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Therap. weiß nicht wie schlecht es mir geht :-(

be yourself

Mitglied
Hey :)
Wünsch dir gaaaaanz viel Glück für deine Therastunde heute, du schaffst das schon. Ich denke mit Ehrlichkeit kommt man am weitesten. Und ich denke es ist gut, wenn du ihm vorher sagst, dass du erst mal nicht unterbrochen werden möchtest, das wird er dann auch nicht machen und dir zuhören. Und ja, ich kenne das, wenn man schon Tage vorher überlegt wie man was sagen will etc. Ist nicht einfach. Für mich ist das auch alles noch so neu, bin erst seit 2 Monaten in Therapie. Letztes Mal wollte ich auch etwas ansprechen und hatte mir sogar in mühevoller Kleinarbeit alles auf Karteikarten geschrieben, also Notizen, damit ich auch nichts vergesse. Als ich bei meiner Therapeutin ankam brachte sie noch etwas in ihr anderes Zimmer und ich sollte mich schon mal hinsetzen, ich nahm also meine Karteikarten und setzte mich hin, nach 10 Sekunden sprang ich wieder auf und brachte die Karten schnell in meine Handtasche zurück, als sie reinkam saß ich schon wieder auf meinem Platz, als sei alles ok ;) Sie fragte dann wie es mir ging und worüber ich sprechen wolle, ich wusster nichts! Naja, dann sprachen wir über meine Kindheit. Ich hab mich hinterher sooooo geärgert, ich mein, sie kann ja nicht wissen, dass ich etwas besprechen möchte, wenn ich es nicht sage. Und ich glaube das ist wichtig, das wir das wissen, unsere Therapeuten sind keine Hellseher, sie sehen und verstehen das, was wir ihnen sagen, bzw. zeigen. Wäre ich letzes Mal meine Thera gewesen, ich wäre nie im Leben darauf gekommen das meine Patientin was bestimmtes auf dem Herzen hat. Ehrlich. Würde mich freuen wenn du heut Abend mal schreibst, wie es war, ob du es geschafft hast und wie dein Thera reagiert hat. Wünsch dir viel Kraft und Erfolg :)
Liebe Grüße
be yourself
 
G

Günter

Gast
Hallo ministep83

So, heute abend habe ich nun endlich meine Therapiestunde die ich schon lange herbeigesehn habe. In den letzten Tagen habe ich glaub ich 100 Mio mal darüber nachgedacht wie ich anfange und wie ich alles nacheinander erzähle. Kennt ihr das? Und am Ende kommts doch sowieso immer ganz anders.
Wenn ich so etwas habe, also alles im Kopf immer wieder durchgehe, dann liegt das bei mir an einem Konflikt, entweder einem inneren Konflikt, oder einem zwischen mir und meiner Umgebung. Vielleicht sind es ja bei Dir die beiden Konflikte: Du möchtest viel erzählen, fürchtest aber die Enttäuschung Deines Therapeuten, und Du möchtest viel erzählen, weiß aber, dass er Dich nicht ausreden lassen will.

Aber heute hab ich vor ihm zu sagen dass ich alles einfach einmal "durcherzähle" was sich so angestaut hat und er mich bitte nicht unterbrechen soll. Das tut er nämlich sonst immer und am Schluss habe ich nie alles gesagt und das ärgert mich dann.
Das ist so eine Angewohnheit vieler Therapeuten. Sie wollen einen Punkt ausführlich besprechen, anstatt viele Punkte anzureißen.

Ich hoffe dass es mir nach diesem Gespräch heute besser geht. Denn ich bin selbst so enttäuscht von mir und habe Angst, dass es der Thera auch ist. Denn ich habe im letzten Jahr solche Fortschritte gemacht die nun einfach verlogen zu scheinen.
Diese Angst, ihn zu enttäuschen, als ob Du ihn mit jemandem verwechseln würdest, dessen Zuneigung daran gebunden war, nicht enttäuschen zu dürfen. Vielleicht wäre es gut, mal auszuprobieren, was passiert, wenn Du Menschen, die Dir etwas bedeuten, "enttäuschst". Denn damit müssen sie lernen, zu leben. Du lebst Dein Leben, und das müssen sie akzeptieren.

Die Fortschritte, die Du gemacht hast, die werden auch dann bleiben, wenn Du ihm erzählst, wo Du unzufrieden mit der Therapie warst.

Ich wünsche Dir die Kraft, heute Abend gegen Deine Angst anzugehen, zu enttäuschen. Und wenn Du es nicht zu Deiner Zufriedenheit hinbekommst, schreibst Du ihm halt zur nächsten Stunde auf, was Du sagen möchtest.

Günter
 
M

ministep83

Gast
Hallo ihr Lieben,

danke für eure ausführlichen Antworten :).
Also die Stunde war gar nicht so dramatisch wie ich dachte. Ich habe es wirklich geschafft alles anzusprechen und ihm einen Überblick über die momentane Situation zu geben. Und er war nicht enttäuscht!!!!

Im Gegenteil, er sagte mir, dass es mir jetzt schlecht geht, dass würde ihm, wenn er in meiner Haut stecken würde, genauso gehen. Ich sei nicht "krank", dass sei eine ganz normale Reaktion auf die momentanen Umstände.

Ich war so erleichtert!!!!!

Er sagte mir, dass ich bildlich gesprochen mehrere Bücher im Regal stehen habe. In einem steht mein Lebensplan und jede Menge guter Grundsätze. Und in einem anderen sind die aktuellen Ereignisse festgehalten. Und momentan passen die beiden Bücher einfach nicht zusammen und setzen mich irgendwie unter Druck über das was ich jetzt tun müsste. (Ich weiß das klingt verwirrend, vielleicht verstehts ja einer ;))

Nun ja er hatte total recht mit dieser Ansicht.

Jetzt sollte ich versuchen den Lebensplan mal in die Ecke zu schmeißen und einfach mal schauen was das Leben sonst noch so für mich bereit hält.

Hmm leichter gesagt als getan.....

Und ach ja noch eins, ich werde mich jetzt wahrscheinlich zu einer Mutter-Kind-Kur mit meinem Sohn anmelden. Das hatte ich schon seit längerem vor.....

Liebe Grüße
ministep83
 
G

Günter

Gast
Hallo ministep83

Ich erlaube mir mal, ein paar Kommentare zu dem zu schreiben, was geschehen ist, ja?

Also die Stunde war gar nicht so dramatisch wie ich dachte. Ich habe es wirklich geschafft alles anzusprechen und ihm einen Überblick über die momentane Situation zu geben. Und er war nicht enttäuscht!!!!
Hier kannst Du für Dich feststellen, dass Du mit einer Enttäuschung gerechnet hast, die gar nicht eintraf. Diese Angst, ihn enttäuschen zu können, steckte also in Dir selbst. Kann es sein, dass die Angst, jemanden enttäuschen zu können, tief in Dir verwurzelt ist?

Du könntest Dir jetzt, wo Du es hinter Dir hast, vielleicht klar machen, dass dies Deine Therapie ist, die Du für Dich machst, dass Du sie nicht machst, um einen Therapeuten glücklich zu machen.

Dein Therapeut hat sich angemessen verhalten. Ein Therapeut, der von Deiner Situation enttäuscht gewesen wäre, und Dich das vielleicht noch deutlich hätte spüren lassen, wäre kein guter Therapeut gewesen. Er hätte seine eigenen Bedürfnisse zu stark eingebracht.

Aber nur mal angenommen, er hätte es gemacht. Wie hätte das ausgesehen? Du hättest angefangen zu erzählen, hättest sein Gesicht gesehen, das seine Enttäuschung zum Ausdruck gebracht hätte. Ja, und dann? Hättest Du aufgehört zu erzählen, und schnell umgeschwenkt, um ihn irgendwie zu trösten, oder zu beschwichtigen?

Wo wärst Du dabei geblieben? Wo wäre Deine Therapie geblieben? Alles hätte sich nur noch um ihn gedreht.

Hättest Du dann nicht wütend aufstehen müssen? Hier geht es doch um Dich, nicht um ihn!

Weißt Du, Du hast jetzt die Erfahrung gemacht, dass ein Mensch gar nicht enttäuscht reagiert, wenn Du damit rechnest, was eine sehr schöne Erfahrung ist. Vielleicht solltest Du Dir aber auch klar machen, dass Du in Deinem Leben hin und wieder Menschen enttäuschen mußt, die Dir etwas bedeuten, wenn Du selbst nicht untergehen willst.

Günter
 
M

ministep83

Gast
Lieber Günter,

danke für deinen Beitrag, dass was du schreibst ist immer sehr hilfreich und ich bin froh, dass es da doch jemand noch zu geben scheint, der mich ein bisschen versteht ;)

Also, ja du hast recht. Ich war sehr erleichtert als ich festgestellt habe dass der Thera nicht enttäuscht ist. Er sagte mir auch, dass ich mir keine Gedanken darüber machen soll und dass er keinesfalls enttäuscht ist denn er wüsste genau, was ich für Fortschritte in den letzten 2 Jahren gemacht habe.

Und du hast auch recht mit dem, dass ich es leider immer allen recht machen will. Ich will keinen enttäuschen und was ich wirklich will, darauf zu hören (auf meine innere Stimme) dass fällt mir ungemein schwer.

Aus lauter Angst ich könnte jemanden enttäuschen habe ich mich in den letzten Monaten auch immer mehr zurückgezogen. Mir fällt es schwer, mich auf andere Menschen einzulassen, auch aus Angst vor Enttäuschung. Mein Thera sagt, es wäre wichtig, dass ich wieder mehr mit anderen unternehmen soll, denn momentan vereinsame ich total. Liegt wohl daran, dass ich zur Zeit in elternzeit zuhause bin mit meinem Sohn.

Momentan hänge ich einfach in der Luft, so fühle ich mich zumindest. Ich bin hin und hergerissen. Möchte wieder arbeiten gehen, etwas sinnvolles machen, dann wiederum vielleicht ein 2. Kind, wobei ich mir einfach unschlüssig bin was ich überhaupt wirklich möchte....

Meine Mutter sagte, ich wäre nie mit dem zufrieden was ich habe. Vielleicht hat sie damit recht. :( Muss dazu sagen dass ich momentan (auch durch die Therapie) ein nicht so gutes Verhältnis zu meinen Eltern habe.

Ich habe zur Zeit das Gefühl, ich müsste mich für irgendwas entscheiden, irgendwas unternehmen, weiß auch nicht wieso. Mist, wieso kann ich das verdammte Buch "Lebensplan" nicht einfach in die Ecke schmeissen....

Sorry, ist wieder mal lang geworden.

Liebe Grüße
ministep83
 
G

Günter

Gast
Hallo ministep83

Ich schreibe jetzt einfach mal ins Blaue hinein ein paar Gedanken auf.

Meine Mutter sagte, ich wäre nie mit dem zufrieden was ich habe. Vielleicht hat sie damit recht.
Für mich klingt es danach, als würdest Du nicht wissen, was Du willst, was Dir wichtig ist, und was nicht.

Und ich frage mich, wie ein Mensch, der immer darauf achtet, andere Menschen nicht zu enttäuschen, herausfinden soll, was er will, was ihm wichtig ist, und was nicht. Geht das überhaupt?

Mein Thera sagt, es wäre wichtig, dass ich wieder mehr mit anderen unternehmen soll, denn momentan vereinsame ich total. Liegt wohl daran, dass ich zur Zeit in elternzeit zuhause bin mit meinem Sohn.
Die ersten 1-2 Jahre sind für viele Mütter ganz schrecklich, weil sie kaum dazu kommen, mal ein paar Stunden ohne Kind zu sein, oder einfach mal nur ein lockeres Gespräch mit Erwachsenen zu führen.

Sobald es sich machen läßt, solltest Du regelmäßig Zeiten einrichten, wo Du nicht für das Kind da bist, sich Dein Mann beispielsweise darum kümmert.

Ich habe zur Zeit das Gefühl, ich müsste mich für irgendwas entscheiden, irgendwas unternehmen, weiß auch nicht wieso. Mist, wieso kann ich das verdammte Buch "Lebensplan" nicht einfach in die Ecke schmeissen....
Das klingt für mich mehr danach, als hättest Du keinen wirklichen Plan, aber würdest Dich unter den Druck setzen, etwas planen zu müssen.

Günter
 

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