Also, ich habe eure Ratschläge berücksichtigt und probiert, sowohl weiterzukommen, als auch mich den Koflikten zu stellen. Leider ist es nicht besser geworden, ich fühle mich bei ihr angespannt und unwohl.
Also erst mal habe ich eine Frage. Wieso hast du eine Armbanduhr und musst dich ums Zeitmanagement kümmern? Habt ihr da einen besonderes Deal?
Eigentlich ist es Aufgabe des Therapeuten, sich um das Einhalten der Zeit zu kümmern.
Ihrer Aussage nach war es nicht ihre Taktik, sondern sie wäre so unfreundlich zu meiner Tochter um "sie nicht zu ermuntern, mit ihr in Kontakt zu treten und dadurch die Sitzung zu stören"
- aber da sie dadurch mein Vertrauen zu ihr kaputtmachte, wurde unsere Therapie sehr gestört.
Dass die Therapeutin sich durch das Kind gestört fühlt, ist so und ihr gutes Recht.
Wir alle aber müssen lernen, unsere Grenzen zu formulieren und diese dem anderen mitzuteilen. Genau darum geht es in der Therapie und genau darum geht es noch mal so viel mehr, wenn man es mit Betroffenen von Gewalt zu tun hat. Und wenn ich dich richtig verstanden hatte, ist das bei dir der Fall.
Nun war es ja eine Ausnahmesituation. Es musste also nichts Grundsätzliches zwischen euch geklärt werden. Es handelte sich um eine Stunde. Noch dazu eine Stunde, die von dir bezahlt wird.
Sie hätte dir sagen können, dass sie sich in Anwesenheit des Kindes nicht konzentrieren kann und hätte mit dir eine Basis finden können, wie ihr beide mit dieser Situation umgeht. Man hätte in dieser einen Stunde durchaus über Allgemeineres reden können.
Ein Trauma entsteht immer aus dem Gefühl der Hilflosigkeit heraus. Die Situation, in die sie dich versetzt hat, war retraumatisierend und es war wahrscheinlich, dass du in alte Muster verfällst und dich nicht wehren kannst. Damit hat sie dich verletzt.
Von einer Therapeutin würde ich erwarten, dass sie das weiß.
WENN sie dich in eine solche Situation bringt, dann muss sie diese auch direkt danach auflösen und mit dir besprechen.
Die Aufgabe des Therapeuten ist es gerade, den Klienten aus dem Gefühl der Hilflosigkeit heraus zu holen.
Außerdem hätte sie meine Aussage (bezüglich der sehr formellen und kühlen Amosphäre) persönlich getroffen, denn sie wolle und könne sich nicht verbiegen und ändern (habe ich das jemals verlangt?!)
Therapeuten sind immer auch Menschen und es kommt immer mal vor, dass man sich angegriffen fühlt, in Frage gestellt fühlt. Aber jeder Therapeut macht Selbsterfahrungskurse und Supervision, um in solchen Momenten souverän bleiben zu können bzw. anschließend mit dem Klienten reden zu können.
Man muss sich selbst kennen, seine Schwächen, muss gelernt haben, sich zu reflektieren.
Wer das nicht kann, hat in diesem Job nichts zu suchen. Meine Meinung.
Da habe ich schon beschlossen, zu wechseln.
Eine wirklich gute Entscheidung, denke ich.
Also, das war für mich genug. Nun habe ich vor, mir jemanden zu suchen, bei dem ich entspannt sein kann, ohne der ganzen Stressmacherei. Und ich werde auch die Richtung wechseln, zur Tiefenpsychologie.
Du schreibst von Trauma. Da rät man eher von Tiefenpsychologie ab. Die kramen zu viel in der Vergangenheit rum. Bieten aber dann keine Strategien an, um mit dem umzugehen, was da unter Umständen hoch kommen kann.
Psychoanalyse wäre besser.
Noch besser wäre natürlich eine Traumatherapie.
Tuesday