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Torschlussangst

beihempelsuntermsofa

Sehr aktives Mitglied
Jetzt bin ich grade mal 50 und habe immer mal wieder den Gedanken "wie oft wohl noch..."
Wie oft werde ich das wohl noch erleben?
Z.b. einen Sommer. Oder ein schönes Treffen. Oder...
Hatte das schon immer mit Weihnachten. "Wie oft werden wir wohl noch so schön zusammen Weihnachen feiern?" Damals noch mit Blick auf meine alten Eltern.
Jetzt sind sie beide Tot, aber wir haben trotz dem noch schöne Weihnachten.
Anders, aber trotzdem schön...
Das mit den Sommern ist auch so...es ist nicht mal nur der Gedanke, dass ICH sterbe (schon auch, aber nicht nur...),..sondern dass sich einfach was ändert und ich z.b. den Sommer dann nicht mehr geniessen kann...
Oder noch etwas anzufangen...Z.b eine Geschichte...ein Buch zu schreiben...ein Hobby anfangen, eine Sprache lernen...
Wer sagt mir denn, dass ich das noch fertig bekomme?
Ich bewundere immer Menschen, die Energie in etwas investieren im festen Glauben, das Ergebnis in ferner Zeit noch geniessen zu können...oder stellen die sich diese Frage garnicht?
Mit Ü50 ist man jedenfalls dem Ende näher als dem Anfang...
 

Erytheia

Sehr aktives Mitglied
Ich bin 61 Jahre alt, meine Eltern sind schon lange tot und als einzigste Verwandte habe ich nur meine Tochter.
Mit dem Älterwerden treten auch diese und jene Erkrankungen auf, die die Blickweise auf das Leben beeinträchtigen. Klar denke auch ich an den Tod, aber daran habe ich schon als Kind gedacht - nur sind die Gedanken jetzt wentlich anders - zumal die Menschen oder auch Promiidole mit denen man groß geworden ist, sterben wie die Fliegen. Je älter man wird, um so intensiver wird das Sterben um einen herum.
Mir fallen gerade die Worte einer Bekannten ein, die ich schon seit meiner Kindheit kenne, sie ist fast 90 Jahre alt und meinte:"Ich komme mir vor wie ein ALIEN, alle Freunde und Bekannte meiner Altersgruppe leben nicht mehr und ich habe Niemand mehr, über den ich mich über Früher austauschen und unterhalten kann." Vielleicht ist es das, wovor wir die meiste Angst haben, nicht mehr in diese Zeit zu gehören, weil wir Relikte der Vergangenheit sind. Eine Art von Platzangst, die das Atmen schwerer macht.
Aber ich denke, so lange wir genug Lebens-Neugier haben - bleiben wir auch lebendig im Wandel der Zeit, auch wenn das Schritthalten nicht mehr so leicht ist, so haben wir "ältere" den Vorteil - das unsere Schritte gefestigt sind und wir uns, in uns selbst gefunden haben.
Vielleicht sind wir die neuen Rebellen der Zukunft ;-)
 
G

Gelöscht 114884

Gast
Ich bewundere immer Menschen, die Energie in etwas investieren im festen Glauben, das Ergebnis in ferner Zeit noch geniessen zu können...oder stellen die sich diese Frage garnicht?
Diese Frage ist leider kontraproduktiv. Mir passiert das sogar in meinem Alter schon, denn trotz dem Alter könnte morgen schon alles vorbei oder anders sein. Wenn ich beispielsweise mit einer Person etwas unternehme und diese Zeit bewusst genießen möchte und mir dabei die Frage stelle, wie oft ich dies wohl noch mit der Person erleben werde, dann kann ich diesen Moment wegen den zugleich traurigen Gedanken nicht mehr genießen. Den gefühlten Wert etwas höher schrauben, aber nicht genießen.
 

Old Flow

Aktives Mitglied
Ja.
Aber eben dann mache ich doch erst recht nur was, was mich sofort befriedigt (Fernsehen, Internet surfen...) Und nicht etwas, wo ich länger für Bräuche oder wo sich der Erfolg erst >>>irgendwann einstellt (Sport, Sprache lernen, ...)
Ich bin ein wenig älter wie Du, aber ich hör mir durchaus noch Langspielplatten an und sehe nicht nur Kurzfilme. ;-)
Deine Gedanken kann ich verstehen, weil ich manchmal ähnliche habe.
Aber was altes wiederholen, bringt mir nur selten Befriedigung. Wenngleich ich gernen an erlebtes denke.
Aber irgendwie muß für mich immer was neues kommen.
Und das kommt. Ich sehe immer etwas neues was mich begeistert.
Und genau das mache ich dann so lange wie es mich begeistert.

Und ob Du es glaubst oder nicht. Als ich eben auf meiner Lieblingsbank etwas malen wollte traf ich einen alten Mann. Mit Rollator, die Haare fast weiß, aber noch fitt und frisch.
Seine Frau ist schon vor Jahren gestorben. Sein Jüngster 71, ist schwer Körperbehindert und braucht immer Pflege.
Und er95, ging gerade eine große Runde, weil man sich ja nicht gehen lassen darf.
Er erzählte mir von einem bewegten Leben, was nicht nur einfach, aber immer erfüllend war.
Er und auch ich, haben das Gespräch genossen.

Also, sorge Dich nicht, lebe und tue was Dir gut tut.

OF
 

Eva

Aktives Mitglied
Diese Gedanken hatte ich auch ab ca. 50 +, vermutlich mit Beginn der Wechseljahre.

Ja.
Aber eben dann mache ich doch erst recht nur was, was mich sofort befriedigt (Fernsehen, Internet surfen...) Und nicht etwas, wo ich länger für Bräuche oder wo sich der Erfolg erst >>>irgendwann einstellt (Sport, Sprache lernen, ...)
Das ist vielleicht Einstellungssache oder wie man denkt. Ich z.B. habe früher Sport gemacht, dann viele Jahre nicht mehr, und mit Anfang 50 wieder angefangen. Alleine weil ich ja gar nicht weiß, wie alt ich werde. Und ich will, umso älter ich werde, so weit wie möglich beweglich bleiben. Eben auch, weil ich nur noch an Verwandschaft ein erwachsenes Kind habe und Single bin.

Ich würde auch heute, mit 60+ denken, wenn ich etwas machen möchte, lieber heute als morgen anfangen. Obwohl ich mich relativ oft mit dem sterben beschäftige, käme ich nicht auf die Idee zu denken:"Ach, fange erst gar nicht an, mein Leben könnte ja morgen vorbei sein." Nö, wenn ich nicht "fertig" werde, werde ich eben nicht fertig.
 
G

Gelöscht 75067

Gast
Ich bin zwar erst 27, aber ich hoffe trotzdem lange und gesund genug leben zu können, um zu heiraten, eine Bestsellerautorin zu werden und dann als alte, demente Oma zum Mars zum fliegen. Ich weiß, sehr hochgegriffene Wünsche, aber gibt mir genug Antrieb zum Leben.
 

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