neuartigen hoffnungsweisenden Vorschlägen unterstützen kann.
Man darf dabei nur nicht seine eigenen Aufgaben vernachlässigen, darf dem Anderen die Verantwortung für eigene Entscheidungen nicht abnehmen und muss es akzeptieren wenn der Andere die entgegengebrachten Vorschläge so nicht nutzen mag oder kann.

Vielleicht bist Du auch genauso hilfsbereit und entgegenkommend wenn jemand Dich auf anderes ganz spezielles Wissen anspricht, aus der beruflichen Ausbildung, unübersichtliche Behördenabläufe oder knifflige Einstellungen bei Apps.

Wahrscheinlich ist es eher uneigennützig wenn Du diese Unterstützung nicht nur Menschen Deines Umfeldes sondern auch Unbekannten in Foren entgegenbringst.
 

Kätzin

Aktives Mitglied
Dieser ganze Klatsch und Tratsch interessiert mich gar nicht.
Probleme, Sorgen oder auch Freuden interessieren mich bei Leuten, die mir nahe stehen. Darüber mache ich mir auch Gedanken.
Sonst interessieren mich Dinge, die in meine Interessensgebiete fallen, z. B. wenn mir jemand erzählt, wie es dem Pferd von xy geht oder dass xy am Wochenende aufs Turnier in z geht. Das sind Themen, die mich interessieren und über die ich gerne rede.

Aber dieses Geplänkel über xy kann jetzt Fahrrad fahren oder z fährt morgen in Urlaub geht mir auf die Nerven. Ganz besonders nervt es mich, wenn ich ständig die Geschichten der Kinder der weitläufigen Verwandtschaft hören muss. Kinder interessieren mich grundsätzlich nicht, weder ihre Püpse, noch ihre Lernerfolge oder ihr neues Hobby.

Ich unterhalte mich grundsätzlich lieber über spannende, interessante, lehrreiche Themen.
 
S

saminabi

Gast
Naja, nicht alles ist wirklich interessant, was andere über ihr Leben erzählen. Kommt bei mir auch mal vor, dass ich merke, dass ich nicht richtig zuhöre.

Klar, wenn es jemanden schlecht geht, bin ich meistens voll dabei, will helfen usw. Wenn es aber jemanden immer schlecht geht, wird es schon schwieriger.

Wenn mir die Leute aber wichtig sind, interessiert es mich auch, wenn es ihnen gut geht, was sie erzählen. Manchmal kann ich mich mitfreuen, manchmal kann ich irgendwas nicht so gut nachvollziehen, okay. Wenn die Leute von Kindern erzählen, ist es mir schon wichtig, dass ich einen Bezug zu den Kindern habe. Wenn ja, interessiert es mich wirklich, wen nicht, höre ich auch höflich zu. Manche Dinge sind wirklich nicht so interessant für mich. Okay, dann ist es ja nicht schlimm, wenn man mal weghört.

Eigentlich merkt doch aber das Gegenüber, inwieweit man auf bestimmte Themen eingeht und hält sich dann vielleicht zurück. Und wenn nicht, okay, dann hört man sich halt mal das Reden über den Arbeitstag der Mutter an, ohne sich wirklich dafür zu interessieren.

Es kommt immer darauf an, wie man miteinander umgeht, finde ich.
 

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