Hi!
Ich bin selbst erst siebzehn und kann dir daher nur aus der Sicht einer Schülerin antworten. Aber das will ich trotzdem mal versuchen. Zumal ich mich mit Mobbing auskenne und mir seit einigen Jahren auch einiges anhören muss. Wenn auch mit der Grenze...Worte ja, mehr traut man sich bei mir nicht.
Auch an meiner Realschule sind Drogen ein Thema und was Wegschauen angeht, sind dort auch viele ganz groß. Auch bei Mobbing. Was man nicht anspricht, existiert nämlich nicht. Aber das kommt oft von der Schulleitung, denn welche Schule will schon in die Medien!
Ein Schulwechsel ist immer so eine Sache. Die, die gemobbt wird, soll gehen, als wäre sie das Problem, die Mobbing-Ärsche bleiben! So kann Gerechtigkeit niemals gehen. Und wenn man schon kein Selbstvertrauen mehr hat, wächst das in einer neuen Schule nicht von alleine. Dass nun in der neuen Schule so große Verbindungen zur alten sind...damit konnte sie nie einen Neustart machen, ist nie neutral gestartet, war gleich die, die da was gelabert hat. Egal ob es stimmt oder nicht – das Gerücht ist in der Welt.
Was sie braucht, ist ein Gegengewicht zur Schule. Du schreibst vom besten Freund. Gibt es weitere? Hält der zu ihr? Oder ist der etwa an ihrer alten Schule? Geht sie in einen Verein? Mein Leben hat sich, seit ich es gewagt habe (und für mich war das ein Wagen) in einen Fußballverein zu gehen, sehr geändert. Zum Guten. Zum ersten Mal habe ich Freunde. Sie braucht etwas Schönes im Leben, etwas Gutes, denn die Schule wird, entschuldige den Ausdruck, länger Scheiße bleiben. Darauf zu hoffen, dass die Leute in der Klasse sich ändern, bringt wenig. Aber wenn sie zum Beispiel weiß, außerhalb der Schule und der Familie gibt es noch Leute in ihrem Alter, die sie mögen, zu denen sie gehört...dann lässt sich ein Schultag mit Idioten weit besser aushalten!
Hat sie Interessen, die man gut in einem Klub machen kann? Eislaufen vielleicht? Oder vielleicht gibt’s ja sogar als Angebot in der Nähe Eishockey für Mädels? Das wäre sicher genial, weil es auch ein bisschen ein „Kampf“-Sport ist, bei dem man viel mitnehmen kann im Alltag.
Ich würde sie niemals abmelden. Der Schulleiter scheint gut zu sein. Und es kann doch nicht sein, dass eine eigentlich gute Schülerin am Ende keinen richtigen Abschluss bekommt, weil sie an Mobbing zerbricht! Vielleicht kann sie auch so denken, dass sie mit guten Noten im zweiten Halbjahr die am meisten ärgern kann, die sie mobben. Denn das sind ja meistens schulisch nicht so die hellsten Lichter auf der Torte! Also eher mit Trotz in die Schule nach dem Motto, jetzt könnt ihr mir blöd kommen, aber später hab ich ne Ausbildung und ihr Versager habt nichts!
Ist nicht politisch korrekt, hilft aber extrem über viele Schultage hinweg!
Ich kenne mich mit Privatschulen nicht aus, aber...wird sie auch körperlich angegriffen? Da würde ich sofort zum Schulleiter gehen und ich glaube, eine Privatschule wird gegen sowas stärker und besser vorgehen als eine staatliche Schule. Seelisches Mobbing ist oft nicht messbar von außen...das kann man leider ignorieren. Aber körperliche Angriffe...die sieht man meistens. Das kann keine Privatschule wollen und da muss man dagegen vorgehen.
Deine Tochter muss so weit kommen, dass sie sich selbst ins Zentrum stellt. Ihre Zukunft! Ihren Abschluss! Das zählt. Nicht, was irgendwelche Deppen über sie reden. Die sind nicht wichtig. Niemals. Denn das ist nur die Klasse, nur die Schule, da draußen gibt’s aber sicher ganz viele Menschen, die kapieren, wie genial sie ist. Und wegen solcher Leute gibt man seine Zukunft nicht aus. Und deswegen sollte neben der Schule was Gutes stehen. Mit guten Leuten...guten Zeiten...als Gegengewicht.
Großes Sorry...ich fasse mich sonst außer in meinem Thread kürzer. Aber mich bewegt das Thema sehr...persönlich und daher musste ich das so ausführlich schreiben!
Alles Gute!